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Den Zwölfen zum Gruße!
(14.06.2010, 08:06)Recke schrieb: doch Fussball WM Thread gab es schon: http://www.crystals-dsa-foren.de/showthr...p?tid=2575
Hm, dann könnte man die beiden Fäden ja sogar zusammenfügen. Selbst wenn dann meine altkluge Einleitung nicht mehr am Anfang stehen würde: Ordnung geht über Besserwisserei!
(13.06.2010, 22:00)Kunar schrieb: Die beiden gelben Karten für Deutschland waren unnötig. Hier muss man nur aufpassen, dass man sich nicht noch früh die 2. holt.
(14.06.2010, 09:04)Zurgrimm schrieb: Ganz im Gegenteil. Es könnte von Vorteil sein, die zweite bereits im Serbien-Spiel zu bekommen, zumindest wenn absehbar wird, daß man das gewinnen kann. Denn dann müssen die Spieler gegen Ghana aussetzen, was vielleicht weniger schlimm wäre, als später in einem K.O.-Spiel. Gelöscht werden Karten erst nach dem Viertelfinale (also zum Halbfinale). Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
Diese Regeländerung hatte ich noch gar nichts mitbekommen! Mir war sogar die bisher geltende Regel nicht präsent: Ich dachte, es würde immer noch nach der Gruppenphase gestrichen. Im Grunde keine schlechte Idee, nach dem Viertelfinale tabula rasa zu machen: Dann kann keiner rumheulen, weil er mit der zweiten gelben Karte fürs Finale gesperrt ist (hat's sogar im wortwörtlichen Sinne schon gegeben). Außerdem heißt das, dass sich unsportliches Verhalten davor leichter aufsummiert und dann auch mal dem Sünder weh tun kann.
(14.06.2010, 09:04)Zurgrimm schrieb: Dennoch wird es noch ein hartes Stück Arbeit durch die Vorrunde. Für Serbien ist das Spiel gegen Deutschland bereits ein K.O.-Spiel, die werden alles aufbieten, was sie haben und hochmotiviert sein. Und Ghana hat nun ganz sicher mindestens ebensoviel Selbstvertrauen getankt, wie die Deutschen.
Glücklicherweise klangen die Kommentare von Trainer und Mannschaft nicht überschwenglich. Selbst die von uns gesehenen Schwachstellen, die nur nicht so sehr zum Tragen kamen, wurden angesprochen.
(14.06.2010, 09:04)Zurgrimm schrieb: Das Wichtigste ist, daß Deutschland bis ins Viertelfinale kommt, weil es das als einzige Mannschaft seit Ende des 2. Weltkrieges bei jeder WM geschafft hat. Die Serie sollte man nicht abreißen lassen. Alles weitere wäre dann nur noch Kür. Herausgespielte Siege gegen die wirklich großen Mannschaften der Welt (Brasilien, Argentinien, Italien, Frankreich, ...) hat es in den letzten Jahren nicht oder kaum gegeben. Da sollte man also nun nicht zuviel erwarten.
Ja, man sieht als Fußballfreund ungerne Serien reißen, die bisher für die eigene Mannschaft waren. Die Runde der letzten acht und damit die Nummer 5-8 in der Welt würde ich Deutschland zutrauen und können. Alles andere wäre eine angenehme Überraschung, denn spätestens ab dem Viertelfinale kommen die wirklich schwierigen Gegner.
Allerdings habe ich auch wenige ganz große Mannschaften in den letzten Jahren gesehen. Brasilien und Spanien sind noch nicht aufgetreten, die wären sonst die ersten, die ich nennen würde.
(14.06.2010, 10:02)Recke schrieb: Ich denke mal, dass die Australier insgesamt nicht so schlecht sind, immerhin sind Sie dabei und Sie qualifizieren sich über Asien. Das Südkorea mal eben die Griechen 2:0 schlägt zeigt schon, dass Sie in Asien besser werden.
Die Qualifikation über Asien hat einen anderen Grund. Der Ozeanienmeister hat immer nur einen halben Startplatz und muss dann noch in zwei Relegationsspiele. Das ging in der Regel verloren (Ausnahmen: 1974, 1982 und 2006). Die Qualifikation über Asien war einfach die sicherere Bank.
