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Bedingungsloses Grundeinkommen - Umfrage
#1
Ich würde hier gerne mal ein kleines Gedankenexperiment starten. Ihr seid alle eingeladen, mitzumachen. Es wär auch schön, wenn die, die sich an der Diskussion nicht beteiligen möchten, ein paar Zeilen dazu aufschreiben. Alles freiwillig natürlich, aber ich bin sicher, jedem fällt irgendetwas dazu ein, ohne lange darüber nachdenken zu müssen. :ok:
Ich möchte das Ganze parallel zur Diskussion laufen lassen, daher hier in einem neuen Thread, auch der Übersichtlichkeit wegen.

Also, die Frage ist:
Was würdet ihr tun, wenn für euer Einkommen gesorgt wäre?

Stellt euch folgende Situation vor: Ihr bekommt jeden Monat zum Ersten vom Staat einen Betrag von 1000 Euro(*) auf euer Konto überwiesen, euer bedingungsloses Grundeinkommen. Mit diesem Geld könnt ihr prinzipiell machen, was ihr wollt, sagen wir aber, als "Überweisungszweck" sei angegeben "Empfohlen für Wohnen, Essen, Schlafen, ...". ;)
Was man auch noch wissen sollte: Euer zusätzliches Einkommen, dass ihr eventuell durch eine Arbeit verdient, wird nicht besteuert. Ihr bekommt alles netto aufs Konto. Dabei ist aber zu bedenken, dass dieses Einkommen geringer ausfallen würde als heute.

Ach ja: Niemand muss hier begründen oder rechtfertigen. Wer Anmerkungen machen will, darf das natürlich gerne. Alles kann, nichts muss.



(*) Ich nehme diesen Betrag als Beispiel, damit auch wirklich die Existenz und ein "Kulturminimum" gesichert wäre. Am Anfang würde es sich weniger sein, aber wenn das ganze nur halb so gut funktioniert, wie alle sich das vorstellen, würde es sehr bald diese 1000 Euro erreichen und vielleicht sogar noch mehr werden.
Great people care.
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#2
Ich würde sofort auf die Bank gehen.
ALLES Geld abheben. (Auch die gebunden Sparbücher)
Um den Großteil Gold kaufen, mit den Rest Lebensmittel, die sich lange halten (Konservendosen zum Beispiel).

Sonst? Sonst würde ich nichts ändern. Wie sich die Preise entwickeln, beobachte ich ja jetzt auch.

Um ein Unternehmen zu gründen, dass sich auf diese neue Situation spezialisiert, dazu bin ich zu Feige....
[Bild: missriva.jpg]
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#3
So ganz ehrlich?
Als allerallererstes würde ich meiner geliebten Chefin das sagen, was ich ihr schon immer sagen wollte. Und das sind alles nicht wirklich nette Sachen. Natürlich würde ich dann nicht mehr wiederkommen. :D
Dann mach ich erstmal 1-2 Wochen Ferien, um zu planen. Ich würde auf jeden Fall erstmal private Weiterbildung betreiben bis das Hirn glüht, weil ich einfach so wissbegierig bin, aber nie die Zeit hatte, das zu lernen, was ich wollte. Das fängt bei Erweiterung der Allgemeinbildung an, wird bei der Beseitigung meiner Defizite (hauptsächlich Geographie :rolleyes: ) weitergehen und bei Fremdsprachen noch lang nicht aufhören. Was würd ich dafür geben, endlich ordentlich Französisch sprechen zu können ... oder mit der Familie meines Freundes endlich auf flämisch labbern zu können? Bisher ist das immer nur Rumgestotter, weil ich es einfach nur so stockend kann. Oder meine kleineren Schwierigkeiten bei Englisch ... ohne zu überlegen loszulabbern? Wäre das schick!
Währenddessen würde ich vielleicht auch meinen Traum erfüllen, 1 Jährchen in Japan zu leben und zu arbeiten.
Tja, und wenn das Hirn dann ordentlich gefüttert ist, daaann ... könnte ich ja nochmal das mit der Uni probieren, was beim ersten Mal so schief gegangen ist. Dann müsste ich nichtmal das Studienfach wählen, wo ich später am besten Einstellungschancen habe ... nein, ich könnte das wählen, was mir liegt und was mir Spaß macht. :bigsmile:
Und dann - arbeiten. :) Ich will mir ja irgendwann schließlich meinen Audi A3 mit ganz viel Sonderschnickschnack leisten können und das klappt mit 1000Euro monatlich nicht ganz. :lol:
Wenn der dann in meiner Garage an meinem Eigentumshaus steht denk ich drüber nach, nen kleinen Pupser in die Welt zu setzen.

