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Zeitgemäße Fortentwicklung und Bewahrung alter Tugenden von Computerspielen
#61
Gut Orios, dann sind wir uns ja einig :). Aber dass du zB die Ottaskin der Hetleute in Thorwal auf Anhieb ohne jegliches Probieren beim ersten Start gefunden hast, halte ich jetzt mal für ein Gerücht, nachdem die Ottaskin ziemlich 1:1 genauso ausschaut wie jedes andere Haus :). Aber egal.

Und ich bin mir deswegen so sicher, dass grade diese Vereinfachung für den Spielerfolg verantwortlich war, weil sie die Zielgruppe für das Spiel einfach massiv erweitert hat. Skyrim ist im Vergleich zu Oblivion Rollenspiel Light, und genau das - zusammen mit den ganzen anderen Verbesserung wie die Vermeidung von "generischem" Content nach Schema der Oblivion Gates - hat einfach viel viel weniger Leute schon beim Testbericht oder der Werbung zurückschrecken lassen. Man kann in Skyrim einfach munter drauf losziehen, ohne sich viel um die Ausrüstung oder die eigenen Werte zu scheren, und man kann trotzdem erfolgreich sein. Das klappt in Oblivion einfach nicht. Und genau das ist aus meiner Sicht das Erfolgsrezept, dem wir auch entgegen streben wollen, nämlich den Spieler durch die Komplexität und die Mechaniken hinter dem Rollenspiel nicht unnötig zu behindern, auch wenn sie da sind. Da geht es aber nicht um Dumbing Down (weiches b - was du da schreibst hat was mit wegschmeißen zu tun ;)), sondern um Optionalität.
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#62
(09.06.2013, 20:32)Orios schrieb: joa verstehe auch nicht warum heute angeblich keiner mehr Spiele kapieren kann mit den ich als kleiner junge klar kam ok in die ein oder andere Totesfalle bin auch auch gerannt *hust* hyggeligs verfluchter schatz *hust* aber das grundlegende Spielprinzip habe ich trotzdem gerallt und Orte problemlos ohne Marker gefunden.
Ich dürfte so um die 12 Jahre gewesen sein als ich Schicksalsklinge das erste mal gespielt habe.
Damals war die Steuerung für mich schwierig als auch zu raffen worum es überhaupt geht in dem Spiel. Ich hatte damal Monate mit dem Spiel verbracht ohne der Hauptquest nachzugehen. Als ich geschnallt hatte, das man sich nur die Personen- und Stadtnamen notieren muss um dem roten Faden zu folgen, kannte ich schon so ziemlich alle Dungeons. ^^
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#63
Ich halte eher die umfangreiche Werbekampagne für den Hauptverantwortlichen des Erfolgs von Skyrim. Sowas hatten Morrowind und Oblivion nicht (kann mich an keine Werbespots in Kino oder Fernsehen erinnern). Dann auch, dass es (von Anfang an ?) Multi-Plattform war. Und die Vereinfachungen dürften in aller Regel eine Notwendigkeit der Entwicklung für Konsolen gewesen sein, was wieder chris' Sichtweise unterstützt.
Die der Götter Gunst verloren,
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Die sie führt zu fernen Toren,
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#64
(09.06.2013, 20:32)Orios schrieb:
(09.06.2013, 17:43)Sarzobal schrieb: Die Original-NLT hat (mit Ausnahme von Riva) den Spieler in den seltensten Fällen unterstützt. Meine Helden konnten - in modernen Spielen auch schon selten geworden - noch richtig sterben und wenn ich etwas total vermasselt habe war Game Over. Genauso ist es auch richtig. Seltsamerweise habe ich DSA1 + 2 damals als 13jähriger ohne Lösungsbuch, Onlinehilfen und dergleichen durchgespielt, einfach durch herumreisen, ausprobieren und dergleichen.
joa verstehe auch nicht warum heute angeblich keiner mehr Spiele kapieren kann mit den ich als kleiner junge klar kam ok in die ein oder andere Totesfalle bin auch auch gerannt *hust* hyggeligs verfluchter schatz *hust* aber das grundlegende Spielprinzip habe ich trotzdem gerallt und Orte problemlos ohne Marker gefunden.

Nunja, es geht einfach nicht um das "nicht kapieren können" (ich bin mir ziemlich sicher, dass allen Unkenrufen zum trotz, die Kidz heute nicht dämlicher sind, als vor 20 Jahren) sondern eher das "nicht mehr die Mühe machen wollen".

