04.11.2015, 22:29
Dass das eigentlich kein Gift war, ist ein interessanter Aspekt. Das wirft aber auch ein interessantes Licht auf Avallach. Die Abscheu gegenüber Menschen merkt man den Damen und Herren im Spiel durchaus an (speziell beim Besuch in Avallachs Labor, der ja auf die Idee der bewussten Züchtung des Alten Blutes hinweist).
Richtig aber bis auf diese eine Szene scheinen ja relativ wenig Zweifel an der Integrität Avallachs geweckt zu werden. Gut ein/zwei Mal kann man in den Dialogen sagen, dass man ihm nicht traut
Ich fand ja diese "Weltuntergangsstimmung" ganz schön eingebunden. Das zerfallende Kaer Morhen, die sterbenden alten Kreaturen, die das Land beherrscht haben und denen das Volk wie kleinen Göttern diente. Der Hexer, der vor dem Alter nicht gefeit ist. Je nach dem, wer den Krieg gewinnt, die voranschreitende "Industrialisierung". Sowas deutet eben alles an, dass irgendwann für die Welt, die sie kennen, kein Platz mehr ist, und sich alles ändern wird. Diejenigen, die diesen Untergang der ihnen bekannten Welt miterleben, können annehmen, dass die Welt an sich "endet".
Ja die Hexer sind letztendlich am Aussterben und ihre Welt verändert sich, aber das kann man doch auch rüberbringen, ohne das es Ende unbedingt die absolute Katastrophe geben muss. Veränderungen gibt es immer, ob nun von außen oder innen. Also ja wenn man das rüberbringen will, braucht es dafür nicht explizit eine außerweltliche Bedrohung.
Das ganze ist ja sehr offensichtlich von Fimbulwinter und Ragnarök inspiriert, und man kann sich auch selbst zusammenreimen, wie dieses Weltenende gemeint sein könnte. Die Tatsache, dass es im Witcher-Universum verschiedene Welten gibt, zeigt ja auch schon, dass selbst wenn diese Welt verlorengeht, nicht alles endet.
Mag sein, aber das wäre dann auch ein ultimativer Kampf unter Göttern mit anderen Wesen, weil es eigentlich das Ende von allem ist. Aber hier, gibt es eigentlich kein absolutes Ende.
Wenn man schon unbedingt Ciri in den Vordergrund drängen muss, hätte die Umdeutung ihrer Kräfte doch schon ausgereicht. Vielleicht hätte sie den Aen Elle dann helfen können, ohne das es zu einer Invasion und einer expliziten überweltlichen Rettung kommen muss.
Es geht mir auch nicht darum, dass Witcher 3 generell etwas verändert und daraus eine eigenständige und neu interpretierte Geschichte aufgebaut hat, sondern das diese neue Geschichte gerade durch die Lücken viel oberflächlicher und weniger durchdacht wirkt. Man kann Ciri zur Weltenretterin stilisieren, aber notwendig war das nach dem Finale doch eigentlich nicht. Das hat ja Geralt schon deutlich zum Ausdruck gebracht, eigentlich gings doch in erster Linie um die Konfrontation mit der Wilden Jagd und Ciris Rettung davor (das Spiel heißt ja eigentlich auch so
)
Was ich mich gefragt hatte, war: Warum wird es kalt, wenn die Wilde Jagd kommt? Bevor ich wusste, wer in diesen Rüstungen steckt, nahm ich an, dass das schon irgendwelche "Zauberwesen" sind, zu denen die Weiße Kälte gehört.
Gute Frage und darauf gibt es auch keine eindeutige Antwort, muss ja dann explizit mit der Art und Weise zusammenhängen, wie sie zu anderen Welten reisen. Allerdings befürchte ich, es wurde nur für den Effekt so dargestellt. Zur Wilden Jagd im ersten Teil wurden die noch als eine Art Geisterwesen dargestellt, konnten sich damals wohl noch nicht in körperlicher Form manifestieren
Vielleicht auch, dass die weiße Kälte sich zwischen den Welten befindet wie eine Mauer und eben jedes Mal, wenn jemand ohne Ciris Spezialfähigkeiten zwischen den Welten wechselt, etwas davon unfreiwillig in die andere Welt mitnimmt. Oder sind sie gezwungen, um in die Welt der Aen Seidhe zu gelangen, jedes Mal diese Eiswelt zu durchqueren?
Das wäre immerhin eine gewisse Erklärung gewesen.
Dass das Ende im Spiel so direkt zu drohen scheint, würde mich nicht so stören. Schließlich braucht auch ein Ende einen Anfang, und ein Ende kann ziemlich lange dauern.
