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Zum Meckern!
22:25 Uhr ... denkt iiirgendwer auch mal an normale Arbeitnehmer?!
For what it's worth, I'm glad it's you. It was nice to be happy ... for a while.
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Ja, die Hersteller von Festplattenrecordern. ;)
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Das ist aber eine ganz fiese Verschwörung. Nicht dass jemand denkt, hey, die Festplattenrecorderhersteller sind unsere Rettung, ohne die wären wir den fiesen Fernsehprogrammmachern hilflos ausgeliefert - nein! Die Filme laufen so spät damit die Festplattenrecorderhersteller uns "retten" können! Eine ganz schlimme Verschwörung! :silly:

Ach ja, jetzt geht's los. ;)
Great people care.
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(06.04.2011, 21:12)Calesca schrieb: 22:25 Uhr ... denkt iiirgendwer auch mal an normale Arbeitnehmer?!


Ich hoffe doch ganz stark der Arbeitgeber denkt daran und kommt seiner Fürsorgepflicht nach.
Beruf, Familie und privat muss wieder vereinbar werden, predigt (leere Worthülsen) der Arbeitgeber doch immer.
Stattdessen längere Arbeitszeiten und Samstag als festen Arbeitstag. Frauen verdienen immer noch weniger bis heute
als Männer bei gleicher Tätigkeit/Arbeit, Qualifikation, Alter und Erfahrung. Eine Schande ist das. Durchschnittlich 67 Tage
pro Jahr (laut ver.di) müssen die Frauen mehr arbeiten für den gleichen Lohn aus dem letzten Jahr ! Ein Skandal,
den keiner ändert. Genannt wird das Equal Pay Day, eingeführt seit 2008.
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Riskante Manöver: Luftkampf überm Atomkraftwerk
Zitat:Nur wenige Flugsekunden von Kernkraftwerken entfernt, trainieren deutsche und amerikanische Kampfjets den Abwurf von Übungsbomben und Luftkämpfe. Schon lange versetzen die riskanten Manöver die Anwohner in Schrecken. Offiziell sind die modernen Atommeiler gegen Abstürze von Kampfflugzeugen geschützt. Doch die Katastrophe von Fukushima bringt alte Gewissheiten ins Wanken. Die Reaktorsicherheitskommission hat nun den Auftrag, von Neuem zu prüfen, welche Folgen der Absturz eines Militärflugzeuges tatsächlich haben könnte, doch währenddessen jagen die Militärjets weiter im Tiefflug an Kernkraftwerken vorbei. Die Luftwaffe beteuert, dass die Kampfpiloten im Tiefflug einen Mindestabstand von 1,5 Kilometern von jedem Kernkraftwerk einhalten müssten. Kritiker halten dies angesichts der Fluggeschwindigkeiten von 200 Metern pro Sekunde und mehr für unzureichend.

WTF?!? :shock:
Great people care.
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Find ich auch etwas seltsam. Allerdings übertreiben die Medientypen auch wieder munter oder haben keine Ahnung von Mathe/Physik.

Wenn tatsächlich ein Mindestabstand von 1,5km eingehalten wird bedeutet das, dass hiermit der Abstand einer Tangente zum Kraftwerk gemeint sein wird. Und an diesem Punkt müsste man schon um 90 ° wenden und dann sofort wieder mit 200 m/s geradeausfliegen... dagegen spricht bloß dummerweise die Trägheit, die Aerodynamik und auch die Belastbarkeit von Flugzeug und Pilot :lol:

Daher wird der Abstand zum Kraftwerk in Flugphasen in denen man sich grob in die Richtung des Kraftwerks bewegt tatsächlich deutlich größer sein.
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Schließt du gerade von deinem gesunden Menschenverstand auf offizielle Vorschriften? Ganz, ganz dünnes Eis... ;)

