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Gedankenexperiment
#1
Hallo zusammen,

nachdem meine wirren Gedankengeänge in keinen anderen Thread so richtig passen mögen, mache ich eben diesen auf. ;)

Ich habe mir überlegt, wie es gewesen wäre, wenn man AFdZ anders gestaltet hätte und zwar als Geschichte Ardos.
Wie, was? Das ist eigentlich schon Ardos Geschichte (und die von Forgrimm und Cuano)?

Ähh ok, dann lasste es mich anders formulieren: was wäre, wenn man Ardo zur Hauptperson erkoren hätte?

Je länger ich über diese Idee nachdenke, desto besser finde ich sie!
AFdZ erzählt, wie ich ja grad schon geschrieben habe, die Geschichte von Ardo, Forgrimm und Cuano und Ardo ist eindeutig der Kopf der drei. Daher finde ich es schon eher seltsam, dass er solange in den Hintergrund tritt und einen Nobody das Ruder überlässt. Naja, bis zum letzten Kapitel, wo ihm plötzlich das Ruder in die Hand gedrückt wird (zumindest kam mir das so vor), was mir aber durchaus legitim erscheint.
Mit diesem "Stilmittel" könnte man mMn die Geschichte viel flüssiger und vllt sogar spannender erzählen, als es so möglich ist. Mit diesem Nobody als Anführer muss man irgendwie die Story hinbiegen (z.B. dieses ominöse Gift...).
Außerdem gibt es das ja schon. In Gothic und in The Witcher kann man nur einen Char auswählen (Ok, in Gothic kann man aber alles mögliche mit dem anstellen und the Witscher hab ich nicht gespielt. :pfeif: ).
Was man bei dieser Situation besser realisieren könnte, wären mehr verschiedene Partymitglieder, so wie im ersten Teil...

Der Kritikpunkt wären ganz klar, dass man die Charaktergenerierung weglassen muss, worauf ja DraSa eher stolz ist. Oder aber man muss sie stark abwandeln, damit man sich einen eigenen Ardo basteln kann. Oder man erstellt sich nur einen Nebencharakter.


Was haltet ihr von meiner Idee? Habt ihr weitere Pro's oder Con's?
Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?
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#2
Du meinst also Ardo als Ersatz für den selbsterstellten Helden?

Hm.... weiß nicht, ob ich mich dafür erwärmen könnte.

Wenn man die Truppe mit Cuano, Forgrimm und Fayris/Jaakon voll macht, ist das so extrem... "fest". Bei nem Solo-Spiel ist das ja noch ok, aber bei Gruppenspielen.... kann ich mir schlecht vorstellen. Mir würde auch kein Spiel einfallen, bei dem das so realisiert wäre. Die alten Final Fantasy-Teile gehen in die Richtung, wo diverse Charas eine bestimmte Profession haben, aus der man sie kaum ausbrechen lassen kann. Aber dafür gibt es im Gegenzug sehr viele Teammitglieder, um seine Gruppe nach belieben zusammenzustellen. Das würde in AFdZ ja fehlen, wenn man in der Hinsicht nicht auch was ändert.

Es hätte sicher seinen Reiz, jemanden zu spielen, der im Vorgänger schon tot ist. :D
Da müsste aber schon einiges umstrukturiert werden.
Die der Götter Gunst verloren,
sind verfallen einer Macht -
Die sie führt zu fernen Toren,
und durch sie in ew'ge Nacht.
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#3
Der Vergleich mit Gothic und The Witcher hinkt etwas: in ersterem werden "nur" das Äußere sowie der grundlegende Charakte des Helden festgelegt, anschließend ist man in seiner Entwicklung aber noch freier als im ersten DraSa. Dem dortigem Helden stehen wirklich alle Wege offen, Ardo ist und bleibt ein Krieger.
Und was den Hexer Geralt Geralt angeht: ja, hier wird man gezwungen, genau diese Person zu spielen. Aber der ist schon ein extrem cooler Charakter - und er kann sowohl Kämpfen als auch Zaubern und versteht sich darüber hinaus noch auf Alchemie... selbst hier hat man als Spieler also mehr Einfluss auf die Entwicklung des Helden als bei Ardo, bei dem man sich ja letztlich (um der Figur des Adligen Kämpfers treu zu bleiben) nur entscheiden kann, ob man nun Schwertern oder Fechtwaffen den Vorzug geben will und ob man lieber Selbstbeherrschung oder Etikette zuerst steigert.

