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Bedingungsloses Grundeinkommen
(01.03.2009, 00:08)Boneman schrieb:
(26.02.2009, 15:41)Wolverine schrieb: Ja wie jetzt, entweder sie zahlen alle einen Beitrag oder nicht, Du widersprichst Dir hier selbst direkt hintereinander. Einen Beitrag, den ich postwendend zurückerhalte, kann ich doch nicht als Beitrag für die Solidargemeinschaft werten ? Das ist doch absurd ?
Doch, klar! Wenn du nur dein Grundeinkommen komplett ausgibst, hast du es schon wieder zu 50% finanziert. Das ist der Beitrag des "Schwachen" - und zwar des Allerschwächsten! (Ich denke, 1000 Euro können die meisten ohne Probleme ausgeben.) Und das ist natürlich auch als Beitrag zur Solidargemeinschaft zu zählen! Denn erstens gehörst du selbst auch dazu und zweitens müssen die "Starken" ihrerseits nur noch die Hälfte deines Grundeinkommens zahlen. Insofern zeigt auch mit einem Grundeinkommen der Schwache sich den Stärkeren gegenüber solidarisch.
Hmm, also ich dachte eigentlich, wir hätten weiter oben geklärt, das jemand, der der Gesellschaft keine Leistung zur Verfügung stellt, NIEMALS und unter keinen Umständen einen Beitrag zu seinem eigenem Einkommen oder dem der anderen leisten KANN !
Aber wenn Dir die Idee offenbar so gut gefällt, was hälst Du davon:
Wir geben heute jedem Sozialhilfeempfänger das 1000fache seiner derzeitigen Zuwendung, nennen es "Sozialeinkommen" und berechnen darauf eine Solidaritätsabgabe (Wer soviel bekommt, muss sich schließlich am Gemeinwesen beteiligen) von 99,9 %.
(01.03.2009, 00:08)Boneman schrieb: Ein Sozialhilfeempfänger trägt im Gegensatz dazu kaum etwas zu seiner Sozialhilfe bei, weil er kein Einkommen hat!
Diese Solidaritätsabgabe schließlich werfen wir in einen Topf, aus dem wiederum die Sozialhilfe bezahlt wird, die wir jetzt "Sozialeinkommen" nennen wollen. Auf diese Weise bezahlt jeder Empfänger seine Leistung zu 99,9 % selbst, nicht zuletzt weil er ja jetzt ein Einkommen hat. Und das schöne ist: wenn uns der Prozentsatz der Eigenleistung nicht ausreicht, erhöhen wir einfach das Sozialeinkommen um den Faktor 10 und hängen eine "9" an den Steuersatz und schon sinkt der Anteil, den das restliche Gemeinwesen beisteuern muss auf 0.01 %. Das ist doch nun wirklich wenig, oder ?
Und das allerbeste: wir müssen physisch gar nichts ändern, wir müssen nur auf den Auszahlungsbelegen den Multiplikationsfaktor hinzufügen, und dann die Steuer wieder abziehen. Der Endbetrag bleibt der gleiche.
Und dafür bekommen wir glückliche Sozialhilfeempfänger, die nun wissen, dass sie ihre Leistung quasi vollständig selbst bezahlen (>99%!!!) und somit nicht mehr der Gesellschaft auf der Tasche liegen müssen ! Dagegen sind die 50% des BGEs doch lächerlich !
(01.03.2009, 00:08)Boneman schrieb: Abgesehen davon, ist es auf jeden Fall unwahr, dass sie von vornherein nichts zahlen. Das muss man schon differenzieren. Auch wenn es nichts oder nur wenig ausmacht, seinen Beitrag soll jeder leisten. Darum geht es doch nach deinem Begriff von Solidarität, oder? (Den ich hier nicht kritisiere, falls du das so interpretierst.)
Nein es ist leider schlicht und einfach WAHR, sorry, aber ich sehe nicht, dass man da noch irgendwie diskutieren könnte !
(01.03.2009, 00:08)Boneman schrieb:
Zitat:Und von Solidarität scheinen wir unterschiedliche Definitionen zu haben: Für mich bedeutet Solidarität, dass sich jeder gemäß seiner absoluten Leistungsfähigkeit am Gemeinwohl beteiligt. Die Schwachen weniger, die Starken mehr. Für dich bedeutet Solidarität, dass die Starken für die "relativ" Schwachen zahlen, und das man bei Bedarf die "relativ" Schwachen einfach umdefinieren kann, wie Du es oben ja auch gleich möchtest. Ich habe aber grundsätzliche Bedenken gegen eine Armutsdefinition allein auf relativer Basis
Ich sagte, Armut wird durch das Grundeinkommen abgeschafft. Es geht mir nicht um eine neue Definition von Solidarität, sondern um die derzeitige Definition des "Schwächeren". Denn dieser Begriff ist ein relativer! Insofern ist "neu festgelegt" natürlich Quatsch; es rutschen (eventuell) einfach andere Leute in diese Schublade hinein. Möglicherweise wird sie voller. Und wie gesagt, die "Schwächeren" zahlen ja ihre Konsumsteuer, also ihren Beitrag.
schon wieder bezahlen Menschen, die nichts leisten einen imaginären Beitrag ! Ich erkenne allmählich ein Argumentationsmuster bei Dir: Auch bereits als sachlich falsch erwiesene Überlegungen werden immer und immer wiederholt, und dabei als Argumentationsbasis für weitere Annahmen verwendet. Von dieser falschen Annahme ausgehend lassen sich natürlich dann so manche Luftschlösser bauen, und sobald man die falsche Grundannahme mal verinnerlicht hat und nicht mehr hinterfragt, kommt einem das auch alles sehr plausibel vor !