Außerdem: Das ist ja super, wenn ein Flugzeug da normal dran vorbeifliegt. Aber die üben Luftkampfmanöver! Schnelles Ausweichen und so.
Great people care.
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Ja ich finde den Übungsort auch nicht gerade gut gewählt. Ich bin halt einfach etwas allergisch gegen solche Beiträge diverser Sendungen und Magazine wie Monitor, Frontal21 etc. :P
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(08.04.2011, 01:54)Fury schrieb: Ich bin halt einfach etwas allergisch gegen solche Beiträge diverser Sendungen und Magazine wie Monitor, Frontal21 etc. :P
Naja, "allergisch" bin ich gegen solche Beiträge eigentlich gar nicht. Ich finde es gut, daß es investigativen Journalismus gibt. Richtig ist aber, daß man diese Art der Berichterstattung immer besonders kritisch betrachten muß, weil nicht selten Außenseitermeinungen als einzige zu Wort kommen und bei den Rechercheuren ein gewisses Sensationsinteresse da ist. Nicht selten ist die Faktenlage recht dünn und wird durch emotional aufgeladene Statements oer Interviews mit Betroffenen und Anwohnern vermischt.

Gerade letzteres war in diesem Monitor-Beitrag der Fall. Da kamen sehr viele Anwohner zu Wort, die sich einfach bedroht fühlten. Den Fragen, wie groß die Gefahr bei Einhaltung der Vorschriften wirklich ist bzw. welche Restrisiken es gibt, und ob die Vorschriften sklavisch eingehalten werden in Übungs-Luftkampfmanövern, wurde nicht nachgegangen.

So wurde z.B. nicht klar, ob die Flughöhe kumulativ oder alternativ zum Seitenabstand eingehalten werden muß. Da eine Mindestflughöhe über 1,5 km neben dem Kraftwerk wenig Sinn macht, vermute ich, daß es alternativ ist. Das bedeutete dann aber, daß bei hoch genugem Flug doch auch Manöver direkt über dem AKW stattfinden dürften. - Wissen tue ich es nicht.

Interessant war auch die eher am Rande erwähnte Tatsache, daß mit der Sicherheit gegen einen Flugzeugabsturz nur der Reaktorraum selbst gemeint ist, die umliegenden Einrichtungen, wie Kontrollzenturum, Zuleitungen und wer-weiß-was-noch aber nicht in gleicher Weise geschützt sind. Gerade aus Japan wissen wir aber ja nun, daß auch wenn das Reaktorgebäude selbst überlebt (und die haben auch dort das Erdbeben und den Tsunami überstanden) eine Katastropfe eintreten kann, etwa wenn Wasser- oder Stromleitungen sowie die Notstromaggregate beschädigt werden. - Ob es hier wirklich an einem genügenden Gesamtschutz im Falle eines Kampfjet-Absturzes mangelt, hat der Beitrag leider auch nicht weiter verfolgt.

Insofern finde ich es schon richtig, daß das Thema gerade im Rahmen der aktuellen Atomsicherheitsdiskussion aufgegriffen wird. Man muß aber eben schon sorgfältig trennen, was man wirklich weiß und was nur ein "Gefühl" ist. - Womit ich allerdings auch nicht sagen will, daß man auf die Bedrohungsgefühle der Anwohner keine Rücksicht nehmen sollte. Eine vernünftige Information der Anwohner (hat die stattgefunden?) sollte das Mindeste sein.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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(08.04.2011, 08:42)Zurgrimm schrieb: [...] Nicht selten ist die Faktenlage recht dünn und wird durch emotional aufgeladene Statements oer Interviews mit Betroffenen und Anwohnern vermischt.

Gerade letzteres war in diesem Monitor-Beitrag der Fall. Da kamen sehr viele Anwohner zu Wort, die sich einfach bedroht fühlten. Den Fragen, wie groß die Gefahr bei Einhaltung der Vorschriften wirklich ist bzw. welche Restrisiken es gibt, und ob die Vorschriften sklavisch eingehalten werden in Übungs-Luftkampfmanövern, wurde nicht nachgegangen.

[...]

