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Diesen Beitrag habe ich vor einiger Zeit im schon einmal im offiziellen Drakensang-Forum gepostet. Man möge es mir bitte verzeihen, dass ich in hier nochmal poste, aber mich interessieren eure Meinungen dazu. Damals kannte ich dieses Forum ja noch nicht. Es handelt sich um ein Thema, dass mich sehr interessiert...
Hier also der Originalbeitrag:
Wie findet ihr den Einstieg in die Geschichte in Drakensang gelöst?
Generell könnte man das in mehrere Kategorien einteilen. Mir ist aufgefallen, dass ich den Einstieg bei einigen Kategorien meist besser finde als bei anderen...
Das Problem beim Einstieg ist, dass der Hauptcharakter ja nicht bereits alles über die Spielwelt wissen darf, da der Spieler sonst verwirrt ist. Der Hauptcharakter muss die Spielwelt also zusammen mit dem Spieler entdecken. Dieser erste Abschnitt darf also nicht zu komplex sein. Je nach Ausrichtung des Spiels (Geschichte, Kämpfe etc. ) grenzen die Entwickler also die Umgebung auf den wichtigsten Aspekt des Spiels ein. Leider gelingt das den Entwicklern nicht immer, Drakensang hat z.B. seinen Schwerpunkt auf Kämpfen, zu Beginn gibts jedoch erstmal wenige davon.
Oft werden nach Art des Spiels ähnliche Lösungen verwendet, um dem Spieler einen mehr oder weniger guten Einstieg in die Spielwelt zu ermöglichen.
Man startet mit einer kompletten, unpersönlichen Gruppe:
Icewind Dale; Tempel des Elementaren Bösen
Ganz simpel: Söldnertruppe ohne Persönlichkeit kommt in einem neuen Dorf an. Extrem langweilig.
Icewind Dale II
Super Einstieg für diese Kategorie: Söldnertruppe kommt in einer Stadt an, die gerade angegriffen wird, aber trotzdem bewohnt ist. Es ist quasi Tutorial, Dungeon und Stadt in einem. Für mich bis heute einer der besten RPG-Anfänge.
Man startet mit einer Gruppe, aber das Spiel ist eine Fortsetzung (die vorherigen Teile muss man aber nicht gespielt haben), wodurch die Gruppe eine Vorgeschichte hat:
Nordlandtrilogie (Teil 2 & 3)
Die Heldentruppe, die sich bereits einen Namen gemacht hat, kommt in der neuen Stadt an und bekommt sofort ihren Auftrag. Bei Schatten über Riva finde ich das sehr gut, da man sofort das erste, gut ausbalancierte Gewölbe betreten kann. Ein Tutorial ist weder vorhanden noch notwendig. Beim zweiten Teil ist es etwas langweiliger.
Wizardry 7
Die Gruppe kommt auf einem neuen Planeten an, es fühlt sich an als müsse sie erst herausfinden warum sie hier ist. M.E. ist der Einstieg viel zu komplex und schwierig, ein Tutorial wäre notwendig, ist aber nicht vorhanden.
Wizardry 8
Die Gruppe startet (nach einem Raumschiffabsturz) direkt in einem unglaublich gut entworfenen Gewölbe, in dem sie auch den ersten Händler und Bewohner trifft. Ich fand es sehr gut, habe aber von vielen gehört dass es zu schwierig wäre. Der Schwierigkeitsgrad bei Wizardry 8 ist zu Beginn viel höher als später.
Baldurs Gate II
Der Hauptcharakter und seine Gruppe wurde gefangen genommen, und man weiss nicht warum. Man muss aus dem Gewölbe flüchten, in dem es auch Bewohner gibt. Das ganze ist vom Konzept ähnlich wie Planescape Torment, machte mir aber weitaus weniger Spaß.
Man startet mit einem Hauptcharakter (der evtl. sein Gedächtnis verloren hat), das Spiel legt den Schwerpunkt auf die Geschichte und Dialoge:
Planescape Torment
Der Namenlose erwacht in einer Leichenhalle und erinnert sich an nichts. Er muss flüchten und etwas über seine Identität rausfinden, es gibt Gegner sowie Interaktion mit Bewohnern. Hat mir ganz gut gefallen.
