07.09.2019, 22:27
Nachdem die Abwasserkanäle überstanden sind, ist es an der Zeit, die damit - tatsächlich oder vermeintlich (siehe im vorigen Beitrag zum Seher G'axir) - in Zusammenhang stehenden Questen abzuschließen.
1. Die Questen von Arkion und Nemphre - Questabschlüsse
Arkion im Stadttorviertel hatte die Gruppe beauftragt, aus den Abwasserkanälen "ein paar tote Leiber" zu beschaffen. Nemphre im angrenzenden Südostviertel hatte die Helden beauftragt, von Arkion ein Blutsteinamulett zu beschaffen. Da unklar ist, wie die beiden Aufträge zusammen passen, habe ich mehrere Varianten durchprobiert.
Spricht man Arkion mit mindestens einer männlichen Leiche aus den Kanälen im Gepäck an, meint er, diese sei "gut abgehangen" und dass man das wirklich gut gemacht habe. Er gebe 250 GM, die ja bekanntlich nicht stänken. Sodann fügt er hinzu: "Na warte, Nemphre, ich krieg' den Ring schon noch!"
Man erhält für den Questabschluss unter Verlust der Leiche:
1.800 XP,
250 GM.
Spricht man Arkion nachfolgend erneut an, sagt er nur noch: "Lebt wohl im Gestank der Toten, Bruder." Das ist unabhängig davon, ob man einen weiteren Leichnam im Gepäck hat oder nicht. Sein ursprünglicher Auftrag, "ein paar" tote Leiber zu beschaffen, ist so also wohl nicht gemeint, da man, obgleich es da unten genug gäbe, nur für das Bringen eines einzigen toten Körpers entlohnt wird.
Es ist hier nicht möglich, Arkion auf das Begehren von Nemphre nach dem Blutsteinamulett anzusprechen, obgleich der Tagebucheintrag ja ausdrücklich gesagt hatte, dass Arkion vielleicht "mit sich reden" lasse.
Ein anderes Ergebnis bringt es allerdings auch nicht, wenn man Arkion zunächst ohne eine Leiche im Gepäck anspricht. Er erkundigt sich dann nur nach dem Stand seines Auftrages, bietet aber weiterhin keine Möglichkeit, ihn auf sein Blutsteinamulett oder Nemphre's Begehren danach anzusprechen.
Um sicher zu gehen, dass ich hier nicht falsch an die Sache herangegangen bin, habe ich dafür nochmals eine externe Lösung herangezogen. Dies hat Erstaunliches erbracht, was ich alleine nicht herausgefunden hätte: Zum einen kann man Arkion's Blutsteinamulett tatsächlich wohl nur bekommen, wenn man es per Taschendiebstahl entwendet oder wenn man Arkion tötet - wozu er einem aber keinen Anlass gibt.
Zum anderen habe ich dort aber erfahren, dass Ordulinian's knapper Text, in dem er - im Laden "Magisches Kleinzeug" - vor Arkion und Nemphre gewarnt hatte, als Auftrag gilt, ihm Arkion's Amulett und Nemphre's Ring (den Arkion ja bei Erledigung seines Auftrags als Objekt seiner Begierde erwähnt hat) zu bringen. Das geht weder aus Ordulinian's Text, noch aus dem Tagebucheintrag hervor, der nach dem kurzen Gespräch mit ihm angelegt wird.
Nach der Beschaffung von Arkion's Blutsteinamulett mittels Taschendiebstahl bin ich also zu Ordulinian gegangen. Er nimmt dieses alleine jedoch nicht entgegen, sondern fragt nur weiter, was Arkion und Nemphre denn so machen.
Bei Nemphre im Südostviertel kann man diese nun mit dem Amulett ansprechen. Sie sagt dann: "Ihr seid zwar süß, aber auch ein Narr." Sie nimmt das Amulett entgegen und übergibt dafür eine Schriftrolle, nicht ohne hinzuzufügen, dass man nun gehen solle, sie könne einen zu sonst nichts gebrauchen. Dies veranlasst den Haupthelden, der ja zuvor ein "Gefühl der Leidenschaft" hinsichtlich Nemphre in seinem Tagebuch notiert hatte, nicht, über ihre jetzige Reaktion und den Questabschluss auch nur eine Zeile niederzuschreiben! Man erhält:
1x Magierschriftrolle (Magierzauber "Vampirgriff", Stufe 3),
1.000 XP.
Wenn man Nemphre erneut anspricht, sagt sie nur noch, dass "so jemand wie Ihr" ihr wenig nützen könne. Es gibt keine Möglichkeit, sie auf den von Arkion begehrten Ring anzusprechen oder darauf, dass Arkion anscheinend einen Zauber zu ihrem Nachteil plant, um den Ring zu erbeuten. Es bleibt einzig, ihren Ring zu stehlen. Das allerdings bringt zum jetzigen Zeitpunkt nichts mehr, denn das Amulett kann man - wie alle abgelieferten Gegenstände - nicht wieder stehlen. Um dies wiederzubekommen, müsste man Nemphre angreifen und töten.
