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Fazit nach dem Durchspielen
#17
Langer Text? Dann warte mal ab.... ^^

Ich habe da auch mal was fazitiert, aber aus der Sicht von jemandem, der kein P&P spielt und zu DSA durch Riva gekommen ist.


Vor einigen Tagen habe ich Drakensang auch beendet. Eigentlich wollte ich ein ausführliches Review schreiben, so viel wie möglich berücksichtigen. Aber das kann ich nicht. :D
Zum einen hätte ich mir während des Spielens schon Notizen machen müssen, jetzt im Nachhinein sind mir einige Dinge nur undeutlich in Erinnerung (vor allem Namen >_< ). Zum anderen habe ich ein Problem, wie ich das Spiel betrachten soll. Einerseits bin ich von Drakensang sehr angetan. Andererseits habe ich teilweise das Gefühl, eben weil es mir gefallen hat, müsste ich besonders kritisch sein. :silly:

Wie dem auch sei, das Spiel hat mir gefallen. Nicht nur ein bisschen, sondern sogar ziemlich gut. Es war gemütlich zu spielen, artete nicht in Hektik aus. Ich hatte nicht, wie bei anderen Spielen, den Zwang, es so schnell wie möglich beenden zu müssen.

Während des ganzen Spiels haben mich weder die Laufwege, noch die Grenzen der Gebiete gestört. Kenne ich aus anderen Spielen zu Hauf und zumindest die langen Wege sind mir bei anderen Spielen stärker aufgestoßen (Morrowind, Gothic 2). Die Laufgeschwindigkeit könnte von mir aus nen Tick höher ausfallen, muss aber nicht, ist ok.

Hm, vielleicht mach ich doch ne Liste mit +/- -Punkten. Die Reihenfolge hat keine Bedeutung...

+ DSA als Hintergrund
-> Wohl der Pluspunkt überhaupt. Damit meine ich nur bedingt die Regeln. Da ich kein P&P spiele, sind mir die Regeln eigentlich komplett egal. Mir geht es um die Welt, in der das ganze spielt. Die Hintergrundinfos zu einzelnen Göttern, Regionen, Orten und Personen, das alles hat mich auch schon in Schatten über Riva begeistert und dafür gesorgt, mich stärker für die Welt zu interessieren. Und auch Drakensang schlägt in diese Kerbe. Man kann in Büchern stöbern und mehr über das große Ganze erfahren oder tiefer in Details versinken. Das macht mir Spaß, auch wenn es weiter ausgebaut hätte werden können, wenn es nach mir ginge. :D

+ gute Performance mit hoher Grafikeinstellung
-> Obwohl mein System bis auf die Grafikkarte recht gut gerüstet ist, war ich positiv überrascht, dass Drakensang trotz der guten Optik für die Graka nicht sehr anspruchsvoll ist. Das merke ich vor allem an dem ausbleibenden Gedröhne des Grafikkartenlüfters. :lol:
Die gute Leistung erkauft man sich zwar mit allerhand Tricks, besonders in den Außengebieten, aber zu einem gewissen Grad ist das legitim. Ich habe noch kein Spiel gesehen, dass mit so einfachen Mitteln wie Drakensang so gut aussehende Bäume und Sträucher darstellt. Zumindest aus einer gewissen Entfernung. ^^
Das Wasser hingegen sieht zwar wirklich sehr schön aus, ist aber alles andere als realistisch. (wenn jemand es nicht abkann, dass einer einen raushängen lässt, dann bitte nicht den Spoiler lesen. :D )
Ein weiterer Trick, mit dem die gute Performance erkauft wird, sind die Schatten. Außer Lebewesen hat nichts bei Drakensang einen dynamischen Schatten. Das spart Rechenleistung, führt aber leider auch zu dem unschönen Effekt, dass die Schatten der Leute überall zu sehen sind. Auf Wasseroberflächen, im Schatten von Gebäuden, durch Stege hindurch etc. Das wirkt irgendwie undurchdacht und technisch fehlerhaft. Da könnte es für einen der folgenden Patches evtl. helfen, die Schattenfarbe etwas blasser zu machen, falls möglich. Der einzige Performance-Fresser, den ich feststellen konnte, sind Partikelquellen wie Dampf und Rauch. Wenn ich die Kamera so drehe, dass sich solcher Rauch zwischen meinen Charakteren und „mir“ befindet, bricht die Leistung gnadenlos zusammen und ich habe Daumenkino.