Man ist eben heute auch ganz andere Standards gewohnt als früher. Gut, wir erinnern uns an die Zeiten, als noch wesentlich fiesere und sperrigere Spiele als de NLT gab (wobei ich viele ned recht kennen gelernt hatte, weil ich keinen PC oder so hatte. Schick und Sternschweif konnte ich immer nur bei Kumpels spielen. Was aber auch nicht so schlecht war, da man sich doch beraten konnte, wie man dieses und jenes mal probieren könnte) Wenn ich ehrlich bin: ohne den Nostalgiefaktor würde ich die NLT heute wohl nicht mehr spielen.
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#65
(09.06.2013, 20:43)chrisfirefox schrieb: Gut Orios, dann sind wir uns ja einig :). Aber dass du zB die Ottaskin der Hetleute in Thorwal auf Anhieb ohne jegliches Probieren beim ersten Start gefunden hast, halte ich jetzt mal für ein Gerücht, nachdem die Ottaskin ziemlich 1:1 genauso ausschaut wie jedes andere Haus :). Aber egal.
sagen wirs mal so ich bin da mehr durch zufall rein gerannt :pfeif:.

(09.06.2013, 20:43)chrisfirefox schrieb: Und ich bin mir deswegen so sicher, dass grade diese Vereinfachung für den Spielerfolg verantwortlich war, weil sie die Zielgruppe für das Spiel einfach massiv erweitert hat. Skyrim ist im Vergleich zu Oblivion Rollenspiel Light, und genau das - zusammen mit den ganzen anderen Verbesserung wie die Vermeidung von "generischem" Content nach Schema der Oblivion Gates - hat einfach viel viel weniger Leute schon beim Testbericht oder der Werbung zurückschrecken lassen.
Tut mir Leid aber ich sehe das immer noch anders. Und wenn sich Skyrim 20 mal besser verkauft hat als Oblivion wie du es erwähnt hattest dürfte sich diese Werbung auch nur auf umgerechnet maximal 5% der Käufer ausgewirkt haben. Ich bleibe immernoch dabei das es diese sogenannten zurückschreckenden Leute die das Spiel nur wegen der Verdummung und der Hundeleine gekauft haben gar nicht gibt oder wenn es sie doch gibt wahrscheinlich von der Käuferschicht bedeutend weniger als 1% aus machen würden.

(09.06.2013, 20:43)chrisfirefox schrieb: Man kann in Skyrim einfach munter drauf losziehen, ohne sich viel um die Ausrüstung oder die eigenen Werte zu scheren, und man kann trotzdem erfolgreich sein. Das klappt in Oblivion einfach nicht.
hmm.. haben wir das selbe Oblivion gespielt? Das Was ich gespielt habe war auch ein Casual game mit Vereinfachung > Atmosphäre und auch in Oblivion konnte ich nach dem Tutorial Dungeon erstmal in die Nächste Ruine rennen und sie Problemlos (dank mit levelnder gegner) durchspielen ohne vorher eine Stadt aufzusuchen (in der Hinsicht war Skyrim sogar bedeutend Schwerer als Oblivion). Das mit den skills war dank vorgefertigten Klassen eigendlich auch nie ein Problem. Da konnte man am Anfang wenn man sich nur Kloppen will auch einfach auf Krieger Drücken und loslegen ohne ein Gedanken weiter dran zu verschwenden.
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#66
(09.06.2013, 22:53)Orios schrieb:
(09.06.2013, 20:43)chrisfirefox schrieb: Und ich bin mir deswegen so sicher, dass grade diese Vereinfachung für den Spielerfolg verantwortlich war, weil sie die Zielgruppe für das Spiel einfach massiv erweitert hat. Skyrim ist im Vergleich zu Oblivion Rollenspiel Light, und genau das - zusammen mit den ganzen anderen Verbesserung wie die Vermeidung von "generischem" Content nach Schema der Oblivion Gates - hat einfach viel viel weniger Leute schon beim Testbericht oder der Werbung zurückschrecken lassen.
Tut mir Leid aber ich sehe das immer noch anders. Und wenn sich Skyrim 20 mal besser verkauft hat als Oblivion wie du es erwähnt hattest dürfte sich diese Werbung auch nur auf umgerechnet maximal 5% der Käufer ausgewirkt haben. Ich bleibe immernoch dabei das es diese sogenannten zurückschreckenden Leute die das Spiel nur wegen der Verdummung und der Hundeleine gekauft haben gar nicht gibt oder wenn es sie doch gibt wahrscheinlich von der Käuferschicht bedeutend weniger als 1% aus machen würden.
ich kannte auch eine menge Leute die sich Skyrim zugelegt haben und das hatte vor allem 2 Gründe:
1. Eine offenen Welt in der man massig Monster abschlachten kann und
2. der wohl wichtigste Grund, die Grafik. Ja es gibt echt eine Menge Leute die sich das Spiel vorallem kaufen weil die Grafik geil ist und es so halbwegs in ihr Genre passt.
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#67
Also Skyrim ist so eine Sache.
Klar ist es gegenüber Rollenspiele wie Baldur's Gate oder Neverwinter Nights recht simpel gehalten, aber es spricht halt eine breitere Masse an.
Klar die Grafik war damals auch ein Punkt, aber es ist einfach zugänglicher...
Ein Baldurs Gate spielt man nicht mal einfach so... Das war schon knackig und damals habe ich es nie geschafft, erst später ;)