Daher habe ich bei einem neuen Anlauf davon abgesehen, Nemphre mit dem Amulett im Gepäck anzusprechen. Vielmehr hat Imoen ihr per Taschendiebstahl ihren Ring, einen Onyxring, entwendet.
Mit diesem Ring ist die Gruppe dann zunächst testweise zu Arkion gegangen. Doch ihn kann man auch mit dem Ring im Gepäck nicht hierauf ansprechen. Dabei wäre es ja an sich naheliegend, dass er die Helden entlohnen würde, wenn man ihm den anscheinend schon lange begehrten Ring gleich direkt bringt. Das aber ist nicht vorgesehen.
Stattdessen sind die Helden nun mit Onyxring und Blutsteinamulett zu Ordulinian gegangen. Dieser erkennt die Gegenstände auch sogleich als "Arkions Blutstein-Amulett" und "Nemphres Onyxring". Er verleiht sodann seiner Hoffnung Ausdruck, dass es dafür kein Blutvergießen gegeben habe, da dies den Helden noch schwere Gewissensbisse verursachen werde. Die "Narren dieser Welt" müsse man ertragen, nicht umbringen. Zumindest könnten sie nun Ruhe finden. Diesen "Plunder" könne man ruhig irgendwo verkaufen, er habe für niemanden großen Nutzen. Für die Mühe entlohne er die Helden "mit diesem Umhang", der ihnen in Zukunft nützlich sein könne. Man erhält:
3.500 XP.
Dies ist in zweifacher Hinsicht höchst verwunderlich. Zum einen von der Story her: Wieso geht Ordulinian davon aus, dass Nemphre und Arkion nunmehr Ruhe finden können? Keiner der beiden kann doch wissen, dass der andere den begehrten Gegenstand nicht mehr hat. Weshalb also sollten sie davon absehen, sich mit Zaubern zu beharken, um diesen jeweils zu erlangen? Zum anderen von der Belohnung her: Im Text wird ein Umhang erwähnt, bekommen tut man aber nichts! - Rein testweise habe ich Ordulinian auch einmal umgehauen: Er hat keinen Umhang dabei.
Erneut habe ich eine externe Lösung bemüht, namentlich wieder die Baldur's Gate Wiki. Darin liest man, dass man hier eigentlich eine "cloak of non-detection" erhalten sollte:
https://baldursgate.fandom.com/wiki/Ordulinian
Dabei liest man allerdings bereits in den Kommentaren des Artikels zu der Queste (https://baldursgate.fandom.com/wiki/Arkion_and_Nemphre) von einem Spieler vom 06.02.2018:
"But i didn't get a cloak as reward like he says (at least in the german version), only got 3500xp."
Es scheint also kein ganz unbekannter Fehler zu sein. Interessant ist auch, dass in dem Artikel zu der "Cloak of Non-Detection" (https://baldursgate.fandom.com/wiki/Whispers_of_Silence) als Fundstelle lediglich die Tasloi im Mantelwald (im Rahmen der Gurke-Queste) genannt sind - aus der meine Helden diesen Umhang auch haben -, nicht aber Ordulinian bzw. die Arkion- und Nemphre-Queste. Ich neige hier daher der Auffassung zu, dass es zwar mal vorgesehen war, dass Ordulinian einen entsprechenden Umhang übergibt, dies aber mangels eines solchen in seinem Inventar tatsächlich unterbleibt.
Wie dem auch sei, nachdem die (als solche kaum zu erkennende) Ordulinian-Queste abgeschlossen ist, bleibt man ja im Besitz sowohl des Onyxrings als auch des Blutstein-Amuletts. Insofern kann man nun Nemphre's Auftrag ohne weiteres zuende bringen, um ihre Belohnung noch zusätzlich zu erhalten. Wenn man Arkion eine Leiche gebracht hat, ist das ja vielleicht auch nur ausgleichende Gerechtigkeit.
Sonderbarerweise tauchte nun im Rahmen der Questbelohnungen noch die Bemerkung "Jaheira- Aura gereinigt" auf, was bei dem vorigen Test nicht der Fall war. Wovon die Aura gereinigt worden ist, wodurch sie unrein geworden war und wer sie auf welche Weise gereinigt hat (etwa Nemphre, die Nekromantin?! Sie hat jedenfalls nichts gezaubert), bleibt völlig unklar:
Ich kann diesen Satz nicht einordnen, bin auch nicht 100%ig sicher, ob er überhaupt zu der Queste gehört. Etwas ähnliches hatte Khalid ja schon mal gehabt und war auch da völlig ungeklärt geblieben (vgl. hier).
