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Interessanter Artikel über die neuesten Änderungen in unserem Stammbaum.
Übrigens hat SeaShep die Walfänger schon wieder aus der Antarkits verscheucht.
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Ich bin auf diesen Thread gestoßen und wollte mir einmal herausnehmen auf einen anderen Fall, der zum Gesamtthema passt, aufmerksam zu machen. Es geht konkret um die Aktionen von Greenpeace, welche im Spessart kampieren um gegen die ihrer Meinung nach unethischen Bewirtschaftungen alter Buchenwälder zu protestieren. Um sich ein wenig schlau zu machen sind hier einige Stimmen einiger beteiligter Stellen:
http://www.greenpeace.de/themen/waelder/...setze_auf/
http://www.baysf.de/de/home/unternehmen_...erdig.html
http://www.br.de/franken/inhalt/aktuelle...en100.html
http://www.sueddeutsche.de/bayern/streit...-1.1343089
Dieses Thema ist für mich als Student der Forstwissenschaften von besonderem Interesse, insbesondere interessiert mich hier die Wahrnehmung der Thematik in der Öffentlichkeit sowie die Kommunikation der betroffenen mit eben dieser. Da hier nicht unmittelbar Leben auf dem Spiel stehen, wie es bei den meisten Tierschutzaktionen der Fall ist, könnte man davon ausgehen dass die Diskussion um heimische Wälder nicht ganz so emotional geführt wird wie es ansonsten üblich ist. Doch tatsächlich ist das weit gefehlt: Wenn es um die Wälder in Deutschland geht tobt seit jeher eine hitzige Diskussion zwischen Politikern, Forstleuten und Umweltschützern sowie ein zumeist betretendes Schweigen der breiten Öffentlichkeit.
Es sind Aktionen wie diese die den Sprung des Diskurses durch gezielt eingesetzte Medienwirksamkeit in die breite Öffentlichkeit bewirken. Im Grundsatz geht es um die Kritik seitens Greenpeace an den Bayerischen Staatsforsten dass diese den Spessart entgegen des Naturschutzes und verstärkt unter Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit behandeln. Am meisten Aufsehen hat hier sicherlich die Aktion der Aktivisten verursacht, 2000 Douglasiensetzlinge aus dem Wald zu entfernen und gegen junge Buchen auszutauschen.
In dieser Diskussion sieht man sehr deutlich mit welchen Methoden dieser Konflikt auf beiden Seiten ausgetragen wird, der im Endeffekt auf eine Vorstellung von Wald- und Naturschutz zurückgeht die jede Seite für sich selbst aufgestellt hat. Die Aktivisten, die hier "Selbstjustiz" üben aufgrund ihrer selbst aufgestellten Vorstellungen wie der Wald im Spessart aussehen soll und die Förster, die hier die landeseigene Vorstellung der Verbindung von Naturschutz und Nutzen realisieren
Vorweg möchte ich noch sagen, dass ich persönlich aus fachlicher Sicht Kritik an beiden Seiten üben kann, doch das sollte nicht das Hauptthema sein. Viel mehr auch hier die Frage: Ist das Handeln der Aktivisten hier ethisch vertretbar?
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28.04.2012, 12:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.04.2012, 12:04 von Silencer.)
(28.04.2012, 09:17)Vangar Vega schrieb: Dieses Thema ist für mich als Student der Forstwissenschaften von besonderem Interesse, insbesondere interessiert mich hier die Wahrnehmung der Thematik in der Öffentlichkeit sowie die Kommunikation der betroffenen mit eben dieser. Da hier nicht unmittelbar Leben auf dem Spiel stehen, wie es bei den meisten Tierschutzaktionen der Fall ist, könnte man davon ausgehen dass die Diskussion um heimische Wälder nicht ganz so emotional geführt wird wie es ansonsten üblich ist. Doch tatsächlich ist das weit gefehlt: Wenn es um die Wälder in Deutschland geht tobt seit jeher eine hitzige Diskussion zwischen Politikern, Forstleuten und Umweltschützern sowie ein zumeist betretendes Schweigen der breiten Öffentlichkeit.
Das Problem liegt wohl generell darin, ein Thema, hier wohl der Konflikt um die "richtige" Baumbepflanzung erst einmal einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen. In der Regel gibt es ja zwei Seiten, die gegensätzliche Positionen vertreten. Ohne nähere Informationen (und dafür reichen die Links schonmal nicht aus) kann man das als unbedarfter Bürger wohl kaum beurteilen. Greepeace behauptet etwas, die zuständigen Stellen, wehren sich (zurecht?) dagegen. Insofern wie soll man sich dazu positionieren? Letztendlich ist es natürlich immer schwierig, Pro und Contra abzuwägen, wenn man oft in solchen Fällen bewusst nur selektiv informiert wird.
