26.12.2008, 18:31
Diesen Beitrag habe ich vor einiger Zeit im schon einmal im offiziellen Drakensang-Forum gepostet. Man möge es mir bitte verzeihen, dass ich in hier nochmal poste, aber mich interessieren eure Meinungen dazu. Damals kannte ich dieses Forum ja noch nicht. Es handelt sich um ein Thema, dass mich sehr interessiert...
Hier also der Originalbeitrag:
Wie findet ihr den Einstieg in die Geschichte in Drakensang gelöst?
Generell könnte man das in mehrere Kategorien einteilen. Mir ist aufgefallen, dass ich den Einstieg bei einigen Kategorien meist besser finde als bei anderen...
Das Problem beim Einstieg ist, dass der Hauptcharakter ja nicht bereits alles über die Spielwelt wissen darf, da der Spieler sonst verwirrt ist. Der Hauptcharakter muss die Spielwelt also zusammen mit dem Spieler entdecken. Dieser erste Abschnitt darf also nicht zu komplex sein. Je nach Ausrichtung des Spiels (Geschichte, Kämpfe etc. ) grenzen die Entwickler also die Umgebung auf den wichtigsten Aspekt des Spiels ein. Leider gelingt das den Entwicklern nicht immer, Drakensang hat z.B. seinen Schwerpunkt auf Kämpfen, zu Beginn gibts jedoch erstmal wenige davon.
Oft werden nach Art des Spiels ähnliche Lösungen verwendet, um dem Spieler einen mehr oder weniger guten Einstieg in die Spielwelt zu ermöglichen.
Man startet mit einer kompletten, unpersönlichen Gruppe:
Icewind Dale; Tempel des Elementaren Bösen
Ganz simpel: Söldnertruppe ohne Persönlichkeit kommt in einem neuen Dorf an. Extrem langweilig.
Icewind Dale II
Super Einstieg für diese Kategorie: Söldnertruppe kommt in einer Stadt an, die gerade angegriffen wird, aber trotzdem bewohnt ist. Es ist quasi Tutorial, Dungeon und Stadt in einem. Für mich bis heute einer der besten RPG-Anfänge.
Man startet mit einer Gruppe, aber das Spiel ist eine Fortsetzung (die vorherigen Teile muss man aber nicht gespielt haben), wodurch die Gruppe eine Vorgeschichte hat:
Nordlandtrilogie (Teil 2 & 3)
Die Heldentruppe, die sich bereits einen Namen gemacht hat, kommt in der neuen Stadt an und bekommt sofort ihren Auftrag. Bei Schatten über Riva finde ich das sehr gut, da man sofort das erste, gut ausbalancierte Gewölbe betreten kann. Ein Tutorial ist weder vorhanden noch notwendig. Beim zweiten Teil ist es etwas langweiliger.
Wizardry 7
Die Gruppe kommt auf einem neuen Planeten an, es fühlt sich an als müsse sie erst herausfinden warum sie hier ist. M.E. ist der Einstieg viel zu komplex und schwierig, ein Tutorial wäre notwendig, ist aber nicht vorhanden.
Wizardry 8
Die Gruppe startet (nach einem Raumschiffabsturz) direkt in einem unglaublich gut entworfenen Gewölbe, in dem sie auch den ersten Händler und Bewohner trifft. Ich fand es sehr gut, habe aber von vielen gehört dass es zu schwierig wäre. Der Schwierigkeitsgrad bei Wizardry 8 ist zu Beginn viel höher als später.
Baldurs Gate II
Der Hauptcharakter und seine Gruppe wurde gefangen genommen, und man weiss nicht warum. Man muss aus dem Gewölbe flüchten, in dem es auch Bewohner gibt. Das ganze ist vom Konzept ähnlich wie Planescape Torment, machte mir aber weitaus weniger Spaß.
Man startet mit einem Hauptcharakter (der evtl. sein Gedächtnis verloren hat), das Spiel legt den Schwerpunkt auf die Geschichte und Dialoge:
Planescape Torment
Der Namenlose erwacht in einer Leichenhalle und erinnert sich an nichts. Er muss flüchten und etwas über seine Identität rausfinden, es gibt Gegner sowie Interaktion mit Bewohnern. Hat mir ganz gut gefallen.
Knights of the Old Republic
Das Spiel beginnt auf einem angegriffenen Raumschiff, der Hauptcharakter hat scheinbar keine Vorgeschichte. Ziemlich langweiliges, geradliniges Halb-Dungeon, Halb-Tutorial.
Knights of the Old Republic II
Der Hauptcharakter startet auf einer mysteriösen, fast verlassenen Raumstation und muss herausfinden warum er dort ist und was mit der Raumstation geschehen ist. Das ganze hat etwas von einem Thriller und ist m.E. einer der besten Anfänge überhaupt.