In der Hoffnung, dass mir mein innerer Schweinehund keinen Strich durch die Rechnung macht ... :D
For what it's worth, I'm glad it's you. It was nice to be happy ... for a while.
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#4
Ich würde mein Studium fortsetzen wie gehabt, allerdings würde ich mir vielleicht ein oder zwei Semester mehr zeit lassen als bis jetzt geplant :lol:

Ansonsten danach normal arbeiten gehen und noch was zu den 1000Eus dazuverdienen.

Grüsse
Wer das Schwert trägt, der soll freundlich und fromm sein wie ein unschuldiges Kind, denn es ward ihm umgürtet zum Schirm der Schwachen und zur Demütigung der Übermütigen. Darum ist in der Natur keine größere Schande, als ein Krieger, der die Wehrlosen misshandelt, die Schwachen nöthet, und die Niedergeschlagenen in den Staub tritt.
- Ernst Moritz Arndt
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#5
Frage zum Verständnis:

Die von Dir gestellte Frage hat aber nichts mit dem hier vorgestellten Staatsmodell zu tun oder doch?

Oder anders gefragt: Gilt diese Frage nur für einen selbst oder für alle Bürger dieses Staates?
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#6
Doch, klar. Es geht darum, sich das "Was wäre, wenn..." vorzustellen. Was man tun würde, wenn ein Grundeinkommen jetzt tatsächlich eingeführt wäre. Das Grundeinkommen gilt für alle, die Frage gilt nur für dich. Also keine Spekulationen, was allgemein anders laufen würde - falls du das meinst -, sondern nur, was du in deinem Leben anders oder besser machen würdest, was so bleiben sollte wie bisher und ob du überhaupt irgendetwas ändern würdest.

Ach ja: Falls jemand eine Inspiration braucht - oder nur mal sehen will, was anderen so alles einfällt.
Great people care.
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#7
Dann will ich selber auch mal:

Ich würde mein Informatikstudium nach dem nächsten Semester (dem zweiten) wohl erstmal auf Eis legen. Ich bin mir nämlich gar nicht mal so sicher, ob ich das wirklich machen will. Bisher hält mich davon nur der Zwang ab, dass ich doch irgendetwas "Vernünftiges" machen sollte. So wie das von der Allgemeinheit halt impliziert wird: Wenn man fertig ist mit der Schule, dann fängt man eine Ausbildung an. Wenn man Abi hat, geht man studieren. Am besten etwas, wo man später im Beruf gute Chancen hat und das Studium sollte man natürlich möglichst schnell abschließen! Ob das alles einem eventuell ein bisschen zu schnell geht, interessiert keine Sau.
Das soll nicht heißen, dass mich Informatik nicht interessiert (dann hätte ich es erst gar nicht angefangen), allerdings habe ich doch so meine Zweifel, ob es nicht etwas besseres für mich gibt, da ich nicht wirklich mit vollem Herzen dabei bin. Zweifel, denen ich also genauso vernünftigerweise besser auf die Spur gehen sollte, bevor ich so halbherzig weitermache. Also entweder die Zweifel beseitigen oder wirklich etwas besseres finden.
Leider sieht mein "Budget" ebenfalls die erstgenannte Option vor - die in Anführungszeichen "vernünftige".