Zitat:Es sind Aktionen wie diese die den Sprung des Diskurses durch gezielt eingesetzte Medienwirksamkeit in die breite Öffentlichkeit bewirken. Im Grundsatz geht es um die Kritik seitens Greenpeace an den Bayerischen Staatsforsten dass diese den Spessart entgegen des Naturschutzes und verstärkt unter Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit behandeln. Am meisten Aufsehen hat hier sicherlich die Aktion der Aktivisten verursacht, 2000 Douglasiensetzlinge aus dem Wald zu entfernen und gegen junge Buchen auszutauschen.
Als unbedarfter eher misstrauischer Bürger, würde ich dazu tendieren, Greenpeace zu glauben. Denn Wirschaftlichkeit und Produktivitätskriterien scheinen ja in dieser Gesellschaft über allem zu stehen. Das Problem, Greenpeace würde dieses Vorgehen wohl so oder so kritisieren, eben weil der Naturschutz aus ihrer Sicht, so oder so zu wenig berücksichtigt wird. Da haben die zuständigen Stellen wenig Spielraum, außer sie würden es genauso machen, wie Greenpeace sich das vorstellt und das ist wohl der Knackpunkt. Unabhängig davon, ob hier tatsächlich der Naturschutz zum Teil der Wirtschaftlichkeit geopfert wird, fehlt in diesem Sinne, wie sooft auch eine gewisse Kompromissbereitschaft, auf beiden Seiten. Diese eigenmächtigen Aktionen, verschärfen nur den Konflikt.
Zitat:In dieser Diskussion sieht man sehr deutlich mit welchen Methoden dieser Konflikt auf beiden Seiten ausgetragen wird, der im Endeffekt auf eine Vorstellung von Wald- und Naturschutz zurückgeht die jede Seite für sich selbst aufgestellt hat. Die Aktivisten, die hier "Selbstjustiz" üben aufgrund ihrer selbst aufgestellten Vorstellungen wie der Wald im Spessart aussehen soll und die Förster, die hier die landeseigene Vorstellung der Verbindung von Naturschutz und Nutzen realisieren
Ja, aber das hier unterschiedliche Vorstellungen aufeinanderprallen, ist ja nicht das Problem, sondern, dass wohl jede Seite für sich in Anspruch nimmt, die "bessere" Vorstellung parat zu haben. Dazu kommt, dass das Land letztendlich legitimiert ist, während Greepeace als NGO dagegen nur den generellen Anspruch Naturschutz vertritt. Für die zwangsläufige gerichtliche Auseinandersetzung war es sicherlich auch nicht wirklich förderlich diese Douglasiensetzlinge auszutauschen.
Zitat:Vorweg möchte ich noch sagen, dass ich persönlich aus fachlicher Sicht Kritik an beiden Seiten üben kann, doch das sollte nicht das Hauptthema sein. Viel mehr auch hier die Frage: Ist das Handeln der Aktivisten hier ethisch vertretbar?
Es ändert an der grunsätzlichen Situation rein garnichts und verschärft nur den eigentlichen Konflikt. Aus meiner Sicht eine unangemessene Provokation, die über das eigentliche Ziel weit hinausschießt. Man kann nicht auf der einen Seite den dafür vorgesehenen Rechtsweg beschreiten und gleichzeitig seine Position durch solch eine Aktion zum Ausdruck bringen. Ich meine dafür gibt es zurecht klare Grenzen, inwieweit Protest ausgedrückt und vollzogen werden darf. Das nimmt dann auch dem wohl unvermeidlichen Urteilsspruch die Entscheidung vorweg, weil man garnicht erst darauf wartet und das Ergebnis so oder so akzeptiert, sondern damit signalisiert, man würde ja zur Not auch auf solche Maßnahmen zurückgreifen. Klar die Organisation Greepeace bringt sich immer wieder durch solche und ähnliche Aktionen in die Medien, aber ein kohärentes Bild vermittelt das nicht, denn zur vermeintlichen "Not" setzt man dann eben doch die Mittel ein, die man aus eigener Sicht für angemessen hält, letztendlich eben nachdem Motto der Zweck heiligt die Mittel und das ist eine moralische Grundaufassung die ich persönlich nicht teile/teilen kann.
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Greenpeace hat bei mir keinen besonderen Sympathiebonus. Abgesehen davon habe ich keine Probleme mit einer wirtschaftlichen Nutzung von Wäldern. Im Gegenteil halte ich diesen grünen Wirtschaftszweig fördernswert und definitiv besser als Holz aus Raubbau. Also ging ich verhältnismäßig neutral an die Sache heran.
Das hat sich nach dem Lesen des Beitrags des BR (der Nähe zu grünen Fundis traditionell unverdächtig) aber geändert. Die Vertreter der BaySF winden sich sichtlich. "Eine Monokultur können wir nicht unterstützen" ist ein Strohmann-Argument. Die Aktion richtet sich speziell gegen die Duglasien. "Mit der Aktion handelt Greenpeace I**egal und missachtet die bestehenden, demokratisch legitimierten Gesetze und Vorgaben, die von unseren Försterinnen und Förstern vorbildlich umgesetzt werden." Dass GP möglicherweise I**egal handelt stimmt wohl. Der entstandene Schaden von ca €2000,- dürfte die BaySF aber höchstens symbolisch treffen, und wenn Gesetze "vorbildlich umgesetzt" werden, kommt nicht automatisch etwas sinnvolles dabei heraus. Dass "naturnahe und leistungsfähige" Wälder erhalten werden sollen, ist dehnbarer als ein Kaugummi. Wieso entkräftet man nicht die Vorwürfe von GP und veröffentlicht die Forstkarten? Wieso hat eine Anstalt öffentlichen Rechts überhaupt solche Geheimnisse?
