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Nach Riva importiert: Tagebuch eines Kriegers
#23
Am Abend, nach Beginn der Nachtschicht, drangen wir in die Feste ein. Gleich in der ersten Zelle, die wir untersuchen wollten, stießen wir auf zwei Gardisten, die aber schnell überwältigt waren. An einem Haken an einer Wand der Zelle fanden wir einen Schlüssel, den Imel gleich seinem Schlüsselbund hinzufügte. Wir suchten weiter und standen plötzlich im Zimmer eines Zwerges, offensichtlich der Schmied der Feste, der uns auch sofort angriff. Auch er stellte für uns kein Problem dar und gegenüber seines Zimmers fanden wir dann auch die Schmiede. Nach ein paar leeren Zellen meinte Imel vor einer Tür, daß er deren seltsam aussehendes Schloß nicht öffnen könne. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Magier hinter dieser Tür eingekerkert waren, war sehr groß. Um sicher zu sein, mußten wir den passenden Schlüssel finden. Also suchten wir weiter. Die Wachtürme, welche wir von den Wehrübungen her kannten, mieden wir vorerst. Die wenigen Wachen, die abends in der Feste sind, würden sich sicher dort aufhalten.

Nach weiteren leeren Zellen betraten wir schließlich die Folterkammer. Wir waren kaum richtig eingetreten, wurden wir von Evingolis in Deckung gerufen. Schon wurde ein in Eisenketten gefesselter, geknebelter Magier hereingeführt, gefolgt vom Folterknecht. Sie binden den Magier auf den Foltertisch und wollen ihm einen, uns nur zu gut vertrauten, Wurm implantieren. Plötzlich brach Imel aus seiner Deckung hervor und stürmte den Folterern entgegen. Da blieb uns keine andere Wahl, als ebenfalls anzugreifen und sie gemeinsam nieder zu machen. Nachdem wir den Magier befreit hatten, stellte sich dieser als Rohezal vom Amboß vor und bedankte sich bei uns. Aus der Reaktion der anderen schloß ich, daß es sich hier um einen sehr bekannten Magier handeln mußte. Doch ich interessiere mich nur für meine Abenteuer und meine Freunde. Und so toll war er auch nicht, wenn er unserer Hilfe bedurfte, um sich aus dieser Feste zu befreien. Schließlich bat uns der Magier seine vier Gefährten zu befreien. Den amulettähnlichen Schlüssel würde ein Gardeoffizier um den Hals tragen. "Wußt' ich's doch" war Imels kurzer Kommentar. Dann meinte der Magier noch, er selbst sei zu geschwächt uns zu begleiten und würde beim Geheimgang auf uns warten. Und schon war er wegteleportiert. Gehts noch?

Wir suchten also weiter und fanden den Raum des Folterknechts und kurz darauf die Waffenkammer. Die Wachen waren zwar kein Problem, aber wir waren bereits gut bewaffnet und wollten uns nicht mit unnötigem Ballast beladen. Über ein paar Stufen ging es nach oben, wo wir gleich den Raum des Medicus fanden. Wir legten ihn gefesselt auf sein Bett und während Alatar sich an den Tränken und Kräutern bediente, übertrug Breenanin das Rezept für eine Wunderkur in ihr Rezeptbuch. Wir suchten weiter. Schließlich fanden wir die Küche und einen Weg in den Hof. Das kleine Kräutergärtchen wurde natürlich sofort von Alatar geplündert. Im Raum des Kochs fanden wir dann Frauenkleider unterm Bett. Ich dachte noch so bei mir, daß der Koch vielleicht auch was mit Bosper hat. Wir suchten weiter und fanden endlich den Gardeoffizier mit dem Amulettschlüssel. Nach einem sehr ungleichen Kampf hielt Imel den Schlüssel zur Zelle der Magier in Händen. Also gingen wir zur Tür mit dem seltsamen Schloß und tatsächlich konnte sie Imel nun ohne Probleme öffnen.

Diese vier Magier waren allem Anschein (und den Reaktionen meiner Mitstreiter) nach ebenfalls allesamt Berühmtheiten. Also ich war nicht sehr überwältigt, denn nach einem kurzen Dankeschön kam schon der nächste Auftrag. Bosper besäße drei Urnen und wir sollten sie beschaffen, aber keinesfalls öffnen. Dann teilten uns die Magier noch mit, daß der Koch möglicherweise Näheres wüßte und das sie viel zu geschwächt wären uns zu begleiten. Daher würden auch sie im Geheimgang auf uns warten. Schon waren sie mit einem Transversalis verschunden. Also würden meine magischen Gefährten nicht so ein glanzvolles Beispiel abgeben, könnte man leicht dem Glauben verfallen, Magier seien ein faules, nichtsnutziges Pack.

