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Warum werden die Spiele vereinfacht?
#1
Bei HO wurde alles vereinfacht "weil die Spieler es wünschten" und bei GW2 wird auch alles einfacher gemacht. Wieso kommt es zu diesem Trend?

Mir stellt sich irgendwie die Frage, für wie "blöd" die Spielehersteller eigentlich die Spieler halten, wenn sie alles vereinfachen. Ist die jetzt nachfolgende Generation nicht in der Lage, etwas so zu induvidualisieren, wie wir es gerne tun? Oder wollen die das einfach nicht - also die "setzt mir alles vor"-Mentalität auch im Spiel? Oder warum wird immer alles für die Spieler so vereinfacht? Oder sind wir nur eine spezielle Gruppe von Spielern, die gerne an allem "drehen" wollen und eher eine Minderheit?
Tut es eigentlich einer Zahl weh, wenn sie gerundet wird?
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#2
Ich tippe mal auf "Erfolg ohne Anstrengung" - letzteres in dem Sinne, dass man unabhängig von der Skillung des Charakters erfolgreich sein will. Eine gute Skillung erfordert Einarbeitungs- und Testzeit, um zu sehen, was für einen selbst effektiv ist. Aber man hat heutzutage ja keine Zeit mehr, da sollte man auch vorankommen, egal wie man seinen Charakter einstellt.
Die der Götter Gunst verloren,
sind verfallen einer Macht -
Die sie führt zu fernen Toren,
und durch sie in ew'ge Nacht.
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#3
(25.06.2015, 17:54)Mazana schrieb: Bei HO wurde alles vereinfacht "weil die Spieler es wünschten" und bei GW2 wird auch alles einfacher gemacht. Wieso kommt es zu diesem Trend?

Mir stellt sich irgendwie die Frage, für wie "blöd" die Spielehersteller eigentlich die Spieler halten, wenn sie alles vereinfachen. Ist die jetzt nachfolgende Generation nicht in der Lage, etwas so zu induvidualisieren, wie wir es gerne tun? Oder wollen die das einfach nicht - also die "setzt mir alles vor"-Mentalität auch im Spiel? Oder warum wird immer alles für die Spieler so vereinfacht? Oder sind wir nur eine spezielle Gruppe von Spielern, die gerne an allem "drehen" wollen und eher eine Minderheit?

Manche Leute haben halt noch so Sachen wie Jobs... Da bleibt halt nicht die Zeit, die man früher vielleicht hatte (Stichwort Studium...) ;-)
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#4
(27.06.2015, 01:39)patricklibuda schrieb: Manche Leute haben halt noch so Sachen wie Jobs... Da bleibt halt nicht die Zeit, die man früher vielleicht hatte (Stichwort Studium...) ;-)
Ich glaube nicht das Zeit das Problem ist. Man kann 2 Stunden in die Woche ein Spiel spielen bei dem man denken muss, und 80 Stunden die Woche stupide farmen.

Ich denke die Community hat sich verändert. Früher waren es ein paar Nerds, heute ist es die breite Masse. Und die braucht es auch, um Spiele mit hoher Qualität zu finanzieren.

Dann ist es auch aus der Mode gekommen, sich intensiv mit einem Problem zu beschäftigen. In der Arbeitswelt sollen die Leute "Multitasking-" fähig sein, und möglichst viel parallel machen. In der Privatwelt ist vielen wichtiger immer mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben. Das Spiel ist dann nur noch ein "Bildschirmschoner" und man daddelt nur nebenbei.

Aber ganz so pessimistisch sehe ich das nicht. Vieles an Spielen war früher nicht "anspruchsvoll", sondern einfach nervig und schlecht gemacht. Letztens haben ich mir mal wieder mein "Allzeit-Lieblings-Spiel", Master of Orion II, vorgenommen. Die Rassen sind unausgewogen und die Schwierigkeit richtet sich stark nach der zufallserzeugten Karte. In dieser Form würde ich dem Spiel heute keine Chance mehr geben.

