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Die Rache der Elfin
#2
Zweiter Tagebucheintrag am Praiostag den 08. Travia

. . . An diesem Morgen betraten drei Menschen und zwei Elfen die Taverne. An ihrer Kleidung erkannte man, dass es sich um Edelmänner handelte.
"Willkommen in Thorwal, auf den Ländereien von Verwalter Rodiak. Er steht zu euren Diensten" meinte Rodiak selbstgefällig.
Ein Pedant konnte in der Verwendung der dritten Person eine versteckte Beleidigung sehen. Boromir überhörte sie, aber sie paßte zu den Informatioenen, die er über Rodiak erhalten hatte. Auch die Behauptung, dass Rodiak ein gieriger Mann war, schien zu stimmen. Seine unruhigen Augen nahmen jede Einzelheit von Boromir ´s Kleidung auf, und er zog die Stirn kraus, als er den kostbaren Schwertgriff bemerkte. Boromir hingegen fielen die protzigen Ringe an der linken Hand des Verwalters auf. Seine Kleidung verriet Reichtum, aber sie war fleckig und ungeplegt.
"Wir sind auf der Reise" erklärte Boromir lässig "und erbitten Ihre Gastfreundschaft, Verwalter Rodiak."
"Nun meine Herren . . ." Rodiak zögerte und hielt erwartungsvoll den Kopf schräg. Einen Herzschlag lang überlegte Boromir, ob ihn der Verwalter absichtlich herausforderte. Der Name des Kriegers war in ganz Thorwal ebenso bekannt, wie der Name seines Bruders Faramir. Boromir ´s Miene blieb unbewegt, aber er ließ die Augen nicht von Rodiak. Gemächlich, mit einer wohldosierten Spur von Arroganz trat Faramir näher.
"Wir benötigen zwei Quartiere. Ein Zimmer für meinen Bruder und mich, das zweite Zimmer für unsere drei Begleiter."
Es gefiel Boromir, wie Faramir mit dem Verwalter umsprang. Er deutete praktisch an, dass Rodiak nicht selbst zählen könne. Aber dabei formulierte er seine Worte so geschickt, dass Rodiak keine Möglichkeit zum Protest hatte. Rodiak deutete unwirsch auf eine hochschwangere Frau in einem blauen Gewand. Weiße Strähnen durchzogen ihr Haar und in ihrem Gesicht waren tiefe Linien der Enttäuschung und Bitterkeit eingegraben. Sie kam schwerfällig näher und blieb in einiger Entfernung von ihrem Gemahl stehen. Aus ihrer Haltung schloß Boromir, dass sie Rodiak so weit wie möglich aus dem Wege ging.
"Die Herrin von Thorwal, Mutter meiner Erben" sagte Rodiak ohne Stolz und ohne jede Herzlichkeit.
"Mylady . . ." Boromir zögerte, da Rodiak ihren Namen nicht genannt hatte. Sie warf ihrem Gatten einen argwöhnischen Blick zu.
"Gemma" sagte Rodiak scharf.
Boromir verbeugte sich tief "Mylady Gemma, meine Begleiter und ich erbitten die Gastfreundschaft dieser Taverne."
"Herr Boromir, Sie und ihre Männer sind uns herzlichst willkommen." Boromir entging weder die Betonung des Adverbs noch die Tatsache, dass Lady Gemma sofort seinen Namen gewußt hatte. Boromir ´s Lächeln war freundlicher, als es die Höflichkeit verlangte. Er empfand Mitleid für sie. Die Zahl der Frauen in diesem Anwesen ließ darauf schließen, dass Rodiak auch hier seiner Gier freien Lauf ließ. Rodiak liebte kleine, plumpe Frauen und hatte offensichtlich nichts für Zärtlichkeit übrig. Er war ein Zuchtbulle, kein Liebhaber. Einige der Mädchen waren den ganzen Winter über nicht mit Wasser in Berührung gekommen und alle rochen nach ranzigem Fisch. Lediglich Lady Gemma stellte eine Ausnahme dar. Gleich nach der Vorstellung führte Rodiak seine ungebetenen Gäste zu den Quartieren, die er ihnen zuwies. Boromir und Faramir verließen am Abend gemeinsam ihr Quartier. Aragorn, Haldir und Legolas würden ihnen unauffällig folgen, um bei den Handwerkern zu halten und die Tempel zu besuchen . . .


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Die Rache der Elfin - von Dragonweyr - 07.10.2009, 09:41
RE: Die Rache der Elfin - von Dragonweyr - 08.10.2009, 00:58
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RE: Die Rache der Elfin - von Dragonweyr - 13.10.2009, 22:08



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