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Tränen über Riva
#11
Riva, 25. Tsa
Befinde mich wieder in Riva. Mein Gefühl hatte sich als richtig herausgestellt. Offensichtlich wollte man mich unter dem Vorwand, Elin zu treffen, loswerden. Man hatte mir wohl etwas in mein Bier gemischt (vermutlich Schlafgift) und als ich wieder aufwachte, befand ich mich auf einem Schiff, das gerade Riva verlies. Elin selbst habe ich nicht getroffen. Man legte mir einen Wisch vor, als Seesoldatin anzuheuern oder zu sterben, ich hätte eine Stunde Bedenkzeit. Also beschloss ich, diese zu nutzen, um mich selbst zu retten. Dabei traf ich auf einen Jungen namens Yann, der sich mir anschließen wollte und den ich unmöglich allein auf diesem Schiff zurücklassen konnte. Gemeinsam kämpften wir uns durch den Schiffsbauch und lösten dabei sogar das Rätsel eines Klabautermanns. Als wir die Kapitänskajüte am Heck des Schiffs erreicht hatten, gab es kein Zurück mehr. Wir pumpten uns mit Atmon voll, das wir in der Kajüte des Schiffsmagiers zuvor gefunden hatten und dann hieß es um unser Leben schwimmen. Mit Erfolg. Vor zwei Stunde erreichten wir wieder Riva. Zuerst gingen wir in den Tempel, um Efferd für unsere Rettung zu danken. Yann blieb gleich dort. Dass wir so lange haben schwimmen können, ohne zu erfrieren, zu ertrinken oder getötet zu werden, sieht er genauso wie ich als ein Wunder des Alten Gottes an. Deshalb möchte Yann jetzt selbst Efferdgeweihter werden. Ich überreichte ihm ein Delphin-Amulett, das ich zuvor auf der „Windsbraut“ – so der Name des Schiffes, von dem wir entkommen sind – gefunden hatte, wünschte ihm viel Erfolg und verabschiedete mich von ihm.
 
Riva, 25. Tsa
Ich stehe noch unter Schock. Als ich mich heute Morgen dem Marktplatz näherte, wurde ich wegen Mord an Malmodir Elin verhaftet. Zeuge der Anklage war niemand anderes als Gorm Doldrecht. Glücklicherweise glaubte mir der Richter Bosper Jarnug, sodass ich kurze Zeit später wieder freigelassen wurde.
Nichtsdestotrotz habe ich daraus einige Konsequenzen gezogen: So habe ich mir sicherheitshalber ein halbes Dutzend starke Zaubertränke in der Gruft des Boronsacker deponiert. Kurz zuvor schickte ich dort noch die Zombies, an die ich mich vor wenigen Wochen noch nicht herangetraut habe, zurück in ihre Sphäre.
Anschließend begab ich mich in die Kanalisation, um meine Untersuchungen fortzuführen. Hier bekam ich es schließlich mit einem Dutzend Gardisten zu tun, die mich dabei ertappten, als ich versuchte, mir unterirdisch Zugang zur Festung Riva zu verschaffen. Irgendwo muss ich ja meine Ermittlungen fortführen. Glücklicherweise konnte ich mich gegen die Gardisten erfolgreich wehren. Dennoch denke ich, dass es vorerst sinnvoll ist, die Kanalisation zu meiden.
Mordverdacht. Ich kann es immer noch nicht fassen. Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich gerade am Standbild meiner Vorfahren – Nivilaukaju – und weine. Hier soll ein Nivesenmädchen die Wolfsgeliebte ihres Bräutigams getötet haben. Welche Schuld trage ich an Elins Tod? Bin ich auch schon zur Mörderin verkommen? Ganz zu schweigen von Doldrecht. Wenn das stimmt, was er mir über den Richter gesagt hat, dann stellt sich mir unweigerlich die Frage, wieso Jarnug ihn weiter hantieren lässt. Elin, Doldrecht…ist doch kein Zufall, dass beide mit Jarnug persönlich in Kontakt standen. Ich fürchte mich zwar – ich denke, ich bin schon ziemlich tief in dieses Intrigenspiel hineingezogen worden – noch mehr jedoch fürchte um das Leben von Gorm Doldrecht.
Eigentlich wollte ich mir die Tage nochmal die Gauklerschau meiner Freunde ansehen. Ob ich noch dazu kommen werde? Wohl kaum. Zu große Schatten liegen vor mir. Schatten über Riva.
 
