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11.07.2018, 19:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.07.2018, 21:27 von Rabenaas.)
Erstaunlich, dass dieser Klassiker hier noch nie erwähnt wurde. Er soll ja detailversessen sein, wie man es sonst nur von der NLT kennt. Technisch hat er auch einige Rafinessen zu bieten (prozedural generierte Planeten in 3D erkunden in einem Spiel von 1987? - klar).
Also, auf los geht's los. Eine kleine Figur im Raumanzug läuft durch eine kreisförmige Raumstation. Erst mal zum Nachrichtenterminal. Meine Mission: To boldly go... Netterweise wurden mir dafür ein Schiff und etwas Startkapital zur Verfügung gestellt. Das Schiff braucht eine Mannschaft von bis zu sechs Individuen, die aus verschiedenen Rassen gewählt werden kann: Menschen, Roboter, Baumwesen (Groot!), Käfer und Echsen. Gewürfelt wird nicht. Bis auf die Roboter kann man seine Mannschaft aber trainieren, was Credits kostet. Dafür sind die Androiden gleich in Navigation und als Mechaniker ziemlich gut.
Nach etwas Hin- und Herüberlegen verteile ich die Kandidaten auf ihre jeweiligen Posten: Kapitän, Wissenschaftsoffizier, Arzt usw. Kommt einem irgendwie bekannt vor. Das Schiff wird auch noch ausgerüstet mit Containern, einem Feigenblatt an leichter Panzerung (man weiß ja nie) und einer Laserpistole der Klasse 1. Anschließend wird mein Schiff noch frisch getauft, und mein Vorschuss ist fast aufgebraucht. Und das, wo die Weltraumbank noch 12% Zinsen gibt. Ich brauche dringend Kohle.
Also, um wieder flüssig zu werden kann ich außerirdische Spezies einfangen oder Artefakte aufspüren, Piraten jagen, kolonisierbare Planeten suchen oder Rohstoffe abbauen. Zum Aufwärmen mache ich mich an letzteres. Was soll da schon schief gehen? Ich düse zum innersten Planeten und schwenke in dessen Orbit ein. Gemütlich dreht sich die bunte Oberfläche, auf der man Berge und Seen erkennen kann. Auf einer frisch gescannten Karte (danke, XT/286) suche einen Landeplatz und genieße den Landeanflug in 3D, mache mich mit stetem Seitenblick auf die Tankanzeige im Buggy auf, Chrom und Zink aubzubauen. Diese werden dann zurück zur Station gebracht und gewinnbringend verscheuert.
Zu Hause warten allerdings schlechte Nachrichten: Wild gewordene Roboterpiraten machen Ärger, und die Sonne droht zu explodieren. Hm, blöde Sache. Es werden schleunigst Treibstoff und kolonisierbare Planeten gebraucht...
So, das war mein erster Eindruck von Starflight. Alles sehr liebevoll und abwechslungsreich gemacht. Das Interface ist durchweg logisch und es macht Spaß, die ganzen Funktionen zu entdecken. Ich bin mir sicher, bislang nur die Spitze des Eisbergs angekratzt zu haben. Die Grafik kann wohl nicht mehr jeden so begeistern wie vermutlich noch '87, aber sie hat sich gut gehalten, finde ich. Irgendwie mutet ihre verpixelter Charme erstaunlich modern an.
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11.07.2018, 20:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.07.2018, 20:18 von aeyol.)
Von dem Spiel habe ich noch nie gehört, aber SciFi ist auch nicht so mein Fachgebiet. Hab in ein Let's Play dazu reingeschaut, da scheint mir die Steuerung sehr mühsam.
Da spiele ich lieber Seedship.
Aber deine Beschreibung lässt das Spiel wirklich lebendig wirken und hatte mich direkt neugierig gemacht, überhaupt nachzusehen, was das denn ist. Bin gespannt auf weitere Berichte!