+ optisch ansprechend
-> Im großen und ganzen gefällt mir die optische Gestaltung in Drakensang jedoch. Der leicht comic-hafte Stil der Charaktere fügt sich gut in die Gestaltung von Gebäuden und Umwelt ein. Für mich stimmt der Gesamteindruck größtenteils, deswegen vermisse ich auch keine ultrarealistischen Gesichter / Gesichtszüge und dergleichen. Die meisten Monster sind gut designt, nur die Goblins habe ich mir anders erhofft. Dass die meisten Bewohner Ferdoks und Umgebung glatt an einem Schönheitswettbewerb teilnehmen könnten, stört mich auch nicht sonderlich. Drakensang hat nun mal generell nicht so eine realistisch verkommene und dreckige Optik wie andere Spiele. Und selbst in denen halten sich die eher unästethischen Charaktere in Grenzen (von der Anzahl her).
Es wurde in Drakensang viel Wert auf Details gelegt, die einem ein schönes Gefühl beim Umherstreifen geben. Im Wind tanzende Blätter, Schmetterlinge, Staubwolken, Pfützen, kaputte, in die Ecke geworfene Gegenstände und so weiter.

+ von Beginn an tolle Atmosphäre
-> Einer der wichtigsten Punkte für mich. Die Atmo hat mich eigentlich sofort überzeugt. Ein idyllisches Dorf, durch das man stöbern kann, Dinge am Wegesrand, über die man stolpert (oder auch nicht dank Karte....), Leute, die mehr oder weniger ihrer Arbeit nachgehen. Ich war gleich drin in dieser Welt und das ist mir in der Form noch nie passiert. :up:
Also für die Atmosphäre in Drakensang gibt’s von mir ein ganz dickes Plus!

+ abwechslungsreiche und kreative Quests
-> Ein Punkt, der mich sehr überrascht hat. Ich hätte definitiv mit mehr „hole dies, bringe mir 10 davon, töte 30 hiervon“-Quests erwartet. In dem Punkt haben die Autoren wirklich Kreativität bewiesen. Klar, sie haben das Rad nicht neu erfunden, aber ich hatte nicht das Gefühl, irgendetwas zweimal machen zu müssen oder dergleichen. Es war eine gute Mischung an Quests, zum Teil lustig, zum Teil spannend, teils mit überraschenden Wendungen. Auch hier ein dickes Plus.
Ich hätte mir zwar mehr Gefährten-Quests wie die von Rhulana gewünscht, aber im großen und ganzen gab es schon viel (vor allem viel verschiedenes) zu tun.

+ Eigenheim
-> Das Heldenhaus find ich klasse. :)
Ich hätte es zwar in noch keinem Spiel bisher benötigt, aber in Drakensang hätte definitiv was gefehlt, wäre es nicht vorhanden. Lagerraum, bei Bedarf Werkbänke, die Reisekarte, der Garten (der sehr wohl seine Dienste erfüllt. Nur dem Mechanismus dahinter bin ich nicht auf die Schliche gekommen. Ich weiß nicht, ob man die Pflanzen im Gepäck haben und mit dem Verwalter reden muss, damit in den Pflanztöpfen oder an den Mauern was wächst, oder ob es reicht, die Kräuter und Pilze ein einen Schrank zu legen. Zumindest ist von Einbeeren über Wirsel, Gulmond, Chorinis, Krötenschemmel bis Zunderschwamm und was weiß ich noch alles mit der Zeit gewachsen. :jippie: Lediglich drei bis vier Töpfe blieben leer.) und nicht zuletzt der Keller, alles hatte seinen Zweck, auch wenn er evtl. nur „Erheiterung“ war. Je nach Fortschritt im Spiel verändert sich etwas am oder im Gebäude. Es war eine gute Idee, die auch noch ausbaufähig ist.