Ich habe Skyrim damals direkt bei Release gekauft, da mir Oblivion so gefiehl (hatte durch Zufall mal die GOTY-Edition gesehen und gekauft).
Und ich muss sagen es ist klasse.
Es macht mir einfach Spaß alles zu erkunden und die ganzen Quests die Nebenbei zusammenkommen zu machen.
Vor allem die Questreihen a ala Diebesgilde, Dunkle Bruderschaft, Gefährten, etc. haben mir gefallen.

Klar die Hauptquest/Story ist recht kurz und ich habe sie immer noch nicht durch, aber trotzdem über 200 Stunden Spielzeit :pfeif:
Ich war bisher nur zu geizig für die DLCs... und jetzt habe ich mir die Legendary Edition gekauft und wieder neu angefangen :cool:

Also der Hauptpluspunkt bei Skyrim, für seine breite Anhängerschaft, ist die Zugänglichkeit und die Freiheit die man hat, man kann tun und lassen was man will ;)
Man kann halt auch viel probieren und wenn man es einmal durch hat als Krieger, dann halt als Magier oder Dieb oder Assassine oder alles kombiniert. Die Möglichkeiten reizen halt immens.
Zudem ist es ein Traum für Modder (Man schaue sich die ganzen Mods mal an) und die Welt ist einfach stimmig und nicht lustlos oder skurriel zusammengewürfelt.
Eigentlich sind verbuggte Spiele ja immer so verschrien, aber man schaue sich mal Skyrim am Anfang an... Das war alles andere als GoldStatus und trotzdem blieben die Leute dabei.


Es gibt halt diese Grafikfetischisten und die Grafik sollte auch charmant und nett sein, aber für mich muss es Punkte geben die einen so richtig reizen.
Erkundungsdrang, fesselnde Story oder charmante Charaktere, eine stimmige Welt oder einfach mit einer tollen Gemeinschaft arbeiten (MMO) :)
Dann kann ich in einem Spiel abtauchen.

Und zum Thema Jugend.
Ich bin zwar auch nicht der Älteste, aber mit meinen 28 Jahren auch nicht mehr ein Jungspund :P
Die Jugend ist nicht zwangsläufig verblödet (Ausnahmen gibt es leider schon), aber die Prioritäten haben sich verlagert.
Viele wollen halt einfach ein paar Stunden oder auch nur 30 Minuten mal ebend spielen, sich ablenken und kurz abtauchen, auch die jungen Leute. Die wenigsten schließen sich über das We ein und daddeln extrem durch, die Zeiten sind vorbei, meiner Meinung nach (das waren noch Zeiten :lol: )
Man will halt abends noch mal nen Ründchen spielen oder an nem Sonntag ein wenig, ansonsten gibt es halt andere Prioritäten, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen:
Schule, Studium, Sport, Parties, Freunde, Familie, Arbeit, etc. etc.
Zeitmanagement ist in unserer heutigen Welt DAS Zauberwort und die Wenigsten wollen sich dann stundenlang in ein Spiel einarbeiten, bis sie es genießen können (obwohl sie es meiner Meinung nach ruhig ab und zu mal tun sollten).
Selbst ich ertappe mich manchmal dabei und ein guter Spieletitel fällt mir dann auch erst später auf.

Sorry, dass ich so ausgeholt habe und ggf. verworren schreibe, aber ich hoffe man versteht mich :pfeif::rolleyes:

Gruß

Schamchusai

Edit:
Als Zusammenfassung:
Alte Tugenden sollten immer bestehen bleiben, jedoch muss man sich auch dem Tempo der heutigen Zeit anpassen und ggf. die Zugänglichkeit oder auch Komplexität einschränken oder im Spiel durch verschiedene Modi, den verschiedenen Spielertypen zugänglich machen. So haben alle etwas davon ;)
"Was ist Chaos? Es ist jene Ordnung die man bei der Erschaffung der Welt zerstört hat."
Stanisław Jerzy Lec
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#68
Schamchusai schrieb:Schule, Studium, Sport, Parties, Freunde, Familie, Arbeit, etc. etc.