Knights of the Old Republic
Das Spiel beginnt auf einem angegriffenen Raumschiff, der Hauptcharakter hat scheinbar keine Vorgeschichte. Ziemlich langweiliges, geradliniges Halb-Dungeon, Halb-Tutorial.
Knights of the Old Republic II
Der Hauptcharakter startet auf einer mysteriösen, fast verlassenen Raumstation und muss herausfinden warum er dort ist und was mit der Raumstation geschehen ist. Das ganze hat etwas von einem Thriller und ist m.E. einer der besten Anfänge überhaupt.
Man startet mit einem Hauptcharakter, der ein klein wenig Persönlichkeit hat, man weiss etwas über sein Leben vor dem Abenteuer:
Drakensang
Der Hauptcharakter will eigentlich nach Ferdok, wird aber in einem Dorf aufgehalten und muss langweilige Alibi-Aufgaben mit Tutorial-Charakter erledigen. M.E. ist ein Tutorial in Drakensang komplett überflüssig und hätte besser ausgelagert werden sollen (wie bei Neverwinter Nights 2). Für mich hat sich der Spielspaß um ca. 1000% gesteigert, nachdem man in Ferdok ankommt.
Generell hat mir beim Drakensang-Anfang irgendwie Spannung gefehlt. Z.B. hätte gleich in der ersten Spielsekunde irgendein Rudel Wölfe oder sonstwas angreifen können, und man hätte hier verschiedene Lösungsmöglichkeiten haben sollen: Tiere besänftigen, Bewohner zum Verteidigen Überreden, Selbst Kämpfen, Verstecken und gar nichts machen, Plündern während die Tiere angreifen, das Chaos ausnutzen um über die Grenze zu schleichen, und, und, und...
Und für die Hauptaufgaben hätte es mehrere Lösungsmöglichkeiten geben können, wie z.B. die Gauklerkönigin irgendwie anders dazu zu bewegen, für sich zu bürgen...
Baldurs Gate (1)
Der Spieler startet in seiner Heimatstadt und kann dort Aufgaben für die Bewohner erfüllen, bevor er aufbricht. Ich finde es, wie das komplette Spiel, langweilig.
Neverwinter Nights 2
Wenn man das (langweilige) Tutorial spielt, erfährt man wie der Hauptcharakter in seinem Dorf aufgewachsen ist. Wenn man das ganze überspringt, kommt man direkt in eine spannende Schlacht in der es auch Interaktion zwischen dem Spieler und den Verteidigern gibt. Besser fände ich es, wenn das Tutorial in die Schlacht integriert wäre, da ich immer das Gefühl habe etwas zu verpassen wenn ich ein Tutorial überspringe. Ich finde die Lösung dennoch ganz gut.
Und was will ich damit sagen? Erstmal möchte ich gerne wissen, ob ihr bei den jeweiligen Spielen ähnlich empfunden habt, und ob ihr der Kategorisierung zustimmt.
Des Weiteren würde mich natürlich interessieren, bei welchen RPGs euch der Anfang am besten gefallen hat.
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Man könnte auch die Schicksalsklinge in die erste Kategorie mit der komplett unpersönlichen Gruppe einordnen. Die Schwierigkeit an sich ist überhaupt einen Anfang zu finden und da muss man (wenn man keine Vorkenntnisse mittels Lösungsseite hatte, was damals noch nicht so normal war, wie heute) erstmal auf die Idee kommen, zu überlegen:
Was macht man als erstes in einer Stadt, die man nicht kennt? Wie erschlägt man in Aventurien die Langeweile, wenn man von nichts eine Ahnung hat? Quest-Log, was zu machen war, gibt es ja nicht und einen Hinweis, wie das Spiel nun "startet", auch nicht.
Auch über die Helden wird nichts gesagt. Sie werden in Thorwal hineingeboren und müssen sich zurechtfinden. Fand ich damals als RPG-Einsteiger schon eine harte Nummer, weil auch ich nicht gleich auf die Idee kam, spaßhalber in einer Taverne einzukehren. Und dazu muss man ja auch erstmal Zeit verstreichen lassen, einige machen ja erst gegen 16:00 Uhr auf.
