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Der Mantelwald und die Mantelwald-Mine
#2
Wenn man das zweite Areal des Mantelwaldes betritt, steht die Heldengruppe mitten in einer Furt zentral am Ostrand der Karte. Jenseits der Furt steht in Sichtweise, etwas westlich, ein Mann Namens Tiber. Er wird den Helden die einzige Queste dieses Gebietes geben (doch dazu später).

Dieser Abschnitt des Mantelwaldes befindet sich unmittelbar an der Küste. Er ist im nördlichen Teil von relativ dichtem Wald geprägt und vor allem im südlichen von schroffen Felsen und Klippen. Die Karte ist nicht übermäßig groß, da ein ganzer Teil aus Wasser besteht, also nicht betetbar ist. Die erkundbare Landmasse bildet im Südwesten und Südosten je eine Art Halbinsel. Ganz im Osten und ganz im Nordwesten gibt es je einen Fluss mit einem Wasserfall, an deren oberen Enden jeweils eine Furt über den Fluss führt. Prägend für das Areal ist aber ein im Nordwesten gelegener großer Bau, der von Süden aus betreten werden kann.

In diesem Teil des Mantelwaldes herrscht eine Gegnergruppe ganz klar vor: Spinnen. Tatsächlich bin ich hier nur auf Spinnen und auf Waldschrate gestoßen, wobei ich bei lezteren nicht einmal sicher bin, ob es sich um Zufallsgegner oder um eine gesetzte Gruppe handelt.

Antreten mussten meine Helden gegen Gruppen von 2 bis 4 Großen Spinnen (je 270 XP), eine einzelne Riesenspinne (je 450 XP) oder eine einzelne Schwertspinne (je 2.000 XP), wobei ich mir allen anderen als den Großen Spinnen nicht sicher bin, ob sie spawnen oder nur einmalig auftauchen. Die Großen Spinnen spawnen auf jeden Fall. Es gibt auch noch Phasenspinnen (je 1.400 XP), die sich dadurch auszeichnen, dass sie sich dauernd per Dimensionstor durch die Gegend teleporiteren. Aber bei denen bin ich mir ziemlich sicher, dass sie nur in gesetzten Gruppen auftauchen und nicht respawnen.

Wo Spinnen sind, da sind auch Netze. Diese werden hier dargestellt als Netzfallen. Wenn man vorsichtig ist, kann man diese mit einem Dieb finden und recht leicht entschärfen. Ansonsten können die in den schwierigeren Kämpfen mit den giftigeren Spinnen schon mal tödlich sein.

Gleich westlich von Tiber befindet sich ein schmaler Durchgang zwischen Baum und Fels. Dort ist natürlich die erste Falle:
   

Dahinter warten nur zwei Große Spinnen (die an der Stelle spawnen und durch Speichern und Laden auch mal zu vieren werden können). Etwas nördlich von denen befindet sich ein enger Druchlas zwischen zwei Bäumen. Dort ist die nächste Falle:
   

Auf der Lichtung direkt nördlich davon, natürlch schon in Sichtweite der Falle, greift eine 5er-Gruppe Waldschrate an (die die Falle selbst erstaunlicherweise nicht auslösen, wenn sie darüberlaufen). Ich hatte sie an der Stelle nur einmal, später kamen da Große Spinnen. Ob auch die Waldschrate eine Respawn-Chance haben, weiß ich nicht. Von dieser Lichtung aus gibt es mehrere "Wege", die alle einen Engpass haben, entweder zwischen Bäumen oder im Nordosten einen als schmaler Felspfad. Und natürlich finden sich auch dort jeweils Netzfallen, allerdings nicht immer mit Gegnern gleich dahinter. Wenn man da durch ist, hat man aber die meisten Fallen hinter sich. Bei den größeren Kämpfen gibt es ansonsten nochmal vereinzelt welche. Vor allem, wenn man irgendwo eine Phasenspinne sichtet, ist eine Netzfalle in der Regel nicht weit.

Auf dem Plateau ganz im Nordosten, das man über den schmalen Felspfad erreicht, konnte ich nichts Besonderes entdecken. Ebenso endet der Pfad zur südöstlichen Halbinsel ohne Erkenntnisgewinn oder Fund. Dort habe ich nur eine Riesenspinne angetroffen, weiter nichts. Die südwestliche Halbinsel hat im Norden eine Falle. Südlich von dieser findet ein Kampf gegen 3 Phasenspinnen statt, der durch die ständigen Teleporte der Viecher schon etwas unangenehm werden kann.

Nördlich um den großen Bau herum führt ein sehr schmaler Pfad. Erstaunlicherweise greifen hier keine Gegner an. Der Pfad führt zu der Furt über den westlichen Fluss, nördlich des Wasserfalls. Direkt hinter der Furt befindet sich eine Netzfalle. Die Stelle ist vor allem deshalb etwas "eklig", weil in der Furt die Helden nur hintereinander laufen können, am Ende aber zwei Phasenspinnen warten. Ein Dieb, der die Falle entschärft, tritt dabei aus dem Schatten und die Phasenspinnen teleportieren sich dann gerne mitten auf die Furt, wo sie nur von einem - oder maximal zwei, wenn man auf jeder Seite einen hat - Helden im Nahkampf angegriffen werden können.

