(10.03.2015, 20:46)Calesca schrieb: Ich traue mich ja beinahe nicht, hier dazwischenzugrätschen, aber ich bin trotzdem mal so frei und nehme meinen ganzen Mut zusammen.
Ach dazwischengrätschen hilft immer, außerdem war das sowieso eine ziemliche Abschweifung.
So und nun die Spoilerorgie:
(10.03.2015, 20:46)Calesca schrieb:Flemeth macht ja an dieser Stelle schon Anspielungen, dass es so einfach nicht ist. Man hat aber leider keine Chance, dieses zerbrochene Mutter-Tochter-Geflecht wieder zu reparieren. Das finde ich schade, denn in einigen Gesprächen zeigt sich durchaus, dass die beiden Frauen sicher keine Liebe im klassischen Sinne zueinander empfinden, aber durchaus ... etwas. Yavana scheint hier einiges mehr zu wissen. Zu freundlich von Alistair, dass wir sie nicht mehr befragen dürfen.
Es würde mich nicht wundern, falls es irgendwo noch weitere Töchter geben würde, falls Alistair die dann nicht auch noch umbringt, gibts bestimmt so oder so noch genug Spielraum für weitere Hintergrundinformationen (ich denke da die Spiele nach wie vor der Mittelpunkt sind, werden Bücher, Comics oder sonstiges, lediglich ergänzende Infos liefern, während man sich die Highlights generell für die zukünftigen Spiele aufheben wird). Davon abgesehen ist ja nicht wirklich klar, wieviel von dieser "Göttin" nun in der Persönlichkeit von Flemeth drinsteckt, bzw. was Flemeth von der Persönlichkeit her nun genau ist, ein komplett neues unabhängiges Wesen, ein Teil von beidem oder hauptsächlich eines von beiden. Je nachdem würde das zumindest eine andere Interpretation des Mutter-Tochter Verhältnisses zulassen und wäre eine gute Erklärung, warum von Anfang an, gar kein typisches Verhältnis entstehen konnte. Nicht zuletzt, wenn man Flemeths wahrscheinliches Ziel bedenkt, fungiert Morrigan (ob es ihr nun tatsächlich schaden würde oder nicht, ja oberflächlich auch nur als Gefäß. Es mag sein, dass ein Großteil der ursprünglichen Persönlichkeit dabei tatsächlich erhalten bleibt und quasi beide nebeneinander im selben Körper existieren, aber es könnte ja auch anders, ungünstiger für die ursprüngliche Persönlichkeit verlaufen. Obwohl Flemeth ja andeutet, dass dies ein freiwilliger Akt sein soll/muss, wäre dafür doch ein besseres Verhältnis zu ihrer Tochter eigentlich vorteilhafter.
(10.03.2015, 20:46)Calesca schrieb:Letztendlich ist sie nicht besser als der graue Wächter dran - sie ist auch nur eine Schachfigur. Beispielsweise weiß sie auch gar nicht, warum sie Urthemiels Seele einfangen soll, hinterfragt es aber auch nicht wirklich. Einerseits dieser Hass auf ihre Mutter, andererseits aber auch das völlige Vertrauen darauf, dass diese schon Recht haben wird.
Ich finde allerdings, dass dies ebenso eine gute Erklärung für Morrigans Verhalten ist. Ich denke, sie ist sich dessen zumindest bewusst und versucht diesen Zustand der Unsicherheit/Unwissenheit zu überwinden, um eben nicht weiterhin der Spielball von irgendeinem undurchsichtigen Wesen zu sein. Es wäre interessant zu wissen, ob diese Entwicklung von ihrer Mutter evtl. bewusst provoziert/gesteuert wurde.
(10.03.2015, 20:46)Calesca schrieb:Es ist schwierig, zu entscheiden, ob Flemeth nun dieses Monster ist oder doch die Mutter, die der Tochter nur helfen möchte. Man darf ja nicht vergessen, dass Flemeth extrem manipulativ ist. Sie hätte den Wächter nie geholfen, wenn sie nicht Urthemiels Seele hätte haben wollen. Sie hätte Hawke nicht geholfen, wenn sie diesen nicht dazu gebraucht hätte, um sich wiederzubeleben. Eigentlich ist sie eine selbstsüchtiges, uralte Frau, die zuallererst auf ihren eigenen Vorteil schaut. Auch Marric hat sie damals in der Korcari-Wildnis nur deswegen gerettet, weil sie an sein Blut wollte. Sie hat einfach ihre Finger überall mit drin.