Planescape Torment ist wohl auch eher einem RPG-Fortgeschrittenen zu empfehlen. Gerade das viele Lesen, das auch voraussetzt, dass man Morte & Co. über alles und jeden ausfragt, ist bestimmt auch nicht jedermanns Sache.
Die Hauptmotivation am Anfang ist aber erstmal der, dass man aus der Leichenhalle rausfindet. Man hat gegenüber der Schicksalsklinge bereits ein Ziel vor Augen - nur raus hier, der Rest findet sich dann schon.
In Drakensang wird man dagegen komplett auf dem Laufenden gehalten, was zu machen ist. Denken muss man nicht großartig dabei. Der Einstieg mit Avestreu ist programmgemäß einfach, um seinen Greenhorns die ersten Erfahrungen zu vermitteln.
Wenn man konsequent jeden anspricht, der einen Namen hat und nicht alles abschlägt, entwickelt sich der Spielfluss quasi von selbst. Die einzige Schwierigkeit besteht nur für Nicht-DSA-Spieler, die nicht wissen, auf was es im wesentlichen bei der Charakterentwicklung und Ausrüstung im Spielverlauf ankommt.
Für einen NLT-Spieler ist der Einstieg kein Problem.
Zu den anderen kann ich mangels Erfahrung nichts sagen. BG 1 und 2 muss ich erst noch angehen.
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Das einzige Spiel, wo ich mir anfangs bis zur Verzweiflung die Zähne ausgebissen habe, war damals tatsächlich die Schicksalsklinge. Du warst in einer Stadt und hattest nicht mehr als die Ahnung, dass du nach dem Titel wahrscheinlich diese Klinge suchen musst ... nur, verflixt, was nun? Ah, Markt, mal einkaufen ... oh nein, zu wenig Geld (natürlich die Charaktererschaffung noch nicht perfektioniert und mit 20 Dukaten gestartet) ... ähm, ok, dann ... ah, ein Wegweißer, aus der Stadt? Ne, unlogisch, da ist bestimmt noch was in der Stadt ... rumirr rumirr ... ah, da ist ne Kneipe, erstma besaufen ... aha, Hetmann ... gut, suchen ... äääääh, Himmel, verlaufen ... nachdem das geschafft war und auch die Zwingfeste irgendwie gesäubert wurde also zum ersten Informanten ... ja, wo muss ich den lang? Ne halbe Stunde auf der Landkarte informiert, bis ich wusste, wo Felsteyn ist. Losgelaufen, dort reingestolpert, verpeilt, dass man sich die Informanten vielleicht aufschreiben sollte, der Hysterie nahe ein Questlog/Tagebuch/IRGENDWAS gesucht, was mich aus dieser Misere rettet - nichts. Mit Heulkrämpfen neu angefangen (wenigstens ging der Anfang schneller ) und dann im Laufe des Spiels alle Karten, die man nicht total easy bekommt, intuitiv alle versaut. Da steht er nun der arme Thor und wusste genausoviel wie als zuvor. Naja, beim 3. Durchlauf hats geklappt. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Schicksalsklinge hat einen extrem fiesen Einstieg.
Icewind Dale II - geniales Tutorial mit extrem vielen Nebenquests, die Chars wachsen einem, obwohl man eigentlich nichts über sie weiß, ans Herz und man weiß garnicht, wieso eigentlich. Bei diesem Spiel konnte man kaum und doch ganz viel falsch machen.
NWN2 - naja, Tutorial ist tatsächlich langweilig, aber ich habe es nie übersprungen, weil dann irgendwas fehlt. Aber immernoch besser als bei, tata:
NWN1 - das Hauptspiel fand ich bis zum letzten Akt extrem langweilig, ich hab jahrelang nurnoch die Addons gespielt. Das Tutorial ist langweilig, aber hilfreich. Über den Char selbst lernt man leider garnichts. Erst bei den beiden Addons beginnt man, sich mit ihm ein wenig zu identifizieren - übrigens ist es das Spiel, wo mir die Liebesstory zwischen Hauptchar und NPC am meisten Spaß gemacht hat. Avantenor weiß ja, wie sehr ich dieses Spiel trotz der langweiligen Mainstory geliebt habe.
