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Nach Riva importiert: Tagebuch eines Kriegers
#15
Heute sind wir wie verabredet erneut bei Ordo erschienen. Der Familienrat ist damit einverstanden, wenn wir uns um den Magier kümmern. Eigentlich haben wir nicht danach gefragt, aber es klangt interessant. Den Magier wollte ich gerne sehen. Außerdem interessierte mich, wofür der so viele Hunde braucht.
Haffel brachte uns persönlich zur Insel des Magiers, allerdings fühlte er sich dort sichtlich unwohl und meinte er werde mit dem Boot auf der anderen Seite auf uns warten. Kaum vom Steg herunten fanden wir schon Fußspuren im sumpfigen Boden. Doch kurz darauf hörten wir ein verdächtiges, tiefes, sehr lautes Summen. Evingolis hielt uns zurück. Er meinte, daß könnten möglicherweise wieder fiese, bösartigen Mosquitos sein, die uns dann wieder total zerstechen. Also suchten wir nach einem alternativen Weg. Wir fanden auch einen, der aber ebenfalls von diesen Gelsen belagert wurde. Irgenwie gelang es uns dann aber doch, uns, ganz dicht an die Hecken drückend, an diesen teuflischen Biestern vorbeizuschummeln.

Auf dem Weg zum Turm stießen wir dann noch auf eine Horde Sumpfranzen, die wir aber ohne Probleme niedermachten. Ein größeres Problem war da schon, daß das Hauptportal zum Turm nicht aufzubekommen war. Glücklicherweise fand Imel einen Weg durch ein paar Hecken zu einer Hintertür. Diese wurde zwar von zwei Sumpfranzen bewacht, aber die hielten uns kaum auf. Durch die Tür kamen wir in den Schuppen, in welchen die Hunde der Holberker eingesperrt waren. Wir ließen die Hintertür offen und öffneten die Käfige, woraufhin die meisten Tiere davonliefen. Einige wenige waren durch die Gefangenschaft allerdings schon bösartig geworden und griffen uns an. Diese wenigen Hunde waren kein Problem, genausowenig wie die Schröter, welche sich in einigen Heuballen versteckt hatten. Als wir durch die andere Tür des Schuppens gehen wollten, stellte sich uns ein großgewachsener Mann in den Weg. Er meinte er sei der Verwalter des Anwesens des mächtigen Magiers Toranor und er würde jeden töten, der versuchen sollte dieses Anwesen zu betreten. Huch, da bekam ich richtig Angst. Evingolis' Pfeil bohrte sich in seinen Hals und ein wuchtiger Treffer meiner Ochsenherde zertrümmerte beinahe gleichzeitig seinen Schädel. Als er dumpf auf dem Boden aufgeschlagen war, verwandelte er sich plötzlich in eine Fledermaus, welche schnellstens davon flog. Also DAS war neu. Und alles was neu ist, ist interessant.

Wir traten ins freie und schon standen wir schon wieder Sumpfranzen gegenüber. Diesmal allerdings schon eine größere Gruppe. Hier war ich froh, das die Magier in unserer Gruppe ihre Zauberstäbe nicht nur als Gehhilfe benutzen. Wir waren also im Garten des Anwesens und konnten den hoch aufragenden Turm bewundern. Alatar sah allerdings schon von weitem einen kleinen aber feinen Kräutergarten und wollte diesen zuerst "untersuchen". Während also Alatar seinen Kräutervorrat auffüllte, sahen wir anderen uns etwas genauer im Garten um. Eine Hecke hatte einen Durchgang, der durch einen Illusionszauber nicht zu sehen war. Dahinter fanden wir vergrabene menschliche Knochen und noch einen "frischeren" vergrabenen menschlichen Oberkörper. Allerdings in beiden Fällen nur den Oberkörper. Interessant. Also hatte er für die Unterkörper wohl eine andere Verwendung gehabt. Hinter einer weiteren Hecke (deren Durchgang ebenfalls mit einem Illusionszauber gesichert war) fanden wir plötzlich (nach einer kleinen Auseinandersetzung mit 5 Waldschraten, denen Imels Orknase wohl nicht gefiel) noch einen Zugang zum Turm. Sehr interessant. Da man uneingeladen vielleicht nicht gleich zur Vordertür reinstürmen sollte, beschlossen wir es erstmal hier zu versuchen. Das Problem: es gab zwei Schlösser, die anscheinend auch noch gleichzeitig geöffnet werden mußten. Also koordinierten Imel und Alatar ihre Versuche das Schloß zu knacken und waren tatsächlich erfolgreich.