Ganz unabhängig davon finde ich dieses Questgeflecht aber insgesamt von Anfang bis Ende schlecht ausgearbeitet. Die Grundidee mag ja reizvoll sein. Aber die Umsetzung ist an der Stelle unter aller Kanone.
2. G'axir der Seher - Questabschluss
Nach der Erkenntnis, dass es in den Abwasserkanälen keine Höhle der Spinnen geben dürfte, in der ein Titanit verborgen liegt, galt es, einen anderen Titanit zu finden. Und da lag es durchaus nahe, den Titanit von dem Basilisken einfach - freilich unter deutlichem Verlust - von dem Händler zurückzuerwerben, an den die Gruppe ihn in Unkenntnis seines Nutzens versetzt hatte.
Mit diesem Titanit in der Tasche, G'axir, den Seher, auf der unteren Eben der "Funkelnden Klinge" im Südostviertel angesprochen, äußert er sich erfreut über dessen Erhalt mit dem Ausruf: "Der Titanit!" Man erhält sodann einen etwas verworrenen Text, der wahrscheinlich eine Weissagung sein woll:
"Dann... bis Du wirklich mehr als Du zu sein scheinst. Eines Tages mußt Du weiter durch den Schlamm und Schmutz dieses Ortes reisen, denn denn das wird Dir genauso viel oder mehr verraten, als die ganze, sagenumwobene Kerzenburg... Genau wie Du, so ist auch diese Stadt mehr, als sie zu sein scheint. Es gibt Städte unter Städten, Träume hinter Träumen, die Vergangenheit, die unter der erdrückenden Last der Gegenwart begraben liegt... Geh jetzt, Reisender, denn es wird die Zeit kommen, wenn Du durch die Dunkelheit gehen mußt, um ans Licht zu gelangen."
Man erhält unter Verlust des Titanits:
1.000 XP.
Wenn man G'axir, der stehen bleibt, wo er ist, nachfolgend erneut anspricht, sagt er nur noch, man müsse um die Zukunft zu bestimmen, die Vergangenheit kennen.
3. Scar's zweiter Auftrag - Questabschluss - und der dritte Auftrag
Kehrt man zu Scar in das Hauptquartier der Flammenden Faust zurück, nachdem der Oger Magus im östlichen knapp Bericht und sagt, dass ein verrückter Oger Magus "seine süßen Aaskriecher" ausgessandt habe, um unschuldige Opfer zu töten, man über den Zweck aber nichts wisse. Alternativ kann man ausführlich berichten, dass der Oger Magus mehrere Aaskriecher gehabt habe, die nachts herausgeschlichen seien, um zufällige Opfer zu verschleppen. Die Aaskriecher hätten diese sodann als Futter verwertet und der Oger Magus ihre Wertsachen an sich genommen.
Da über den Hintergrund und die Vorgehensweise des Oger Magus eigentlich nichts bekannt ist, erschien mir die ausführliche Version eher wie eine ausgedachte Geschichte. Denn der Oger Magus hat all das nicht erzählt (man konnte es sich allenfalls zusammenreimen, doch viel mehr als einen einzelnen Rubinring und seine magische Waffe hatte der Oger Magus nicht bei sich; die meisten Wertsachen waren bei den Leichen in den "Kokons"). Insofern hatte ich es intuitiv als die aufrichtigere Variante erachtet zu sagen, dass man über den Zweck nichts wisse. Dies ist hier aber die schlechtere Variante. Wählt man diese, erhält man neben dem Ausdruck der Erleichterung von Scar, dass dem Treiben des Oger Magus ein Ende gesetzt ist:
2.500 XP,
500 GM.
Erzählt man hingegen die ausführliche Geschichte, zeigt sich Scar mit der Arbeit der Helden hochzufrieden und fragt, ob man Gegenstände aus dem Besitz der Opfer des Ogers mitgebracht habe. Er sei sich sicher, dass diese den Angehörigen der Verstorbnenen ein wenig Trost spenden könnten. Sie wüssten mit Sicherheit, dass die Familie Sashenstar eine Tochter durch die Kreaturen verloren habe. Sie habe einen Siegelring mit einem roten Rubin besessen. Man kann nun sagen, dass man nichts gefunden habe oder dass man "es" mit Freuden zurückgeben werde. Tut man letzteres, dankt Scar den Helden für die Ehrlichkeit und sagt, dass man "als Prämie für die Rückgabe der Gegenstände" 1.000 GM erhalte. Entgegen diesen Worten verliert man jedoch nicht etwa alle Gegenstände, die bei den Leichen waren, sondern lediglich einen Rubinring! Man erhält:
3.000 XP,
3.000 GM.
Auch dies ist erstaunlich, denn die versprochene Belohnung waren 500 GM, mit Prämie wären es 1.500 GM. Weshalb man hier das Doppelte des Betrages mit Prämie bekommt, wird nicht erwähnt.