BG1 - Himmel, hilf ... ich hab mich so gelangweilt und war trotzdem sehr oft total planlos, wie es eigentlich weitergeht.
BG2 - kann ich mich leider überhaupt nicht mehr an den Spielanfang erinnern, ich weiß nurnoch, dass ich mich mit Stufe 2 ohne Probleme in ein viel zu hohes Gebiet verlaufen habe und dort nicht mehr rauskam, so dass Neuanfangen angesagt war.
Drakensang - naja ... ich mag das ganze Spiel nicht, es wird dir zu viel in den Schoss gelegt, man braucht kaum selbst Entscheidungen zu treffen.
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(27.12.2008, 09:20)Calesca schrieb: Lange Rede, kurzer Sinn: Die Schicksalsklinge hat einen extrem fiesen Einstieg. Der Einstieg in Schick ist nicht unbedingt optimal gelöst, das gestehe ich zu. Man erfährt im Vorspann, daß die Heldengruppe per Schiff in Thorwal eintrifft. Offenbar kennen sich die helden also schon zuvor. Woher sie sich kennen, warum sie nach Thorwal kamen etc. pp. erfährt man nicht. Das hätte schon etwas stimmungsvoller sein können.
Ein Tutorial brauche ich nicht unbedingt. Mit den ersten 2 Ebenen der Zwingfeste steht ja eine Art Anfangsdungeon, auch mit einiger Ausrüstung, bereit. Daß man zuerst niocht weiß, wo man hinsoll und sich erst in Tavernen umhören muß, um sodann in der ganzen Stadt das Haus des Hetmanns zu suchen, ist für Spieler, die schnelle und klare Einstiege von neuzeitlicheren Spielen gewohnt sind, sicher hart. Aber alles, was Du an Problemen danach beschreibst, hat mit dem Einstieg nicht mehr viel zu tun. Daß Du das erste Mal nicht weiterkamst, ist einem fehlenden Quest-Log zuzuschreiben. Sowas war damals einfach noch nicht üblich. Da war ja selbst das Automapping eine besondere Innovation. Das zweite Mal kommt von der Konstruktion des Spiels, daß man eben auch Dinge falsch machen und das Abenteuer nicht bestehen kann, ohne daß die Helden zu sterben. Sicher ist auch das für heitige Spiele ungewöhlich. Aber es ist kein Zeichen für einen schweren Einstieg, sondern einfach für Spiel mit Ecken und Kanten, wie es das heute nicht mehr geben würde.
(27.12.2008, 09:20)Calesca schrieb: BG1 - Himmel, hilf ... ich hab mich so gelangweilt und war trotzdem sehr oft total planlos, wie es eigentlich weitergeht. Den Einstieg in BG 1 fand ich richtig gelungen. Ohne in ein Handbuch hineingeschaut zu haben, bin ich ins Spiel gekommen und fühlte mich nach Kerzenburg mit allen Funktionen vertraut und hatte schon eine ganze Reihe (Mini-)Quests erfolgreich erledigt. Man wußte nach Kerzenburg, wo man hin sollte und die Handlung begann mit dem dunklen mann in rüstung, der den Ziehvater ermordet hatte, schon sehr spannend.
(27.12.2008, 09:20)Calesca schrieb: BG2 - kann ich mich leider überhaupt nicht mehr an den Spielanfang erinnern, ich weiß nurnoch, dass ich mich mit Stufe 2 ohne Probleme in ein viel zu hohes Gebiet verlaufen habe und dort nicht mehr rauskam, so dass Neuanfangen angesagt war. Der Spielanfang gefiel mir nicht. Er war zwar packend inszeniert in diesem Zeppelin (wie man erst später harausfand). Aber ich meine: Da hatte man am Ende des ersten Teils Sarevok und seine Schergen bezwungen und dann bekommt man einfach mal so im Vorspann mitgeteilt, daß man gefangengenommen und eingekerkert wurde? Man bekommt alle Ausrüstung abgenommen, und einen Begleiter (Khalid) umgebracht - ohne daß man etwas dagegen tun dürfte. Ein sehr unheldischer Start. Das bringt mich nicht in die richtige Stimmung. Zudem setzt diese Lösung voraus, daß man mit Khalid, Jaheira und Imoen unterwegs war, was ja längst nicht bei jedem der Fall sein muß.