Doch erst einmal möchte ich alle sportlich überzeugenden Eindrücke der heutigen Spiele zusammenfassen, die ich gelesen oder gesehen habe:
Gut, ist ein wenig lang geworden, gemessen an dem, wieviel es war. Aber es fällt mir immer schwer, mich da kurz zu fassen.
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(14.06.2010, 22:33)Kunar schrieb: Doch erst einmal möchte ich alle sportlich überzeugenden Eindrücke der heutigen Spiele zusammenfassen, die ich gelesen oder gesehen habe:
Gut, ist ein wenig lang geworden, gemessen an dem, wieviel es war. Aber es fällt mir immer schwer, mich da kurz zu fassen.
Dieser äußerst präzisen und ausführlichen Zusammenfassung kann ich wirklich nichts mehr hinzufügen!
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15.06.2010, 09:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.06.2010, 09:05 von Der Maus.)
Hm. Zum Thema "Fußball" kann ich nur negatives beitragen... Aber zu den Vuvuzelas habe ich noch was:
Lass die Finger von der Vuvuzela
Das hat wohl unser Lokalsender Bremen 4 auf die Beine gestellt, aber Fettes Brot schein da was gegen zu haben, oder so. Auf jeden Fall sagt Youtube "Weg wegen Urheberrecht..." und auf der Homepage von Bremen 4 steht zu dem Thema nix mehr... Also keine Garantie, wie lange der Link noch funzt.
[Edit]
Antwort von Bremen 4 auf meine Nachfrage zu dem Song:
Moin XXX!
Als wir von dem Hype um unsere Morgenshow-Vuvuzela-Comedy gehört haben, haben
wir erst unseren Ohren nicht getraut. Was vielleicht am allgemeinen
Vuvuzela-Tinitus liegen mag.
Wir freuen uns, daß euch/ Dir der Song so gefallen hat. "Lass die Finger von
der Vuvuzela" spricht offenbar vielen aus der Seele, die nichts gegen die Tröte
an sich haben, wohl aber gegen den Einsatz zu jedweder Tageszeit. Der Song war
eine Comedy, die einen urheberrechtlich geschützten Song verwendet hat. Und da
die Rechte dazu nicht bei uns liegen, können wir ihn auch nicht so ohne weiteres
weiterverbreiten. Wir freuen uns aber, dass ihr/ Du Spaß daran hattet/ hattest.
Wir richten es den Machern (Jens-Uwe Krause und Tina Middendorf) aus!
Viele Grüße
Maggie
vom Bremen Vier Team
Und Tod grinste, genau genommen blieb ihm aber auch gar nichts anderes übrig...
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15.06.2010, 11:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.06.2010, 11:13 von Zurgrimm.)
(14.06.2010, 22:33)Kunar schrieb: Diese Regeländerung hatte ich noch gar nichts mitbekommen! Mir war sogar die bisher geltende Regel nicht präsent: Ich dachte, es würde immer noch nach der Gruppenphase gestrichen. Und ich wußte gar nicht, daß es eine Regeländerung ist. Daß nach dem Viertelfinale gestrichen wird, habe ich von einem der Kommentatoren (welchen Spiels weiß ich nun nicht mehr) gehört.
(14.06.2010, 22:33)Kunar schrieb: Glücklicherweise klangen die Kommentare von Trainer und Mannschaft nicht überschwenglich. Selbst die von uns gesehenen Schwachstellen, die nur nicht so sehr zum Tragen kamen, wurden angesprochen. Stimmt und Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Allerdings ist die Frage, ob sie das verbessern können, denn die Abwehr ist ja nicht erst seit gestern die Schwachstelle der Mannschaft. Das war sie schon bei der letzten EM und WM.
Bei den Kommentaren war ich mir auch nicht sicher, ob sie ganz in die richtige Richtung gingen. Löw sagte, man habe zu weit hinten drin gestanden und hätte noch etwas vorrücken können. Lahm fand, daß man hätte "kompakter" stehen können. - So wie ich das sehe, liegen die Schwächen eigentlich weniger an der Stellung der Spieler, sondern eher daran, daß nicht "zum Mann" gegangen wird. Wenn 2 oder 3 deutsche Spieler um den ballbesitzenden Angreifer herumstehen, halten sie sich allzuoft allesamt in respektvollem Abstand und lassen ihn ruhig den Ball kontrollieren und abspielen, anstatt daß einer sofort hinläuft und ihn stört.
