Weitere DSA-Lizenz geht an TGC

[SpyceV]

Persönlich glaube ich, dass man die Computer-RPG-Spieler und die Tisch-P&P-Spieler nur schwer zusammenbekommen wird. In DSA dauert eine Kampfrunde mehrere Minuten. Am PC 3 Sekunden. Es wird kaum ein Hinüberwechseln geben. Die P&P-Leute brauchen eigentlich den PC nicht. Sie sind stolz auf ihre Art zu spielen. Aber gerade das Aufbauen eines Helden bzw. sogar einer Gruppe fällt aus meiner Erfahrung vielen am PC schwer. Sie kommen meist aus der Gothic-Tradition und da muss der Held alles können (wird im Spiel auch ermöglicht).

Du beschreibst aber jeweils die Extreme. Es gibt durchaus RPG-Spieler, die nicht aus der Gothic/Diablo-Ecke kommen und die keine Action, sondern lieber mehr (automatisch ablaufende) Würfelei hätten und auch Mikromanagement und komplizierteren Kampfregeln nicht abgeneigt sein müssen. Auf der anderen Seite bin ich mir sicher, daß es durchaus P&P-Spieler gibt, die an einem detailreich umgesetzten Computerspiel ihre Freude haben. Gerade hier im Forum merkt man doch, daß viele P&P-Spieler zumindest die NLT geliebt haben (bzw. es heute noch tun). - Klar, die kompromißlosen Hardliner gibt es in jeder Richtung. Aber ein wichtiger Schritt, die gemäßigteren "Fraktionen" zusammenzuführen, wären schonmal, zumindest optional eine größere Palette an Detailreichtum (Hunger/Durst, Krankheiten etc., Müdigkeit/Rasten) einzuführen. Sowas ist P&P-Spielern wie PC-Spiel-Nostalgikern wichtig und würde (zumindest wenn abschaltbar) Mainstreamspieler nicht belästigen. Und vom taktischen Rundenkampf möchte ich an dieser Stelle nicht schon wieder anfangen...

Hallo Zurgrimm, ich wollte keinen etwas unterstellen oder etwas schlechtes Hervorheben. Es sind meines Erachtens auch keine Extreme. Meine Erfahrung ist, dass es leider keinen rasanten Zuwachs der P&P-Spieler über Drakensang gegeben hat. Auf der anderen Seite kommt gerade aus dem Bereich der Tisch-Spieler die größte Kritik. Obwohl sie wissen, dass vieles im Detail bekannt, in einem PC-Spiel schwer umsetzbar ist. Eben so wie Theater oder Kino. Die Schauspieler lieben das Theater. Es ist unmittelbar, jeden Tag neu, der Kontakt zum Publikum real.

Nimm Dir mal als Beispiel den letzten Aventurischen Boten die dort beschriebene Riesenamöbe und die Eigenschaft, dass abgetrennte Teile sich vereinigen können. Oder, dass es von der Probe des Angreifers abhängt, ob er einen Umklammerten trifft oder nicht. Denke an die Keller des Hesinde-Tempels oder an die verlassene Erzmine in Tallon. Wie viel von dem Umfang aus DSA ist tatsächlich im Spiel. Was hat die Leute interessiert? Wie oft reproduzieren sich die Amöben? Warum? Wegen der Herausforderung, wegen dem einzigartigen Vorgehen, dem verzwickten Kampf? Nein. Weil es große Heil- und Manatränke und andere diverse Gegenstände als Loot gebracht hat. Dafür wurde ein Hotfix zum Hotfix gebastelt, weil wegen vergessener UFT-8 Codierungen der Datenbank alles was einen Umlaut im Namen hat ohne Beute blieb. Dieses Spielen funktioniert am PC super. Man geht hin, öffnet ein Behältnis und erwartet den Stein von Jordan. Doch so denkt und spielt aber kein P&P-Spieler. Zumindest nicht, die ich kenne. Ich finde beide Seiten interessant und bin auf keinen Fall für Extreme, eher für einen Ausgleich. Also die einen lassen sich erklären was Glückliche bei einer Attacke bedeutet und warum es wegen einer gewählten Meisterparade trotzdem nichts bringt und die andren schauen etwas locker über Dinge hinweg, wo beim Bogenschießen bisher das Können und die Größe des Ziels (Entfernung) scheinbar keine Rolle spielten.

Eine letzte Sache. Demonicon ist für mich ein Versuch, mit einer dunkleren Spielweise, andere Akzente zu setzen und auch so neue Interessenten anzusprechen.