Insofern finde ich es schon richtig, daß das Thema gerade im Rahmen der aktuellen Atomsicherheitsdiskussion aufgegriffen wird. Man muß aber eben schon sorgfältig trennen, was man wirklich weiß und was nur ein "Gefühl" ist. - Womit ich allerdings auch nicht sagen will, daß man auf die Bedrohungsgefühle der Anwohner keine Rücksicht nehmen sollte. Eine vernünftige Information der Anwohner (hat die stattgefunden?) sollte das Mindeste sein.
Eben, ich finde auch, man sollte das Emotionale nicht unterschätzen. Es pochen immer alle auf rationale, von Fakten beherrschten Diskussionen, dabei sind die herrschenden Emotionen meiner Meinung nach als Teil der Faktenlage zu betrachten. Wenn man das tut, kommt man sehr viel eher zu der Ansicht, dass dieser Beitrag, auch wenn er [sorry, mein Fehler] der sicher zumindest teilweise aus den Ängsten der Anwohner resultiert ist, genauso gültig ist wie einer, in dem sie akribisch ausgemessen hätten, wie die Flugzeuge sich tatsächlich um das AKW bewegen und daraus - "wissenschaftlich fundiert" - einen Gefährdungsfaktor errechnet hätten.

Ich widerspreche deiner Meinung nicht, dass man, kurz gesagt, beim Gucken sein Hirn nicht abschalten darf. Das ist für mich selbstverständlich. Es geht mir allein um die Betrachtungsweise (die fett markierten Sätze). Ehrlich gesagt finde ich das Herabspielen von Gefühlen und Emotionen in Diskussionen gleich welcher Art nämlich eine ganz unsägliche Praxis. Damit will ich mich ausdrücklich nicht der Politiker-Floskel "Wir müssen die Ängste der Bevölkerung ernstnehmen" anschließen. Es genügt nicht, zu sagen "Ich weiß, dass dich das beunruhigt", wenn man das trotzdem überhaupt nicht in die Bewertung der Situation einbezieht und schließlich zu dem Ergebnis kommt, dass es "objektiv"/"rational"/"faktisch" gesehen gar keinen Grund zur Beunruhigung gibt und somit alles in Ordnung ist. Wer das tut, verleugnet - polemisch ausgedrückt - schlicht seine menschliche Abstammung.

(Politisch gesehen führt das auf Dauer sowieso nur dorthin, dass irgendwann wieder einer kommt, von dem die mittlerweile emotional ausgehungerten Menschen sich ernstgenommen fühlen und dem sie dann in Scharen zulaufen. Und dann kann man nur hoffen, dass dieser Jemand ehrliche und gute Absichten hat.)

Unabhängig davon bleibt natürlich die Frage, wieso die ausgerechnet dort ihre Übungen abhalten müssen. Besteht irgendeine Notwendigkeit, dass es gerade dieser Ort sein muss? :confused: Wenn nicht, wäre nämlich diese ganze Diskussion mal wieder unnötig und dann könnte man sich auf andere Dinge konzentrieren. Im Beitrag sagt einer: "Man muss es ja nicht provozieren."
Great people care.
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(08.04.2011, 13:09)Boneman schrieb: Eben, ich finde auch, man sollte das Emotionale nicht unterschätzen. Es pochen immer alle auf rationale, von Fakten beherrschten Diskussionen, dabei sind die herrschenden Emotionen meiner Meinung nach als Teil der Faktenlage zu betrachten.
Dem würde ich auch nicht widersprechen. Mich stört nur, wenn Emotionales, also subjektive Ängste und Befürchtungen, mit einer Faktenanalyse vermischt werden. Es geht nicht darum, ob die Einbeziehung der Ängste der Bevölkerung erforderlich ist, sondern wie in einem Bericht argumentiert wird, ob aufrichtig klargemacht wird, welche Forderung sich auf objektive Fakten stützen und welche auf die Emotionen der Betroffenen. Wenn einerseits einzelne Experten zu Wort kommen, andererseits Anwohner emotional aufgeladen berichten und es dann keinen klarstellenden Kommentar dazu gibt, wird leicht der Eindruck suggeriert, daß der Experte die Befürchtungen der Anwohner bestätige, auch wenn er das vielleicht gar nicht wollte oder seine Meinung nur eine wissenschaftliche Außenseitermeinung ist.