Das ist aber nur mein Eindruck als völliger Fußball-Laie. Vielleicht hat das Abstandhalten auch seine Vorteile, die ich nur nicht sehe.
(14.06.2010, 22:33)Kunar schrieb: Die Qualifikation über Asien hat einen anderen Grund. Der Ozeanienmeister hat immer nur einen halben Startplatz und muss dann noch in zwei Relegationsspiele. Das ging in der Regel verloren (Ausnahmen: 1974, 1982 und 2006). Die Qualifikation über Asien war einfach die sicherere Bank. Wobei ein Staat sich das ja nicht beliebig aussuchen kann. Es bestimmt sich danach, in welchem Verband er Mitglied ist. Normalerweise werden in den Kontinentalverbänden nur die regional dort liegenden Staaten aufgenommen. Ausnahmen davon gibt es immer wieder, so etwa Israel oder Kasachstan in der UEFA. Aber frei wählen kann ein Staat sicher nicht. Für solch eine Ausnahme muß sich der jeweilige Verband erstmal entscheiden.
(14.06.2010, 22:33)Kunar schrieb: Doch erst einmal möchte ich alle sportlich überzeugenden Eindrücke der heutigen Spiele zusammenfassen, die ich gelesen oder gesehen habe:
Gut, ist ein wenig lang geworden, gemessen an dem, wieviel es war. Aber es fällt mir immer schwer, mich da kurz zu fassen. Also, entgegen der allgemeinen Meinung (auch der Kommentatoren) konnte ich dem Spiel Italien - Paraguay etwas abgewinnen. Sicher, beide Mannschaften haben nicht völlig überzeugt, gerade im Sturm. Aber das Tempo der Partie insgesamt fand ich schon beeindruckend. Da hat über die volle Zeit keine Mannschaft der anderen einen Meter Raum oder eine halbe Minute Ballbesitz geschenkt. Das war mindestens konditionell und von der Einsatzbereitschaft her eine überzeugende Leistung von beiden Manschaften. Hat man so bislang in wenigen Spielen der WM gesehen.
Heute darf man wohl vor allem gespannt sein, wie sich Portugal und Brasilien geben. Bei Nordkorea hatte es mich zunächst gewundert, daß ein so isoliertes Land überhaupt eine international auftretende Nationalmannschaft hat. Aber gut, auf dem Fußballplatz sollte Politik ohnehin keine Rolle spielen.
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15.06.2010, 12:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.06.2010, 12:51 von Fury.)
(15.06.2010, 09:50)Recke schrieb: Ist doch das gleich wie Schland O Schland, die Lena Verarsche. Direkt sagt MGM (glaub ich), dass Sie Anwälte einschalten, weil Studenten ein Spass Video gemacht haben.
Irgendwie ist das doch alles Scheisse. Bald haben wir Verhältnisse wie in den USA. Frau zu blöd Kaffee zu trinken, also verklagt Sie die Kaffeebude um 100.000 €.
Sorry aber da bekomme ich echt zuviel
Müsste EMI/Universal Music sein oder so Aber Plattenfirmen sind da immer alle hinterher...
So weit ich gehört habe, haben die sich mittlerweile mit Raab usw geeinigt und der Song kommt zum Freitagspiel als Single raus
PS: Waren es bei den Amis nicht ehr mehrere Millionen Dollar wegen dem Kaffee?
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(15.06.2010, 11:12)Zurgrimm schrieb: Wobei ein Staat sich das ja nicht beliebig aussuchen kann. Es bestimmt sich danach, in welchem Verband er Mitglied ist. Normalerweise werden in den Kontinentalverbänden nur die regional dort liegenden Staaten aufgenommen. Ausnahmen davon gibt es immer wieder, so etwa Israel oder Kasachstan in der UEFA. Aber frei wählen kann ein Staat sicher nicht. Für solch eine Ausnahme muß sich der jeweilige Verband erstmal entscheiden.
(...)
Aber gut, auf dem Fußballplatz sollte Politik ohnehin keine Rolle spielen.
Bei Israel spielt die Politik sehr wohl eine Rolle. Bei so-gerade-noch-ein-wenig-in-Europa-Staaten wie Kasachstan geht es um Geld: Es fließt einfach mehr in die Kasse, wenn man zusammen mit den "ganzen" Europäern spielt.