(27.12.2008, 09:20)Calesca schrieb: Drakensang - naja ... ich mag das ganze Spiel nicht, es wird dir zu viel in den Schoss gelegt, man braucht kaum selbst Entscheidungen zu treffen. Ich kenne ja nur die Demo. Den Einstieg in Avestreu finde ich nicht schlecht. Es ist kein zu aufdringliches Tutorial und man hat schon ein paar kleine Missionen und Kämpfe. Irgendwie war mir aber für die Aufgaben und deren Stellenwert das Gebiet für eine Einführung ein wenig groß. Das kleine Kerzenburg in BG 1 fand ich da die bessere Lösung. - Wie das im Verhältnis zu den späteren Arealen ist, weiß ich ntürlich nicht.
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(27.12.2008, 10:19)Zurgrimm schrieb: (27.12.2008, 09:20)Calesca schrieb: Lange Rede, kurzer Sinn: Die Schicksalsklinge hat einen extrem fiesen Einstieg. Der Einstieg in Schick ist nicht unbedingt optimal gelöst, das gestehe ich zu. Man erfährt im Vorspann, daß die Heldengruppe per Schiff in Thorwal eintrifft. Offenbar kennen sich die helden also schon zuvor. Woher sie sich kennen, warum sie nach Thorwal kamen etc. pp. erfährt man nicht. Das hätte schon etwas stimmungsvoller sein können. Naja, das Tagebuch des Gerbod von Harben geht das ganze halt literarisch an. Liest denn hier keiner das Handbuch?
Die Helden treffen sich einfach im Traviatempel und ziehen gemeinsam los, die Stadt ansehen...
Genial ist natürlich der Beginn von PS:Torment.
Anonsten finde ich Spiele gut, in denen man die Mitglieder der Party erst mal mit Engelszungen überreden muss, damit sie überhaupt mitkommen. Beispiele wären Bloodwych und Midwinter.
Gut gelöst ist das ganze auch in BT:The Crescent Hawks Inception. Man ist ein frisch eingetroffener Kadett, der eine Reihe von Übungen mit seinem Mech zu erledigen hat und zwischendurch die Akademie unsicher macht. Während der letzten Übung kommt es zu einer Invasion, und der Kadett flüchtet mitsamt Gefährt. Überhaupt sollte man sich von der simplen Grafik nicht abschrecken lassen. Westwood und Infocom waren zwei der besten Spieleschmieden überhaupt.
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Also ich finde reine Tutorials auch sehr langweilig.
Am besten ist es in der Tat, wenn's gleich richtig losgeht. Von daher war der Einstieg bei IWD II nicht schlecht. Baldurs Gate II im Kerker fand ich auch ganz gut, da hat man zumindest gleich ein Ziel vor Augen, nämlich aus dem Kerker ausbrechen.
Am besten ist mMn gleich Action aber mit Tutorial-Elementen verbunden, d.h. etwa, dass das Spiel pausiert wird und mir gesagt wird wie ich am besten vorgehen soll und was als nächstes zu tun ist.
Auf jedenfall gleich zu Beginn eine klare Aufgabenstellung und nicht erst ewig rumsuchen...
Wer das Schwert trägt, der soll freundlich und fromm sein wie ein unschuldiges Kind, denn es ward ihm umgürtet zum Schirm der Schwachen und zur Demütigung der Übermütigen. Darum ist in der Natur keine größere Schande, als ein Krieger, der die Wehrlosen misshandelt, die Schwachen nöthet, und die Niedergeschlagenen in den Staub tritt.
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Der Einstieg in Drakensang hat mir eigentlich gut gefallen ( DEMO ), es gibt Spiele wo der Einstieg 1000x schlechter gelöst ist. Siehe: Morrowind oder Vampire Bloodlines.
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30.12.2008, 21:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.12.2008, 22:30 von Darthcast.)