Es ist Greenpeace jedenfalls gelungen, das Vorgehen von BaySF in einem ziemlich schlechten Licht darzustellen.
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Was den fraglichen Sachverhalt angeht, fehlen mir leider die Kentnisse, um das abschließend zu beurteilen. Allerdings hab ich bei ähnlichen Diskussionen schon festgestellt, dass sich auch die Umweltschutzorganisationen untereinander nicht einig sind, was denn nun das richtige ist: Die einen wollen Bannwälder wegen dem Artenreichtum, die anderen Kurzumtriebsplantagen wegen dem Klimawandel und dazwischen stehen die Forstbehörden und wollen die klassische extensive Waldwirtschaft weiterführen. Ob es sinnvoll ist, den Re-Neophyten Douglasie einzustreuen, kann ich nicht sagen, zumindest scheint sie ein wertvoller Nutzbaum zu sein.
Was die Greenpeace-Aktion angeht, da denke ich, dass es um reine PR geht. Würden sie eine Chance sehen, vor Gericht etwas zu errreichen, hätten sie das wohl abgewartet. Jedenfalls ist es kaum eine "grüne" Aktion, 2000 Bäume zu vernichten. Greenpeace sucht einfach neue Wege der Spendengenerierung. Seit dem Atomausstieg hat GP größte Probleme, ihr normales Spendenaufkommen zu ereichen, sodass sie neue Konfliktpunkte und insbesondere neue Projektionsflächen für ihre Feindbilder antesten müssen, um sich neue Mittel zu sichern. Greenpeace beschäftigt weltweit über 1000 festangestellte Mitarbeiter, die bisher zu einem großen Teil aus den Spenden der Deutschen finanziert werden. Um das aufrechterhalten zu können, werden sie in Zukunft weitere Testballons starten. Irgendwo müssen sich ja weitere Feindbilder finden lassen.
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Erstmal vielen Dank für eure Antworten
Wie ihr selber gemerkt habt besteht generell das Problem dass die breite Öffentlichkeit in aller Regel wenig bis keine Kenntnisse über zur Entscheidungsfindung wichtige Sachverhalte hat. Das ist auch völlig verständlich da jeder seinen persönlichen Fokus in anderen Themengebieten hat und jeder kann mir da im Hinblick auf seine Spezialisierung sicher recht geben. Ein Beispiel: Bevor ich mit dem Studium angefangen habe konnte ich kaum drei Baumarten auseinanderhalten
Im Hinblick darauf fällt es bei solchen Konflikten immer darauf zurück die für solche Entscheidungsprozesse nötige Unterstützung der Öffentlichkeit auf die Eine oder die Andere Art zu "erhaschen" und wie auch geschrieben wurde geschieht das auf beiden Seiten natürlich durch einseitige Argumente. Im Endeffekt finde ich es erfrischend zu lesen dass anhand der gegebenen Informationen und der Vergangenheit sich niemand zu einem abschließenden Urteil hinreißen lässt aufgrund der Informationen die hier präsentiert werden. Das tue ich im übrigen auch nicht, ich finde das Thema aber sehr spannend. Ich möchte nur klären dass ich keinesfalls den Landesforsten blind folgsam bin, nur weil sich das Wörtchen "Forst" in diesen Wissenschaftszweig einschleicht. Erst recht nicht den Bayerischen, ohne den Bayern zu nahe treten zu wollen, denn es ist leider ein Fakt dass der "Freistaat" in so vielen Belangen seine eigene Suppe kocht dass man selbst als einigermaßen Sachkundlicher "Außenstehender" vor einer Wand steht. Tatsächlich bin ich eher daran interessiert in solchen Naturschutzkonflikten zu vermitteln.
Argumentativ sehe ich einige Punkte bei denen man auf beiden Seiten nachhaken muss:
Ersteinmal, wie Rabenaas schon geschrieben hat, warum zum Geier machen die BaySF aus ihren Forsteinrichtungsdaten ein Geheimnis? Wald ist ein öffentliches Gut (auch privater) und die Landesforsten sind Einrichtungen des öffentlichen Rechts, die Förster immernoch Beamte des deutschen Staates. Kein anderes Bundesland würde auf die Idee kommen diese Daten nicht öffentlich zu machen und dazu besteht ja auch überhaupt kein Grund. Die BaySF treiben hier einen Sachverhalt auf die Spitze, der mich zum Thema Forst, Naturschutz und Öffentlichkeitsarbeit stark beschäftigt: Es findet nämlich von Seiten der Forstleute viel zu wenig Öffentlichkeitsarbeit statt, dieser Fall hier führt das Ganze ad absurdum. Und wenn dort tatsächlich streng nach geltenem Recht verfahren wurde, wo ist das Problem die notwendigen Zahlen darzulegen? Forstleute und auch Jäger (letztere als 'Werkzeuge' der Förster) sind Dienstleister die letztenendes im öffentlichen Interesse handeln. Ein immernoch stark verbreiterter in der Historie bedingte Irrglaube sich in diesen Positionen irgendwie vom Rest des Bürgertums abzuheben führt hier eher zur Entfremdung und schürt damit Un- und Missverständnisse (die Amateurjägerschaft betrachte ich hierbei persönlich am kritischsten, aber das ist ein anderes Thema).