Ja aber warum dann Ciri unbedingt so patzig reagieren lassen. Geralt ist zwar schon knapp 100 Jahre alt, aber eigentlich ist Geralt (und damit übertragen der Spieler) wohl als Hexer zu beschränkt, um das alles zu verstehen. Sie tut dann plötzlich so, als ob sie das gerade in diesem Moment tun muss, obwohl vorher explizit von Avallach noch moniert wurde, sie sei garnicht gut genug ausgebildet, um ihre Kräfe zu beherrschen.
Was genau will sie denn gegen eine außerweltliche Entität ausrichten, die offenbar viele Welten gleichermaßen erfasst und bedroht. Und das sie zurück kommt, bedeutet dann automatisch das sie irgendwie "gewonnen" hat? Dazu kommt sie regt sich vorher mehrmals über Avallach auf, aber auf einmal reicht die Zeit nicht mehr aus, den Menschen, dem sie eigentlich umso viel mehr vertraut, darüber aufzuklären, was sie eigentlich tun und wofür sie ihr Leben riskieren will?
War mir dann doch etwas zu oberflächlich, ich erwarte wahrlich keine absolute Detailerklärung, aber vorher ging es ausschließlich um Eredin und die Wilde Jagd. Die wurden besiegt, warum also noch etwas draufsetzen, weil Ciri unbedingt noch eine Heldin werden muss? Die Szene wirkt auf mich im Gesamtkontext überflüssig, was vielleicht auch gerade daran liegt, dass der Epilog an sich auch nicht besonders durchdacht ausfällt. Gerade wenn man berücksichtigt, dass dies das letzte Witcher Geralt Spiel sein soll und man gleich bei zwei Varianten, das unbefriedigende Negativende und das kurze Ciri bekommt ihr Schwert Ende, keinen wirklich zufriedenstellenden Abschluss bekommt. Ausgerechnet bei der dritten Variante ist das dann etwas besser gelöst, schon weil dort noch ein paar andere wichtige Charaktere auftauchen
Ach, und wie oft ist Geralt bereits in den vorigen The Witcher-Teilen gestorben?
Aber Spieltode (Spielmechanik) ist schon etwas anderes als endgültige Charaktertode oder?
Falls du evtl. den DLC noch spielst, würde mich gerne deine Meinung dazu interessieren, insbesondere im Vergleich zum Hauptspiel. Rein von der Mechanik/Struktur her, ändert sich natürlich nichts.
Richtig aber bis auf diese eine Szene scheinen ja relativ wenig Zweifel an der Integrität Avallachs geweckt zu werden. Gut ein/zwei Mal kann man in den Dialogen sagen, dass man ihm nicht traut
Ich fand ja diese "Weltuntergangsstimmung" ganz schön eingebunden. Das zerfallende Kaer Morhen, die sterbenden alten Kreaturen, die das Land beherrscht haben und denen das Volk wie kleinen Göttern diente. Der Hexer, der vor dem Alter nicht gefeit ist. Je nach dem, wer den Krieg gewinnt, die voranschreitende "Industrialisierung". Sowas deutet eben alles an, dass irgendwann für die Welt, die sie kennen, kein Platz mehr ist, und sich alles ändern wird. Diejenigen, die diesen Untergang der ihnen bekannten Welt miterleben, können annehmen, dass die Welt an sich "endet".
Ja die Hexer sind letztendlich am Aussterben und ihre Welt verändert sich, aber das kann man doch auch rüberbringen, ohne das es Ende unbedingt die absolute Katastrophe geben muss. Veränderungen gibt es immer, ob nun von außen oder innen. Also ja wenn man das rüberbringen will, braucht es dafür nicht explizit eine außerweltliche Bedrohung.
Das ganze ist ja sehr offensichtlich von Fimbulwinter und Ragnarök inspiriert, und man kann sich auch selbst zusammenreimen, wie dieses Weltenende gemeint sein könnte. Die Tatsache, dass es im Witcher-Universum verschiedene Welten gibt, zeigt ja auch schon, dass selbst wenn diese Welt verlorengeht, nicht alles endet.
Mag sein, aber das wäre dann auch ein ultimativer Kampf unter Göttern mit anderen Wesen, weil es eigentlich das Ende von allem ist. Aber hier, gibt es eigentlich kein absolutes Ende.
Wenn man schon unbedingt Ciri in den Vordergrund drängen muss, hätte die Umdeutung ihrer Kräfte doch schon ausgereicht. Vielleicht hätte sie den Aen Elle dann helfen können, ohne das es zu einer Invasion und einer expliziten überweltlichen Rettung kommen muss.