(26.12.2008, 23:02)Crystal schrieb: Man könnte auch die Schicksalsklinge in die erste Kategorie mit der komplett unpersönlichen Gruppe einordnen. Die Schwierigkeit an sich ist überhaupt einen Anfang zu finden und da muss man (wenn man keine Vorkenntnisse mittels Lösungsseite hatte, was damals noch nicht so normal war, wie heute) erstmal auf die Idee kommen, zu überlegen:
Was macht man als erstes in einer Stadt, die man nicht kennt? Wie erschlägt man in Aventurien die Langeweile, wenn man von nichts eine Ahnung hat? Quest-Log, was zu machen war, gibt es ja nicht und einen Hinweis, wie das Spiel nun "startet", auch nicht. Da würde ich dir komplett Zustimmen. Als ich das Thema geschrieben habe, hatte ich Schicksalsklinge ja noch nicht wirklich gespielt, deswegen habe ich es nicht erwähnt.
Generell hat Schicksalsklinge hier aber eher einen Sonderstatus, wie alle älteren Spiele. Damals war eben alles schwerer.
Zitat:In Drakensang wird man dagegen komplett auf dem Laufenden gehalten, was zu machen ist. Denken muss man nicht großartig dabei. Der Einstieg mit Avestreu ist programmgemäß einfach, um seinen Greenhorns die ersten Erfahrungen zu vermitteln.
Wenn man konsequent jeden anspricht, der einen Namen hat und nicht alles abschlägt, entwickelt sich der Spielfluss quasi von selbst. Die einzige Schwierigkeit besteht nur für Nicht-DSA-Spieler, die nicht wissen, auf was es im wesentlichen bei der Charakterentwicklung und Ausrüstung im Spielverlauf ankommt.
Für einen NLT-Spieler ist der Einstieg kein Problem.
Stimmt, aber hat es dir denn Spaß gemacht (im Verhältnis zum Rest des Spiels)? Mir nämlich nicht.
(27.12.2008, 09:20)Calesca schrieb: Das einzige Spiel, wo ich mir anfangs bis zur Verzweiflung die Zähne ausgebissen habe, war damals tatsächlich die Schicksalsklinge. Du warst in einer Stadt und hattest nicht mehr als die Ahnung, dass du nach dem Titel wahrscheinlich diese Klinge suchen musst ... nur, verflixt, was nun? Ah, Markt, mal einkaufen ... oh nein, zu wenig Geld (natürlich die Charaktererschaffung noch nicht perfektioniert und mit 20 Dukaten gestartet) ... ähm, ok, dann ... ah, ein Wegweißer, aus der Stadt? Ne, unlogisch, da ist bestimmt noch was in der Stadt ... rumirr rumirr ... ah, da ist ne Kneipe, erstma besaufen ... aha, Hetmann ... gut, suchen ... äääääh, Himmel, verlaufen ... nachdem das geschafft war und auch die Zwingfeste irgendwie gesäubert wurde also zum ersten Informanten ... ja, wo muss ich den lang? Ne halbe Stunde auf der Landkarte informiert, bis ich wusste, wo Felsteyn ist. Losgelaufen, dort reingestolpert, verpeilt, dass man sich die Informanten vielleicht aufschreiben sollte, der Hysterie nahe ein Questlog/Tagebuch/IRGENDWAS gesucht, was mich aus dieser Misere rettet - nichts. Mit Heulkrämpfen neu angefangen (wenigstens ging der Anfang schneller ) und dann im Laufe des Spiels alle Karten, die man nicht total easy bekommt, intuitiv alle versaut. Da steht er nun der arme Thor und wusste genausoviel wie als zuvor. Naja, beim 3. Durchlauf hats geklappt. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Schicksalsklinge hat einen extrem fiesen Einstieg. Lustig.
Ich denke mir wäre es damals haargenau so ergangen.