Emotionen der Betroffenen darzustellen ist nicht falsch und mit Blick darauf politische Forderungen zu stellen auch nicht. Fehlendes Faktenwissen durch emotionale Statements von Anwohnern zu ersetzen und dann den Eindruck zu erwecken, es sei wissenschaftlich erwiesen, daß eine objektive Gefahr vorliegt, das ist falsch. Und diese Gefahr sehe ich bei der einen oder anderen Reportage aus dem Bereich des investigativen Journalismus, der sich eben allzuoft an der grenze zum Sensationsjournalismus bewegt.

(08.04.2011, 13:09)Boneman schrieb: Es genügt nicht, zu sagen "Ich weiß, dass dich das beunruhigt", wenn man das trotzdem überhaupt nicht in die Bewertung der Situation einbezieht und schließlich zu dem Ergebnis kommt, dass es "objektiv"/"rational"/"faktisch" gesehen gar keinen Grund zur Beunruhigung gibt und somit alles in Ordnung ist. Wer das tut, verleugnet - polemisch ausgedrückt - schlicht seine menschliche Abstammung.
Wie Du dem Schluß meines letzten Beitrages entnehmen kannst, tue ich das ja auch nicht. Nur kann man, je nachdem, was das Ergebnis der Recherche ist, zu unterschiedlichen Ergebnissen bzw. Problemlösungen kommen. Besteht etwa eine objektive Gefahrt, daß bei so einem Manöver ein Super-GAU ausgelöst wird, dann müssen diese unbedingt unterlassen werden. Eine andere Forderung verbietet sich geradezu. Wenn es um die Befürchtungen der Anwohner geht, aber objektiv keine Gefahr besteht, genügt eventuell eine intensive Information über den Einsatz, um diese Ängste zu zerstreuen.

(08.04.2011, 13:09)Boneman schrieb: Unabhängig davon bleibt natürlich die Frage, wieso die ausgerechnet dort ihre Übungen abhalten müssen. Besteht irgendeine Notwendigkeit, dass es gerade dieser Ort sein muss? :confused:
Ich kann das nicht letztendlich beurteilen, würde aber auch meinen, daß es für eine Übung nicht so schwer sein kann, ein anderes Ziel zu finden. - Doch gehe ich davon aus, daß das Ziel in einiger Nähe zum Stützpunkt liegen soll und eine auffällige Bodenstruktur darstellen muß. So ein Atomkraftwerk mit seinen großen Kühltürmen macht da ja schon was her und ist aus der Luft unverwechselbar. Schon möglich, daß es Gründe gibt, weshalb man dieses ausgesucht hat. Daß diese Gründe so schwer wiegen, auch nach Fukushima noch damit verbundene Restrisiken einzugehen oder auch nur die Bevölkerung zu beunruhigen, kann ich mir schwer vorstellen.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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(08.04.2011, 13:41)Zurgrimm schrieb: Mich stört nur, wenn Emotionales, also subjektive Ängste und Befürchtungen, mit einer Faktenanalyse vermischt werden.
Was nutzen mir als Laie denn eigentlich objektive Daten? Wenn ich z.B. höre, dass mein Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken bei soundsoviel Prozent liegt? Selbst wenn das in Relation zu Verkehrstoten oder sonstwas gesetzt wird, muss ich es irgendwie einordnen. Das ist fast schon ein philosophisches Problem. So wie Menschen nun mal sind, hilft es einfach zu sehen, wie andere Menschen das einordnen. Die meisten sind halt keine Versicherungsmathematiker. Und Du musst zugeben, wirklich reine Faktenanlyse wäre für das Abendprogramm einfach zu öde.
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(08.04.2011, 18:18)Rabenaas schrieb: Und Du musst zugeben, wirklich reine Faktenanlyse wäre für das Abendprogramm einfach zu öde.
Jein, natürlich müssen Fakten aufbereitet und das heißt auch gewertet werden. Es ist letztlich immer eine graduelle Frage. Ich wollte auch nur sagen, daß man bei dieser Art von Informationssendungen eben besonders hinschauen muß, was wirklich auf recherchierten Fakten und was auf einseitig-subjektiven Empfindungen beruht. Nicht selten ist mein Eindruck, daß diese Beiträge tendenziös in eine Richtung gehen und eine gewisse Sensationslust bedienen wollen. Dabei scheint es zuweilen, als gaukelten sie mehr Ungeheuerliches vor, als sich dem zugrundeliegenden Faktenmaterial bei näherem Hinsehen entnehmen lassen würde.