Hätte ich also ein Grundeinkommen, könnte ich ja erstmal darauf scheißen, ob irgendwann mal "etwas aus mir wird" und ob ich viel Geld verdiene. Wer weiß, das für sich allein könnte die Erfolgschancen schon so weit steigern, dass es dann doch klappt. Heute hält mich noch die Angst davor ab, dass nichts Produktives (wieder im "vernünftigen" Sinne) dabei herauskommt.
In letzter Zeit interessiere ich mich immer mehr für Psychologie und philosophische Sachen. Ich spiele mit dem Gedanken, auf Philosophie umzusteigen. Weniger weil das Fach so spannend ist, sondern hauptsächlich, weil man da bestimmt interessante Leute kennen lernen kann (Gleichgesinnte ^^). Heute würde ich mich das eher nicht trauen und wenn doch, dann nur unter heftigen Bauchschmerzen - was fängt man bitteschön mit nem Diplom in Philosophie an!? Nicht viel, daher würde das wohl auch nur ein Erkundungsausflug und ich würde anschließend noch etwas anderes probieren. Was genau... keine Ahnung. Wer weiß, vielleicht wüsste ich auf einmal doch ganz genau, wo ich hin will, wenn der Druck erst mal weg wäre.
Great people care.
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#8
OffTopic:

Nur mal so nebenbei Boneman, wie wäre es denn auf Lehramt Informatik und Philosophie umzuschwenken? :D
Sind beides recht gefragte Fächer und du hättest deine Interessen unter einem Hut.
Musst dich natürlich für den Lehrerjob begeistern können bzw. dich auch damit abfinden, dass man da nie das große Geld verdienen wird. :)

Grüsse

Edit:
Ich glaube auch in solchen "weichen" Fächern wie Philosophie kann man gar kein Diplom machen. Das musst du mMn in Magisterfächern kombinieren bzw. jetzt halt auf Bachelor mit nem anderen Fach zusammen.
Wer das Schwert trägt, der soll freundlich und fromm sein wie ein unschuldiges Kind, denn es ward ihm umgürtet zum Schirm der Schwachen und zur Demütigung der Übermütigen. Darum ist in der Natur keine größere Schande, als ein Krieger, der die Wehrlosen misshandelt, die Schwachen nöthet, und die Niedergeschlagenen in den Staub tritt.
- Ernst Moritz Arndt
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#9
Lehramt hab ich schon von vornherein ausgeschlossen. Das sollte man nur tun, wenn man es wirklich will und nie als zweite Wahl oder Notlösung. Ich bin selbst erschrocken, wie viele aus meinem Abijahrgang sich für ein Lehramtsstudium entschieden haben, und zwar so nach dem Motto "Erdkunde fand ich ganz interessant, das studier ich" und "Ja, mach ich halt auch mal". (Admin, hier fehlt der :scared:-Smilie! ;))
Great people care.
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#10
http://www.waswuerdensietun.de/
Great people care.
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#11
Wir haben hier mittlerweile doch ganz viele neue User! Na? Wie sieht's aus?