+ sehr gute Synchro
-> Darüber muss ich glaube keine großen Worte verlieren, oder? Die Sprecher haben eine wirklich gute Arbeit abgeliefert, auch wenn sie leider teilweise viel zu kurz kamen. Aber „Standard“ Vollvertonung hin oder her, bei den Textmassen ist es verständlich, wenn nur das wichtigste zusätzlich per Stimme übermittelt wird, finde ich zumindest. Besonders wenn man bedenkt, welches Kapital zur Verfügung stand im Vergleich zu Firmen, die vollvertont haben und bei denen es nix geworden ist (deutsche Sprachausgabe beim Witcher).

+ schöne Musik, guter Sound
-> Das ist so ein Punkt, der mich ein wenig spaltet. Für sich ist die Musik schön, aber zumindest anfangs war sie irgendwie nichts besonderes, austauschbar. Mittlerweile hat sich dieses Gefühl bei mir zum Großteil gelegt. Es war der Effekt, den ich bei guter Musik eigentlich sehr schätze. Je öfter ich sie höre, um so besser finde ich sie. Die Titel sind meist gut eingesetzt und passen zur jeweiligen Situation. Nur das Riva-Magierturm-Cover fand ich etwas zu häufig eingesetzt, egal, wie gut ich es finde. Vor allem beim ersten Betreten des Thronsaals von Murolosch war es irgendwie fehl am Platze. Was ich jedoch gut finde, ist, dass sich durch viele Titel ein roter Faden zieht, ein Thema, das man immer wieder findet und heraushört. Das hat mir bei der gesamten NLT immer ein wenig gefehlt.
Die Soundkulisse finde ich ansprechend und gut umgesetzt.

+ (meist) individuelle und abwechslungsreiche Gestaltung der besuchbaren Orte
-> Avestreu, Tallon, Hinter den Feuerfällen, (die Tiefen von) Murolosch, Ferdok selbst... Die meisten Gebiete fand ich gut gestaltet und verwirklicht. Besonders in dem Teil mit den Grolmen-Kuben dachte ich mir oftmals einfach nur „geil“. Das hat optisch wirklich was hergemacht. Eine unrühmliche Ausnahme sind leider die Höhlen und der Großteil der Kanalisationsgebiete. Die bestanden dummerweise immer wieder aus den immer gleichen Teilen, einzige Varianz war der Verlauf des Ganges. Das war doch etwas sehr eintönig muss ich sagen. :sad2:

+ übersichtliches Menü
-> Finde ich gut gelungen. Ein Menü mit 2D-Registerkarten (oben die Kategorie, rechts die Helden zum Umschalten mit einbezogen), das alle notwendigen Infos bietet. Das non-plus-ultra wäre ein Gegenstandsverteiler gewesen, über den man Ausrüstung besser miteinander vergleichen hätte können. Aber der SF-Baum und die Zauber- sowie Talentübersicht sind gut mMn. Auch die „Anziehpuppe“, wie es im Handbuch so schön heißt, finde ich gut gelungen. Die Liste mit Bauanleitungen und Rezepten ist auch ok. All zuviel Gebrauch hab ich davon aber eh nicht gemacht.


+ ruhiges, gemütliches Gameplay
-> Seit langem war Drakensang mal wieder ein Spiel, bei dem ich nicht das Gefühl hatte, es auf Teufel komm raus so schnell wie möglich fertig spielen zu müssen. Es war ruhig, gemütlich, ja fast schon entspannend, durch Ferdok und Umgebung zu ziehen. Einen großen Anteil daran hatten natürlich die (automatisch) pausierbaren Kämpfe. In Ruhe planen, Situation einschätzen, taktieren... keine Hektik. Das mag größtenteils an mir selber liegen. Ich habe Drasa wirklich bewusst genossen, statt es zu konsumieren, wie andere Titel der Vergangenheit.