Die Frage, ob es eine objektive Wahrheit gibt, ist in der Tat eine philosophische, die ich an der Stelle nicht aufwerfen wollte. ;)
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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Zurgrimm hat ziemlich genau auf den Punkt gebracht, was mich an solchen Sendungen stört.

Leider war ich zu der Uhrzeit zu müde für eine differenziertere Darlegung ;)
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Objektiv bedeutet : wertfrei, unparteilich, unvoreingenommen, größtmögliches Ausschalten von Gefühlen und Vorurteilen.
Das Gegenteil von subjektiv eben. Das kann doch keiner ernsthaft von sich selber behaupten geschweige denn das ganze
Fernsehteam so sein, das für den Bericht zuständig war.
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(08.04.2011, 19:38)Junivera von Duisburg schrieb: Das kann doch keiner ernsthaft von sich selber behaupten geschweige denn das ganze
Fernsehteam so sein, das für den Bericht zuständig war.
Kein Mensch ist völlig objektiv, das ist immer graduell. Und doch gibt es seriösere und weniger seriöse Berichterstatung. Es ist ja auch ein Unterschied, ob Du die Tagesschau in der ARD guckst oder RTL II Nachrichten. Wobei ich betone, daß ich Berichte von Frontal 21 und Monitor nicht, schon gar nicht pauschal, mit Nachrichten oder gar Boulevardmagazinen der Privatsender auf eine Stufe stellen will.

Mit dem Hinweis, daß niemand objektiv sei und daß es ohnehin keine objektiv wahren Fakten gibt, weil jede Wahrscheit etwas Subjektives hat, kann man natürlich jede Diskussion über die Qualität von Berichterstattung von vornherein zurückweisen. - Und doch gibt es eben Qualitätsunterschiede, die an sachlichen Kriterien beurteilbar sind. Und diese Qualitätsunterschiede sind bei den Berichten aus dem Bereich des investigativen Journalismus besonders deutlich zu bemerken. Dabei gibt es durchaus innerhalb einer Reihe Beiträge, die sehr gut recherchiert oder zumindest seriös dargestellt sind (denn es geht ja tatsächlich nicht immer nur um harte Fakten) und solche, die das nicht sind, sondern Tatsachen und Emotionales vermischen sowie Außenseitermeinungen nicht als solche kenntlich machen. Manche Frontal 21 Sendungen finde ich z.B. richtig beeindruckend, über andere schüttele ich nur den Kopf.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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(08.04.2011, 13:41)Zurgrimm schrieb:
(08.04.2011, 13:09)Boneman schrieb: Es genügt nicht, zu sagen "Ich weiß, dass dich das beunruhigt", wenn man das trotzdem überhaupt nicht in die Bewertung der Situation einbezieht und schließlich zu dem Ergebnis kommt, dass es "objektiv"/"rational"/"faktisch" gesehen gar keinen Grund zur Beunruhigung gibt und somit alles in Ordnung ist. Wer das tut, verleugnet - polemisch ausgedrückt - schlicht seine menschliche Abstammung.
Wie Du dem Schluß meines letzten Beitrages entnehmen kannst, tue ich das ja auch nicht.
Ja, ist mir aufgefallen. Trotzdem suggerieren die markierten Sätze, dass diese zwanghafte Trennung von "Fakten" und Emotionen absolut notwendig wäre, um zu einer "rationalen" (und nur dann guten) Entscheidung zu kommen. Diese Meinung und der herablassende Blick auf alles Emotionale ist leider eine Art Volkskrankheit, vor allem in elitären Kreisen der Politik und Wissenschaft. Ich weiß nicht, ob euch das schonmal aufgefallen ist.