Und aktuell bei Guild Wars 2 habe ich nach 1/2 Jahr noch lange nicht alle taktischen Möglichkeiten erkundet. Was aber auch daran lieg, dass ich - zumindest unter der Woche - gerne auch nur rumdaddel und nach der Arbeit keinen Bock auf groß denken hab. In so fern muss ich am Ende patricklibuda dann wieder zustimmen.
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#5
Es gibt auch heute noch anspruchsvolle, komplexe Spiele. Dass in manchen Spielen drauf geachtet wird, Frustfaktoren auszuschließen oder Spielern zumindest Optionen angeboten werden, den Spielfluss angenehmer zu gestalten, halte ich für begrüßenswert. Es hat nunmal nicht jeder den selben Anspruch an ein Spiel. Wenn man im Job die ganze Zeit sein Hirn bemühen muss, kann man in einem Spiel auch mal abschalten wollen.

Und gerade in einem free to play Spiel kann ein Entwickler es sich finanziell gar nicht leisten, zahlende Spieler aufgrund eines unfair schweren Schwierigkeitsgrades zu vergraulen.
Gerade wenn dann Hilfsfunktionen wie Marker auf der Minimap wahlweise auch deaktiviert werden können, seh ich auch niemanden benachteiligt. Aber was das Charaktersystem betrifft, bedeutet ein komplexeres System auch erhöhten Entwicklungsaufwand, den nicht jedes kleine Entwicklerteam stemmen kann.
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#6
(27.06.2015, 07:37)Dablau schrieb:
(27.06.2015, 01:39)patricklibuda schrieb: Manche Leute haben halt noch so Sachen wie Jobs... Da bleibt halt nicht die Zeit, die man früher vielleicht hatte (Stichwort Studium...) ;-)
Ich glaube nicht das Zeit das Problem ist. Man kann 2 Stunden in die Woche ein Spiel spielen bei dem man denken muss, und 80 Stunden die Woche stupide farmen.

Ich denke die Community hat sich verändert. Früher waren es ein paar Nerds, heute ist es die breite Masse. Und die braucht es auch, um Spiele mit hoher Qualität zu finanzieren.

Dann ist es auch aus der Mode gekommen, sich intensiv mit einem Problem zu beschäftigen. In der Arbeitswelt sollen die Leute "Multitasking-" fähig sein, und möglichst viel parallel machen. In der Privatwelt ist vielen wichtiger immer mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben. Das Spiel ist dann nur noch ein "Bildschirmschoner" und man daddelt nur nebenbei.

Aber ganz so pessimistisch sehe ich das nicht. Vieles an Spielen war früher nicht "anspruchsvoll", sondern einfach nervig und schlecht gemacht. Letztens haben ich mir mal wieder mein "Allzeit-Lieblings-Spiel", Master of Orion II, vorgenommen. Die Rassen sind unausgewogen und die Schwierigkeit richtet sich stark nach der zufallserzeugten Karte. In dieser Form würde ich dem Spiel heute keine Chance mehr geben.

Und aktuell bei Guild Wars 2 habe ich nach 1/2 Jahr noch lange nicht alle taktischen Möglichkeiten erkundet. Was aber auch daran lieg, dass ich - zumindest unter der Woche - gerne auch nur rumdaddel und nach der Arbeit keinen Bock auf groß denken hab. In so fern muss ich am Ende patricklibuda dann wieder zustimmen.