Warum wir Douglasien im Spessart brauchen erschließt sich mir persönlich auch nicht, das Thema ist aber tatsächlich ein heißes Eisen. Pragmatisch betrachtet ist der Baum tatsächlich ein Segen, allerdings sind Langzeitfolgen logischerweise nicht abzusehen. Mit praktischen Argumenten könnte man aber beide Entscheidungen rechtfertigen: Die Douglasie ist prinzipiell an vielen Stellen in Deutschland standortgeeignet obwohl nicht Teil der potentiellen natürlichen Vegetation. Die ausgezeichnete Wuchsleistung mit kurzer Umtriebszeit (wobei ich hier erinnern möchte dass wir von einem Zeitraum von mindestens 40 Jahren sprechen, in der Regel 60-80, hängt von Standort, Nutzung und Funktion ab) begünstigt die Fixierung von Co2, die schnelle Schaffung von ökologischen Pufferzonen (ein Mischwald ist einfach stabiler), bietet Boden- und Erosionsschutz und ist im Hinblick auf die zu erwartende Klimaveränderung eine nachhaltige Baumart.
Allerdings "gehört sie hier nicht her" und das birgt nicht zu unterschätze Risiken. Im ungünstigsten Fall gelingt spezialisierten Schädlingen irgendwann die Einreise mit katastrophalen Folgen, je nachdem in welchem Unfang die Douglasie jetzt gefördert wird. Außerdem weicht man von unseren heimischen Waldgesellschaften ab mit entsprechenden kulturellen und ökologischen Folgen.
Ist jetzt das Vorgehen der Aktivisten, ich meine die Setzlingaktion, hier 'sinnvoll'? Ich denke zu allererst sind Landfriedensbruch (das Betreten von Forstkulturen ist trotz freiem Betretungsrechtes der Wälder verboten) und Sachbeschädigung/Diebstahl generell eine ganz schwache Basis für Verhandlungen, erst Recht in einem Land wie Bayern. Dann ist die Frage ist es sinnvoll die Setzlinge auszureißen und gegen Buchen zu ersetzen? Aus rein ökologischer Sicht ist diese Frage schoneinmal nicht so einfach zu beantworten, die Situation kann besser beurteilt werden wenn die Versuchsanstalten mit ihren genetischen Untersuchungen der "Greenpeace-Bäume" fertig sind. Denn hierbei ist relevant zu wissen dass es in Deutschland ein Gesetz gibt welches sich eigens mit forstlichem Saat/Pflanzgut und deren Ausbringung/Pflanzung in deutschen Wäldern befasst mit dem Hintergrund dass eine "Rotbuche" genetisch nicht gleich eine "Rotbuche" ist sondern es natürlich eine Vielzahl von Provinienzen, also Herkünften/Abstammungen, gibt. Ob die Aktivisten hier "auf die Schnelle" an geeignetes Pflanzenmaterial gekommen sind oder ob die gesetzten Bäume ohnehin nicht für diesen Standort geeignet sind muss geklärt werden. Ich sage nicht dass die Staatsforsten hier für sich erheben können ebenfalls immer mit größter Sorgfalt gehandelt zu haben und bedenkt man die Informationspolitik die sie an den Tag legen will ich das mal stark anzweifeln, aber das ist ein Schnitzer den Greenpeace sich bei einer solchen Aktion nicht leisten dürfte.
Ebenfalls kritisch betrachte ich die Darstellung der Aktivisten die Staatsforsten hier auch emotional als das "Böse" darzustellen und Begriffe wie "Skandal" und "Profitgier" auf den Tisch zu legen. Wir reden hier von einem Wirtschaftszweig, der Forstwirtschaft, der mit Hängen und Würgen gerade einmal 1% (Ein Prozent) des Umsatzes des entsprechenden Wirtschaftsclusters generiert (die entsprechenden Daten entstammen der zweiten Bundeswaldinventur aus dem Jahre 2002, diese ist natürlich öffentlich Einsehbar u.A. auf www.bundeswaldinventur.de). Ebenso sind Wälder für den schnellen Profit nicht unbedingt geeignet, wenn man bedenkt dass Bäume im Schnitt zwei Generationen ausgedehnter Pflege bedürfen um einen nennenswerten Individualwert zu generieren. Stattdessen werden die Leute, finde ich, hier mit "Buzzwords" und spektakulären Bildern "geködert", denn diese spülen letzten Endes, auch das wurde gesagt, wieder Geld in die Kassen der Organisation.