In beiden Varianten sagt Scar im Anschluss, dass er ein paar Leute brauche, die für ihn Untersuchungen über den Eisenthron durchführen. Er müsse noch ein wenig Papierkram fertigmachen, dann treffe man ihn vor dem Haupteingang des Gebäudes. Wenn die Helden über den Eisenthron sprechen wollten, könnten sie ihn dort treffen.
Der Papierkram geht anscheinend außerordentlich schnell, denn schon beim Verlassen des Gebäudes steht Scar direkt vor dem Tor. Spricht man ihn an, offenbart er, dass Herzog Eltan persönlich mit den Helden über den Eisenthron sprechen wolle und fragt, ob man mit ihm mitkomme. Schon daraus, dass man nun sagen kann, man habe jetzt anderes im Sinn oder dass man natürlich kommen werde, wenn man eine Audienz beim Großherzog habe, wird ersichtlich, dass es nun Ernster werden könnte.
Sagt man zu, beginnt eine kurze Ingame-Cutszene, in der man keine Kontrolle über die Heldengruppe hat. Zunächst folgen die Helden Scar in Richtung Eingangstor, vor dem sie stehen. Dann lädt ein neuer Bildschirm und die Gruppe steht mit Scar in der oberen Etage des Hauptquartiers der Flammenden Faust an der Treppe. Aus dem Nebenraum im Westen kommt Großherzog Eltan heran. Diesen stellt Scar sodann der Heldengruppe als einen der Stadtfürsten, den Kommandanten der Flammenden Faust und Mitglied des Fürstenbundes vor, bevor Eltan das Wort ergreift. Er sagt, dass er sich über das Kommen der Heldengruppe freue und wisse, dass eine solche Begegnung ungewöhnlich sei, die Umstände sie jedoch erforderlich machten. Er fragt zunächst, was man mit dem Eisenthron "zu schaffen" habe.
Man kann sich nun unwissend geben, sagen, dass man erfahren habe, dass die Organisation in eine Verschwörung verwickelt sei, die die Stabilität der Stadt gefährde, oder die Antwort auf die Frage verweigern. Offenbart man, dass man von einer Verschwörung ausgeht, sagt Eltan, dass er wisse, dass die Gruppe dem Eisenthron ziemlich zu schaffen gemacht habe. Deshalb hege man dort einen starken Haß gegen sie. Und aus diesem Grunde sei er an ihr interessiert. Er sei von den jüngsten Aktivitäten des Eisenthrons unterrichtet, kenne jedoch deren Absichten nicht. Er glaube nicht an die Verantwortlichkeit der Zentarim für Eisenknappheit und Karawanenüberfälle und der Eisenthron profitietre von alledem. Vieles, vor allem die Spannungen zwischen der Stadt und Amn, bereite ihm Sorgen. Doch könne er ohne Beweise nichts gegen den Eisenthron unternehmen. Deshalb wolle er die Helden damit betrauen, als seine Spione in die Zentrale des Eisenthrones einzudringen und dort nach Beweisen für eine Verstrickung des Eisenthrons in die Karawanenüberfälle zu suchen. Hierfür bietet er 2.000 GM als Belohnung. Man kann letztlich nur annehmen oder ablehnen.
Nimmt man den Auftrag an, meint Eltan, dass der Auftrag ein schwieriger sei, er sich aber sicher sei, dass die Helden alle Voraussetzungen mitbrächten, ihn zu erfüllen. Man solle wieder bei ihm vorsprechen, wenn man genügend Beweise gegen den Eisenthron gesammelt habe.
Anschließend endet das Gespräch und Scar verschwindet von der Bildfläche. Er ist nun auch unten in dem Gebäude nicht mehr anzutreffen.
An und für sich hätte es dieses Auftrages nicht bedurft. Ich war ohnehin davon ausgegangen, dass man nach den Erkenntnissen, die man bei Davaeorn in der Mantelwald-Mine gefunden hat, und dem Vorspann zu Kapitel 5 allein durch die bisherigen Ereignisse und Hinweise hinreichend "beauftragt" sei, um das regionale Hauptquartier des Eisenthrones in Baldur's Tor zu stürmen - oder zu infiltieren, je nachdem, welche Möglichkeiten sich bieten. Genau genommen ist das doch der einzige Grund, weshalb man nach Baldur's Tor gekommen ist. Aber gut, wenn zu der persönlichen Eigenmotivation des Haupthelden noch ein Untersuchungsauftrag von höchster Stelle hinzukommt - warum nicht?
Ungeachtet dessen gibt es aber zunächst noch einige weitere Questen zu erledigen, die Aktivitäten außerhalb der Stadtmauern erfordern, bevor die Zeit reif ist, den mutmaßlich finalen Schritt dieses Kapitels in Angriff zu nehmen.