(15.06.2010, 11:12)Zurgrimm schrieb: Also, entgegen der allgemeinen Meinung (auch der Kommentatoren) konnte ich dem Spiel Italien - Paraguay etwas abgewinnen. Sicher, beide Mannschaften haben nicht völlig überzeugt, gerade im Sturm. Aber das Tempo der Partie insgesamt fand ich schon beeindruckend. Da hat über die volle Zeit keine Mannschaft der anderen einen Meter Raum oder eine halbe Minute Ballbesitz geschenkt. Das war mindestens konditionell und von der Einsatzbereitschaft her eine überzeugende Leistung von beiden Manschaften. Hat man so bislang in wenigen Spielen der WM gesehen.
Was mich besonders gestört hat, war das unmotivierte Hin- und Herspielen des Balles auf beiden Seiten. Dazu noch die vielen langen unpräzisen Schüsse nach vorne. Es war schon beachtlich, wie wenig da jeweils ankam. Auf die Gefahr hin, grob beleidigend zu werden und mir eine Verwarnung der Moderatoren einzuholen: Es sah aus wie Deutschland ca. 2000 gespielt hat.
Immerhin haben die Paraguayaner mehrmals Kopfballduelle gewonnen und waren sich auch sonst nicht zu schade, anzugreifen. Nach dem heutigen Spiel zwischen der Slowakei und Neuseeland kann ich nur sagen, dass sie damit noch sehr gut waren. Das zweite Spiel der Gruppe muss wohl eine ähnliche Schnarchnummer gewesen sein wie schon manche andere Begegnung zuvor. Höhepunkt (des Kommentators) war die Frage, wie sich die Slowakei eigentlich qualifiziert hat. Nun muss man wissen, dass ich aus (privaten, unfußballerischen) Gründen eigentlich für die Slowaken bin. Insofern hat mich der Ausgleich in letzter Minute erst geärgert. Andererseits ist jetzt noch das Ziel drin, dass alle gleich spielen und dann gelost wird. Wäre doch mal ein Witz: Der amtierende Weltmeister fliegt durch Niederlage im Loseziehen hinaus! Für die Neuseeländer freut es mich insofern, als es der erste Punkte bei einer WM war. (2 Tore haben sie schon 1982 geschossen.) Dabei hat man noch etwas von der typisch afrikanisch-lockeren Atmosphäre des Gastgeberlandes gemerkt: Wenn sich der Schütze das Trikot beim Torjubel runterzieht, bekommt er direkt eine gelbe Karte. Das war zwar bereits 2006 in Deutschland so (Schweinsteiger nach seinem dritten Tor im Spiel um Platz 3), aber da waren wir ja auch in Deutschland, wo es klischeegemäß immer streng geregelt zugehen muss!
Brasilien - Nordkorea war natürlich endlich wieder ein Spiel, wo ein Favorit seiner Rolle gerecht wurde und haushoch gewonnen hat. Wer hätte den Brasilianern jedoch vorher ein deutliches 2:1 gegen Angstgegner Nordkorea zugetraut? Ok, ernsthaft: Beeindruckt hat mich nur, wie klein die Nordkoreaner neben den Brasilianern wirkten. Das sah zwischendurch aus, als würde eine Klasse Schüler gegen echte Fußballer spielen oder wie in einem peinlichen Sportmannschaften-Film, wo absolute Luschen gegen die Superprofis antreten (dabei allerdings gewinnen). Nordkorea kann die knappe Niederlage sogar recht gut verschmerzen: Eine Tordifferenz von -1 aus der Begegnung mit dem vermeintlich stärksten Gruppengegner, obwohl man am Ende stehend k.o. war. Wie oft hat man bei Weltmeisterschaften Teams gesehen, die 60-70 Minuten mit den Großen mithalten konnte, bevor sie am Ende klar einbrachen!
Frage in die Runde: Was ist das wahre WM-Motto?
"Not gegen Elend!"
"Out of Africa - Wer kommt am schnellsten nach Hause?"
"Favoriten sterben einsam..."
Letzteres Motto bezieht sich auf die wenigen halbwegs überzeugenden Mannschaften. Traditionell müssen die in der Gruppenphase gut spielen, um dann sensationell im Achtel- oder Viertelfinale zu scheitern!
