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Der Fall Hoeneß und die Steuerhinterziehung
#15
(13.03.2014, 08:51)Alpha Zen schrieb: Aber wollen wir wetten, dass der nun ach so reumütige Herr nen Scheiß gemacht hätte, wenn die Sache mit den Steuersünder-CD-Käufen nicht gewesen wäre? :rolleyes:
Der Name Hoeneß stand soweit mir bekannt auf keiner Steuer-CD. Es gab Recherchen des STERN, die in seine Richtung deuteten (und von denen er Wind bekommen hat). Welche Quellen dem zugrundelagen, ist mir nicht bekannt. Aber eine CD in der Hand des Staates war es nicht, sondern wohl eher irgendein Whistleblower. Den Namen Hoeneß hatte der STERN allerdings wohl nicht, sondern wußte nur, daß es eine Größe des deutschen Fußballs ist. Und auf dem Gebiet gibt es ja nicht wenige Multimillionäre.

Richtig ist aber, daß Hoeneß sich wohl nicht ganz von allein selbst angezeigt hätte; schon gar nicht so überstürzt. Allerdings wollte er wohl bereits zuvor die Chancen des deutsch-schweizerischen Steuerabkommens nutzen, wenn dieses denn in Kraft getreten wäre. Damit hätte er anonym bleiben können und Amnestie bekommen. - Ein gewisses Bedürfnis, aus der Illegalität herauszukommen, glaube ich ihm also schon. Aber das hat natürlich etwas mit dem durch die Steuer-CD-Käufe gestiegenen Entdeckungsrisiko und somit der Angst vor Strafe zu tun und wohl weniger mit Einsicht. Dahingehend bin ich ganz Deiner Meinung.

(13.03.2014, 08:51)Alpha Zen schrieb: Das ist das, was mich an solchen Geschichten ärgert. Sobald sie erwischt werden, haben sie ein schlechtes Gewissen. Vorher war es ok zu lügen und zu betrügen. *kotz*
Bei Delikten wie der Steuerhinterziehung, wo es kein direktes Opfer gibt, mit dem man mitfühlen könnte, sondern nur den anonymen Staat, tut sich der Mensch ganz offenbar schwer damit, ein Unrechtsbewußtsein zu entwickeln. Das gilt vor allem dann, wenn er das Gefühl hat, "schon genug getan" zu haben, weil er ja als wohlhabender Mensch schon mit den angegebenen Einkünften mehr zum Gemeinwesen beigetragen hat als der Durchschnittsbürger. - Insofern verhindert man Steuerstraftaten kaum durch die Beförderung von Reue, sondern eher durch die Angst vor Strafe und Entdeckung. Die bloße Existenz der Möglichkeit der strafbefreienden Selbstanzeige ist da an sich kontraproduktiv. Sie wird als ein Rettungsanker angesehen, falls es mal eng wird, und mindert damit diese Furcht. Ich wäre daher auch für eine Begrenzung auf Bagatellfälle. Aber da ist dem Gesetzgeber der Staatshaushalt näher als die Gerechtigkeit. Denn viele der selbstangezeigten Taten würden sonst wohl nie entdeckt - so auch der Fall Hoeneß zumindest in erheblichem Umfang.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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RE: Der Fall Hoeneß und die Steuerhinterziehung - von Zurgrimm - 13.03.2014, 09:39
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