1. Die Questen von Arkion und Nemphre - Questabschlüsse
Arkion im Stadttorviertel hatte die Gruppe beauftragt, aus den Abwasserkanälen "ein paar tote Leiber" zu beschaffen. Nemphre im angrenzenden Südostviertel hatte die Helden beauftragt, von Arkion ein Blutsteinamulett zu beschaffen. Da unklar ist, wie die beiden Aufträge zusammen passen, habe ich mehrere Varianten durchprobiert.
Spricht man Arkion mit mindestens einer männlichen Leiche aus den Kanälen im Gepäck an, meint er, diese sei "gut abgehangen" und dass man das wirklich gut gemacht habe. Er gebe 250 GM, die ja bekanntlich nicht stänken. Sodann fügt er hinzu: "Na warte, Nemphre, ich krieg' den Ring schon noch!"
Man erhält für den Questabschluss unter Verlust der Leiche:
1.800 XP,
250 GM.
Spricht man Arkion nachfolgend erneut an, sagt er nur noch: "Lebt wohl im Gestank der Toten, Bruder." Das ist unabhängig davon, ob man einen weiteren Leichnam im Gepäck hat oder nicht. Sein ursprünglicher Auftrag, "ein paar" tote Leiber zu beschaffen, ist so also wohl nicht gemeint, da man, obgleich es da unten genug gäbe, nur für das Bringen eines einzigen toten Körpers entlohnt wird.
Es ist hier nicht möglich, Arkion auf das Begehren von Nemphre nach dem Blutsteinamulett anzusprechen, obgleich der Tagebucheintrag ja ausdrücklich gesagt hatte, dass Arkion vielleicht "mit sich reden" lasse.
Ein anderes Ergebnis bringt es allerdings auch nicht, wenn man Arkion zunächst ohne eine Leiche im Gepäck anspricht. Er erkundigt sich dann nur nach dem Stand seines Auftrages, bietet aber weiterhin keine Möglichkeit, ihn auf sein Blutsteinamulett oder Nemphre's Begehren danach anzusprechen.
Um sicher zu gehen, dass ich hier nicht falsch an die Sache herangegangen bin, habe ich dafür nochmals eine externe Lösung herangezogen. Dies hat Erstaunliches erbracht, was ich alleine nicht herausgefunden hätte: Zum einen kann man Arkion's Blutsteinamulett tatsächlich wohl nur bekommen, wenn man es per Taschendiebstahl entwendet oder wenn man Arkion tötet - wozu er einem aber keinen Anlass gibt.
Zum anderen habe ich dort aber erfahren, dass Ordulinian's knapper Text, in dem er - im Laden "Magisches Kleinzeug" - vor Arkion und Nemphre gewarnt hatte, als Auftrag gilt, ihm Arkion's Amulett und Nemphre's Ring (den Arkion ja bei Erledigung seines Auftrags als Objekt seiner Begierde erwähnt hat) zu bringen. Das geht weder aus Ordulinian's Text, noch aus dem Tagebucheintrag hervor, der nach dem kurzen Gespräch mit ihm angelegt wird.
Nach der Beschaffung von Arkion's Blutsteinamulett mittels Taschendiebstahl bin ich also zu Ordulinian gegangen. Er nimmt dieses alleine jedoch nicht entgegen, sondern fragt nur weiter, was Arkion und Nemphre denn so machen.
Bei Nemphre im Südostviertel kann man diese nun mit dem Amulett ansprechen. Sie sagt dann: "Ihr seid zwar süß, aber auch ein Narr." Sie nimmt das Amulett entgegen und übergibt dafür eine Schriftrolle, nicht ohne hinzuzufügen, dass man nun gehen solle, sie könne einen zu sonst nichts gebrauchen. Dies veranlasst den Haupthelden, der ja zuvor ein "Gefühl der Leidenschaft" hinsichtlich Nemphre in seinem Tagebuch notiert hatte, nicht, über ihre jetzige Reaktion und den Questabschluss auch nur eine Zeile niederzuschreiben! Man erhält:
1x Magierschriftrolle (Magierzauber "Vampirgriff", Stufe 3),
1.000 XP.
Wenn man Nemphre erneut anspricht, sagt sie nur noch, dass "so jemand wie Ihr" ihr wenig nützen könne. Es gibt keine Möglichkeit, sie auf den von Arkion begehrten Ring anzusprechen oder darauf, dass Arkion anscheinend einen Zauber zu ihrem Nachteil plant, um den Ring zu erbeuten. Es bleibt einzig, ihren Ring zu stehlen. Das allerdings bringt zum jetzigen Zeitpunkt nichts mehr, denn das Amulett kann man - wie alle abgelieferten Gegenstände - nicht wieder stehlen. Um dies wiederzubekommen, müsste man Nemphre angreifen und töten.