Ich krempel mal, bezogen auf die Jugend, die Reihenfolge etwas um:

Facebook, Twitter, Smartphone, Sauf... Parties, Freunde, Smartphone, Sport, Schule (so nebenbei zum Smartphone)... :silly: :D

Da bleibt halt keine Zeit mehr für komplexe Spiele, die Einarbeitung erfordern. ^^
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und durch sie in ew'ge Nacht.
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#69
(10.06.2013, 10:39)Alpha Zen schrieb: Facebook, Twitter, Smartphone, Sauf... Parties, Freunde, Smartphone, Sport, Schule (so nebenbei zum Smartphone)... :silly: :D

Da bleibt halt keine Zeit mehr für komplexe Spiele, die Einarbeitung erfordern. ^^

Ich war vor drei Jahren zufälligerweise als Zuschauer mit dabei, wie dieses Video gedreht wurde. Und ich finde, es untemauert Alphas Aussage stark. Der Trend in unserer Gesellschaft geht eindeutig weg vom Fokusmedium (konzentriert auf eine Sache) hin zum Diffusionsmedium (dem gleichzeitigen Konsum mehrerer Medien). Die Medienindustrie hat diesen Trend längst aufgegriffen und richtet ihr Programm entsprechend. Beispiele:Gestern Abend beim Tatort im Ersten wurde dazu aufgerufen, im Internet mitzudiskutieren und im Videotext die Kommentare andererer dazu zu lesen, Windows 8 ist an Display und Bedienung von Smartphones angepasst, Online-Games, häufige Werbeunterbrechungen in Fernsehen und Internet, Aufforderung sich eines Zweitmediums zu bedienen, und, und, und...

Das kann man gut finden oder nicht - fakt ist, ich kann nur mich selbst ändern, nicht die Gesellschaft. Für PC-Games heißt das: Ich persönlich konzentriere mich auf ein Spiel und versuche es durchzuspielen und gegebenenfalls meine Erfolge im Internet mit anderen zu teilen. Ich habe mich jetzt ein Jahr lang mit AFDZ beschäftigt, und bin immer noch nicht durch alle Mods. Die meisten wollen so ein Spiel an 'nem Wochenende durchhaben. Dabei ist das Spiel (mit Addon) gerade mal 2 Jahre alt, und bis auf wenige Ausnahmen diskutiert keiner mehr darüber.
Außerdem habe ich mir fest vorgenommen, nie ein Online-Rollenspiel zu spielen.

Die Generation Schicksalklinge (wozu ich mich auch zähle) kommt jetzt in ein Alter, in dem es gilt, Verantwortung zu übernehmen, und dazu bietet das NLT-Remake eine ideale Möglichkeit. Wenn wir uns mit weniger Computerspielen beschäftigen (Fokusmedium) und stattdessen hier im Forum ausschließlich über das Spiel austauschen und frühzeitig Ideen für einen zweiten Teil sammeln, dann können wir vielleicht einen Gegentrend in der Szene setzen.
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#70
das video musste ich doch gleich mal auf facebook teilen :pfeif:

Aber es ist so war, gerade facebook hat soviele Süchtige und in einer Zeit wo jeder Internet aufm handy hat ist das echt schlimm geworden.
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#71
Naja.... Ich sehe Alphas Aussage ein wenig differenzierter.

Klar gibt es Komasaufen und den ganzen anderen Mist, nur gab es das damals auch, es wurde nur weniger drüber berichtet.
Heutzutage sind das Fernsehen und die Nachrichten, generell die Medien, nur noch auf solche Dinge aus und stürzen sich darauf.
Wesentlich wichtigere und informativere Themen werden schlicht ignoriert oder nebenbei abgehandelt.