+ solide, ausgereifte Programmierung
-> Auch ein Punkt, der absolut für Drakensang spricht. Es ist nicht bugfrei, aber wirklich sehr solide programmiert und technisch ausgereift. Gravierende Bugs sind mir kein einziges Mal untergekommen. Mal ein Texturflackern, mal ein schwebendes Grasbüschel an einem Hang. Im Einkaufsmenü von Händlern springt mein Cursor immer nur an das obere oder untere Ende der Scrollbalken, statt an der Stelle zu bleiben, an der ich auf den Scrollbalken klicke. Das ist etwas ärgerlich. Aber sonst kann ich eigentlich nicht klagen. Nur in den Quests gibt es manchmal Logikfehler. Da wissen Leute vorher schon von etwas, bevor man ihnen davon erzählt. Auch hatte ich zwei von Rakoriums Kristallen im Gepäck. Einen habe ich mal so nebenbei bekommen, als ich mit dem Geweihten in Murolosch geredet hab. :silly:
Von der generellen Fehlerfreiheit kann sich so manche große Firma nicht nur eine Scheibe abschneiden.

+ Vielfältige Charaktere
-> Barla, Rakorium, Parzalon, Growin, Salina und wie sie alle heißen. Sie alle haben einen mehr oder weniger ausgearbeiteten Charakter, ihre eigenen Macken und Besonderheiten. Rakorium fand ich echt klasse. :D
Ich hatte nie das Gefühl, irgendwo einer Kopie eines anderen (questrelevanten) NPCs zu begegnen. Auch da haben die Autoren gute Arbeit geleistet.


Bei folgenden Punkten bin ich etwas zweigeteilter Meinung. Die Ansätze sind gut, aber sie bieten noch viel Raum für Verbesserungen.

+/- scheinbar sinnloses
-> Auch das gibt es in Drakensang. Dinge, die keiner braucht, die aber da sind. Leider handelt es sich nicht um Alltagsgegenstände wie Besteck oder so. Aber dennoch hatte nicht alles einen Sinn oder Nutzen (außer Unterhaltung), was ich gut finde. Parzalon mit seinen Geschichten, Mäusefallen, rostige Nägel, ein Großteil der Kleidung... da hätte ich mir aber auch noch mehr gewünscht. Auch kann man zu viel der sinnlosen Dinge zu gut zu Geld machen.

+/- Partyinteraktionen in und außerhalb der Gruppe
-> Tja, die Partyinteraktionen. An sich ja kaum vorhanden, bis auf ein paar Sprüche unterwegs und den Gesprächen im Haus (nicht nur Kladdis und Dranor ;) ), die für sich ja ganz ok sind. Aufeinander reagieren die Gruppenmitglieder leider gar nicht weiter. Da hat man viel verschenkt. Auch hätte ich mir mehr Gefährten-Quests wie bei Rhulana ( und ein Stück weit Dranor) gewünscht. Viele der später dazu stoßenden Personen würde ich gerne näher kennenlernen, mehr über ihre Motivation erfahren. Besonders Forgrimm bietet noch viel Potential. Ich hoffe, im Addon wird in der Hinsicht mehr gemacht.

+/- Steuerung
-> Obwohl ich das Prinzip der Steuerung schon aus anderen Spielen kenne bzw. es dort ähnlich ist, hat mir Drakensang am Anfang schon ein wenig Probleme bereitet, bis ich mich an die Kameraführung und Steuerung gewöhnt hatte. Neverwinter Nights spiele ich nur per Mausklick auf den Punkt, zu dem sich mein Held bewegen soll. So kann ich in Drakensang aber irgendwie nicht spielen. Ich denke jedoch, dass NWN das besonders gut macht. Denn andere Spiele, die diese Art der Fortbewegung bieten, spiele ich auch lieber mit WASD. Das Manko von Drasa gegenüber NWN ist hier, dass sich hohe Objekte nicht bis auf eine gewisse Höhe selbst ausblenden, wenn die Kamera IN oder HINTER diesen Objekten ist. Sie reagiert stattdessen selber mit den Collision-Boxes der Objekte wie Wände etc. und zoomt und dreht sich so dummerweise oft sprunghaft in ungünstige Positionen. Andererseits, wenn die Kamera Dinge wie Wände einfach durchdringen könnte und diese von hinten durchsichtig wären, könnte man bestimmt oft nicht um, sondern durch die Ecken sehen, was mir auch nicht wirklich gefällt. Radon Labs ist in der Sache einen Weg gegangen, der zwar nicht optimal ist und verbessert werden kann, mit dem man aber dennoch leben kann. Mit „man“ meine ich mich. :lol:

+/- (Haupt-) Story
-> Eines der wichtigsten Merkmale eines Spieles. Auch in dem Punkt ist Drakensang solide, aber nicht weltbewegend. Muss es auch nicht. Zwar ist der Spannungsbogen zugegebenermaßen nicht sehr hoch, aber die Geschichte bietet schöne Wendungen und einiges an Abwechslung. Wie mir schon in meinem ersten Eindruck aufgefallen ist, spielt sich Drakensang oft wie ein Roman. Dabei kreide ich nicht einmal die Linearität an. Die geht schon in Ordnung. Eher stören mich die fast schon epischen Antworten meines Charakters. Sie redet wie ein Schauspieler in seiner größten Rolle, sehr theatralisch und ausschweifend. Zu dem Bild, dass ich mir von meiner Elfe gemacht / zurecht gelegt habe, passt das irgendwie gar nicht. Mehr Abwechslung / individuellere Antworten in Bezug auf den gedacht Charakter des Helden wären hier schön gewesen. Eine Einstellung am Anfang ála „redseelig“, „schweigsam“, etc. hätten hier evtl. Abhilfe geschaffen. Wobei ich das in noch keinem Spiel gesehen hab. Wäre vielleicht mal was. :D
An manchen Stellen fand ich Teile der Geschichte auch recht unlogisch. Woher kommen die Rüstungsteile des Feuers? Zum Glück wurde das dann im Verlauf beantwortet, aber manche Dinge wollen mir immer noch nicht wirklich einleuchten. Das schafft allerdings den Anreiz für den nächsten Durchgang. Nicht, dass ich einfach etwas nicht verstanden hab. ^^

+/- Schwierigkeitsgrad
-> Der Schwierigkeitsgrad ist wirklich unausgewogen. Viele der Bosskämpfe sind zu leicht, vor allem, wenn man sich darauf vorbereitet. >_<“
Gegen den Drachen in Tallon und die Hydra am Ende hatte ich weniger Probleme, als gegen die Gruppe Praioten auf dem Gutshof in den Blutbergen. Einige Bosskämpfe sind auch nur durch die respawnenden Gegner knackig. Gegen einige normale Gegnergruppen hatte ich teils erheblich mehr Probleme, als gegen die Bosse. Ich sag nur Grolmengeister und Mandra'Ke. :rolleyes:
Bis Tallon bzw. Murolosch habe ich Heil- und Zaubertränke eigentlich nur gehortet. Erst, als selbst die Standard-Gegner oder Bosse und ihre Spawn-Kumpel eine Gefahr wurden, hab ich vermehrt auf Tränke zurückgegriffen, aber selbst dann so gut wie nur in Bosskämpfen. Sonst bin ich immer irgendwie grade so davongekommen, auch wenn Forgrimm mal nur 3 LE übrig hatte. ^^
Im großen und ganzen hätte Drakensang schon schwerer sein können. Aber für jemanden, der die DSA-Regeln nicht kennt, ist es glaube ich schon ein ganzes Stück härter, als für uns „Profis“ hier.

+/- Rätsel
-> Hier wird’s kurz. Hätten viel mehr sein dürfen! Die Spannweite des Schwierigkeitsgrades jener war dagegen ok.

+/- Taktik in Kämpfen
-> Ausbaufähig. Man hat ein paar Möglichkeiten, aber nützlich sind nur wenige. Ok, als Powergamer sucht man sich ja meist eh die Taktik, die für einen am besten funktioniert und wendet die dann dauernd an. Ich zumindest habe bei weitem nicht alles ausprobiert, was meinen vier ständigen Gruppenmitgliedern zur Verfügung gestanden hätte. >_>
Und wenn man durch jedes Blödsinnsmanöver zum Erfolg gelangen würde, wäre das Spiel ja noch leichter. Realistisch betrachtet kann ich mich über mangelnde Taktik eigentlich gar nicht sonderlich beschweren. Allein, weil man eine Gruppe hat, aus der man jeden einzeln Steuern kann, ist man schon gehörig mehr am Taktieren, als in NWN, Gothic, Witcher und Morrowind zusammen. Finde ich zumindest. Und da Stellungskämpfe wie in der NLT auch nicht möglich sind, muss man noch mehr darauf achten, was wer macht.