Zurgrimm schrieb:Kein Mensch ist völlig objektiv, das ist immer graduell. Und doch gibt es seriösere und weniger seriöse Berichterstatung.
Auch hier: Ich weiß nicht, ob du damit "seriös <=> objektiv" implizieren wolltest, jedenfalls muss seriöse Berichterstattung nicht objektiv sein. Bei manchen Themen gibt es so etwas wie einen objektiven Standpunkt ja gar nicht. Man kann ruhig sehr subjektive Ansichten zeigen, solange man sich nicht auf eine Seite beschränkt, sondern möglichst alle existierenden Standpunkte zeigt.

Aber auch da gibt es Ausnahmen, nämlich wenn es um Gegendarstellungen geht oder Alternativen zum herrschenden Meinungsbild aufgezeigt werden; wenn also ein Beitrag einen subjektiven Standpunkt nachliefert, der bisher in der (öffentlichen) Diskussion noch gar keinen oder zu wenig Raum hatte. (Zum Beispiel, wenn mal wieder etwas "alternativlos" bzw. "unumgänglich" sein soll.) Und in diese Kategorie fallen eben oft die Beiträge von Monitor & Co.

Trotzdem liegt es mir fern, diesen konkreten Beitrag zu verteidigen, ich sage das alles nur ganz allgemein. Ursprünglich ging es mir nur um die inhaltliche Aussage, dass die dort ihre Übungen machen, wo es sich nicht wirklich anbietet. Jetzt sind wir schon wieder ins Meta abgetriftet. Wieso passiert das immer mir...? :rolleyes: :D


Edit:
(08.04.2011, 19:38)Junivera von Duisburg schrieb: Objektiv bedeutet : wertfrei, unparteilich, unvoreingenommen, größtmögliches Ausschalten von Gefühlen und Vorurteilen.
Ich finde, da triffst du es ganz gut. Diese "Objektivität" und "Rationalität" wirkt oft zwanghaft und angestrengt. Ist ja auch klar: Der Mensch ist von Natur aus ein (mit)fühlendes Wesen. Wenn er rein "objektiv" und "rational" sein will, muss er sich verstellen, ist in der Folge nicht mehr ehrlich oder authentisch. Das kann natürlich kein Vertrauen wecken. Und ich ganz persönlich glaube auch, dass seine Entscheidungsfähigkeit darunter leidet.
Great people care.
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(08.04.2011, 22:21)Boneman schrieb: Auch hier: Ich weiß nicht, ob du damit "seriös <=> objektiv" implizieren wolltest, jedenfalls muss seriöse Berichterstattung nicht objektiv sein. Bei manchen Themen gibt es so etwas wie einen objektiven Standpunkt ja gar nicht. Man kann ruhig sehr subjektive Ansichten zeigen, solange man sich nicht auf eine Seite beschränkt, sondern möglichst alle existierenden Standpunkte zeigt.
Nein, ich wollte nicht objektiv mit seriös gleichsetzen. Man kann subjektiv berichten, man muß es nur hinreichend kenntlich machen und nicht so tun, als würde man über objektive Fakten berichten, wenn man in Wahrheit mit subjektiven Empfindungen arugmentiert. Für die Frage, ob ein Bericht serös ist, ist es egal, ob er alle Sichtweisen berücksichtigt oder nur eine. Er muß es nur offen tun und seine (ausdrücklichen oder impliziten) Forderungen - so welche gestellt werden - entsprechend formulieren.