Und Armut wird durch das Grundeinkommen keinesweges abgeschafft ! Am untersten Ende der Einkommensskala (nur BGE) werden sich wieder Menschen finden, die sich "arm" vorkommen, weil sie sich keinen Mittelklassewagen leisten können, oder nicht zweimal im Jahr ne Fernreise unternehmen können, oder weil sie sich und/oder ihren Kindern nicht beides werden leisten können.
(01.03.2009, 00:08)Boneman schrieb:
Zitat:Ganz einfach ersteres: Unsere Altvorderen mussten auch erst jagen gehen, bevor sie was zu futtern hatten.
Stimmt. Du verwendest zurecht das Präteritum, denn du redest vom Mittelater, von Selbstversorgern. ;) Niemand muss heute selbst jagen gehen. Das entspricht längst nicht mehr der Realität.
Mit diesem Vergleich lieferst du den besten Beweis, dass unser Bewusstsein noch nicht in der Fremdversorgung angekommen ist.
Selten so einen Quark gelesen, unsere Bewusstsein ist in der Realität angekommen, auch wenn Du das manchmal nicht wahrhaben willst. Und Deine "brandneue" Fremdversorgung ist garnicht so neu. Schon in der Steinzeit gab es eine Arbeitsteilung, der eine hat gejagd, der nächste die Waffen hergestellt und gepflegt, ein dritter war für Kleidung aus Fellen und Häuten zuständig, wieder ein anderer hat sich um die Behausungen gekümmert. Damals wie heute gab es eine Arbeitsteilung, und diese Prinzip wird als einer der Eckpfeiler zur Menschwerdung angesehen. Sprich seit Anbeginn unserer Tage gab es Fremdversorgung, unser Bewusstsein muss da garnicht erst hinkommen. Das einzige, was sich geändert hat, ist der Rahmen an Menschen, von dem wir unsere Nahrung etc. beziehen. Am Anfag wars die Familiensippe, dann der Stamm, dann das Volk und heute ists die ganze Welt. Nur wirklich geändert hat sich nix.
(01.03.2009, 00:08)Boneman schrieb: Auch der Vergleich funktioniert nicht.
Genau deswegen funktioniert der Vergleich hervorragend und man kann diese Prinzip 1zu1 auf heute übertragen.
(01.03.2009, 00:08)Boneman schrieb: Es ist absurd, dieses Prinzip auf heute zu übertragen. Wie gesagt: Die Ansicht, dass wir für uns selbst arbeiten, ist ebenfalls ein Überbleibsel aus vergangenen Tagen.
Selbstverständlich arbeiten wir für uns selbst, für unseren Platz in unserer Gemeinschaft. Für was den sonst ? Für eine außerirdische Lebensform, der wir in Fronarbeit all unsere Erzeugnisse abtreten müssen ?
Es hat sich doch (s.o.) nix Grundlegendes geändert.
Das wir in unserer Gemeinschaft möglicherweise nicht den Anteil zurückbekommen, den wir im einzelnen (glauben) bekommen zu sollen, steht auf einem anderen Blatt.
(01.03.2009, 00:08)Boneman schrieb:
Zitat:Wir bekommen nur (wie übrigens alle andern Säugetiere auch) von unserer Eltern(generation) jeweils einen Vorschuss, bis wir selbst für uns sorgen können, und zahlen den in Form von Rente zurück und gewähren ihn unseren Kindern aufs Neue.
Gut, dass du es sagst. Das, was wir bekommen, wenn wir zuerst noch nicht und später nicht mehr arbeiten, ist für uns auch eine Art Grundeinkommen. Und werden wir deswegen faul? Nicht mal als Rentner, wo es gesellschaftlich voll akzeptiert wäre!
Es ist ein Einkommen, aber kein Grundeinkommen, sondern ein hochgradig bedingtes, an Pflichten geknüpftes. In der Kindheit an Pflicht, sich in Zukunft gemäß seiner Leistungsfähigkeit an der Gesellschaft zu beteiligen. In der Rente an der Bedingung, vorher während der Arbeit durch "Rücklagen", eigentlich Umlagen, vorgesorgt zu haben. Und die meisten Rentner, die ich kenne, arbeiten nicht mehr, können es unter Umständen auch garnicht mehr. Ihre Pflichten haben sie aber bereits erfüllt, daher können sie per Def. nicht faul sein. Denk mal drüber nach.
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