Hinter der Tür erwartete uns schon der Magier, welchen wir gleich zu seinem Verwalter schickten, doch auch der verwandelte sich im sterben in eine Fledermaus. Schön langsam wurde es misteriös. Im weiteren konnten wir uns im Erdgeschoß des Turms nun ungestört umsehen und fanden schließlich einen Aufzug. Breenanin stellte sich an die Kurbel und Imel hatte die Ehre, als erster nach oben zu dürfen. Mit einem mürrischen "Immer auf die Kleinen" kletterte er in die Kiste und wurde nach oben gezogen. Als der leere Korb wieder herunten war, konnten wir von oben plötzlich Kampfgeräusche hören. Ich stieg sofort in den Korb und Breenanin kurbelte so schnell sie konnte, doch als ich ankam, war der Kampf schon vorbei. Imel hatte mit dem Skelett, welches ihn erwartet hatte, zum Glück kein Problem und hielt zwei blau schimmernde Diamanten in der Hand, welche das Skelett anstatt Augen besessen hatte. Bald waren alle, bis auf Breenanin, im ersten Stock angelangt. Alatar entschied, die Arme mit einem Transversalis abzuholen, "sonst verpaßt sie ja noch alles".

Wir sahen uns etwas um und fanden einige Dokumente, deren Sinn uns aber noch verschlossen blieb. Nach einigen weiteren Begegnungen mit Skeletten (und auch anderen nicht ganz so toten Geschöpfen) hatten wir einen schönen Satz verschiedenfärbiger "Diamantenaugen" beisammen. Und bei der ersten Tür, die einen Hundekopf mit Löchern in den Augen anstatt eines Schlosses hatte, machte eins der Dokumente plötzlich Sinn; darauf standen die Farbkombinationen der "Diamantenaugen" für die Türen. Weiters fanden wir sehr skurile Statuen, welche uns jede mit einem anderen Wort begrüßte. Die Statuen hatten alle einen menschlichen Unterkörper und den Oberkörper eines Hundes. Doch das schlimmste war, als Breenanin einen Zauber auf sie sprach, verwandelten sich die Statuen in Wesen aus Fleisch und Blut, die darufhin sichtlich erleichtert zu Staub zerfielen. Zumindest erklärte das die menschlichen Oberkörper im Garten. Scheußlich.

Bei der fünften Hybridstatue mußten wir schließlich mit einem Satz aus den Worten der vier letzten Statuen antworten. Daraufhin zerfiel sie und gab den Blick auf eine Truhe frei. Alatar begutachtete die Gegenstände: er verteilte einige Tränke unter uns; reichte Imel einen "Spiegelpanzer", der nicht nur den Rüstschutz eines Schuppenpanzers aufwieß, sondern auch noch leichter war und zusätzlichen Schutz vor Magie bot; und er reichte Imel überdies einen Armreif gegen seine Höhenangst.

Als wir weiter in die Höhen des Turms vordrangen, spürten wir plötzlich, in einem langen Gang einen Luftzug. Breenanin stutzte plötzlich, hielt uns zurück und sprach einen Zauber. Und plötzlich hatten wir einen wundervollen Ausblick über die Insel. Noch ein Schritt und wir währen in die Tiefe gestürzt. Dieser Magier schien einfallsreich zu sein.