Ich habe damals immer müde gelächelt über ARD, ZDF, WDR, Arte, 3sat, etc. aber mittlerweile sind dass die Sender, die ich am meisten schaue, neben DMAX, ServusTV, National GEO. :pfeif:
Denn der Rest im TV lässt einem ja wirklich das Hirn auf ein Minimum schrumpfen und wenn ich mal nen Film schauen möchte gehe ich an meine DVD-Wand ;)

Man schaue sich halt mal BILD, RTL, ProSieben, etc. an?! Totales Hartz IV TV / Papier etc. und dazu noch alles gestellt. Die Leute haben dadurch ein sehr verzerrtes Bild der Gesellschaft, was unsere Politiker freut, dazu kann ich nur das Buch empfehlen:

Die verblödete Republik

http://www.amazon.de/Die-verbl%C3%B6dete...e+republik

Lasst Euch nicht immer so vorführen ;)
Aber ich möchte die Jugend von heute auch nicht in Schutz nehmen, bloß nicht, aber wir waren ja alle mal jung und nicht unbedingt Engel :D

So genug Offtopic, zurück zum eig. Thema:

Ich bin halt der Meinung, dass die Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft nicht aufhören wird, sondern immer weiter zunehmen wird und das Verhalten, wie wir Dinge erleben, konsumieren, etc. wird sich dem weiter anpassen, so auch die Spiele.
Ich sag nicht, dass wir nachher nur noch Jump & Run-Spiele ala Sonic spielen werden, komplexere Titel wird es auch weiterhin geben, die Basis dafür ist da.
Man muss halt nur schauen, wie man die Leute an diese Spiele heranführt, gerade z.B. Spieleneulinge, Zwischendurchspieler, etc. die sich nicht unbedingt lange einarbeiten wollen (denn komplexe Spiele müssen auch verkauft werden, Ladenhüter helfen keinem...)
D.h. einen Einstieg erleichtern und nachher das Tempo anziehen oder diverse Modi anbieten oder, oder.
Das finde ich ja auch an der Schicksalsklinge HD so gut, alte Tugenden (spielerisch, aber ich bin auch immer noch von dem gedruckten Handbuch in der CE total begeistert :D ) im etwas moderneren Gewand, mit besserem Zugang und ggf. ein paar Hilfen (Tooltips, etc.).

Die Welt dreht sich weiter und das nicht langsamer, wer weiß wann Virtual Reality irgendwann das Thema sein wird. 3D ist da ja erst der Anfang, aber dass sind alles Zukunftsvisionen.

Wir können da nur abwarten und Entwickler wie Crafty Studios oder Crowdfunding oder die Indieszene so gut unterstützen wie wir können unterstützen, wenn uns die Mainstream AAA Titel missfallen.

Ich persönlich kann z.B. immer noch sehr wenig mit 3D-Adventures anfangen, sicherlich sind da nen paar nette bei, aber 2D ala Monkey Island, Baphomets Fluch, Day of the tentacle, etc. sind und bleiben top. Wobei man auch bei Spielen, wie Gray Matter, Deponia, etc. sieht, dass alte Tugenden wieder am kommen sind! :respect::jippie:

Gruß

Euer Schamchusai
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#72
Nur kurz ein Einwurf zu dieser "dummen Gesellschaft": Das ist IMO ein Teufelskreis. Die Gesellschaft / die Spieler / die Jugend von heute ist nicht dümmer. Aber sie können nunmal nur das kaufen, was angeboten wird. Daraus schlussfolgern die Publisher wiederum, dass sich einfache Spiele besser verkaufen und produzieren mehr davon.

Aber: Wenn dann mal ein nicht einfaches Spiel erscheint, welches auch gut gemacht ist, dann verkauft sich das auch gut. Civilization, Dark Souls, Xcom etc... ist halt immer ne Frage wie weit der Entwickler den Publisher dazu überreden kann, Komplexität einzubauen. Publisher meinen einfach fälschlicherweise, dass sich sowas nicht mehr Verkauft.
Siehe Might and Magic X, welches sich aktuell bei einem kleinen deutschen Studio in Entwicklung befindet. Auf Old-School getrimmt, wahrscheinlich mit nem kleinen Budget (seh ich hier Parallelen?). Ubisoft hatte die M&M-Lizenz seit Jahren, aber RPGs wollten sie keine machen. Der Entwickler Obsidian hat Ubisoft jährlich angeboten ein M&M-RPG zu entwickeln, aber ohne Erfolg. Der Grund hierfür: Ubi meinte, dass sich RPGs nicht mehr verkaufen - vor allem dann nicht, wenn sie Old-School drin. Erst der Erfolg durch die zahlreichen Kickstarter-Aktionen hat sie dazu bewegt, dem ganzen doch noch ne Chance zu geben. Das sagte zumindest einer der Entwickler von MMX.

