(10.03.2015, 11:06)HelmhamsterHD schrieb: Falls du "sinnvolle" mit konventionellen Interaktionen gleichsetzt, wirst du die Liste wohl nur als reines Spaßgehampel auffassen. Ich gucke hingegen, ob ein Spiel auch einen Sinn für entlegene Einwirkungsmöglichkeiten hat (Beispiele s.o.). In solchen spielerischen Offerten drücken sich auch Detailliebe, Mitbedacht und die interaktive Ambition der Entwickler aus.
Na ganz so hart, war es eigentlich nicht gemeint , aber das Beispiel Tür einschlagen macht es doch eigentlich deutlich. Es ist ein Detail, dass eigentlich nicht unbedingt notwendig ist, aber für mich zum Beispiel dann zum Problem wird, wenn man wie bei Dragon Age, manche einfache Holztür/brüchige Mauer mal zerstören kann und mal nicht, weil das eben vom Spiel nur an wenigen Stellen vorgesehen ist. Das stört unabhängig von anderen Details die Immersion. Genauso der Abbau von Ressourcen, da kann man die entsprechenden Erze einfach von der Felswand pflücken, klar ist das für den Spieler komfortabler, aber für mein subjektives Spielerlebnis ist soetwas immer Gift. Generell erwarte ich mir deutlich mehr Interaktion (egal ob nun wirklich sinnvoll, darauf kommt es mir auch nicht an, alles was die Welt im jeweiligen Rahmen glaubwürdiger erscheinen lässt, ist sinnvoll) mit der Spielwelt schlichtweg einfach mehr Möglichkeiten mit Quests und vor allem auch mal mit Kämpfen umzugehen.
Es fehlt viel mehr Dynamik in der Spielwelt. Im Prinzip passiert doch nur in Ansätzen mal etwas in der Spielwelt, egal welches RPG man hierfür heranzieht. Wenn es nicht gerade irgendwo ein ungünstiges Questzeitlimit gibt, dann wartet die Welt doch immer auf den Spieler, es passiert zu wenig nebenher, es wirkt oft zu statisch, es gibt generell zu wenig spürbare Auswirkungen. Natürlich gibt es einige RPGs, die zumindest in Ansätzen in dieser Hinsicht schon einiges bieten, viele Varianten eine Quest zu lösen, Auswirkungen werden zumindest angedeutet oder im Abspann berücksichtigt, mal gibt es ein paar unabhängige Kämpfe zwischen Monstern/NPCs u.s.w. Das ist doch eigentlich der Bereich, indem ein RPG sich noch deutlich steigern könnte, aber wenn der Hauptaufwand anscheinend zwangsläufig nur auf der grafischen Gestaltung der Spielwelt liegt, bleibt dieser Aspekt eben auf der Strecke.
Zitat:Wer einen weniger empathischen Spielzugang pflegt, hat andere Lieblinge. Austober, Neugierige und Selbstverwirklicher finden in "Skyrim" eine Entfaltungsstätte. Analytiker suchen sich was mit einem knackigen Knobelkampfsystem. Tastenvirtuosen mit Interesse an dichter Atmopsphäre liebäugeln mit "Dark Souls".
Sicherlich hat da jeder seine subjektiven Vorstellungen und sucht sich danach, die dazu passenden Spiele aus. Trotzdem warum muss sich das ausschließen, warum kann man nicht einfach mal mehr anbieten, als entweder nur Open World/Sandbox mit relativ wenig Geschichte/Auswirkungen/Charakterentwicklung dafür etwas mehr Interaktion mit der Spielwelt/viel Welt zum Erkunden oder eben irgendeine Variation davon.
Klar das perfekte RPG Erlebnis für allle denkbaren Vorstellungen und Geschmacksrichtungen kann und wird es nie geben, aber ich habe (abgesehen von meiner mitunter etwas zu subjektiven Sicht) nicht das Gefühl, dass sich die RPGs außer in ihrer Gestaltung/Optik sonderlich bezogen auf den eigentlichen Inhalt kaum weiterentwickelt haben.
Früher hatte man es sicherlich auch etwas einfacher, da man vieles von dem, was heute möglich ist/fast schon erwartet wird (siehe Grafikdiskussion bei Witcher 3), damals nicht adäquat hätte umsetzen können und die Erwartungshaltung sicherlich auch etwas geringer war. Damals reichten noch einfache Textboxen, dafür ist der Aufwand zwangsläufig deutlich geringer, als das heute als tatsächlich ausspielbare Interaktion mit Auswirkung auf die Spielwelt umzusetzen. Dark Souls hat für mich keine dichte Atmosphäre, gerade weil auch dort keine wirkliche Interaktion/Auswirkungen innerhalb der Spielwelt existiert. Nichts gegen die Art und Weise, wie die Geschichte präsentiert wird (muss ja auch nicht immer für alles pompöse Sequenzen geben), aber es bleibt für mich "nur" ein gutes Action RPG.
(10.03.2015, 11:11)aeyol schrieb: Doch! Siehe Kingdom Come: Deliverance ("Dungeons and no Dragons"). Aber gut, das ist ja noch nicht erschienen.
Gut es gibt immer ein paar Ausnahmen, hauptsächlich bedingt durchs jeweilige Setting (etwaige andere Klischees gibt es so oder so ^^), dann eben fast jedes Fantasy RPG kommt nicht ohne Drachen aus.