Verlassen kann man das Areal - außer zurück nach Osten - nur gen Norden, um in den nächsten Abschnitt des Mantelwaldes zu gelangen.

Doch zuvor sollte man sich noch anderem widmen, nämlich der

hiesigen Queste:

Tiber, Chelak und die Spinnenplage:
Der Mann, der gleich beim Betreten des Areals in Sichtwiete steht, stellt sich den Helden nach Ansprache als Tiber vor und bittet irgendwie unsicher wirkend darum, man möge ihn anhören und ihm helfen. Sagt man zu, berichtet er, dass sein Bruder Chelak und er in den Mantelwald gegangen sind, um ihn von der Spinnenkolonie zu befreien, die eine echte Plage sei. Sie haben damit berühmt werden wollen als "Helden des Mantelwaldes". Chancen hätten sie sich ausgerechnet, weil Chelak das Schwert "Spinnenfluch" gefunden habe, das geschmiedet worden sei, um Spinnen zu töten. Doch Chelak sei seit einer Woche nicht zurückgekehrt und er habe Angst, dass dieser nun tot sei, was ihre Mutter untröstlich machen würde.

Sagt man Hilfe zu, bietet es sich an, in den Spinnenbau zu gehen, um dem Schicksal von Chelak auf die Spur zu kommen. Der Eingang findet sich im Süden des großen Baus. Ein besonders harter Kampf wartet vor dem Eingang nicht. Anders ist das im Inneren:
   

Sobald man dieses betritt, sieht man 2 Schwertspinnen und 2 Waldschrate. In der Mitte des Raumes hockt eine fette Frau, die (noch) nicht feindlich ist. Nach einem kurzen Moment beginnt diese ein "Gespräch" mit den Worten: "Faßt und tötet sie, meine Tierchen." Wenn man ihr sagt, man sei "hergekommen, um Eure göttliche Weisheit zu vernehmen" und darum bittet, sprechen gelassen zu werden, erhält man sie Gelegenheit zu fragen, warum sie so fett ist (1), wie es kommt, dass sie in dieser Bude haust (2), wie ihr Name lautet (3) oder ob sie etwas über den Eisenthron weiß (4). Fragt man nach ihrem Namen, erfährt man, dass sie Centeol heißt und hat eine weitere Frage frei. Alle anderen Fragen enden im Kampf.

Über den Eisenthron weiß sie nichts. Die Frage nach ihrem Leibesumfang findet sie nicht lustig. Die beste Antwort bekommt man, wenn man Frage (2) wählt. Sie erzählt dann, der Erzmagier Jon Icarus habe sie verflucht für das Unheil, das sie ihm und seiner Frau angetan habe. Sie habe ihn geliebt, jetzt hasse sie ihn, wie sie überhaupt alles hasse, die Helden eingeschlossen.

Wenn das Gespräch beendet ist, greifen nicht nur die bislang erkennbaren Gegner an, sondern es sind plötzlich weitere 2 Riesenspinnen da. Von rechts kommen außerdem noch 2 weitere Riesenspinnen angelaufen. Das macht im Ganzen 4 Riesenspinnen, 2 Schwertspinnen und 2 Waldschrate. Der Kampf wird dadurch erschwert, dass der Bau nicht frei begehrbar ist, sondern nur in engen Pfaden, die nicht wirklich ersichtlich sind. Damit kann es durchaus passieren, dass plötzlich ein Magier von einer Spinne oder einem Waldschrat im Nahkampf angegriffen wird und ihm niemand zu Hilfe kommen kann. Centeol wird nach dem Gespräch auch feindlich, greift aber aktiv nicht in den Kampf ein.

Wenn die Spinnen besiegt sind, kann man Centeol angreifen und töten, was 1.000 XP bringt, obgleich sie sich nicht wehrt (hat anscheinend keinen Angriff) und damit ungefährlich ist. Als deutlich interessanter hat es sich demgegenüber erwiesen, sie zu bezaubern und dann anzusprechen. In diesem Fall erzählt Centeol ihre Geschichte in einiger Asuführlichkeit:
Sie könne nur noch von ihrem Fluch erzählen, denn das sei alles, woran sie sich noch erinnere. Sie war einst schön und mächtig, eine exotische Zaubererin mit viel Macht und Verehrern. Sie aber habe nur Augen für Jon Icarus gehabt, einen großen und mächtigen Zauberer. Er aber habe sich für sie nicht interessiert und sei mit Tanova verheiratet gewesen. Sie habe Tanova getöet, woraufhin Jon Icarus außer sich vor Wut geraten sei. Er habe sie mit Hilfe seiner magischen Kräfte als Täterin entlarvt. Als er zu ihrem Turm gekommen sei, habe sie ihm Einlass gewährt in der Hoffnung, er werde nunmehr ihre Gefühle erwidern. Doch er habe sie in diesen Körper verbannt und von Spinnen füttern und am Leben erhalten lassen. Der Monolog endet mit dem Satz: "Wäret Ihr mein Freund, so würdet Ihr mich töten."