Was Skyrim angeht:
Ehrlich gesagt ist mir das System in Skyrim, mit den Fähigkeit-Perks, lieber als das alte System mit Attributen. Immerhin hat man in der Regel eh immer die gleichen Attribute erhöht. Der Kämpfer bekam Stärke und Ausdauer, der Schurke Geschick usw...
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#73
Noch mal kurz zu Skyrim: Es ist halt auch nett, dass man Skyrim immer mal wieder für so 1-2 Stunden rausholen kann, um irgend eine Quest oder Dungeon zu erkunden. Grafisch ist es natürlich auch toll. Die Welt ist stimmig. Ok, die Hautstory habe ich nach x Stunden auch noch nicht durch, aber irgendwie ist die auch fast Nebensache, weil man ja so viele andere Möglichkeiten hat: die Gilden, sich bei den Jarls einschleimen, die Götter und Daedra glücklich machen, Drachenschreie jagen oder einfach nur mal gucken, was für ein Dungeon aufploppt, wenn man das seltsame Symbol in der Minimap folgt.

Auch wenn ich ein bissel die Attribute vermisse finde ich das Charsystem im großen und Ganzen sehr angenehm. Außerdem ist der Schwierigkeitsgrad m. E. gut gelungen. Auch auf Stufe 50 gibt es noch fordernde Gegner, die mal einen Neustart erfordern, aber man hat auch das Gefühl, dass man den meisten Banditen dann Haushoch überlegen ist und mit nem müden Lächeln erledigen kann.

Es ist halt ne riesige gut gemachte Sandbox. Sie fesselt nicht durch Story sondern durch eine gut gemachte Welt mit vielen Entdeckungsmöglichkeiten und es gibt viel zu entdecken.

Ansonsten kann ich mich Schamchusai und Fionlaighri nur anschließen: Die Gesellschaft ist schnelllebiger geworden und viele haben das Gefühl etwas zu verpassen, wenn sie z. B. nicht ständig bei Facebook on sind.

Dabei muss Facebook & Co. nicht per se schlecht sein --> arabischer Frühling, unabhängige Kommunikation in China (naja, wenn man die Zensur knacken kann) oder auch das Verabreden zum Deichbau in Hochwassergebieten sind ja durchaus positive Beispiele.

Der Zeitgeist hat sich etwas geändert. Aber ich denke, es gibt halt zeitlos gute Spielprinzipien, die man ggf. nur im neuen Gewand präsentieren muss. Die Elder Scrolls Reihe ist ja ein gutes Beispiel hierfür. Grundlegen ist es irgendwie immer das selbe und doch immer wieder neu und faszinierend.

Das muss allerdings nicht immer klappen. Vampire Bloodlines und Alpha Protocol sind m. E. auch sehr gute Spiele mit zeitlosem Charme. Gerade Vampires hat eine stabile Fangemeinde, die seit Jahren fanpatcht und das sehr gut macht. Beide spiele waren kommerziell nicht sehr erfolgreich, gelten aber unter uns "hardcore Rollenspielern" als Geheimtipp.

Es ist schwer zu sagen, was da für den breiten Erfolg fehlte. Gerade bei Alpha Protocol frage ich mich das. Ich finde das Game ist der Hammer. Deus Ex Human Revelution ist ja z. B. in gewisser Weise ähnlich, aber ich bin an Deus-Ex nicht so recht rangekommen und habe es immer noch nicht durch (wahrscheinlich nicht mal zu 25 %). Vielleicht ist hier die Grafik und das Setting entscheidend gewesen (Alpha Protocol habe ich auch erst nach mächtig Werbung durch einen Kumpel zugelegt).

Ansonsten ist halt so, dass Generation Schick, wie gesagt, erwachsen geworden ist (zumindest auf dem Personalausweis). Aber dennoch hat man neben Arbeit. Partner/Familie, Freunde, Vereine etc. nicht mehr so die Zeit wie früher. Und obwohl ich gut erzählte und komplexere Rollenspiele wie z. B: die NLT oder BG liebe, spiele ich auch nur mal so games, gerade von Indie, für zwischendurch - eben weil die Zeit nicht mehr da ist und man sich nicht 50 Stunden die Woche mit einem Game beschäftigen kann. (Auch wenn es natürlich immer noch Zocker ohne entsprechende Verpflichtungen gibt, die da das immer noch schaffen oder auch locker das doppelte Pensum schaffen . ich sag nur WoW).

Limbo, To the Moon (*schluchz* traumhaft schöne und traurige Geschichte - trotz 5-6 Stunden Spielzeit und quasi 0 spielerische Herausforderungen eines der schönsten Spiele, die ich in letzter Zeit gespielt habe und mich bis spät in die Nacht gefesselt haben) oder Evoland sind so Beispiele, die liebevoll gemacht sind und für zwischendurch gut geeignet sind.