Daher habe ich bei einem neuen Anlauf davon abgesehen, Nemphre mit dem Amulett im Gepäck anzusprechen. Vielmehr hat Imoen ihr per Taschendiebstahl ihren Ring, einen Onyxring, entwendet.
Mit diesem Ring ist die Gruppe dann zunächst testweise zu Arkion gegangen. Doch ihn kann man auch mit dem Ring im Gepäck nicht hierauf ansprechen. Dabei wäre es ja an sich naheliegend, dass er die Helden entlohnen würde, wenn man ihm den anscheinend schon lange begehrten Ring gleich direkt bringt. Das aber ist nicht vorgesehen.
Stattdessen sind die Helden nun mit Onyxring und Blutsteinamulett zu Ordulinian gegangen. Dieser erkennt die Gegenstände auch sogleich als "Arkions Blutstein-Amulett" und "Nemphres Onyxring". Er verleiht sodann seiner Hoffnung Ausdruck, dass es dafür kein Blutvergießen gegeben habe, da dies den Helden noch schwere Gewissensbisse verursachen werde. Die "Narren dieser Welt" müsse man ertragen, nicht umbringen. Zumindest könnten sie nun Ruhe finden. Diesen "Plunder" könne man ruhig irgendwo verkaufen, er habe für niemanden großen Nutzen. Für die Mühe entlohne er die Helden "mit diesem Umhang", der ihnen in Zukunft nützlich sein könne. Man erhält:
3.500 XP.
Dies ist in zweifacher Hinsicht höchst verwunderlich. Zum einen von der Story her: Wieso geht Ordulinian davon aus, dass Nemphre und Arkion nunmehr Ruhe finden können? Keiner der beiden kann doch wissen, dass der andere den begehrten Gegenstand nicht mehr hat. Weshalb also sollten sie davon absehen, sich mit Zaubern zu beharken, um diesen jeweils zu erlangen? Zum anderen von der Belohnung her: Im Text wird ein Umhang erwähnt, bekommen tut man aber nichts! - Rein testweise habe ich Ordulinian auch einmal umgehauen: Er hat keinen Umhang dabei.
Erneut habe ich eine externe Lösung bemüht, namentlich wieder die Baldur's Gate Wiki. Darin liest man, dass man hier eigentlich eine "cloak of non-detection" erhalten sollte:
https://baldursgate.fandom.com/wiki/Ordulinian
Dabei liest man allerdings bereits in den Kommentaren des Artikels zu der Queste (https://baldursgate.fandom.com/wiki/Arkion_and_Nemphre) von einem Spieler vom 06.02.2018:
"But i didn't get a cloak as reward like he says (at least in the german version), only got 3500xp."
Es scheint also kein ganz unbekannter Fehler zu sein. Interessant ist auch, dass in dem Artikel zu der "Cloak of Non-Detection" (https://baldursgate.fandom.com/wiki/Whispers_of_Silence) als Fundstelle lediglich die Tasloi im Mantelwald (im Rahmen der Gurke-Queste) genannt sind - aus der meine Helden diesen Umhang auch haben -, nicht aber Ordulinian bzw. die Arkion- und Nemphre-Queste. Ich neige hier daher der Auffassung zu, dass es zwar mal vorgesehen war, dass Ordulinian einen entsprechenden Umhang übergibt, dies aber mangels eines solchen in seinem Inventar tatsächlich unterbleibt.
Wie dem auch sei, nachdem die (als solche kaum zu erkennende) Ordulinian-Queste abgeschlossen ist, bleibt man ja im Besitz sowohl des Onyxrings als auch des Blutstein-Amuletts. Insofern kann man nun Nemphre's Auftrag ohne weiteres zuende bringen, um ihre Belohnung noch zusätzlich zu erhalten. Wenn man Arkion eine Leiche gebracht hat, ist das ja vielleicht auch nur ausgleichende Gerechtigkeit.
Sonderbarerweise tauchte nun im Rahmen der Questbelohnungen noch die Bemerkung "Jaheira- Aura gereinigt" auf, was bei dem vorigen Test nicht der Fall war. Wovon die Aura gereinigt worden ist, wodurch sie unrein geworden war und wer sie auf welche Weise gereinigt hat (etwa Nemphre, die Nekromantin?! Sie hat jedenfalls nichts gezaubert), bleibt völlig unklar:
Ich kann diesen Satz nicht einordnen, bin auch nicht 100%ig sicher, ob er überhaupt zu der Queste gehört. Etwas ähnliches hatte Khalid ja schon mal gehabt und war auch da völlig ungeklärt geblieben (vgl. hier).
