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Inwieweit hätte Sternenschweif besser werden können ?
#4
Die Schicksalsklinge nimmt in meinem Computerspiel-Gedächtnis eine ganz besondere Stellung ein. Es hat natürlich viel mit Sentimentalität zu tun hat, erstes "richtiges" Computerspiel usw. Aber auch mit der dichten, angespannten und trotzdem meist freundlichen Atmosphäre und dem Gefühl, eine riesige Welt frei erkunden zu können.

Sternenschweif steht für mich damit immer im Vergleich zur Schicksalsklinge. Und leider bin ich mit Sternenschweif damals wie heute nie richtig warm geworden.

Positiv:
  • Kampfsystem deutlich verbessert (schräg schießen, Computerkampf). Aber immer noch eine miserable AI.
  • Inventarbildschirm viel besser. Eigene Position für Gürtel und Amulette. Ob der zweite Platz für Arm/Beinschienen dagegen wirklich nötig war halte ich für fraglich; der erreichbare RS war für meinen Geschmack auch in der Schicksalsklinge schon zu hoch.
  • ausgefeilteres Reisesystem.
  • Dialogsystem besser, komplett überzeugt bin ich aber immer noch nicht.
  • Die Idee, den perfekt ausgerüsteten Helden ihre ganzen Sachen auch mal wegzunehmen, gefällt mir. In der Schicksalsklinge waren die Helden ja praktisch unbesiegbar, wenn man nur ein wenig eingekauft hatte.
  • Krankheiten aufgewertet und viel gefährlicher.
Negativ:
  • Wie gesagt, die Schicksalsklinge hat eine vereinnahmende Atmosphäre, damals und heute. Sternenschweif erscheint mir dagegen etwas flach und farblos.
  • Die Musik in der Schicksalsklinge hat daran einen großen Anteil. Diese war unglaublich gut und hatte irgendwie eine positive, bodenständige Grundstimmung, wobei immer etwas Schickalshaftes mitschwingt. Sie passt sehr gut zur mittelalterlichen Fantasy-Welt von DSA. Gelegentlich wird die Musik von Sternenschweif ja als "epischer" bezeichnet und ist für sich genommen auch wirklich nicht schlecht. Aber die Erwaltungshaltung war hoch und für mich fällt sie im Vergleich zum Vorgänger deutlich ab.
  • Es passiert nicht viel. Kaum Orte zu betreten, nur wenige Dungeons (dass die dafür größer sind, macht es für mich nicht wett). Ein schönes Netz an Reiserouten, aber halt alles recht leer, kaum Reiseevents. Dass es keine Küste, kein Meer und keine Inseln gibt macht die Welt auch irgendwie langweiliger (wobei die Landkarte natürlich mit der Entscheidung, das Spiel in der Gegend um Lowangen anzusiedeln, durch die DSA-Welt vorgegeben war).
  • Die Story fängt eigentlich gut an, und die Idee unerwartete Wendungen einzubauen ist auch nur zu unterstützen. Aber letztlich empfand ich die ganze Geschichte mit dem Phex-Tempel und auch diese abschließende Sache mit dem Tempel des Namenlosen als sehr sehr unglaubwürdig. Alles ein wenig unbefriedigend. Man wartet die ganze Zeit darauf, dass es richtig losgeht, und dann ist das Spiel schon vorbei.
  • Der affige "Geldscheißer" ist definitiv nicht mein Humor.
  • Irgendwie ist alles etwas schlecht aufeinander abgestimmt. Einerseits maues Warenangebot (außer am ersten Tag, was soll denn das??). Andererseits 7 (in Worten: SIEBEN) Körperkraftgürtel, die einfach so herumliegen. Schon der eine KK-Gürtel in der Schicksalsklinge ist übertrieben gut und bringt alles etwas aus dem Gleichgewicht.
  • Eine Sache, die mich schon in der Schicksalsklinge gestört hat: Es gäbe so viele Waffenkategorien, die man mit interessanten Waffen füllen könnte. Aber leider werden die sehr ungleich behandelt. Die Waffenarten Stichwaffen, Wurfwaffen und Speere sind reine Liebhaber-Kategorien (Ausnahme: Zauberstab eines Magiers).
  • Ein Gedanke, der mir auch bei der Schicksalsklinge gelegentlich kommt: Das Bestreben von Attic, ein schwieriges Spiel zu erschaffen, mündet gerne in Situationen, wo man ohne eigenes Verschulden von einem Moment auf den anderen plötzlich tot ist. In das Boot in der Piratenhöhle (Schicksalsklinge) eingestiegen? -> Schluss. Beim Feuerelementar (Sternenschweif) nicht das richtige Wort gefunden -> Finito. Ein gutes schwieriges Spiel funktioniert aber ganz anderes. Da braucht es fein aufeinander abgestimmte knifflige Situationen (seien es schwierige Kämpfe oder Rätsel), wo man in mehreren Anläufen probieren und kombinieren muss (und auch die Chance dazu hat!), so dass man es schließlich hinkriegt und stolz drauf ist. Wie wirkt sich A auf B aus, wenn ich zuerst C mache? Ist bei D nicht ein Zusammenhang zur Thematik von E zu vermuten? Solche Dinge. Das I-Tüpfelchen ist der bescheuerte Geldscheißer, für den man am ersten Tag die Basiliskenzunge in Kvirasim gekauft haben muss. Wahrlich ein schwieriges Spiel.
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RE: Inwieweit hätte Sternenschweif besser werden können ? - von siebenstreich - 10.04.2021, 12:20



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