Nochmal: Es geht nicht darum, daß nicht über Emotionales berichtet bzw. nicht emotional argumentiert werden darf. Das muß nur richtig eingeordnet werden und darf nicht mit harten Fakten vermengt werden. - Und an der Stelle lasse ich mir auch nicht entgegenhalten, es gäbe keine harten Fakten, weil alles subjektiv sei. Es gibt eben im wirklichen Leben, also jenseits der Philosophie, schon objektive Fakten. Entweder der Sicherheitsabstand wurde eingehalten oder er wurde es nicht (oder man weiß es nicht), das ist ein jeweils Fakt. Daß die Menschen trotzdem Angst haben, ist auch ein Fakt. Wenn Anwohner A sagt, er kann nicht mehr ruhig schlafen, weil er Angst hat, das AKW geht in die Luft und seine Nachbarn und er haben schon immer einen Geigerzähler und Jod-Tabletten unter dem Bett liegen (frei erfunden), dann ist das eine emotionale Argumentation. Die kann man bringen, muß sie aber richtig einordnen und kann (ebenfalls frei erfunden) nicht sagen oder suggerieren: In der Nähe von deutschen AKW kann man schon heute nicht mehr ruhig schlafen und führt ein Leben mit ständig griffbereitem Jod und Geigerzähler. Und wenn man dann noch den Wissenschaftler XY einblendet, der sagt, daß bei einer Explosion des Reaktors zu erwarten ist, daß die radioaktiven Stoffe sich soundsoweit ausbreiten und davon auch das Dorf Z, in dem Anwohner A wohnt, betroffen sein würde und der eloquente Abgeordnete der Fraktion Die Linken dann sagt, die Regierung wisse schon lange um die Risiken dieses AKW und sei untätig und habe den Sicherheitscheck nicht richtig durchgeführt und eigentlich hätte das AKW schon vor seiner Inbetriebnahme wieder abgeschaltet werden müssen, dann wird eben eventuell der Eindruck erweckt, daß die Unsicherheit des AKW ein harter Fakt sei, obwohl hauptsächlich mit Emotionen Einzelner, wissenschaftlichen Banalitäten und politischen Außenseitermeinungen aus Kreisen der Opposition argumentiert wurde.

Das meine ich. Man muß alles richtig einordnen und sollte da snicht allein dem Zuschauer überlassen, sondern es in den redaktionellen Kommentaren schon tun. Dann ist der Bericht seriös.

Im übrigen halte ich Sachlichkeit in Diskussionen aller Art für grundlegend. Emotionales muß zwar ernst genommen werden, aber als sachlicher Fakt. Daß eine Mehrheit von Anwohnern Angst vor etwas hat, das ist dann eben auch ein einzubeziehender sachlicher Fakt. Aber gerade wenn es um Entscheidungen geht, wollen wir, daß die auf sachlicher Grundlage getroffen werden, nicht auf emotionaler.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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(08.04.2011, 22:21)Boneman schrieb: Ja, ist mir aufgefallen. Trotzdem suggerieren die markierten Sätze, dass diese zwanghafte Trennung von "Fakten" und Emotionen absolut notwendig wäre, um zu einer "rationalen" (und nur dann guten) Entscheidung zu kommen. Diese Meinung und der herablassende Blick auf alles Emotionale ist leider eine Art Volkskrankheit, vor allem in elitären Kreisen der Politik und Wissenschaft. Ich weiß nicht, ob euch das schonmal aufgefallen ist.
Wohl eher eine philosophische Lehre (bzw. die entsprechende Grundhaltung) genannt Stoa.
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(08.04.2011, 21:16)Zurgrimm schrieb: Manche Frontal 21 Sendungen finde ich z.B. richtig beeindruckend, über andere schüttele ich nur den Kopf.

Das stimmt, geht mir auch so. Der Grad bei investigativen Journalismus ist wie auf dünnem Eis sich bewegen. Die Beiträge zwischen gut oder schlecht können ganz schnell umkippen, immer riskant.
Über Kopfschüttel Beiträge wird seltener gesprochen.

(08.04.2011, 22:21)Boneman schrieb: Jetzt sind wir schon wieder ins Meta abgetriftet. Wieso passiert das immer mir...? :rolleyes: :D

Da bist du nicht alleine und hier in guter Gesellschaft. Das passiert auch anderen. :rolleyes: :D

(08.04.2011, 22:21)Boneman schrieb: Wenn er rein "objektiv" und "rational" sein will, muss er sich verstellen, ist in der Folge nicht mehr ehrlich oder authentisch. Das kann natürlich kein Vertrauen wecken. Und ich ganz persönlich glaube auch, dass seine Entscheidungsfähigkeit darunter leidet.

Das glaube ich auch, das die Entscheidungsfähigkeit darunter leidet. Man ist angepasster wie vorher.
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