+/- Sortiment der Händler (begrenzte Waren, unendlich Geld)
-> Zwei besondere Aspekte an den Händlern sind sowohl gut als auch schlecht. Erstens: jeder Händler hat nur begrenzte Waren. Sowohl von den unterschiedlichen Gegenständen als auch von der Anzahl derer her. Das gute daran: Das Spiel gewinnt etwas an Tiefe und Schwierigkeit, da man nicht einfach jeden mit dem besten käuflich erwerbbaren Schwert ausrüsten kann. Man muss variieren, nicht nur bei den Waffen, sondern auch bei den Talenten, um genügend brauchbare Waffen zur Verfügung zu haben. Das selbe gilt für Rüstungen, wenn nicht sogar stärker (Zauberfähigkeit, Behinderung). Schlecht ist daran: Banale Dinge sind teilweise nur ein- oder zweimal erhältlich, obwohl man durchaus für mehr Gegenstände einer Sorte Verwendung hätte. Gut finde ich hingegen wieder, dass man seine einmal verkauften Gegenstände bei dem jeweiligen Händler wieder zurückkaufen kann.
Das zweite ist das Geld. Davon hat jeder Händler (wie schon erwähnt wurde) unendlich viel. Das steht zwar im kompletten Gegensatz zur Sache mit den Waren, aber in den meisten Spielen haben die Händler ja einen privaten Dukatenscheißer.

+/- Roman-Charakter
-> Wie oben schon erwähnt, bin ich mir teilweise, vor allem am Anfang, so vorgekommen, als würde ich einen Roman statt eines Spiels spielen. Wohl ein Manko, das durch die Arbeit der Autoren, die eigentlich Abenteuer und wirkliche Romane schreiben, entstanden ist. Es ist ja schön, wenn die Geschichte epische Ausmaße annimmt. Aber dann will ich da im Spiel auch mehr Kontrolle drüber haben. Warum es nicht in der Minus-Liste steht? Nun ja, weil sich das Gefühl mit der Zeit eben ziemlich gelegt hat. Vielleicht habe ich mich in Avestreu auch noch nicht genug in die Welt hineinziehen und mitreißen lassen, was später definitiv passiert ist.

+/- Langzeitmotivation
-> Vorhanden. :jippie: Mindestens ein weiterer Durchlauf ist schon fest eingeplant. Irgendwas haben die Radoner also richtig gemacht. Und auch nach dem zweiten Durchgang wird es bestimmt noch einige Reisen nach Ferdok geben. Was mich reizt, ist leider nicht die Varianz in der Geschichte, nicht, dass ich aus entscheidungstechnischer Sicht einen anderen Weg gehen kann (denn beides gibt es nicht), sondern einfach mein Bestreben, das Spiel mal mit einer mehr auf Magie ausgerichteten Truppe zu durchleben.
Es gibt leider nicht so viele Geheimnisse zu entdecken, wie in der NLT. Auch ist es eine andere Zeit. Wenn man mal nicht weiterkommt, steht das Internet bereit. Wo man früher Stunden im Spiel nach einer Lösung gesucht hat (und dabei Spaß hatte), sucht man heute fünf Minuten im Netz und schnappt nebenbei noch mehr Infos auf, die man ohne das Netz wohl nicht so leicht im Spiel entdeckt hätte. Ich bin selber so geworden, gleich beim ersten Versuch so viel wie möglich mitnehmen und gesehen haben zu wollen. Leider bieten die nächsten Durchgänge dann erheblich weniger Spaß. Zumindest in vielen Spielen. Dass es anders geht, zeigen Jade Empire und The Witcher, nicht zuletzt wegen der sehr guten Geschichte, die sie erzählen. Drakensang erreicht dieses Level zwar nicht, aber es macht trotzdem genug Spaß, sich nicht nur einmal damit zu beschäftigen.


Nun die Aspekte, die mir definitiv negativ aufgefallen sind.