Ich würde kein DSA-Spiel mit einem solchem vorgefertigtem Charakter spielen wollen und bin mir auch sicher, dass der Wiederspielwert erheblich darunter leiden würde. Mir persönlich gefällt die Tendenz, das Generierungssystem näher an die Möglichkeiten des P&P anzugleichen, gut.
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#4
Sowas würde mich auch überhaupt nicht reizen. Jedenfalls nicht bei DSA. Da will ich mit meinen eigenen Helden spielen und nicht mit denen, die mir aufgezwungen werden. Den Weg, den Drakensang eingeschlagen hat, finde ich noch ganz okay. Wenigstens der eigene Held ist individuell wählbar. Und solange daneben die Auswahlmöglichkeiten stimmen (was nur im ersten Teil der Fall war), kann ich damit leben. Wenn man mir das beim eigenen Helden aber auch noch nehmen würde, würde ich mir das Spiel vermutlich gar nicht mehr kaufen. Das ist dann ja nicht mehr mein eigener Held. Da wäre ich sehr skeptisch.

Aber auf lange Sicht ist das in der NLT einfach viel cooler gewesen; die ganze Gruppe selber zu wählen macht dann doch irgendwie viel mehr Spaß. Für Drakensang 3 wäre es richtig genial, wenn man da auch seine Gruppe wieder komplett selbst zusammenstellen könnte. Ich bezweifle zwar, dass man einen solchen Weg einschlagen wird, aber hoffen darf man ja. Dass in AFdZ die Wiederspielbarkeit durch die mickrige Auswahl an Charakteren doch etwas gelitten hat, kommt ja vielleicht auch bei den Entwicklern an.

AFdZ hat ja immerhin bei der Generierung einen wirklich guten Schritt gemacht. Das könnte man ja durchaus noch weiter ausbauen, so dass vielleicht auch Talente/Zauber durch entsprechende Wahl von Vorteilen gleich freigeschaltet werden können, die vielleicht etwas atypisch sind. Alles, was mehr Möglichkeiten zur Individualität schafft, begrüße ich grundsätzlich. Mir ist die ach so pingelige Einhaltung der Vorlagen aus dem P&P aber auch nicht so wichtig, weil ich ohnehin nie ernstlichen Kontakt damit hatte. Insofern bin ich da vielleicht etwas liberaler.

Natürlich wäre der Weg über eine komplett selbst erstellbare Gruppe mit ziemlichem Aufeand verbunden, weil man ja nach Möglichkeit auch die Dialoge und solche Dinge würde beibehalten wollen. Im Grunde müsste man für jeden Archetypen eine eigene Stimme haben und auch eigene Meinungen und Ansichten einsprechen, so dass die Helden wirklich auch etwas Farbe gewinnen. Dann wäre das auch beim eigenen Helden möglich. In der NLT war das aber sicher einfacher, da haben einfach alle immer den gleichen Quark gelabert. Bei Drakensang hätte man da vermutlich schon andere Ansprüche. Aber von mir aus könnte man sich von der Vollvertonung auch wieder lösen, wenn es dadurch einfacher würde. Aber naja, ich sinniere sowieso nur rum... das alles wird wohl nicht geschehen.
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#5
Hmm, ok ich glaube, ich muss meine Idee näher erläutern.

Natürlich ist es nicht sonderlich toll, wenn man einen Helden als Hauptchar aufgedrängt bekommt und natürlich hinken die Vergleiche mit Gothic und The Witcher ziemlich (ich kenn mich halt zu wenig aus^^), trotzdem finde ich es immer noch seltsam wenn man Ardos Geschichte nicht aus Ardos Sicht spielt...

Um das Spiel abwechslungsreicher zu machen, hätte ich in diesem Fall Cuano und Forgrimm sehr früh ins Spiel gebracht, aber ähnlich wie bei DraSa über die Zeit viele weitere Chars ins Spiel eingefügt. So kann man sich dann nach Belieben eine eigene Gruppe zusammenstellen. Und um die Chargenerierung nicht vollends zu kicken, könnte man ja (wie schonmal erwähnt) einen (oder gar mehrere) dieser Chars selbst erstellen...