Dabei wird von der Zerstörung 400 Jahre alter Buchenwälder gesprochen. Ein Buchenwald in diesem Alter befindet sich in der Zerfallsphase und ich kenne nieamnden der es in Betracht ziehen würde diese alten Bäume nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu verwerten, da speziell die Rotbuche über einem Alter von 160-180 Jahren als Wertholz nichtmehr interessant ist (Man beobachtet hier einfach langfristige, ökologische Prozesse die sich im Hinblick auf das Holz als Rohstoff wertmindernd auswirken und der Ernteeinsatz würde sich nicht mehr rentieren). Aber hier sei gesagt, ich weiß nicht wie man das in den BaySF handhabt, ich bin Niedersachse Das Auflichten von ohnehin wirtschaftlich genutzten Buchenflächen wurde von den BaySF aber fachlich korrekt mit dem Einstreuen von Eichen begründet. Die Eiche ist eine Lichtbaumart und würde von der Buche ansonsten ausgedunkelt. Hier besteht kein Anlass zu Kritik da generell Maßnahmen die die Diversität eines Waldes fördern, meiner Meinung nach, begrüßenswert sind solange auf ökologische und standörtliche Rahmenbedingungen geachtet wird (Douglasie hier ein Konfliktfall). Denn tatsächlich bedeutet höhere Diversität höhere Artenvielfalt und ein in Deutschland natürlich vorkommender Buchenwald (der daraus entsteht dass ohne menschlichen Einfluss die Buche einfach alles andere schlucken würde) hat tatsächlich eine geringere Artenvielfalt als ein naturnah bewirtschafteter Mischwald. Das ist Fakt, wobei zerfallende Wälder tatsächlich momentan betrachtet in etwa mit Mischwäldern gleichziehen. Wenn man nun mit dem Artenschutz argumentiert wirft man hier eine weitere Frage auf: Ist dem Artenschutz mit höherer oder mit spezialisierterer Artenvielfalt genüge getan?
Puh, viel geschrieben Aber ich denke es wird deutlich worauf ich hinauswollte. Ist es falsch die öffentliche Aufmarksamkeit auf so einen Konfliktfall zu lenken? Natürlich nicht. Aber sind die gewählten Methoden hier das beste Mittel? Mitnichten. Holzhammeraktionismus ist denke ich niemals angebracht.
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(30.04.2012, 07:39)Vangar Vega schrieb: Denn hierbei ist relevant zu wissen dass es in Deutschland ein Gesetz gibt welches sich eigens mit forstlichem Saat/Pflanzgut und deren Ausbringung/Pflanzung in deutschen Wäldern befasst mit dem Hintergrund dass eine "Rotbuche" genetisch nicht gleich eine "Rotbuche" ist sondern es natürlich eine Vielzahl von Provinienzen, also Herkünften/Abstammungen, gibt. Interessant. Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ist es denn biologisch gesehen ein Nachteil, wenn es eine genetische Diversität gibt? Normalerweise bringt man das ja mit größerer genetischer "Robustheit" in Verbindung. So wurde mir das jedenfalls in Bio beigebracht. Andererseits will man manche reinrassigen Tierarten ja auch als solche erhalten. Macht also schon Sinn.
(30.04.2012, 07:39)Vangar Vega schrieb: Stattdessen werden die Leute, finde ich, hier mit "Buzzwords" und spektakulären Bildern "geködert", denn diese spülen letzten Endes, auch das wurde gesagt, wieder Geld in die Kassen der Organisation. [...]
Holzhammeraktionismus ist denke ich niemals angebracht. Naja, durch subtilere Methoden wird man nicht die bekannteste grüne NGO. Und in manchen Fällen, wie z.B. der neuen Gesetzgebung zur Abholzung in Brasilien, wäre Holzhammeraktionismus schon angebracht, finde ich.
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Vorweg: ich hab die Links mir noch nicht angesehen, vllt mach ich das morgen noch.
Mein Bruder ist Forstmeister, hat recht viele Waldgrundstücke und macht auch für andere Leute Waldpflegearbeiten. Ich war da früher auch oft genug dabei und kann da ein wenig meinen Laiensenf zu zwei, drei Stichpunkten abgeben.
- Douglasie: Wie Vangar Vega schon erwähnt hat, ist die Douglasie nicht heimsch. Daher wird z.B. Wildschaden nicht erstattet. Bei heimischen Arten wäre dies der Fall. Sprich bei Verbiss* durch Rehe oder Hasen würde man den Schaden erstattet bekommen.
Die Douglasie ist übrigens ein Nadelbaum und daher wirtschaftlich attraktiver, als ein Laubbaum. Nadelbäume wachsen in der Regel schneller und schön gerade in die Höhe ohne starke seitliche Äste zu haben, was sie zu einen idealen Bauholz macht.
- Monokulturen: In Bayern ist es zumindest so, dass man beim Aufforsten (also das Setzen von Bäumen) vom Förster je nach Bodenbeschaffung, etc. vorgeschrieben bekommt, was man wie pflanzen muss. (Also welche Baumarten - es sind mindestens 2 - und in welchen Abstand zueinander.) Ob man hier Auswahlmöglichkeiten hat, kann ich grad nicht sagen.)