- Lektorat
-> Ja, es hat viel Text. Dennoch hatten die Texte in Drakensang kein gutes Lektorat (sagt man das so?). So viele Rechtschreibfehler habe ich eigentlich in noch keinem Spiel gesehen. Zumindest nicht, dass ich mich erinnern könnte. Nicht erschrecken, es ist nicht so, dass in jedem zweiten Satz Fehler stecken würden, das nicht. Mir fallen solche Fehler nur leider sehr häufig auf, weil sie meinen Lesefluss stören und sie bleiben mir auch unangenehm beständig im Gedächtnis hängen. Ich bin da empfindlich. Allerdings habe ich das Gefühl, dass dieser Makel einfach an DSA hängt, denn auch die Romane sind manchmal alles andere als ein Beispiel für (rechtschreib-)fehlerfreien Text. Klar, jeder verschreibt sich mal. Aber die Word oder OO-Rechtschreibprüfung über einen Text laufen zu lassen, sollte nun nicht sooo ein Problem darstellen. Ich hör lieber auf, ich komm mir selber schon pingeliger vor, als es sein müsste. ^.^“

- Grafikoptionen
-> Wie bei den Rätseln, es hätten mehr sein können. Vor allem Blooming würde ich gerne abschalten können, ohne irgendwelche Dinge zu außerhalb des Spiels zu modifizieren. Andererseits sollte ich mich nicht beklagen, es läuft auf vollen Details, meistens auch rund.

- Salben u.a. nur auf Besitzer anwendbar
-> Das stört mich gewaltig. Vor allem beim Kampf gegen den Purpurwurm wollte ich sehen, was Arom so drauf hat. Aber wegen fehlender Vorbehandlung mit Brandsalbe war er in Null Komma nichts KO. Bei Waffenbalsam und Schleifstein bekommt man ja auch einen Cursor und die Möglichkeit, die Waffe zu wählen, die man verbessern möchte. Warum kann man bei Salben nicht auch bestimmen, wen man damit einreiben will? Doof.

- Zauberwirkung optisch zu spät (bei Balsam auch tatsächlich)
-> Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie wird die optische Wirkung bzw. der Effekt eines Zauberspruchs einfach zu spät eingeblendet. Laut Symbol neben dem Charakter ist er mit der Zauberei schon „am Anfang“ der Kampfrunde fertig und ich könnte ihn z.B. zu einem Gegner laufen lassen. Jedoch seh ich von dem Zauber noch nichts. Also lass ich denjenigen dann doch lieber länger stehen, damit ich seinen Zauber nicht unterbreche, obwohl er theoretisch und praktisch damit schon fertig ist. Man sieht nur nichts davon. Beispiel Fulminicuts: Ich gebe den Zauberbefehl. Runde 1: Rumgefuchtel, Runde 2: Zaubersymbol wird rot, Held ist eigentlich fertig (würde ich mit STRG auf einen Gegner klicken, würde er fast gleich zu Beginn der 2. Runde zu ihm hinlaufen, da der Zauber beendet ist), aber vom Zauber ist nichts zu sehen, Ende der 2. Runde: Zauber wird losgelassen. Auch, wenn der Charakter durch die STRG-Sache schon ganz woanders steht. Das ist mir auch bei den Grolmengeistern aufgefallen. Einer von denen spricht nen Fulmen, in „seiner 2. Runde“ wird er von mir erledigt. Aber da er den Zauber bereits fertig gestellt hat, bekomm ich ihn trotzdem ab, obwohl der Grolm gefallen ist, lange (im Verhältnis) bevor der Zauber optisch zu sehen war. Sehr doof. Besonders nervt mich das beim Balsam. Da tritt nicht nur die optische, sondern auch die tatsächliche Wirkung verspätet ein. Einfach mal probieren: Pause, Balsam auf jemanden sprechen, mit STRG den Zaubernden an eine andere Position schicken, Pause wieder aufheben. Der Zaubernde läuft davon, noch ehe man den Zaubereffekt und die Wirkung sieht. :rolleyes:
Da stimmt das Timing überhaupt nicht.

- Gruppenmanagement
-> Fehlt. Mehr muss man da eigentlich nicht sagen. Ich dachte erst, sowas wie Position innerhalb der Gruppe ändern wäre für mich unnötig, bis ich dann gemerkt habe, dass ich es schon ganz gerne mag, wenn das Portrait derjenigen mit den Dietrichen immer an der gleichen Stelle ist. Da sollte RL definitiv nicht nur mehr, sondern überhaupt was anbieten in der Zukunft.