Wie gesagt ohne zu wissen, wie sich die Aufnahme dieser "Göttin" auf die ursprüngliche Persönlichkeit ausgewirkt hat, kann man Flemeths Verhalten danach eigentlich nicht so klar einordnen. Diese Götterseele wollte sicherlich eher die "Göttin", die wohl ein konkretes Ziel damit hat und sicherlich genau weiß, wozu so eine Götterseele gut sein kann. Wenn Flemeth lediglich als Wirt fungiert, ist ihr Einfluss auf bestimmte Entscheidungen eher generell anzuzweifeln,also wieviel von der ursprünglichen Flemeth ist noch in Flemeth? Außerdem selbst, wenn die ursprüngliche Flemeth selbst auch Entscheidungen treffen kann, ist der Einfluss der Göttin doch immer vorhanden. Ich würde ja eher vermuten, dass sie so oder so ihre persönlichen Ziele, denen der Göttin unterordnet bzw. angleicht. In diesem Sinne (ohne mehr Informationen), würde ich sie nicht unbedingt als selbstsüchtige Frau bewerten.
(10.03.2015, 20:46)Calesca schrieb:Am Ende schauen beide Frauen nur auf ihren persönlichen Vorteil. Sie sind keine Heiligen, aber wohl auch nicht die bösen Hexen, die sie manchmal zu sein scheinen. Würde Flemeth oder Morrigan jemals ein Gegner im Dragon Age-Universum, dann hättet ihr eure gut ausgearbeiteten Bösewicht im allergrausten Graubereich. Ich hoffe nur, dass es nie so weit kommt. Ich mag die beiden Frauen nämlich genau wegen ihrer Zwielichtigkeit extrem gern.
Hoffentlich liest hier kein Entwickler mit. du bringst da an sich ziemlich naheliegende Ideen für einen Nachfolger ins Spiel ^^ Trotzdem bis jetzt bin ich noch voller Hoffnung, dass uns mindestens eine davon erhalten bleibt (schon aus Popularitätsgründen, wer mag denn bitte keine undurchsichtigen und manipulativen Frauen zumindest in RPGs?), wahrscheinlich eher Morrigan, da Flemeth sich für die "Opfer-Machtübergabe" Rolle ja förmlich aufdrängt, falls das wirklich von Anfang an ihre Intention war, wobei man ja nicht weiß, was jetzt nach Inquisition mit ihr ist und in welchem Zustand sie sich nun befindet.
(10.03.2015, 20:46)Calesca schrieb:Oh, übrigens einer der Gründe, warum ich es für falsch halte, Morrigan aus der Quelle trinken zu lassen -wer weiß, was sie mit diesem uralten Wissen macht und was sie uns verheimlicht. Manipulieren kann sie fast noch besser als ihre Mutter.
Sie wird ja lediglich als bisweilen durchtriebene Op por tu nis tin dargestellt, die zwar durchaus immer auch den eigenen Vorteil im Blick hat, der man aber sonst (außer ihrer Art an sich) eigentlich bisher nicht soviel Negatives anlasten kann. Undurchsichtig heißt ja nicht automatisch schlecht. Außerdem wirkt sie einfach bisher nicht so, als ob sie dieses Wissen/die Macht um der Macht willen ansammelt und dementsprechend missbrauchen würde. Es ist für sie eben ein Mittel zum Zweck, den man noch nicht kennt. Und davon abgesehen denke ich, dass sie sich in erster Linie vor solchen Wesen, wie ihrer Mutter schützen will, auch wenn sie deren Ansinnen, von Anfang an fehlinterpretiert hat, war das ja aus ihrer Sicht ein recht plausibles Verhalten, unabhängig davon, dass sie nicht grundsätzlich alles an ihrer Mutter in Frage gestellt hat. Zumindest macht sie trotz ihres Manipulationstalentes auch selten einen Hehl daraus, dass sie etwaige Hintergedanken bzw. noch andere Ziele haben könnte. Das macht sie doch um einiges vertrauenswürdiger, als noch undurchschaubare Wesen wie Solas und Flemeth.