Dafür gibt es sogar einen eigenen Tagebucheintrag. Einen Weg, den Fluch zu brechen, scheint es nicht zu geben, so dass man abschließend vor der Wahl steht, die wehrlose Centeol zu töten oder sie zurück zu lassen. Der letzte Satz des Monologes deutet wohl darauf hin, dass aktive Sterbehilfe hier als eine gut Tat gelten soll.

In einem durchsuchbaren Bereich neben Centeol findet man einen Feueropalring, einen verfluchten Tölpelring, einen magischen Stab des Frostes, das magische Schwert "Spinnenfluch" (Zweihänder +2, der magische Handlungsfreiheit gewährt, also gegen Zauber wie "Person festhalten" oder "Netz" schützt) und Chelaks Leiche. - Letztere wiegt 185 lbs. Soviel können nur sehr starke Helden tragen und müssen dazu dann ihre Rüstung ablegen. Da man dabei zumeist verlangsamt wird, ist das etwas nervig, sie zurück zu Tiber zu schleppen.

Das Schwert "Spinnenfluch" verleiht schon eine nicht uninteressante Fähigkeit gegen magiebegabte Gegner, die ja gerne mal "Person halten" zabern. Allerdings müsste man sich dazu auf Zweihänder spezialisiert haben. Und die haben eben den Nachteil, dass man auf den Schutz eines Schildes (und ab BG II auf den Kampf mit 2 Schwertern) verzichten mus. - Nebenbei bemerkt, ist das Schwert anders als Tiber's Angabe es vermuten ließ, offenbar nicht in besonderer Weise wirksam gegen Spinnen. Es negiert eben nur die Einschränkungen durch ihre Netze, macht aber auch nicht mehr Schaden.

Wieder bei Tiber angekommen, macht er sich große Vorwürfe, mit Chelak in das Abenteuer gegangen zu sein. Er überlässt den Helden das Schwert "Spinnenfluch", das für sie mehr ein Fluch als alles andere gewesen sei. Er dankt den Helden für das Zurückbringen der Leiche, mehr hätten sie nicht tun können (was offenbar stimmt, die Chance, Chelak wiedererwecken zu lassen hat man offenbar nicht). Man bekommt dafür
800 XP.

Die Queste ist recht simpel gestrickt und geradlinig. Aber wenn man Centeol bezaubert, bekommt man immerhin eine recht stimmungsvolle Geschichte erzählt. Eine noch zufriedenstellendere Lösung, als dass am Ende alle Bösen tot und ein Möchtegernheld kuriert ist, gibt es nicht zu erreichen. Muss es auch nicht, das Leben ist eben hart, das kann ein Spiel auch schon mal zeigen.

Der Name "Jon Icarus" weckt bei mir übrigens Assoziationen zu Jon Irenicus, dem Oberbösen im zweiten BG-Teil (nebenbei bemerkt, fand ich den Namen immer genial gewählt; er klingt schon so nach Irrenhaus). Vielleicht soll es sich um diese Person handeln und der Namensunterscheid rührt von einer unterschiedlichen Übersetzung her. Die deutschen Übersetzer werden bei Erscheinen von BG I ja noch nicht gewusst haben, was die Entwickler für BG II geplant hatten. Eventuell gibt es in BG II darüber Aufschluss. Ich bezweifle zwar, dass der Name Centeol dort fällt, aber vielleicht ist ja mal von Tanova als Frau von Jon Irenicus die Rede. Das erinnere ich aber nicht mehr. - Der Tagebucheintrag nach der Bezauberung sagt jedenfalls, dass die Helden derzeit nicht wüssten, was dies mit ihrem Abenteuer zu tun habe, die Information um Jon Icarus aber vielleicht bald "von großem Nutzen" sei. - Falls es sich im Irenicus handeln soll, wäre das freilich zu viel gesagt, denn in diesem Spiel taucht er ja nicht auf und im nächsten wird einem sicherlich die Geschichte von Centeol nicht weiterhelfen. - Vielleicht ist die Namensähnlichkeit aber auch Zufall. Wobei ich mir sicher bin, dass man in BG I auch keinen Jon Icarus trifft. Das wäre mir früher aufgefallen, wenn eine Person mit so ähnlichem Namen eine Rolle gespielt hätte. Es bliebe dann also die Frage, was die Geschichte und der Tagebucheintrag sollen.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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RE: Der Mantelwald - von Zurgrimm - 19.08.2017, 20:19
RE: Der Mantelwald - von Zurgrimm - 08.10.2017, 10:25
RE: Der Mantelwald - von Zurgrimm - 08.01.2018, 20:07
RE: Der Mantelwald - von Zurgrimm - 09.01.2018, 16:19



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