Ein ehemaliger Dozent von mir sagte mal seinerzeit, er habe sich sein Studium unter anderem mit auf dem Pütt arbeiten finanziert und sei hinterher üblicherweise so fertig gewesen, dass selbst das Lesen von Bild eine fast unüberbrückbar schwere geistige Hürde gewesen wäre ;-).
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#7
Bei mir reicht da schon allein die Arbeit. Weiß nicht, ob's an den Wechselschichten und/oder meinem zunehmenden Alter liegt, aber nach der Arbeit bin ich oft zu nahezu keinerlei geistigen/linguistischen Leistungen mehr imstande. Dann lauf ich nur noch im Input-Modus, als Output kommt dann höchstens hier und da mal ein "hm" oder "hä?". Zur Entspannung dann noch ein nicht überforderndes, weil zu anspruchsvolles, Spiel zu spielen, kommt auch mir entgegen.
Aber:
Dieser Zustand ist ja nicht immer gegeben. Und etwas komplexere, wie auch freiere, Auswahlmöglichkeiten sind etwas, was ich mir im Grunde von Spielen wünsche. Allein schon das Knobeln an diversen Skilltrees oder Ausrüstungskombis ist für mich im Grunde Teil des Spieles und des Spielspaßes. Und mit solchen Optionen kann ich mich halt dann bei geistig frischerem Befinden intensiver beschäftigen. Ist ja nicht so, daß man so etwas dauernd während eines Spieles machen müßte (betreffs Ausrüstung natürlich nur, wenn es genügend Lagerungsmöglichkeiten gibt). Von daher heiße ich lange nicht alle Vereinfachungen in Spielen gut. Manche vielleicht, steuerungstechnische oder Hilfsoptionen (am besten zu-/abschaltbar; für je nach Befinden), aber bestimmt nicht Skill-Optionen oder dergleichen.
Egal, wie tief man die Messlatte des menschlichen Verstandes setzt - jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht gehend darunter hindurch.
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#8
Ich glaube auch wie oben angesprochen, dass sich die Spielerschaft verändert hat und einfach breiter geworden ist. Und einige wollen halt keinen großen Aufwand und auch ohne Denken erfolgreich sein. Diese Menge ist über die Jahre einfach immer mehr geworden. Und die breite Masse wird halt bedient. So müssen wir uns halt mit etwas weniger Anforderungen abfinden.
Hesinde mit Euch

Gharlane / Yali
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#9
Ja, ich glaube ihr habt in einigen Dingen recht.

Dass wir früher einmal eine kleine Gruppe von Spielern waren und jetzt die Massen sieht man auch daran, wie groß das Angebot an Spielen geworden ist. Auch sieht man es daran, dass sie sogar in Supermärkten angeboten werden.

Auch das Argument mit dem entspannen nach der Arbeit ist natürlich richtig. Ich weiß selber, dass es Tage gibt, an denen mir die Arbeit zu anstrengend war und mein Gehirn einfach nicht mehr denken mag. Aber an diesen Tagen muß ich ja nicht an der Skillung meines Chars feilen, an diesen Tagen kann ich ja einfach Gegner suchen und drauf hauen :D

Die Erleichterung für die Entwickler ist natürlich auch nicht von der Hand zu weisen. Auf diese Weise werden natürlich auch Kosten gespart und Erweiterungen bringen weniger Aufwand mit sich.

Aber trotzdem liebe ich es, an meinen Chars rumzufeilen und sie möglichst individuell zu gestalten. Meine Chars waren nie perfekt geskillt - da waren die anderen Spieler immer viel besser drin. Aber ich habe auch nie den Ehrgeiz, dass sie perfekt sein müssen. Gut sollen sie sein, damit ich auch Erfolge verzeichnen kann. Aber perfekt? Dann haut man dem Gegner einmal auf die Mütze und er fällt um - wie langweilig ;)

Vielleicht kommt meine "Empfindlichkeit" auch daher, dass ich es jetzt bei 2 Spielen erlebt habe, wie sie erleichtert wurden und das gerade nachdem ich mich einigermaßen eingearbeitet hatte :)
Tut es eigentlich einer Zahl weh, wenn sie gerundet wird?
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#10
Früher gab es auch relativ simple Spiele, die gerne gespielt wurden. Pong, Space Invaders und Super Mario erfordern ja keine großartige Denkleistung. Die Anzahl der Leute, die Spaß an Ultima oder Wizardry hätten, hat sich vermutlich kaum geändert. Nur um sie herum wird immer mehr gedaddelt.
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