Also machten wir uns auf den Koch zu suchen. Da man davon ausgehen konnte, daß dieser früher oder später in der Küche auftauchen würde, wollten wir uns dort auf die Lauer legen. Glücklicherweise war das nicht nötig, denn er wartete netterweise schon auf uns. Er erschrak fürchterlich, als er uns in die Küche stürmen sah. Als wir ihn auf die Frauenkleider ansprachen, welche wir unter seinem Bett gefunden hatten, fing er an zu plaudern. Er zeigte sich sehr kooperativ und erzählte uns alles was wir wissen wollten. Also ließen wir ihn laufen.

Wir suchten uns Bospers Raum, den wir dank der Beschreibung des Kochs auch schnell fanden. Kurz vor der Tür blieb Imel jedoch ruckartig stehen, und nahm dann das Wandstück gegenüber der Tür in Augenschein. Dann lächelte er leicht und meinte: "Der beste Weg einer Falle zu entgehen, ist zu wissen, daß sie existiert." Und während er das sagte, verstopfte er die Löcher, welche er in der Wand entdeckt hatte. Dann knackte er das Türschloß und wir konnten den Raum des Richters untersuchen. In einem Geheimfach im Schreibtisch war ein Schlüssel versteckt. Im nächsten Raum erwartete uns ein Kriegsoger. Für einen alleine möglicherweise ein fürchterlicher Gegner, doch für unsere Gruppe kein Problem. Der Kiste, welche der Oger bewacht hatte, entnahm Alatar freudig einige Heiltränke. Dann verschoben wir sie, den Anweisungen des Kochs entsprechend und fanden den Zugang zum Geheimraum. Imel öffnete die Kiste und wir nahmen die drei Urnen an uns. Endlich machten wir uns auf den Rückweg zum Geheimgang, wo die fünf Magier schon ungeduldig auf uns warteten. Rohezal bedankte sich noch einmal bei uns (war ja auch das mindeste) und dann gings zurück ins Gildenhauptquartier.

Auf dem Rückweg informierten die anderen Rohezal über unsere Queste und alles, was uns bisher diesbezüglich widerfahren war. Daraufhin schlug der Magier vor eine Versammlung abzuhalten, auf der er uns sein Wissen über die Vorgänge in Riva darlegen würde. Mir graute es davor, mir jetzt stundenlang das Geschwätz eines wichtigtuerischen Magiers anhören zu müssen. So beschloß ich, mich erstmal gemütlich in eine Ecke zurückzuziehen und mir später von meinen Freunden die Zusammenfassung anzuhören.
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Wie ich es erwartet hatte, dauerte es geraume Zeit, bis meine Gefährten sich zu mir gesellten und mir Bericht erstatteten. So, wir haben das alles also diesem dreimalverfluchten Borbarad zu verdanken. Also für meinen Geschmack habe ich diesen Namen, seit wir in Riva sind, schon zu oft gehört. Diese, sich in den Kopf reinwühlenden, Würmer sind also eine Hinterlassenschaft dieses dunklen Wahnsinnigen. Vor 2 Jahren sei ein Schiff, die Abendstern, im Hafen Rivas gesunken. An Bord die Urnen mit den Würmern und ein Stab. Einige Urnen wurden gefunden und zum Richter gebracht. Bosper hat dann wohl eine geöffnet und wurde so zum ersten Opfer eines Wurms - der Königin. Es stellte sich allerdings heraus, daß die meisten Menschen den Würmern widerstehen konnten, und so wurden die Würmer zu den leichter zu beeinflussenden Orks gebracht. Wir hatten die Orkkriege also der Königin zu verdanken. Hier hatte also alles begonnen. Wir waren von Anfang an dabei gewesen. Zuerst in Thorwal, wo wir die große Stadt vor den Orks retten konnten; dann im Svelttal, wo wir mithalfen ein mächtiges Bündnis gegen die Orks zu schließen; und nun hier in Riva, wo wir nun endlich eine Chance hatten, den Krieg ein für allemal zu beenden. Die Königin mußte besiegt werden. Doch anscheinend war das nicht so leicht, wie es klang. Dieser kleine Wurm wurde wohl von mächtiger Magie beschützt. Helfen konnte hier wahrscheinlich ein Artefakt, das mit den Urnen auf der Abendstern war. Der Borbaradstab, der, anders als die Urnen, möglicherweise immer noch auf der Abendstern ist. Dieser Stab mußte geborgen werden und natürlich wurden wir dafür freiwillig gemeldet. Wenigstens ist etwas Zeit zum Ausruhen, da sich anscheinend auch die Magier für diese Aufgabe vorbereiten müssen.
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"Research is like sex: sometimes something useful is produced, but that's not why we do it." -- Richard Phillips Feynman, Physiker und Nobelpreisträger, 1918-1988


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RE: Nach Riva importiert: Tagebuch eines Kriegers - von JackyD - 04.01.2007, 08:04



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