Trotzdem wird der wirtschaftliche Aspekt noch berücksichtigt.
- *Verbiss: Gehört eigentlich nicht hierher, aber da das in vielen Regionen Bayerns ein ewiges Streitthema ist, will ich es kurz umreißen. In vielen Regionen gibt es viel zu viele Rehe, die gerade junge Bäume so stark verbeißen, dass die keine Chance haben zu wachsen. Die werden teilweise auch ganz rausgerissen. Dadurch sind die Wälder ohne Unterholz und es gibt keine natürliche Verjüngung. Will man die haben, muss der Waldbesitzer seinen Wald einzäunen und das Wild dadurch aussperren. Hat mein Bruder auch auf vielen Flächen gemacht und der Unterschied ist schon nach dem ersten Jahr wie Tag und Nacht.
Warum die Jäger die Abschusszahlen nicht erhöhen, kann unterschiedliche Gründe haben. Bei uns in der Gemeinde ist es teils Bequemlichkeit und teils ein finanzieller Aspekt.
Die Abschusszahlen werden alle (ich glaube) 5 Jahre neu bestimmt, allerdings kann man das oftmals durch lokalpolitisches Geschleime und Gedrohe so beeinflussen, dass alles beim alten bleibt.
Wer so einen typischen ungesunden und offensichtlich bewirtschafteten Wald sehen will, der schaue sich die ersten 10 Minuten von Game of Thrones an.
Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?
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(30.04.2012, 20:38)Rabenaas schrieb: Interessant. Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ist es denn biologisch gesehen ein Nachteil, wenn es eine genetische Diversität gibt? Normalerweise bringt man das ja mit größerer genetischer "Robustheit" in Verbindung. So wurde mir das jedenfalls in Bio beigebracht. Andererseits will man manche reinrassigen Tierarten ja auch als solche erhalten. Macht also schon Sinn.
Genetische Diversität per se ist niemals ein Nachteil, aber unter Umständen sind standortfremde Provenienzen schlicht nicht überlebensfähig. Zur genetischen Vermischung kommt es bei Waldbäumen ohnehin erst nach sehr langer Zeit, persönlich würde ich sagen wenn der Baum es soweit geschafft hat besteht auch kein Grund mehr zur Sorge. Allerdings muss man beachten dass Provenienzen aus verschiedenen Ursprungsregionen auf der geographischen Nord-Süd-Achse unterschiedliche Eigenschaften haben die nicht nur das Holz als Rohstoff (Wirtschaftlichkeit/Nutzen) beeinflussen sondern auch Auswirkung auf die ökologische Stabilität des Waldökosystems haben. Beispielsweise haben Bäume aus südlichen Gefilden ein im Verhältnis zu nördlichen nach hinten verschobenen Wachstumszyklus, sprich der Baum fängt später an zu wachsen und hört auch im Herbst später damit auf. Prinzipiell ergibt sich hieraus eine erhöhte Winterfrostanfälligkeit. Im Umkehrschluss sind "nördliche" Pflanzen in "südlichen" Gefilden hochgradig spätfrostgefährdet. Das ist nur ein Beispiel das zeigen soll dass unvorsichtig ausgewähltes Saatgut hier vielleicht überhaupt nicht überlebensfähig ist. Ob die genetischen Eigenschaften der Spessart-Buchen so selten ist dass man den verlust genetischer Informationen durch die Einbringung fremder Bäume befürchten muss wage ich aber zu bezweifeln
(30.04.2012, 20:38)Rabenaas schrieb: Naja, durch subtilere Methoden wird man nicht die bekannteste grüne NGO. Und in manchen Fällen, wie z.B. der neuen Gesetzgebung zur Abholzung in Brasilien, wäre Holzhammeraktionismus schon angebracht, finde ich.
Da hast du recht und ich muss meine Aussage insofern korrigieren dass es manchmal wirklich Angebracht ist in akuten Missstandsfällen schnell und unbürokratisch zu handeln, erinnern wir uns an die ursprüngliche Walfangthematik. Raubbau in den Tropen ist selbstverständlich auch ein heikles Thema. Im Falle des Spessart-Konfliktes aber sehe ich persönlich im Verhalten von Greenpeace ein Fehlverhalten und eine Schädigung des Images der Organisation.
(30.04.2012, 22:14)Edvard schrieb: - Monokulturen: In Bayern ist es zumindest so, dass man beim Aufforsten (also das Setzen von Bäumen) vom Förster je nach Bodenbeschaffung, etc. vorgeschrieben bekommt, was man wie pflanzen muss. (Also welche Baumarten - es sind mindestens 2 - und in welchen Abstand zueinander.) Ob man hier Auswahlmöglichkeiten hat, kann ich grad nicht sagen.)
Trotzdem wird der wirtschaftliche Aspekt noch berücksichtigt.