Stellt euch vor, ihr bekommt jeden Monat ganz automatisch so viel Geld überwiesen, dass sich davon "entspannt leben lässt". Was würdet ihr dann tun?
Great people care.
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#12
Nur noch bequem vor der Glotze hocken oder die NLT zocken!? ;)
Ich weis nich Boneman, ich bleibe dem ganzen gegenüber recht skeptisch eingestellt...
Wer das Schwert trägt, der soll freundlich und fromm sein wie ein unschuldiges Kind, denn es ward ihm umgürtet zum Schirm der Schwachen und zur Demütigung der Übermütigen. Darum ist in der Natur keine größere Schande, als ein Krieger, der die Wehrlosen misshandelt, die Schwachen nöthet, und die Niedergeschlagenen in den Staub tritt.
- Ernst Moritz Arndt
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#13
(07.02.2009, 17:14)Boneman schrieb: Stellt euch vor, ihr bekommt jeden Monat ganz automatisch so viel Geld überwiesen, dass sich davon "entspannt leben lässt". Was würdet ihr dann tun?
Ich denke, ich würde mich dem langen Strom von Menschen anschließen, die fluchtartig dieses Land verlassen, nicht zuletzt da auch der Großteil meiner Freunde und Bekannten drunter wäre, mit denen ich die Idee und Auswirkungen von einem BGE schon zur Genüge diskutiert hab. Wer sich ne Weile ernsthaft mir dem Thema befasst, kommt eigentlich nicht an der Erkenntis vorbei, dass dabei unweigerlich die Volkswirtschaft an die Wand gefahren wird. Und zwar mit hoher Geschwindigkeit.
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#14
Worum geht's?
"Time flies like an arrow, fruit flies like a banana"
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#15
(07.02.2009, 17:19)Kensei schrieb: Nur noch bequem vor der Glotze hocken oder die NLT zocken!? ;)
Ich weis nich Boneman, ich bleibe dem ganzen gegenüber recht skeptisch eingestellt...
(07.02.2009, 17:57)Wolverine schrieb: Ich denke, ich würde mich dem langen Strom von Menschen anschließen, die fluchtartig dieses Land verlassen, nicht zuletzt da auch der Großteil meiner Freunde und Bekannten drunter wäre, mit denen ich die Idee und Auswirkungen von einem BGE schon zur Genüge diskutiert hab. Wer sich ne Weile ernsthaft mir dem Thema befasst, kommt eigentlich nicht an der Erkenntis vorbei, dass dabei unweigerlich die Volkswirtschaft an die Wand gefahren wird. Und zwar mit hoher Geschwindigkeit.
Ich fänd's super, wenn ihr eure Bedenken hier näher darlegen würdet. Oder wollt ihr mich, alle anderen Grundeinkommensvertreter und - falls es irgendwann kommen sollte - die gesamte Gesellschaft ins offene Messer laufen lassen? ;)

(07.02.2009, 18:24)Peridor schrieb: Worum geht's?
Raus! :D
Great people care.
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#16
(07.02.2009, 18:43)Boneman schrieb: Ich fänd's super, wenn ihr eure Bedenken hier näher darlegen würdet. Oder wollt ihr mich, alle anderen Grundeinkommensvertreter und - falls es irgendwann kommen sollte - die gesamte Gesellschaft ins offene Messer laufen lassen? ;)

Wenn man sich mal die Aussagen auf http://www.waswuerdensietun.de/ durchliest, dürfte schnell klarwerden, dass das nicht funktioniert.
Möchte nur ungern die Fehler des Systems BGE durchdeklinieren. Es ist besser, die Menschen kommen selbst drauf, sonst glauben sie alles nur widerwillig.

Nur eins noch: schon mal drüber nachgedacht, dass die 1000 Euro mitnichten reichen können, um ein Auskommen zu haben, da nach dem Konzept ja eine Konsumsteuer von 70% auf alle Waren und Dienstleistungen (also z.B. auch auf Miete) draufgeschlagen wird. Und bitte nicht versuchen, die 1000 Euro nun zu erhöhen, dass würde eine Spirale in Gang setzen.
Denkt mal drüber nach
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#17
(08.02.2009, 09:31)Wolverine schrieb: Denkt mal drüber nach
Aber wenn Ihr Eure Gedanken dann niederlegen wollt, doch besser dort, wohin Boneman schon verlinkt hat. Hier soll es um Boneman's Umfrage gehen. Drüben um die allgemeine Diskussion. Wenn Ihr jetzt hier zu diskutieren anfangt, gibt's bald zwei parallele Diskussionsthreads und wer noch mitlesen/mitdiskutieren will, verliert den Überblick. ;)
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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#18
Na was wohl? Leben wie ich will und mit dem geld kann. Arbeiten würd ich nur noch, was mir Spass macht oder wenn ich weiß, die gefundene Stelle bringt mich zu meinem Traumjob.

Um politisch ne Meinung abzuliefern: Grundeinkommen ist totaler Blödsinn. Klingt toll, sicher, lässt ein kapitalistisches System finanztechnisch aber nicht zu. Funktionieren würde es nur im Rahmen einer gesteuerten Planwirtschaft. Egal, welche Gruppe oder Person dies macht, sie müssten damit ein freies demokratisches System ausschalten, wohin das führt sollte jedem klar sein.
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