Riva, 26. Tsa
Jetzt hat es auch Doldrecht erwischt. Tarik hat mich gleich heute Morgen informiert. Doch damit nicht genug. Ich stehe erneut unter Mordverdacht und muss abtauchen – im wahrsten Sinne des Wortes. Tarik forderte mich auf, die alte Kanalisation aufzusuchen, die weit tiefer als die neue liegt. Dort sollte ich das neue Quartier der Gilde ausfindig machen. Dies ist mir erfolgreich gelungen. Der Handelsherr will mir helfen. Außerdem hat er mir gleich einen neuen Auftrag erteilt: Um mir helfen zu können, müsse ich zuerst diese ominöse Elfenvampirin beseitigen. Ich hätte es wissen müssen.
Immerhin hat er mir in Person von Eleana von Arivor, mir auch bekannt als „Lea“, die Bettlerin – eine seiner besten Mitstreiterinnen – zur Unterstützung anbefohlen. So mutig ist Eleana dann aber doch nicht. Sie will, dass wir noch mindestens zwei Gefährten mitnehmen. Über die Kanalisation sind wir – zur Überraschung der Geweihten und meiner Freunde – heute Nacht in den Travia-Tempel eingedrungen und haben Tjalf und Yazinda überredet, uns zu begleiten. Die beiden waren sofort Feuer und Flamme. Jetzt heißt es, sich der Elfenvampirin zu stellen.
 
Riva, 27. Tsa
Haben zu viert das Versteck der Elfenvampirin betreten, als gleich zu Beginn die schwere Eisentüre hinter uns  wie aus dem Nichts zufiel. Wir müssen das Rätsel also auf alle Fälle lösen, wenn wir hier lebendig wieder herauskommen wollen. Kurz darauf fanden wir einen Hebel in der Wand vor und Yazinda erklärte sich bereit, diesen zu betätigen. Ein Mechanismus öffnete eine Gittertür und wir machten uns auf, das Gemäuer zu erkunden. Allerdings mussten wir gleich wieder umkehren, da wir Yazinda schreien hörten, als ob sie in Todesangst wäre. War sie auch. Kreidebleich berichtete sie uns von einer Begegnung mit Mandara. Mir ist es ein Rätsel, warum sie Yazinda verschont hat, wir werden sie jedenfalls nicht verschonen. Nur muss ich meinen Auftrag mit Eleana allein durchziehen. Yazinda steht unter Schock und Tjalf will sie verständlicherweise nicht allein lassen.
Also machten sich Eleana und ich auf und befreiten zu unserem Erstaunen den Rattenfänger! Auch er wirkte völlig apathisch, sodass wir ihn nicht groß mitnehmen konnten. Und, wie konnte es auch anders sein, auf einmal verschwand auch Eleana! Zu fünft hier unten in diesem Loch, und trotzdem muss ich allein die Elfenvampirin, auch Feylamia genannt, besiegen. Immerhin, ich habe eine Mondlaterne gefunden, und das Praios-Amulett und das Anti-Hypnotikum von der Friedhofsgruft habe ich ebenfalls bei mir. Ich sitze gerade an einem Schreibtisch der wird doch nicht der Feylamia gehören? und schreibe diese Zeilen. Ein letztes Stoßgebet zu Travia, ehe ich Mandaras Leben beenden muss – oder sie meines.
 
Riva, 27. Tsa
Ist nicht Mandaras Schreibtisch. Habe gerade ein Tagebuch in der Schublade gefunden. Offensichtlich hatte sich hier vor rund 250 Götterläufen ein Magier eingerichtet, der der Feylamia den Kampf angesagt hatte. Und offensichtlich ist er gescheitert.
 
Riva, 27. Tsa
Die Feylamia ist besiegt. Nachdem ich die Mondlaterne jenes Magiers aufgespürt hatte, wurde mir mulmig zumute. Unbemerkt hatte sich Mandara an mich herangeschlichen und wollte mich würgen, da sie mich nicht wie ihre anderen Opfer hypnotisieren konnte. Gut, dass ich das Anti-Hypnotikum aus der Gruft aufbewahrt hatte! Ich sah mich schon auf Golgaris Schwingen die dritte Sphäre verlassen, als Lea im Beisein des Rattenfängers erschien. Gemeinsam lenkten sie die Feylamia erfolgreich ab, sodass ich die Elfenvampirin mithilfe der Mondlaterne töten konnte. Erschöpft suchten wir das neue Gildenquartier auf.
Der Handelsherr hat berichtet, dass wohl noch weitere Fremde nach Riva gekommen seien, um jene mysteriösen Vorfälle der letzten Wochen und Monate aufzuklären. Sie seien jedoch wohl verhaftet worden und befänden sich in der Festung von Riva. Der Handelsherr versucht mehr darüber zu erfahren. Mir bleibt nichts anderes übrig, als zu warten. Tjalf und Yazinda haben sich währenddessen wieder in Richtung Travia-Tempel verabschiedet.
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Tränen über Riva - von Fíonlaighrí - 01.05.2020, 22:04
RE: Tränen über Riva - von Fíonlaighrí - 03.05.2020, 19:23
RE: Tränen über Riva - von Fíonlaighrí - 04.05.2020, 21:09
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