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(11.07.2018, 20:18)aeyol schrieb: Aber deine Beschreibung lässt das Spiel wirklich lebendig wirken und hatte mich direkt neugierig gemacht, überhaupt nachzusehen, was das denn ist. Ging mir gerade ebenso (wobei allerdings Sci-Fi filmemäßig auch durchaus mein Genre ist). Danke für den Link zum Let's Play, aeyol.
Eine wirklich schöne Erzählung, Rabenaas. Was die Neugier aber vielleicht auch ein kleines Bisschen mit geweckt hat, ist, dass nirgends erwähnt wird, um welches Genre es sich dabei handelt. Ist es ein RP, eine Weltraumsimulaion, ein Adventure? Nach Sichtung des Let's Play kann man es etwas besser abschätzen. Aber es scheint wirklich ein Genre-Mix zu sein.
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12.07.2018, 21:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.07.2018, 21:48 von Rabenaas.)
Danke für die anspornenden Kommentare. Also, mühsam ist die Steuerung eigentlich nicht. Man hangelt sich mit den Pfeiltasten durch vorbildlich übersichtliche Menüs. Das geht nach einer kurzen Eingewöhnung fast bequemer als mit der Maus. (Die Amiga-Version hat Maus, meine ich.) Das Genre ist etwas schwer zu definieren, aber am ehesten würde ich es als ein RPG mit eingebauter Handelssimulation bezeichnen. Es gibt Zufallsbegegnungen und Questen, etwas arcadige Kämfe und "Dungeons" (Planeten) zu erkunden. Das Charaktersystem ist deutlich ausgeprägt, wenn man das Schiff zu den Charakteren zählt.
Also, wie geht es weiter? Ich fliege noch verschiedene male den Planeten an und schürfe nach wertvollen Elementen. Das verdiente Geld wird in die Ausbildung der Crew gesteckt. Baumwesen lernen z.B. schneller als Menschen, vertragen aber viel weniger Schaden, wie ihn z.B. Oberflächenstürme und Weltraumschlachten verursachen. Dann klappere ich die weiteren Planeten des Arth-Systems ab.
Die Weltraumpolizei hält mich an. Ich soll die Schilde runternehmen und alle Waffensystmeme ausschalten. Mein immergrüner Kommunikationsoffizier funkt zurück, dass wir auf einer friedlichen Mission sind. Die Polizei verlangt ein Passwort. Als ich es ihnen gebe, entschuldigen sie sich für die Störung und ich kann da weitermachen, wo ich aufgehört habe.
Auf der einzigen Landmasse am Südpol des zweitäßersten Eisplaneten gibt es viele Tiere, allerdings ist das Wetter so schlecht, dass ich meine Crew direkt wieder abziehe. Der Landeplatz war wohl schlecht gewählt.
Auf dem letzten findet sich außer blauem, gefährlich aussehendem Eis nur ein klein wenig Zink als Andenken. Das deckt kaum den Sprit für die Landung. Mist.
Wieder zurück auf der Ausgangsstation bekomme ich mitgeteilt, dass vor den Toren der Station ein Wurmloch gefunden wurde. (Und das ca. zehn Jahre vor DS9.)
Also mache ich mich auf, das Wurmloch mal aus der Nähe zu begucken. Beim Verlassen des Systems wird auf Hyperraum (alias Umgebungskarte) umgeschaltet. Ein Wurmloch sehe ich nicht. Das Fliegen im Hyperraum verbraucht so richtig Sprit. Nachdem ich eine Sonne ohne Planeten abgeklappert habe, sind meine Vorräte alle. Den Kommunikationsbaum lasse ich ein SOS funken, und wir legen uns in die Kälteschlafkammern.
Auf der Station wachen wir wieder auf. Leider mit einem ordentlichen Minus auf dem Konto. Abschleppgebühren. Das übersteigt den Zeitwert des gesamten Schiffs. Schürfen geht natürlich auch nicht mehr, da kein Sprit. In Zukunft werde ich wohl die Decks in Planetfall oder SpaceQuest schrubben, oder ganz einfach von vorn anfangen.
