15.05.2018, 10:26
(15.05.2018, 06:20)Wintermute101 schrieb: Und wenn Pillars all das hätte, wäre es kein Pillars (bzw Baldurs Gate "Klon").
Es gibt für diese Art von spielen (ohne Open World, dafür aber mit guter Story und glaubhaften Charakteren) eben eine große Fangemeinde, die, dank Kickstarter, jetzt auch endlich wieder bedient wird.
Von daher, bei einem Pillars wirst du diese Dinge niemals finden, da musst du dann zu einem anderen Game greifen.
Denn Pillars ist drauf ausgelegt das alte Baldurs gate "Flair" einzufangen zu dem all das, was du da beschreibst, eben nicht gehört.
Das Echtzeitkampfsystem ist doch kein ausschlaggebendes Merkmal. Baldurs Gate & Co hätten sicherlich auch mit einem ansprechenden Rundenkampfsystem gut funktioniert. Letztendlich kommt es doch immer auf das Gesamtpaket an, ob ein CRPG überzeugen kann oder eben nicht. Ähnlich siehts mit einer offeneren Welt aus, ob man das nun zwangsläufig als Open World im heutigen Sinne oder als getrennte Bereiche aufzieht, spielt dabei keine Rolle, solange es zum Spielsystem an sich passt und ansprechend umgesetzt wird. An sich liegt das Grundproblem doch nach wie vor primär darin, dass die Spiele idR solche "Offenen Welten" selten ansprechend füllen können, also die Welt eigentlich viel zu groß oder viel zu belanglos für den gebotenen Inhalt ist. Gute Story und glaubhafte Charaktere erwartet man wohl in jedem RPG. Also alles in allem sehe ich da keine Notwendigkeit als Anknüpfung oder aus Nostalgiegründen auf ewig daran festzuhalten, ob dass dann positiv umgesetzt oder angenommen werden würde, ist eine andere Frage, aber dafür gibts ja diverse Beispiele, bei denen das eben mal mehr oder weniger gut funktioniert hat.
Ist halt die Frage, ob man generell eher nur ein Remake erwartet oder auch mit einer anderen Interpretation zufrieden wäre. Beim einem "Remake" erwartet man ja zwangsläufig einen entsprechenden Bezug zum Original. Beispiel Tides of Numenera, da war die Begründung für den Wechsel eher fadenscheinig und das Ergebnis/die Umsetzung dann dummerweise auch nicht allzu überzeugend. Trotzdem kann ich diesen grundsätzlichen Aufschrei nie wirklich verstehen, sobald wieder einmal ein Remake/Hommage oder etwas in der Richtung auftaucht und sobald dann irgendeine Änderung/Abweichung vom Original angekündigt und umgesetzt wird. Klar im ersten Moment bin ich damit selten glücklich, gerade bei einem wirklichen Remake, aber eigentlich sollte man das Ergebnis abwarten und sollte sich nicht pauschal von vornherein auf irgendetwas festlegen, dass muss so oder so umgesetzt sein, sonst wirds nicht akzeptiert.
Rundenkampf oder Echtzeitkämpfe mit Pausentaste ist da eher eine grundsätzliche Frage und Echtzeit ist mir subjektiv bisher in sämtlichen komplexeren CRPGs zu schlecht umgesetzt, als das ich darin irgendeinen besonderen Vorteil erkennen kann. Ist eher ein Nachteil, da mir Echtzeit meist nur ein eingeschränktes Repertoire bietet. Zu manchen Spielen passt es halbwegs, aber wirkt selbst dann bestenfalls aufgesetzt. Einen komplexeren taktischen Anspruch verbinde ich eher mit Rundenkämpfen, wobei so richtig zufrieden war ich bisher mit keinem Kampfsystem, irgendwo findet man immer Dinge, die in der Umsetzung und insgesamt dann schlechter sind, als zunächst gedacht. Das macht sich insbesondere dadurch bemerkbar, dass selbst die besten CRPGs idR zum Großteil nur aus Kämpfen bestehen. Da fällt schon auf, dass es gerade in diesem Bereich (Kampfsystem) sogut wie kaum Fortschritte gegeben zu den früheren Spielen hat. Bei typischen ARPGs/Hack & Slay ist das etwas anderes, aber die haben ja auch einen ganz anderen Ansatz als ein Baldurs Gate oder Planescape.
Ich werde Pillars sicherlich irgendwann spielen/ausprobieren, weils an sich sicherlich seine Qualitäten hat, aber nicht weil mir das Echtzeitkampfsystem so überzeugend erscheint oder ich denke, dass Spiel wäre wirklich eine Hommage an die damaligen Interplay RPGs.