Man startet mit einem Hauptcharakter, der ein klein wenig Persönlichkeit hat, man weiss etwas über sein Leben vor dem Abenteuer:
Drakensang
Der Hauptcharakter will eigentlich nach Ferdok, wird aber in einem Dorf aufgehalten und muss langweilige Alibi-Aufgaben mit Tutorial-Charakter erledigen. M.E. ist ein Tutorial in Drakensang komplett überflüssig und hätte besser ausgelagert werden sollen (wie bei Neverwinter Nights 2). Für mich hat sich der Spielspaß um ca. 1000% gesteigert, nachdem man in Ferdok ankommt.
Generell hat mir beim Drakensang-Anfang irgendwie Spannung gefehlt. Z.B. hätte gleich in der ersten Spielsekunde irgendein Rudel Wölfe oder sonstwas angreifen können, und man hätte hier verschiedene Lösungsmöglichkeiten haben sollen: Tiere besänftigen, Bewohner zum Verteidigen Überreden, Selbst Kämpfen, Verstecken und gar nichts machen, Plündern während die Tiere angreifen, das Chaos ausnutzen um über die Grenze zu schleichen, und, und, und...
Und für die Hauptaufgaben hätte es mehrere Lösungsmöglichkeiten geben können, wie z.B. die Gauklerkönigin irgendwie anders dazu zu bewegen, für sich zu bürgen...
Baldurs Gate (1)
Der Spieler startet in seiner Heimatstadt und kann dort Aufgaben für die Bewohner erfüllen, bevor er aufbricht. Ich finde es, wie das komplette Spiel, langweilig.
Neverwinter Nights 2
Wenn man das (langweilige) Tutorial spielt, erfährt man wie der Hauptcharakter in seinem Dorf aufgewachsen ist. Wenn man das ganze überspringt, kommt man direkt in eine spannende Schlacht in der es auch Interaktion zwischen dem Spieler und den Verteidigern gibt. Besser fände ich es, wenn das Tutorial in die Schlacht integriert wäre, da ich immer das Gefühl habe etwas zu verpassen wenn ich ein Tutorial überspringe. Ich finde die Lösung dennoch ganz gut.
Und was will ich damit sagen? Erstmal möchte ich gerne wissen, ob ihr bei den jeweiligen Spielen ähnlich empfunden habt, und ob ihr der Kategorisierung zustimmt.
Des Weiteren würde mich natürlich interessieren, bei welchen RPGs euch der Anfang am besten gefallen hat.
Hier also der Originalbeitrag:
Wie findet ihr den Einstieg in die Geschichte in Drakensang gelöst?
Generell könnte man das in mehrere Kategorien einteilen. Mir ist aufgefallen, dass ich den Einstieg bei einigen Kategorien meist besser finde als bei anderen...
Das Problem beim Einstieg ist, dass der Hauptcharakter ja nicht bereits alles über die Spielwelt wissen darf, da der Spieler sonst verwirrt ist. Der Hauptcharakter muss die Spielwelt also zusammen mit dem Spieler entdecken. Dieser erste Abschnitt darf also nicht zu komplex sein. Je nach Ausrichtung des Spiels (Geschichte, Kämpfe etc. ) grenzen die Entwickler also die Umgebung auf den wichtigsten Aspekt des Spiels ein. Leider gelingt das den Entwicklern nicht immer, Drakensang hat z.B. seinen Schwerpunkt auf Kämpfen, zu Beginn gibts jedoch erstmal wenige davon.
Oft werden nach Art des Spiels ähnliche Lösungen verwendet, um dem Spieler einen mehr oder weniger guten Einstieg in die Spielwelt zu ermöglichen.
Man startet mit einer kompletten, unpersönlichen Gruppe:
Icewind Dale; Tempel des Elementaren Bösen
Ganz simpel: Söldnertruppe ohne Persönlichkeit kommt in einem neuen Dorf an. Extrem langweilig.
Icewind Dale II
Super Einstieg für diese Kategorie: Söldnertruppe kommt in einer Stadt an, die gerade angegriffen wird, aber trotzdem bewohnt ist. Es ist quasi Tutorial, Dungeon und Stadt in einem. Für mich bis heute einer der besten RPG-Anfänge.
Man startet mit einer Gruppe, aber das Spiel ist eine Fortsetzung (die vorherigen Teile muss man aber nicht gespielt haben), wodurch die Gruppe eine Vorgeschichte hat:
Nordlandtrilogie (Teil 2 & 3)
Die Heldentruppe, die sich bereits einen Namen gemacht hat, kommt in der neuen Stadt an und bekommt sofort ihren Auftrag. Bei Schatten über Riva finde ich das sehr gut, da man sofort das erste, gut ausbalancierte Gewölbe betreten kann. Ein Tutorial ist weder vorhanden noch notwendig. Beim zweiten Teil ist es etwas langweiliger.