Also ich würde und man müsste natürlich das Spiel stark modifizieren, sonst leidet sicherlich der Spielspaß und v.a. die Wiederspielbarkeit.

Trotzdem, die Idee bleibt: Ardos Geschichte aus seiner Sicht... ;)
Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?
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#6
Hallo!

Ich finde die Idee eigentlich garnicht schlecht (oke, ist jetzt leider zu spät dafür). Als Add-On zum ersten Teil wäre das sogar interessant gewesen, besser jedenfalls als die gewählte Lösung. Nehmen wir mal an, man hätte sich wie folgt entschieden:
Ein Add-On in dem man Ardo spielt (und das auch so propagiert, damit es keine Missverständnisse gibt), mit Cuano und Forgrimm als seine Begleiter (wie gehabt...), einem jungen Helden, dem man in Nadoret über den Weg läuft ("eigener" Charakter). Cuano und Forgrimm begleiten Ardo oft, gehen aber auch ihren eigenen Untersuchungen nach, so dass nicht immer die beiden dabei sind (jedoch verlässlich oft, dass man sie als Teil der Gruppe wahrnimmt). Während der Suche nach den verschwunden Sachen trifft man eine Gruppe, die aus anderen Gründen ähnliche Ziele verfolgt und sich bei der ein oder anderen Aufgabe anschließt/man sich über den Weg läuft, aber auch eigene Ermittlungen anstellt. Somit hätte man das Grundkonzept wie es jetzt besteht gehabt, jedoch eine größere Varianz bei der Gruppenzusammensetzung, deren Mitglieder einem überlappend wechselnd zur Verfügung stehen um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Und immer wieder ein junger Abenteurer, den man versehentlich in das ein oder andere mit hineinzieht.... Wäre für mich glaubhafter als ein junger Bursche wird zufällig angetroffen und nur weil er der einzige ist, der sich mit keinem zoft übernimmt der die Leitung der Gruppe... Ich denke auch, für ein kurzes Abenteuer wäre das sehr unterhaltsam, je nachdem wie einem die Verstrickungen der einzelnen Gruppen präsentiert würden und man den eigenen Helden aus Drasa da irgendwie mit einbinden könnte.
Obwohl ich eigentlich Kontinuität bei meiner Gruppe bevorzuge (und NLT artig gerne meine Gruppe selbst generiere) hätte es lustig werden können. Von daher eine gute Idee, schade nur, dass sie nicht verwirklicht werden wird (oder wurde)....
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#7
Warum dann aber nicht komplett anders:
Man könnte die Charaktererschaffung ausweiten, auf, sagen wir mal, vier Charaktere --> "In der Tradition der NLT". Das Spiel beginnt in Havena (war ´s glaub ich). Die Helden sitzen in einer Taverne und bekommen das Gespräch zwischen Mora und Cuano mit und werden daraufhin von Cuano zu Gehilfen (Schmiere stehen, Wachen ausschalten, o.ä.) bequatscht. Der Coup geht bekanntermaßen schief, die Helden sitzen mit Cuano in der Patsche.
Im weiteren Spielverlauf verteilt Ardo, als "Chef" die Aufträge: "Los, findet heraus, was in der Zollfeste vor sich geht. Nehmt Euch Cuano oder Forgrimm als Unterstützung mit." --> Auswahl-Optionen: Cuano (Schleichenquest), Forgrimm (Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Quest).
Damit wäre die Gruppenwahl zu 80% Spieler-Sache und durch das "Nehmt Euch ... mit" Hat der Story-Autor immer min. einen Char in der Truppe, der die nötigen Fähigkeiten hat die Aufgabe zu lösen.
Dem Problem, daß Cuano sicher keinen lauten Thorwaler mit auf die Diebestour zu Ardo nehmen würde kann man z.B. so begegnen, daß Cuano nur die Chars mit in den Keller nimmt, die mindestens einen bestimmten Wert in Schleichen haben, oder gar alleine geht (vom Spieler gesteuert). Der Rest soll oben bleiben und evtl. die Wachen ablenken, oder so...

So würde man wieder eine gewisse Freiheit in die Gruppenzusammenstellung bringen, aber die erzählte Geschichte nicht gänzlich überkopf werfen. Ausser dem kann man so auf das gezwungenen Stilmittel Gift-Attacke verzichten.
Und Tod grinste, genau genommen blieb ihm aber auch gar nichts anderes übrig...
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