Natürlich wird es immer die Liebhaber komplexer spiele geben und sicherlich werden auch immer zumindest Indie Entwickler welche verbreiten (Spiderwebs GeneForge ist auch schön Oldschool), aber es erreicht derzeit wohl nicht mehr die breite Masse. (Obwohl ich hier ja auf Projekt Eternity gespannt bin und was uns die Kickstarterepedemie so bringen wird).

Ok, das waren jetzt auch sehr weitschweifige Gedenken, die mit dem Thema nur noch am Rand was zu tun haben. Darf aber auch mal sein, oder?
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#74
Hm, Alpha Protocol... spiel ich auch seit einiger Zeit, wobei ich grad einige Wochen Pause hab, komme nicht mehr dazu. Es hat seine Glanzpunkte, ja. Die Gesprächsverläufe sind teils interessant, auch, weil man überhaupt Wahlmöglichkeiten hat. Das Item-System ist von der Komplexität her auch ganz ok. ´Die Skills sind auch schön vielfältig (wobei ich einige sehr überflüssig finde, mag aber an meiner Spielweise liegen). Was mich aber fast schon stört, sind die stupiden Gegner, das Speicherpunktsystem und manchmal die Steuerung, finde ich teilweise etwas unpräzise, vor allem beim Gadgeteinsatz. Was dem Spiel zum Erfolg wahrscheinlich am ehesten fehlt, ist die Konzentration auf gewisse Kernaspekte. Man kann sich durch die Missionen ballern, durchschleichen, beides kombinieren, reden, aber dadurch verliert es den Fokus. Was will es sein? Schleichshooter, Taktikshooter, Dumpfbackenshooter? Ich glaube, die meisten Leute, die von solchen Spielen angesprochen werden, legen auch Wert darauf, zu bekommen, was sie wollen. Und das dürfte in den meisten Fällen eben die Reinform des jeweiligen Untergenres sein. Was ist also die Zielgruppe? Für richtige Shooter-Fans ist es zu komplex, für Rollenspieler (behaupte ich mal) zu Shooter-lastig. Mir persönlich jedenfalls sind die Levels zu schlauchartig, die Handlungsmöglichkeiten abseits der Hauptquest zu gering, mir fehlt es an Bewegungsfreiheit. NPCs, die nichts mir der Story zu tun haben, sucht man auch mit der Lupe. Und eben die alles andere als herausfordernden Gegner. Ich sehe ein, dass gewisse Schemata notwendig sind, aber müssen die dafür sorgen, dass sich die Gegner im Grunde auch nicht anders verhalten, als schon bei Super Mario und man nur das Bewegungsmuster abpassen muss? Warum bleibt ein Wachposten auf seiner Tour mal nicht einfach stehen, weil er sich die Schuhe binden muss? Warum guckt er immer immer immer in die gleichen Richtungen. Den Kopf mal 10 Grad weiter gedreht und er würde mich entdecken... oder er könnte aufs Klo gehen, innehalten und mit nem Kollegen quatschen, wenn man sich auf der Patrouille zufällig trifft? Ein wenig mehr Abwechslung und Unvorhersehbarkeit hätten dem Spiel sicher nicht geschadet.

Die KI im Speziellen ist ja auch so ein Punkt, der sich scheinbar über die letzten Jahre so gut wie garnicht weiterentwickelt hat. Entweder bescheißen die Computergegner (Strategiespiele), oder sie sind stockdoof und bieten nur aufgrund der Werte und Ausrüstung oder wegen ihrer Masse eine Herausforderung. Annähernd intelligentes, überraschendes Verhalten... kann mich grad nicht erinnern, in welchem Spiel mich die KI mal beeindruckt hätte.

Das man eine gute KI nicht aus dem Ärmel schüttelt, ist klar. Aber sollte es mittlerweile nicht KI-"Engines" geben, die die Entwickler lizenzieren können, so wie man es mit Grafik-Engines macht, und die auch was zu bieten haben?
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#75
Es gibt KI-Engines - zB von xaitment. Das Problem dabei ist, dass eine KI immer nur so schlau sein kann, wie zum Einen die Daten, die ihr zur Verfügung stehen, und zum Anderen wie komplex man das Setup macht. Xaitment zB bietet einen sog. "endlichen Automaten" an, der sich in letzter Zeit in einigen Bereichen (wir nehmen den zB für die Animationen der Kampfcharaktere) durchsetzt. Dabei hast du eine Reihe von Zuständen (zB Gehen, Stehen, Suchen usw.) und eine Reihe von definierten Übergängen (also zB "Wenn du gehst, dann musst du zuerst stehenbleiben, um dich danach umzusehen" oder so). Das Problem ist, dass das Setup für solche KIs ziemlich aufwändig ist und natürlich auch die Levelgeometrie in Betracht ziehen muss. UND, eine schlaue KI ist nichts, mit dem man einen "Pitch" bei einem Publisher machen kann, die muss man "erleben", die kann man nicht "herzeigen". Grafik sieht man, Sounds hört man, und das auch in 5 Minuten. Eine wirklich schlaue KI, die sich an den Spieler anpasst, braucht oft 10 - 15 Minuten, bevor sie wirklich "spürbar" wird, wenn nämlich der 17. Gegner sich ganz anders verhält als der 16. Und auch oberflächliche Tests zeigen diese Tugend des Spiels nur selten.