Es ist bundesweit so dass das anlegen von Monokulturen nicht mehr zulässig ist. Es gibt sogenannte "forstliche Standortskartierungen" welche den Förstern die für ihren Standort geeigneten Baumarten aufzeigen. Das Mischungsverhältnis, Verjüngungsverfahren etc. obliegt dabei dem Urteilsvermögen des Försters der nach wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten dort relativ freie Hand hat, je nachdem wie der Forstbetrieb organisiert ist, welche Ziele er hat und wie weitsichtig er denkt.
Zitat:- *Verbiss: Gehört eigentlich nicht hierher, aber da das in vielen Regionen Bayerns ein ewiges Streitthema ist, will ich es kurz umreißen. In vielen Regionen gibt es viel zu viele Rehe, die gerade junge Bäume so stark verbeißen, dass die keine Chance haben zu wachsen. Die werden teilweise auch ganz rausgerissen. Dadurch sind die Wälder ohne Unterholz und es gibt keine natürliche Verjüngung. Will man die haben, muss der Waldbesitzer seinen Wald einzäunen und das Wild dadurch aussperren. Hat mein Bruder auch auf vielen Flächen gemacht und der Unterschied ist schon nach dem ersten Jahr wie Tag und Nacht.
Darauf will ich noch kurz eingehen, da ich ja die Jagd auch kurz erwähnt habe. Was du beschreibst ist tatsächlich der Grund wieso die Jagd auf Schalenwild (Reh, Rot, Dam, Schwarz (Schweine), Sika, Muffel) nicht nur wirtschaftlich sondern auch ökologisch sinnvoll und angebracht ist. Es ist nämlich stellenweise nicht möglich aufgrund der Wilddichte einen Wald in einen gesunden, naturnahen Mischzustand zu überführen weil die Verjüngung verbissen wird und der Wald in seiner Artenzahl dadurch verarmt. Zaunbau ist eine alternative die allerdings sehr teuer ist und auch das Wanderverhalten der Fauna unter Umständen stark beeinflusst. Wildbestände zu "bewirtschaften" bzw. populationen "gesundzuschießen" ist in aller Regel, erst recht bei Rehen, nicht nötig.
Zitat:Warum die Jäger die Abschusszahlen nicht erhöhen, kann unterschiedliche Gründe haben. Bei uns in der Gemeinde ist es teils Bequemlichkeit und teils ein finanzieller Aspekt.
Die Abschusszahlen werden alle (ich glaube) 5 Jahre neu bestimmt, allerdings kann man das oftmals durch lokalpolitisches Geschleime und Gedrohe so beeinflussen, dass alles beim alten bleibt.
Das Problem hierbei ist, dass der Jagdsektor in seinen Grundzügen immernoch im Mittelalter stehengeblieben ist, ebenso wie das Selbstverständnis vieler Jäger. Leider auch der (politische) Einfluss der Jägerschaften. Das umfasst viele Jagdzeiten (beispielsweise das Jagen auf Rehböcke im Mai ist einzig und allein auf die Trophäenjagd zurückzuführen und weder wildbiologisch noch ökologisch sinnvoll) genauso wie Abschusszahlen und die Freigabe bestimmter Tiere während der Jagd. Im Grunde muss, so denke ich, das Jägerhandwerk von Grund auf in seinem Verständnis und der Außenwirkung umgekrempelt werden und strikt nach Wildbiologischen- und Waldschutzrichtlinien ausgeprägt werden.
Zitat:Wer so einen typischen ungesunden und offensichtlich bewirtschafteten Wald sehen will, der schaue sich die ersten 10 Minuten von Game of Thrones an.
Du glaubst garnicht wieviele Filme mir dadurch kaputtgemacht worden XD Wenn beispielsweise die tapferen Gefährten durch eine Kiefernkultur ziehen oder Menschen in Gruselfilmen durch einen "dichten" Wald hetzen, man aber genau weiß dass man problemlos von der einen zur anderen Seite durchschauen könnte...
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Kapitän Paul Watson wurde gestern in Frankfurt verhaftet. Wahnsinn.
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Der Öko-Terrorist Paul Watson von Sea Sheppard wurde endlich festgenommen!
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14.05.2012, 08:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.05.2012, 08:49 von Rabenaas.)
Bekenntnisse eines Öko-Terroristen
[youtube]jeFdkbXrN0I[/youtube]
Sharkwater (dokumentiert den Zwischenfall in Costa Rica)
[youtube]w-amW3absjo[/youtube]
... und ein etwas seriöserer Artikel als von der Springerpresse ( klick)
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(14.05.2012, 08:48)Rabenaas schrieb: Bekenntnisse eines Öko-Terroristen
Sharkwater (dokumentiert den Zwischenfall in Costa Rica)
... und ein etwas seriöserer Artikel als von der Springerpresse (klick)
Wow, wie melodramatisch: "Er bekämpft die größten Umweltzerstörer aller Zeiten"; drunter macht er es wohl nicht!
Und von den Provokationen und Angriffen seinerseits ist merkwürdigerweise keine Rede ... .
Wer solche Ideen vertritt, gehört lebenslang weggesperrt. Mindestens!