Ganz unabhängig davon finde ich dieses Questgeflecht aber insgesamt von Anfang bis Ende schlecht ausgearbeitet. Die Grundidee mag ja reizvoll sein. Aber die Umsetzung ist an der Stelle unter aller Kanone.
2. G'axir der Seher - Questabschluss
Nach der Erkenntnis, dass es in den Abwasserkanälen keine Höhle der Spinnen geben dürfte, in der ein Titanit verborgen liegt, galt es, einen anderen Titanit zu finden. Und da lag es durchaus nahe, den Titanit von dem Basilisken einfach - freilich unter deutlichem Verlust - von dem Händler zurückzuerwerben, an den die Gruppe ihn in Unkenntnis seines Nutzens versetzt hatte.
Mit diesem Titanit in der Tasche, G'axir, den Seher, auf der unteren Eben der "Funkelnden Klinge" im Südostviertel angesprochen, äußert er sich erfreut über dessen Erhalt mit dem Ausruf: "Der Titanit!" Man erhält sodann einen etwas verworrenen Text, der wahrscheinlich eine Weissagung sein woll:
"Dann... bis Du wirklich mehr als Du zu sein scheinst. Eines Tages mußt Du weiter durch den Schlamm und Schmutz dieses Ortes reisen, denn denn das wird Dir genauso viel oder mehr verraten, als die ganze, sagenumwobene Kerzenburg... Genau wie Du, so ist auch diese Stadt mehr, als sie zu sein scheint. Es gibt Städte unter Städten, Träume hinter Träumen, die Vergangenheit, die unter der erdrückenden Last der Gegenwart begraben liegt... Geh jetzt, Reisender, denn es wird die Zeit kommen, wenn Du durch die Dunkelheit gehen mußt, um ans Licht zu gelangen."
Man erhält unter Verlust des Titanits:
1.000 XP.
Wenn man G'axir, der stehen bleibt, wo er ist, nachfolgend erneut anspricht, sagt er nur noch, man müsse um die Zukunft zu bestimmen, die Vergangenheit kennen.
3. Scar's zweiter Auftrag - Questabschluss - und der dritte Auftrag
Kehrt man zu Scar in das Hauptquartier der Flammenden Faust zurück, nachdem der Oger Magus im östlichen knapp Bericht und sagt, dass ein verrückter Oger Magus "seine süßen Aaskriecher" ausgessandt habe, um unschuldige Opfer zu töten, man über den Zweck aber nichts wisse. Alternativ kann man ausführlich berichten, dass der Oger Magus mehrere Aaskriecher gehabt habe, die nachts herausgeschlichen seien, um zufällige Opfer zu verschleppen. Die Aaskriecher hätten diese sodann als Futter verwertet und der Oger Magus ihre Wertsachen an sich genommen.
Da über den Hintergrund und die Vorgehensweise des Oger Magus eigentlich nichts bekannt ist, erschien mir die ausführliche Version eher wie eine ausgedachte Geschichte. Denn der Oger Magus hat all das nicht erzählt (man konnte es sich allenfalls zusammenreimen, doch viel mehr als einen einzelnen Rubinring und seine magische Waffe hatte der Oger Magus nicht bei sich; die meisten Wertsachen waren bei den Leichen in den "Kokons"). Insofern hatte ich es intuitiv als die aufrichtigere Variante erachtet zu sagen, dass man über den Zweck nichts wisse. Dies ist hier aber die schlechtere Variante. Wählt man diese, erhält man neben dem Ausdruck der Erleichterung von Scar, dass dem Treiben des Oger Magus ein Ende gesetzt ist:
2.500 XP,
500 GM.
Erzählt man hingegen die ausführliche Geschichte, zeigt sich Scar mit der Arbeit der Helden hochzufrieden und fragt, ob man Gegenstände aus dem Besitz der Opfer des Ogers mitgebracht habe. Er sei sich sicher, dass diese den Angehörigen der Verstorbnenen ein wenig Trost spenden könnten. Sie wüssten mit Sicherheit, dass die Familie Sashenstar eine Tochter durch die Kreaturen verloren habe. Sie habe einen Siegelring mit einem roten Rubin besessen. Man kann nun sagen, dass man nichts gefunden habe oder dass man "es" mit Freuden zurückgeben werde. Tut man letzteres, dankt Scar den Helden für die Ehrlichkeit und sagt, dass man "als Prämie für die Rückgabe der Gegenstände" 1.000 GM erhalte. Entgegen diesen Worten verliert man jedoch nicht etwa alle Gegenstände, die bei den Leichen waren, sondern lediglich einen Rubinring! Man erhält:
3.000 XP,
3.000 GM.
Auch dies ist erstaunlich, denn die versprochene Belohnung waren 500 GM, mit Prämie wären es 1.500 GM. Weshalb man hier das Doppelte des Betrages mit Prämie bekommt, wird nicht erwähnt.