Wizardry 7
Die Gruppe kommt auf einem neuen Planeten an, es fühlt sich an als müsse sie erst herausfinden warum sie hier ist. M.E. ist der Einstieg viel zu komplex und schwierig, ein Tutorial wäre notwendig, ist aber nicht vorhanden.
Wizardry 8
Die Gruppe startet (nach einem Raumschiffabsturz) direkt in einem unglaublich gut entworfenen Gewölbe, in dem sie auch den ersten Händler und Bewohner trifft. Ich fand es sehr gut, habe aber von vielen gehört dass es zu schwierig wäre. Der Schwierigkeitsgrad bei Wizardry 8 ist zu Beginn viel höher als später.
Baldurs Gate II
Der Hauptcharakter und seine Gruppe wurde gefangen genommen, und man weiss nicht warum. Man muss aus dem Gewölbe flüchten, in dem es auch Bewohner gibt. Das ganze ist vom Konzept ähnlich wie Planescape Torment, machte mir aber weitaus weniger Spaß.
Man startet mit einem Hauptcharakter (der evtl. sein Gedächtnis verloren hat), das Spiel legt den Schwerpunkt auf die Geschichte und Dialoge:
Planescape Torment
Der Namenlose erwacht in einer Leichenhalle und erinnert sich an nichts. Er muss flüchten und etwas über seine Identität rausfinden, es gibt Gegner sowie Interaktion mit Bewohnern. Hat mir ganz gut gefallen.
Knights of the Old Republic
Das Spiel beginnt auf einem angegriffenen Raumschiff, der Hauptcharakter hat scheinbar keine Vorgeschichte. Ziemlich langweiliges, geradliniges Halb-Dungeon, Halb-Tutorial.
Knights of the Old Republic II
Der Hauptcharakter startet auf einer mysteriösen, fast verlassenen Raumstation und muss herausfinden warum er dort ist und was mit der Raumstation geschehen ist. Das ganze hat etwas von einem Thriller und ist m.E. einer der besten Anfänge überhaupt.
Man startet mit einem Hauptcharakter, der ein klein wenig Persönlichkeit hat, man weiss etwas über sein Leben vor dem Abenteuer:
Drakensang
Der Hauptcharakter will eigentlich nach Ferdok, wird aber in einem Dorf aufgehalten und muss langweilige Alibi-Aufgaben mit Tutorial-Charakter erledigen. M.E. ist ein Tutorial in Drakensang komplett überflüssig und hätte besser ausgelagert werden sollen (wie bei Neverwinter Nights 2). Für mich hat sich der Spielspaß um ca. 1000% gesteigert, nachdem man in Ferdok ankommt.
Generell hat mir beim Drakensang-Anfang irgendwie Spannung gefehlt. Z.B. hätte gleich in der ersten Spielsekunde irgendein Rudel Wölfe oder sonstwas angreifen können, und man hätte hier verschiedene Lösungsmöglichkeiten haben sollen: Tiere besänftigen, Bewohner zum Verteidigen Überreden, Selbst Kämpfen, Verstecken und gar nichts machen, Plündern während die Tiere angreifen, das Chaos ausnutzen um über die Grenze zu schleichen, und, und, und...
Und für die Hauptaufgaben hätte es mehrere Lösungsmöglichkeiten geben können, wie z.B. die Gauklerkönigin irgendwie anders dazu zu bewegen, für sich zu bürgen...
Baldurs Gate (1)
Der Spieler startet in seiner Heimatstadt und kann dort Aufgaben für die Bewohner erfüllen, bevor er aufbricht. Ich finde es, wie das komplette Spiel, langweilig.
Neverwinter Nights 2
Wenn man das (langweilige) Tutorial spielt, erfährt man wie der Hauptcharakter in seinem Dorf aufgewachsen ist. Wenn man das ganze überspringt, kommt man direkt in eine spannende Schlacht in der es auch Interaktion zwischen dem Spieler und den Verteidigern gibt. Besser fände ich es, wenn das Tutorial in die Schlacht integriert wäre, da ich immer das Gefühl habe etwas zu verpassen wenn ich ein Tutorial überspringe. Ich finde die Lösung dennoch ganz gut.
Und was will ich damit sagen? Erstmal möchte ich gerne wissen, ob ihr bei den jeweiligen Spielen ähnlich empfunden habt, und ob ihr der Kategorisierung zustimmt.
Des Weiteren würde mich natürlich interessieren, bei welchen RPGs euch der Anfang am besten gefallen hat.