Wikipedia; 13.05.2012 schrieb:Deshalb schlägt er vor, die Menschheit radikal auf eine Milliarde Individuen zu reduzieren und nur denjenigen Nachwuchs zu erlauben, die sich völlig ihrer Verantwortung für das Wohlergehen der Welt hingeben. Er sieht den Menschen als Virus der Biosphäre, der wie Krebs mit radikalen und invasiven Mitteln bekämpft werden müsse.
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Ohh, gar nicht gesehen, zwei Personen, ein Gedanke ... .
Vielleicht könnte man das Zeug aus dem Jubeln-Thread hierher verschieben ...
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14.05.2012, 13:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.05.2012, 14:11 von Zurgrimm.)
(14.05.2012, 13:40)Wolverine schrieb: Vielleicht könnte man das Zeug aus dem Jubeln-Thread hierher verschieben ... Sicher. Wenn auch Rabenaas das wünscht, verschiebe ich es hierher.
EDIT: Gut, nach Zustimmung von Rabenaas sind die Beiträge #111 bis #113 eingefügt worden.
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(14.05.2012, 13:39)Wolverine schrieb: Wer solche Ideen vertritt, gehört lebenslang weggesperrt. Mindestens!
Wikipedia; 13.05.2012 schrieb:Deshalb schlägt er vor, die Menschheit radikal auf eine Milliarde Individuen zu reduzieren und nur denjenigen Nachwuchs zu erlauben, die sich völlig ihrer Verantwortung für das Wohlergehen der Welt hingeben. Er sieht den Menschen als Virus der Biosphäre, der wie Krebs mit radikalen und invasiven Mitteln bekämpft werden müsse. Nur eine Milliarde Menschen auf der Erde zu haben, fände ich richtig gut. Das Leben wär mit Sicherheit nicht so stressig und gerade in bevölkerungsreichen Regionen könnte man besser auf notleidende Menschen reagieren.
Nur wie soll man diesen Zustand erreichen ohne massiv in Menschenrechte einzugreifen...
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(14.05.2012, 15:00)Edvard schrieb: Nur eine Milliarde Menschen auf der Erde zu haben, fände ich richtig gut. Aber nur, wenn Du zu der einen Milliarde dazugehörst und nicht zu den 5 Milliarden, die dafür verschwinden müssten, nehme ich an.
(14.05.2012, 13:39)Wolverine schrieb: Wer solche Ideen vertritt, gehört lebenslang weggesperrt. Mindestens! Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Solange das abstrakt bleibt und nicht zu konkreten Menschenrechtsverletzungen aufgerufen wird, kann von mir aus jeder solch einen Unsinn vertreten. Das muß eine offene Gelsellschaft aushalten können.
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14.05.2012, 16:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.05.2012, 16:21 von Edvard.)
(14.05.2012, 15:23)Zurgrimm schrieb: (14.05.2012, 15:00)Edvard schrieb: Nur eine Milliarde Menschen auf der Erde zu haben, fände ich richtig gut. Aber nur, wenn Du zu der einen Milliarde dazugehörst und nicht zu den 5 Milliarden, die dafür verschwinden müssten, nehme ich an. Das versteht sich von selbst.
Ich würde aber auch nicht verlangen, dass man die anderen 6 Milliarden (jaja, wir sind schon bei 7 ) "beiseite schafft". Es ist einfach ein nettes Gedankenkonstrukt, dass aber nie (mehr) eintreffen wird (irgendwelche globalen Katastrophen mal außen vor gelassen^^) und damit letzendlich obsolet.
OK, noch was hirnrissiges. Wir versetzen jetzt 6 Mrd Menschen ins künstliche Koma. Die restliche Mrd. kann den Laden am Laufen halten und wird dann nach einem Jahr ihrerseits ins Koma versetzt, nachdem man vorher natürlich eine andere Mrd. wieder aufweckt. Und so gehts dann im jährlichen Wechsel reihum.
Ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, aber hey, was solls?
EDIT: Rächdschraibunk
Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?
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Muss ja nicht von heut auf morgen sein. Genophage, anyone?
Die der Götter Gunst verloren,
sind verfallen einer Macht -
Die sie führt zu fernen Toren,
und durch sie in ew'ge Nacht.
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Wir sind es gewohnt, dass es immer mehr von uns gibt. Aber das ist kein Naturgesetz. Die Ressourcen werden knapper und die Umweltbedingungen härter. Peak oil ist möglicherweise schon gewesen, und statistisch ist eine Schweinevogelgrippeepidemie überfällig. Die westlichen Staaten befinden sich in einer massiven Systemkrise und sind weitgehend mit sich selbst beschäftigt.
Dass wir alle von selbst den Gürtel enger schnallen, damit mehr von uns Platz haben, ist wenig wahrscheinlich. Entweder wir lassen uns etwas einfallen (Müll trennen reicht nicht), oder wir fahren alle zusammen vor die Wand. Watson hat wenigstens überhaupt eine Idee. Gegenvorschläge?
(Ich gehöre jetzt vermutlich auch lebenslang weggesperrt. Mindestens!)
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