- Motivationsproblem am Anfang / lange Anlaufphase
-> Sagt auch alles. Hab ich irgendwo auch schon dargelegt. Für Einsteiger nicht sehr optimal, wenn in den ersten Stunden schon Langeweile aufkommt. Als Fan oder jemand mit Erwartungen sieht man da ja noch eher drüber hinweg. Bessert sich ab Ferdok zum Glück extrem, wie ich finde. Ein Motivationsproblem mitten im Spiel hatte ich hingegen nicht, oder es wurde von den vielen positiven Momenten im Gedächtnis überspielt.

- zu viele AP
-> Ein Grund, warum das Spiel zu leicht ist. Ich dachte erst, bei der doch nicht ganz geringen Auswahl an Talenten, Zaubern und Sonderfertigkeiten müsste ich viel sparen. Weit gefehlt. Am Ende habe ich besonders bei spezialisierten Helden (wie Rhulana und Forgrimm als Kämpfer) nur noch Eigenschaften gesteigert, weil die Talente schon weit über 20 waren oder auf ihrem Maximum. SFs waren auch alle relevanten und mir nützlich erscheinenden schon gekauft. Bei Kladdis und Janara fiel es nicht ganz so extrem aus, da sie neben den Talenten auch Zauber zu steigern hatten. Aber auch die hatten zu viele AP finde ich. Ein weiterer negativer Aspekt daran: Durch die hohen AP ist ein Import des Haupthelden nach Drakensang 2 (oder was auch immer folgen mag) eigentlich ausgeschlossen. Vielleicht kann man ihn noch im Addon verwenden, aber da habe ich auch irgendwie meine Zweifel.

- zu viele magische Ringe und Amulette
-> Spricht für sich.

- Fragezeichen auf der Karte
-> Ein Kreuz, die Dinger. Wenn man sie wenigstens im Optionsmenü abschalten könnte.... :wall:
Ein Glück, dass einige Suchquests nicht markiert wurden. Als Hilfe in einer Sackgasse haben sie ja durchaus eine Berechtigung, auch als Wegweiser, wenn sie jemand haben will. Aber ich erkunde die Umgebung gerne alleine.

- passive Welt
-> Wohl einer der größten Negativpunkte von Drakensang. Kaum ein Bürger reagiert von allein auf die Helden, nicht einmal die Gefährten haben einem etwas direkt zu sagen. Man muss immer erst alle persönlich ansprechen. Es gibt zwar Reaktionen auf die Geschehnisse und Taten, aber auch wieder nur, wenn man sie aus den Passanten rauskitzelt, mit Ausnahme der Omi auf der Bank in Avestreu. Die war sogar recht lustig.
Aber sonst? Nichts.... sehr schade. :sad2:
Zwerge ignorieren Elfen in ihren Hallen, jemand in goldener Vollrüstung ist so alltäglich, dass man ihn keines Blickes würdigt, selbst Graf oder Hesinde-Geweihte, die einen auf den weiteren Weg schicken, interessieren sich nicht mehr für einen, wenn man alles erledigt hat, was direkt mit ihnen zu tun hat. Hier wurde sehr sehr viel Potential verschenkt.


Aber nun ist gut. Das ganze ist eh viel länger geworden, als gedacht. Ein paar Punkte habe ich bestimmt sowieso nicht berücksichtigt (da Garethius es anspricht fällt mir die Generierung ein), aus Versehen, mit Absicht, weil der Met seine Finger im Spiel hatte.... wie auch immer.
Mir hat es gefallen, darauf kommt es an. Drakensang ist nicht perfekt, aber das ist auch gut so, denn dann kann man immer noch was dran verbessern. :wave:

PS: 12er Schriftgrad, Arial, acht Din A4-Seiten vollgeschrieben. ._.“
Die der Götter Gunst verloren,
sind verfallen einer Macht -
Die sie führt zu fernen Toren,
und durch sie in ew'ge Nacht.
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Fazit nach dem Durchspielen - von Decipher - 10.08.2008, 19:36
RE: Fazit nach dem Durchspielen - von Decipher - 11.08.2008, 19:07
RE: Fazit nach dem Durchspielen - von Crystal - 14.08.2008, 14:11
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