Zu den WM-Liedern: Lassen wir die Kirche im Dorf. Bevor solche harschen Reaktionen ausbleiben, müsste die Gesetzeslage runderneuert werden. (Könnte ich hier lange ausführen, aber das geht vom Thema ab.) Schön ist doch: Die Leute machen solche Remixe/Quatschversionen trotzdem und die positive Reaktion ist da! Für die Rechteinhaber ist es natürlich am besten, wenn man diese Ideen tatsächlich veröffentlicht, also in den normalen Wertschöpfungskreislauf einbringt. Dass dann mitunter ganz andere Lieder als die offiziellen zu den WM-Stücken werden - umso besser!
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16.06.2010, 08:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2010, 08:55 von Zurgrimm.)
(15.06.2010, 22:08)Kunar schrieb: Bei Israel spielt die Politik sehr wohl eine Rolle. Bei so-gerade-noch-ein-wenig-in-Europa-Staaten wie Kasachstan geht es um Geld: Es fließt einfach mehr in die Kasse, wenn man zusammen mit den "ganzen" Europäern spielt. Hier hast Du aber als Ausgangspunkt zwei Aussagen von mir in einem Zitat miteinander verknüpft, die so nichts miteinander zu tun hatten. Natürlich spielt Politik bei der Organisation von Fußball immer wieder eine große Rolle. Auch daß 1992 Jugoslawien ausgeschlossen wurde, war ja eine politische Entscheidung (die Dänemark letztlich zum Europameister gemacht hat). Bei der Aufnahme von Mannschaften in Kontinentalvebände gilt das gleiche.
Was ich mit dem letzten Satz sagte war auch nur, daß auf dem Fußball platz, also wenn gespielt wird, die Politik ausgeblendet werden sollte. So kann man etwa durchaus das Fairplay der Nordkoreaner auf dem Fußballplatz gestern abend loben, auch wenn das Land dies politisch nicht immer betreibt, oder ihnen auch den Ehrentreffer gönnen.
(15.06.2010, 22:08)Kunar schrieb: Dabei hat man noch etwas von der typisch afrikanisch-lockeren Atmosphäre des Gastgeberlandes gemerkt: Wenn sich der Schütze das Trikot beim Torjubel runterzieht, bekommt er direkt eine gelbe Karte. Das war zwar bereits 2006 in Deutschland so (Schweinsteiger nach seinem dritten Tor im Spiel um Platz 3), aber da waren wir ja auch in Deutschland, wo es klischeegemäß immer streng geregelt zugehen muss! Ich denke, auf die Regeln hat das Gastgeberland herzlich wenig Einfluß. Die macht die FIFA und das ist eine Organisation nach Schweizerischem Recht und auch ihr Präsident, Herr Blatter, ist Schweizer. Was auch imer man von der Regelung hält, den Südafrikanern kann man sie nicht anlasten.
(15.06.2010, 22:08)Kunar schrieb: Wer hätte den Brasilianern jedoch vorher ein deutliches 2:1 gegen Angstgegner Nordkorea zugetraut? Gegenfrage: Wer hatte vorher überhaupt eine Vorstellung davon, was der nordkoreanischen Mannschaft zuzutrauen ist? Alles, was ich dazu vorab gehört hatte war, daß sie defensiv ins Spiel gehen wird.
(15.06.2010, 22:08)Kunar schrieb: Ok, ernsthaft: Beeindruckt hat mich nur, wie klein die Nordkoreaner neben den Brasilianern wirkten. Mich hat beeindruckt, wie die Brasilianer quasi aus dem Nichts heraus gegen eine an sich starke Abwehr 2 Tore (eines davon aus fast unmöglichem Winkel) machen konnten. Ansonsten gehe ich mit Kahn davon aus, daß Brasilien hier (bewußt?) auf Sparflamme gespielt hat und deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben ist. Wenn die erst gegen - z.B. - Argentinien spielen, dann wird das auch anders aussehen.
(15.06.2010, 22:08)Kunar schrieb: Frage in die Runde: Was ist das wahre WM-Motto?
"Not gegen Elend!"
"Out of Africa - Wer kommt am schnellsten nach Hause?"
"Favoriten sterben einsam..." Mal der Versuch einer ernsten Antwort auf eine scherzhafte Frage: Nach Favoritensterben sieht es mir hier noch nicht aus, denn dazu haben auch die meisten Underdogs nicht groß genug aufgespielt. Die ganz große Überraschungsmannschaft (wie etwa 2002 den Senegal) habe ich noch nicht gesehen. Gut verteidigen über einen längeren Zeitraum können viele, aber einen ansehnlichen Sturm hat man auch da selten gesehen.