Es geht mir auch nicht darum, dass Witcher 3 generell etwas verändert und daraus eine eigenständige und neu interpretierte Geschichte aufgebaut hat, sondern das diese neue Geschichte gerade durch die Lücken viel oberflächlicher und weniger durchdacht wirkt. Man kann Ciri zur Weltenretterin stilisieren, aber notwendig war das nach dem Finale doch eigentlich nicht. Das hat ja Geralt schon deutlich zum Ausdruck gebracht, eigentlich gings doch in erster Linie um die Konfrontation mit der Wilden Jagd und Ciris Rettung davor (das Spiel heißt ja eigentlich auch so

Was ich mich gefragt hatte, war: Warum wird es kalt, wenn die Wilde Jagd kommt? Bevor ich wusste, wer in diesen Rüstungen steckt, nahm ich an, dass das schon irgendwelche "Zauberwesen" sind, zu denen die Weiße Kälte gehört.
Gute Frage und darauf gibt es auch keine eindeutige Antwort, muss ja dann explizit mit der Art und Weise zusammenhängen, wie sie zu anderen Welten reisen. Allerdings befürchte ich, es wurde nur für den Effekt so dargestellt. Zur Wilden Jagd im ersten Teil wurden die noch als eine Art Geisterwesen dargestellt, konnten sich damals wohl noch nicht in körperlicher Form manifestieren
Vielleicht auch, dass die weiße Kälte sich zwischen den Welten befindet wie eine Mauer und eben jedes Mal, wenn jemand ohne Ciris Spezialfähigkeiten zwischen den Welten wechselt, etwas davon unfreiwillig in die andere Welt mitnimmt. Oder sind sie gezwungen, um in die Welt der Aen Seidhe zu gelangen, jedes Mal diese Eiswelt zu durchqueren?
Das wäre immerhin eine gewisse Erklärung gewesen.
Dass das Ende im Spiel so direkt zu drohen scheint, würde mich nicht so stören. Schließlich braucht auch ein Ende einen Anfang, und ein Ende kann ziemlich lange dauern.

Ja aber warum dann Ciri unbedingt so patzig reagieren lassen. Geralt ist zwar schon knapp 100 Jahre alt, aber eigentlich ist Geralt (und damit übertragen der Spieler) wohl als Hexer zu beschränkt, um das alles zu verstehen. Sie tut dann plötzlich so, als ob sie das gerade in diesem Moment tun muss, obwohl vorher explizit von Avallach noch moniert wurde, sie sei garnicht gut genug ausgebildet, um ihre Kräfe zu beherrschen.
Was genau will sie denn gegen eine außerweltliche Entität ausrichten, die offenbar viele Welten gleichermaßen erfasst und bedroht. Und das sie zurück kommt, bedeutet dann automatisch das sie irgendwie "gewonnen" hat? Dazu kommt sie regt sich vorher mehrmals über Avallach auf, aber auf einmal reicht die Zeit nicht mehr aus, den Menschen, dem sie eigentlich umso viel mehr vertraut, darüber aufzuklären, was sie eigentlich tun und wofür sie ihr Leben riskieren will?
War mir dann doch etwas zu oberflächlich, ich erwarte wahrlich keine absolute Detailerklärung, aber vorher ging es ausschließlich um Eredin und die Wilde Jagd. Die wurden besiegt, warum also noch etwas draufsetzen, weil Ciri unbedingt noch eine Heldin werden muss? Die Szene wirkt auf mich im Gesamtkontext überflüssig, was vielleicht auch gerade daran liegt, dass der Epilog an sich auch nicht besonders durchdacht ausfällt. Gerade wenn man berücksichtigt, dass dies das letzte Witcher Geralt Spiel sein soll und man gleich bei zwei Varianten, das unbefriedigende Negativende und das kurze Ciri bekommt ihr Schwert Ende, keinen wirklich zufriedenstellenden Abschluss bekommt. Ausgerechnet bei der dritten Variante ist das dann etwas besser gelöst, schon weil dort noch ein paar andere wichtige Charaktere auftauchen
Ach, und wie oft ist Geralt bereits in den vorigen The Witcher-Teilen gestorben?

Aber Spieltode (Spielmechanik) ist schon etwas anderes als endgültige Charaktertode oder?
Falls du evtl. den DLC noch spielst, würde mich gerne deine Meinung dazu interessieren, insbesondere im Vergleich zum Hauptspiel. Rein von der Mechanik/Struktur her, ändert sich natürlich nichts.