Zitat:NWN1 - das Hauptspiel fand ich bis zum letzten Akt extrem langweilig, ich hab jahrelang nurnoch die Addons gespielt. Das Tutorial ist langweilig, aber hilfreich. Über den Char selbst lernt man leider garnichts. Erst bei den beiden Addons beginnt man, sich mit ihm ein wenig zu identifizieren - übrigens ist es das Spiel, wo mir die Liebesstory zwischen Hauptchar und NPC am meisten Spaß gemacht hat. Avantenor weiß ja, wie sehr ich dieses Spiel trotz der langweiligen Mainstory geliebt habe.
Hier habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Wie ich sicher schon in anderen Threads geschrieben habe, war das Spiel für mich eine komplette Enttäuschung. Weil das Tutorial nicht langweiliger war als der Rest, habe ich es aber nicht erwähnt. Immerhin ist es halbwegs sinnvoll in die Geschichte eingebunden - in einer Art, die damals wohl üblich war und teilweise noch ist. Bei Baldurs Gate 1, Baldurs Gate 2 (optional), Neverwinter Nights 2 (optional) wurde es ja ähnlich gelöst.
(27.12.2008, 10:19)Zurgrimm schrieb: Ich kenne ja nur die Demo. Den Einstieg in Avestreu finde ich nicht schlecht. Es ist kein zu aufdringliches Tutorial und man hat schon ein paar kleine Missionen und Kämpfe. Irgendwie war mir aber für die Aufgaben und deren Stellenwert das Gebiet für eine Einführung ein wenig groß. Das kleine Kerzenburg in BG 1 fand ich da die bessere Lösung. - Wie das im Verhältnis zu den späteren Arealen ist, weiß ich ntürlich nicht. Stimmt, jetzt wo du es sagst. Avestreu ist definitiv zu groß. Hätten sie das Gebiet kleiner belassen, wäre es wohl auch ausreichend und vor allem spaßig gewesen.
(29.12.2008, 23:05)Fenris schrieb: Der Einstieg in Drakensang hat mir eigentlich gut gefallen ( DEMO ), es gibt Spiele wo der Einstieg 1000x schlechter gelöst ist. Siehe: Morrowind oder Vampire Bloodlines. Okay. An Elder Scrolls, Gothic & co kann ich einfach nichts finden und deswegen auch nichts dazu sagen. Aber Bloodlines? Was hat dir denn daran nicht gefallen? Und dir, Boneman?
Ich muss zugeben, dass ich es bis heute nicht durchspielen konnte (nur ca. 50%), da mein Rechner zu langsam ist und es dann unspielbar wurde. Aber das hat ja nicht mit dem Einstieg zu tun, und den würde ich zwar nicht hervorheben, kann aber auch nichts besonders schlechtes daran finden. Wenn ich mich recht erinnere, bekommt man alles nur sehr kurz und knapp erklärt, in dieser Lagerhalle und dann auf der Straße.
Achso, das Intro war noch ziemlich schlecht. Aber nicht so schlecht wie bei The Fall, wie ich soeben nochmal feststellen durfte. Das besteht doch tatsächlich darin, dass eine Mutter ihrem debilen Kind etwas vom großen Helden (dem Hauptcharakter) erzählt...
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(30.12.2008, 21:53)Darthcast schrieb: Stimmt, aber hat es dir denn Spaß gemacht (im Verhältnis zum Rest des Spiels)? Mir nämlich nicht. Die Spaßkurve stieg immer weiter an, je mehr man hinter sich gebracht hatte. Ab 3/4 des Spiels flachte die Spaßkurve wieder ab.
Avestreu ist ein kleines verträumtes Dörfchen, völlig belanglos - einfach zum kennenlernen mit ein paar kleinen, leichten Aufgaben. Genau richtig für Stufe 1 Helden.
Die Quests waren ausgeglichen, finde ich. Hälfte Kampf, Hälfte ohne Kampf.
Klar, dass man später lieber einen Bogen um Avestreu machen würde, wenn man es zigmal durchspielt. Aber für mich war der Anfang zumindest beim ersten Durchlauf angemessen.
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Mein Favorit ist immer noch Gothic (1)
"Überbring diesen Brief an die Feuermagier im alten Lager..."
"Na gut aber nur wenn der Typ (Richter, der das Urteil verkündet) die Klappe hält"
Naja oder so ähnlich... auf jedenfall sinngemäß
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