In beiden Varianten sagt Scar im Anschluss, dass er ein paar Leute brauche, die für ihn Untersuchungen über den Eisenthron durchführen. Er müsse noch ein wenig Papierkram fertigmachen, dann treffe man ihn vor dem Haupteingang des Gebäudes. Wenn die Helden über den Eisenthron sprechen wollten, könnten sie ihn dort treffen.
Der Papierkram geht anscheinend außerordentlich schnell, denn schon beim Verlassen des Gebäudes steht Scar direkt vor dem Tor. Spricht man ihn an, offenbart er, dass Herzog Eltan persönlich mit den Helden über den Eisenthron sprechen wolle und fragt, ob man mit ihm mitkomme. Schon daraus, dass man nun sagen kann, man habe jetzt anderes im Sinn oder dass man natürlich kommen werde, wenn man eine Audienz beim Großherzog habe, wird ersichtlich, dass es nun Ernster werden könnte.
Sagt man zu, beginnt eine kurze Ingame-Cutszene, in der man keine Kontrolle über die Heldengruppe hat. Zunächst folgen die Helden Scar in Richtung Eingangstor, vor dem sie stehen. Dann lädt ein neuer Bildschirm und die Gruppe steht mit Scar in der oberen Etage des Hauptquartiers der Flammenden Faust an der Treppe. Aus dem Nebenraum im Westen kommt Großherzog Eltan heran. Diesen stellt Scar sodann der Heldengruppe als einen der Stadtfürsten, den Kommandanten der Flammenden Faust und Mitglied des Fürstenbundes vor, bevor Eltan das Wort ergreift. Er sagt, dass er sich über das Kommen der Heldengruppe freue und wisse, dass eine solche Begegnung ungewöhnlich sei, die Umstände sie jedoch erforderlich machten. Er fragt zunächst, was man mit dem Eisenthron "zu schaffen" habe.
Man kann sich nun unwissend geben, sagen, dass man erfahren habe, dass die Organisation in eine Verschwörung verwickelt sei, die die Stabilität der Stadt gefährde, oder die Antwort auf die Frage verweigern. Offenbart man, dass man von einer Verschwörung ausgeht, sagt Eltan, dass er wisse, dass die Gruppe dem Eisenthron ziemlich zu schaffen gemacht habe. Deshalb hege man dort einen starken Haß gegen sie. Und aus diesem Grunde sei er an ihr interessiert. Er sei von den jüngsten Aktivitäten des Eisenthrons unterrichtet, kenne jedoch deren Absichten nicht. Er glaube nicht an die Verantwortlichkeit der Zentarim für Eisenknappheit und Karawanenüberfälle und der Eisenthron profitietre von alledem. Vieles, vor allem die Spannungen zwischen der Stadt und Amn, bereite ihm Sorgen. Doch könne er ohne Beweise nichts gegen den Eisenthron unternehmen. Deshalb wolle er die Helden damit betrauen, als seine Spione in die Zentrale des Eisenthrones einzudringen und dort nach Beweisen für eine Verstrickung des Eisenthrons in die Karawanenüberfälle zu suchen. Hierfür bietet er 2.000 GM als Belohnung. Man kann letztlich nur annehmen oder ablehnen.
Nimmt man den Auftrag an, meint Eltan, dass der Auftrag ein schwieriger sei, er sich aber sicher sei, dass die Helden alle Voraussetzungen mitbrächten, ihn zu erfüllen. Man solle wieder bei ihm vorsprechen, wenn man genügend Beweise gegen den Eisenthron gesammelt habe.
Anschließend endet das Gespräch und Scar verschwindet von der Bildfläche. Er ist nun auch unten in dem Gebäude nicht mehr anzutreffen.
An und für sich hätte es dieses Auftrages nicht bedurft. Ich war ohnehin davon ausgegangen, dass man nach den Erkenntnissen, die man bei Davaeorn in der Mantelwald-Mine gefunden hat, und dem Vorspann zu Kapitel 5 allein durch die bisherigen Ereignisse und Hinweise hinreichend "beauftragt" sei, um das regionale Hauptquartier des Eisenthrones in Baldur's Tor zu stürmen - oder zu infiltieren, je nachdem, welche Möglichkeiten sich bieten. Genau genommen ist das doch der einzige Grund, weshalb man nach Baldur's Tor gekommen ist. Aber gut, wenn zu der persönlichen Eigenmotivation des Haupthelden noch ein Untersuchungsauftrag von höchster Stelle hinzukommt - warum nicht?
Ungeachtet dessen gibt es aber zunächst noch einige weitere Questen zu erledigen, die Aktivitäten außerhalb der Stadtmauern erfordern, bevor die Zeit reif ist, den mutmaßlich finalen Schritt dieses Kapitels in Angriff zu nehmen.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."