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(12.07.2018, 21:40)Rabenaas schrieb: Es gibt Zufallsbegegnungen und Questen, etwas arcadige Kämfe und "Dungeons" (Planeten) zu erkunden. Sind die Kämpfe schwer?
Du schreibst weiter unten etwas von einem schlechten Landeplatz. Sind die Dungeons (= Planeten) alle vorgebaut oder werden die per Zufallsgenerator je nach Landeplatz zusammengstellt (wie die taktischen Karten bei X-Com 1 & 2)?
(12.07.2018, 21:40)Rabenaas schrieb: In Zukunft werde ich wohl die Decks in Planetfall oder SpaceQuest schrubben, oder ganz einfach von vorn anfangen. Schade, dass es keinen guten Ausgang genommen hat. Weißt Du, was Du falsch gemacht hast bei diesem ersten Versuch?
Diese alten Spiele scheinen schon ganz schön unbarmherzig zu sein, manchmal. Das hält manch ein junger NLT-Spieler ja auch diesen Klassikern vor.
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13.07.2018, 18:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.07.2018, 18:46 von Rabenaas.)
(13.07.2018, 17:34)Zurgrimm schrieb: Sind die Kämpfe schwer?
Du schreibst weiter unten etwas von einem schlechten Landeplatz. Sind die Dungeons (= Planeten) alle vorgebaut oder werden die per Zufallsgenerator je nach Landeplatz zusammengstellt (wie die taktischen Karten bei X-Com 1 & 2)? Kämpfe sind nicht so schwer, allerdings weiß ich noch nicht, wie man gewinnt.
Eigentlich kommen Kämpfe erst später im Spielverlauf. Angeblich sollen sie eher etwas lästig sein. Ein früheres Zusammentreffen mit der Weltraumpolizei war nicht zu gewinnen und ziemlich schnell wieder vorbei, und die Patrouillenflüge auf der Suche nach Roboterpiraten blieben ergebnislos.
Die Karten werden für jeden Landeplatz als Zoom in die statische, fraktale Weltkarte berechnet. Die Planetenoberflächen sind wirklich groß, so dass man es kaum schafft, zwei mal dieselbe Stelle zu treffen. Daher wirken sie wie zufallsgeneriert.
(13.07.2018, 17:34)Zurgrimm schrieb: Schade, dass es keinen guten Ausgang genommen hat. Weißt Du, was Du falsch gemacht hast bei diesem ersten Versuch?
Diese alten Spiele scheinen schon ganz schön unbarmherzig zu sein, manchmal. Das hält manch ein junger NLT-Spieler ja auch diesen Klassikern vor. Jein, Ungeduld und Unwissen. Einfach so durch den Hyperraum zu fliegen ist jedenfalls keine gute Strategie, und wie ich den nächsten K-Klasse-Planet oder das Wurmloch finde, habe ich noch nicht so richtig kapiert (spinwärts bei der kreuzförmigen Konstellation? ). Aber das ist nicht so schlimm. Bislang entdecke ich noch die Möglichkeiten.
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(13.07.2018, 18:42)Rabenaas schrieb: Ein früheres Zusammentreffen mit der Weltraumpolizei war nicht zu gewinnen und ziemlich schnell wieder vorbei, Ich hatte es oben so verstanden, dass die Weltraumpolizei die Passwortabfrage (Kopierschutz) vornimmt. Wenn das so ist, vielleicht soll man da gar nicht gewinnen können? Oder hatte ich das falsch verstanden?
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Die Polizei kommt, wenn man beim Verlassen der Station nicht das richtige Passwort angibt. Dann geben sie einem eine zweite Chance. Greift man die Polizei-Armada jedoch direkt an, weil man sehen will, wie Weltraumkämpfe ablaufen, schießen sie auch direkt zurück. Mit einem wirklich gut ausgerüsteten Schiff hat man angeblich eine Chance, aber so habe ich zwei Treffer kassiert und mein allererster Durchlauf war damit an seinem unrühmlichen Ende angelangt.
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