Abgesehen davon ist eine gute KI etwas, das unter Spiele-Programmierern nur selten als "sexy" angesehen wird, weil sie zum Einen hochkomplex, zum Anderen aber auch "wenig zu sehen/spüren" ist - wenn der Grafikcoder etwas optimiert, läuft das Spiel flüssiger. Wenn der Leveldesigner einen guten Level baut, dann kann man das sofort sehen. Wenn der KI-Programmierer (wenns überhaupt einen eigenen gibt) gute Arbeit abliefert, dann merken das meist "nur" die Spieler, weil das restliche Team keine Zeit hat, so lange zu Spielen bis die KI evident wird und ihren Sexappeal ausspielen kann. Auch in der Hinsicht hat eine gute KI selten einen hohen Stellenwert, weil sie ja genausogut "schummeln" kann, um eine Herausforderung zu bieten. Ich habe vor einiger Zeit eine KI für ein Spiel programmiert, und musste wirklich knapp eine Stunde mit dem Leadcoder und dem Producer des Projekts bis aufs Blut streiten, weil ich der KI ermöglicht habe, "Fehler" zu machen. Allein schon das hat mir gezeigt, dass wirklich gute KI auch von Entwickelseite her noch immer nicht wirklich gefragt ist.
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#76
(11.06.2013, 07:56)chrisfirefox schrieb: Allein schon das hat mir gezeigt, dass wirklich gute KI auch von Entwickelseite her noch immer nicht wirklich gefragt ist.
Aber bei Euch ist ja - wie Du zuweilen anmerktest - einiges anders als in großen Spieleschmieden üblich. ;) Also, setzt Ihr für die NLT HD eine wirklich gute KI ein?
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#77
(11.06.2013, 08:08)Zurgrimm schrieb:
(11.06.2013, 07:56)chrisfirefox schrieb: Allein schon das hat mir gezeigt, dass wirklich gute KI auch von Entwickelseite her noch immer nicht wirklich gefragt ist.
Aber bei Euch ist ja - wie Du zuweilen anmerktest - einiges anders als in großen Spieleschmieden üblich. ;) Also, setzt Ihr für die NLT HD eine wirklich gute KI ein?
eine wirklich gute KI braucht an sich eine menge Zeit für die Entwicklung, aber Glücklicherweise ist das Kampfsystem in der NLT sehr simpel, weswegen ich schon damit rechne das die KI mindestens gut bis sehr gut wird ;)
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#78
Naja, z.B. beim gehypten Daikatana war angeblich die schlechte KI daran Schuld, dass das Spiel floppte. Zumindest beim Genre Shooter ist das schon ein zentrales Element. Und bei Myth (lang ist's her) wurde viel Werbung gerade mit der KI betrieben. Dass die Grafik der alles entscheidende Faktor ist, ist imo ein relativ neues Phänomen.
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#79
Derzeit ist die KI mal - "vorhanden". Ich würde sie gerne zum oder kurz nach dem Release auf "passabel bis gut" bringen, vor allem weil es aufgrund der ganzen Reaktionen rundherum relativ gut für einen zweiten Teil aussieht, und dieser natürlich von allem und jedem profitiert, was schon in Teil 1 klappt :).
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#80
(11.06.2013, 12:17)chrisfirefox schrieb: Derzeit ist die KI mal - "vorhanden".
Naja, "vorhanden" war soetwas wie eine KI auch in der NLT. Das Riva-Lösungsbuch fasst sie so zusammen:
Riva-Lösungsbuch, S. 11, schrieb:Die Computergegner werden stets den ihnen am nächsten stehenden Helden angreifen. Erst wenn ein einzelner Held vier Gegner gebunden hat, werden andere Angreifer an ihm vorbeilaufen und sich Opfer in der zweiten oder dritten Reihe suchen.
Bleibt zu hoffen, daß man zur Beschreibung der KI Eurer Gegner etwas mehr als zwei kurze Sätze brauchen wird. ;)
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