Vor einem Raum, der eine Bibliothek zu sein schien, stellte sich uns ein einzelner Krieger in den Weg, der sich, oh welch Überraschung, in eine Fledermaus verwandelte, sobald wir ihn besiegt hatten. Also langsam wurde es langweilig. Die Magier machten sich allerdings alsgleich über einige Bücher her. Sie schienen Schwierigkeiten zu haben, die Bücher von den Regalen zu nehmen, da sie immer wieder leise fluchten und dann einen Zauber sprachen, der ihnen anscheinend erst ermöglichte, das Buch zu nehmen. Einige Bücher stapelten sie in der Mitte des Raumes, andere steckten sie ein. Nach endloser Zeit, wanden sie sich endlich mit einem zufriedenen Ausdruck von den Büchern ab. Radagast entzündete eine Fackel (wie immer mit einem Zauber, ich habe ihn noch nie ein Zunderkästchen benutzen sehen) und verbrannte den Bücherstapel. Dann konnten wir endlich die Bibliothek verlassen.
Hinter einem Bildnis Borbarad's fanden sich noch ein magischer Brotbeutel, der nie leer zu werden scheint (sehr nützlich) und eine Orknase, die laut Alatar Imels Orknase aus Daspota gleicht. Dann standen wir schon wieder einem Magier gegenüber. Dieser hatte eins der Hybridwesen als Bodyguard und stand in einem Pentagramm, wodurch er nur durch Magie und Evingolis' Bogen angreifbar war. Imel und ich kümmerten uns um das Hybridwesen. Als es endlich zu Boden sank, konnte ich gerade noch sehen, wie eine Phiole aus einer Tasche des Magiers wie von Zauberhand in Alatars Hand flog. Zu meiner Überraschung blieb der Magier im Pentagramm liegen. Keine Fledermaus.

Wir setzten unseren Weg nach oben fort und kamen schließlich in einen Raum mit 4 Türen, 2 Ghulen und einem Kampfmagier. Die beiden Ghule hatten Evingolis, Imel und mir nichts entgegenzusetzen und Radagast machte kurzen Prozeß mit dem Kampfmagier. Und siehe da, wieder eine Fledermaus. Wir suchten systematisch die Gänge hinter den drei Türen ab (durch eine waren wir ja bereits gekommen), welche sich sofort hinter uns zu einer Wand verwandelten. Hinter den drei Türen fanden wir Kämpfe mit Feuerelementaren, einige nützliche Gegenstände und Teleportationseinrichtungen, wovon uns die ersten beiden in den großen Raum zurück brachten. Die letzte aber, sendete uns in ein noch unbekanntes, gemütlich eingerichtetes Zimmer. Wir durchsuchten die angrenzenden Gänge und stießen schließlich auf einen Troll. Dieser Troll war zäh und hielt sich lange, doch schließlich verwandelte auch er sich in eine Fledermaus. Diesmal konnten wir allerdings beobachten, das die Fledermaus in eine Nische flog, aus der kurz darauf ein Elf hervortrat. Er stellte sich uns als Pergor, Edler von Antrat vor und verkündete er würde uns nun töten, da wir sein Geheimnis kennen. Das sah Radagast nun aber ganz anders und schon flog die Fledermaus richtung Nische. Als wir ihr folgten entdeckten wir ein Mosaik, welches allerdings nicht richtig zusammengesetzt zu sein schien. Die Steinchen ließen sich bewegen, doch brauchten wir beim ersten Versuch zu lange und so erschien Pergor in einer neuen Gestallt. Ein Bettler. Also wirklich. Er schien uns wohl nicht ernst zu nehmen. Ein einziger Schlag von Imels Orknase trennte das Haupt des Bettlers von seinen Schultern und wir konnten das Mosaik vervollständigen. Als wir den letzten Stein an seinen richtigen Ort setzten, fing die Fledermaus plötzlich an sich zu winden und zerplatzte schließlich.

Durch eine weitere Teleportationseinrichtung gelangten wir wieder in den Garten des Anwesens, allerdings an eine Stelle, an der wir vorher noch nicht gewesen waren. Wir verließen den Garten durch eine schmale Tür und machten uns auf den Weg zum Steg. Da es allerdings dunkelste Nacht war und wahrscheinlich diese Mosquitos immer noch in der Nähe des Stegs lauerten, beschloß Alatar uns mittels Magie zum Steg zu bringen. Am Steg angekommen ruderte Haffel sofort zu uns herüber. Der Holberker war überglücklich, da er seinen Hund bereits gesehen hatte. Er brachte uns nach Riva zurück und wir sind gleich in die nächste Herberge. Die nächsten beiden Tage werden wir wohl etwas ruhiger treten.
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"Research is like sex: sometimes something useful is produced, but that's not why we do it." -- Richard Phillips Feynman, Physiker und Nobelpreisträger, 1918-1988


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RE: Nach Riva importiert: Tagebuch eines Kriegers - von JackyD - 18.09.2006, 12:01



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