"Not gegen Elend" klingt in meinen Ohren bei einem Turnier ausgerechnet auf afrikanischem Kontinent ein wenig zu zynisch (ohne daß ich Dir damit eine Geschmacklosigkeit unterstellen wollte). Echte Not und Elend gibt es gerade auf diesem Kontinent auch während einer Fußball-WM leider zur genüge. Viele Menschen dort können die WM ja nichtmal sehen, weil sie gar keinen Zugang zu Elektrizität haben bzw. schlicht andere Sorgen.
Somit bleibe ich denn bei der mittleren Variante, denn von einer Bewerbung um einen Rückfahrtschein hatten in der Tat viele Spiele etwas. Zu Hause ist es halt doch am Schönsten. Warum sich bei einer WM abrackern, wenn man auch in Urlaub fahren kann?
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(16.06.2010, 08:52)Zurgrimm schrieb: Hier hast Du aber als Ausgangspunkt zwei Aussagen von mir in einem Zitat miteinander verknüpft, die so nichts miteinander zu tun hatten. Natürlich spielt Politik bei der Organisation von Fußball immer wieder eine große Rolle. Auch daß 1992 Jugoslawien ausgeschlossen wurde, war ja eine politische Entscheidung (die Dänemark letztlich zum Europameister gemacht hat). Bei der Aufnahme von Mannschaften in Kontinentalvebände gilt das gleiche.
Das stimmt, das waren zwei verschiedene Absätze. Ich habe sie zusammengetan, weil es darauf zusammen etwas zu antworten gab. Ein positives Beispiel für Deine Aussage war sicherlich das Spiel Iran - USA 1998. Vorher hatte man Schlimmes befürchtet. Da setzten beide Teams jedoch mit freundschaftlichen Gesten ein gutes Zeichen. Andererseits hatten 2009 iranische Fußballspieler grüne Bänder getragen - das Zeichen der Opposition. Das relativ faire Spiele der Nordkoreaner ist sicherlich ein weiteres Positivbeispiel.
(16.06.2010, 08:52)Zurgrimm schrieb: Ich denke, auf die Regeln hat das Gastgeberland herzlich wenig Einfluß. Die macht die FIFA und das ist eine Organisation nach Schweizerischem Recht und auch ihr Präsident, Herr Blatter, ist Schweizer. Was auch imer man von der Regelung hält, den Südafrikanern kann man sie nicht anlasten.
Derselbe Herr Blatter hat auch die Vuvuzelas verteidigt. Wenn man will, kann man also eine Menge ändern. Wenn man natürlich die Vuvuzelas mit dem Argument "That's Africa!" verteidigt, aber dann diese Trikotregel aufrechterhält (gleichzeitig aber andere Details bei den gelben Karten ändert), dann ist das aus meiner Sicht bescheuert. Zumal in Südafrika Winter ist und man die Spieler, die hier noch Haut zeigen, eher loben sollte!
(16.06.2010, 08:52)Zurgrimm schrieb: Mich hat beeindruckt, wie die Brasilianer quasi aus dem Nichts heraus gegen eine an sich starke Abwehr 2 Tore (eines davon aus fast unmöglichem Winkel) machen konnten. Ansonsten gehe ich mit Kahn davon aus, daß Brasilien hier (bewußt?) auf Sparflamme gespielt hat und deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben ist. Wenn die erst gegen - z.B. - Argentinien spielen, dann wird das auch anders aussehen.
Klar, bei den Brasilianern ist das richtiges Einteilen der Kräfte. Bei den Deutschen heißt das "unansehnliches Spielen" oder "Minimalfußball" und man verflucht die Truppe, wenn sie erst in den späten Spielen ihre Klasse richtig zeigt. Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe...
Aber ich bin eben ein altes Lästermaul, das gerne solche "Ungerechtigkeiten" beim Fußball aufzeigt. Zumal man auch 2006 von den Brasilianern gesagt hat, dass sie bisher nur 70% ihrer Leistung gezeigt haben und noch so richtig aufdrehen werden...
(16.06.2010, 08:52)Zurgrimm schrieb: Nach Favoritensterben sieht es mir hier noch nicht aus, denn dazu haben auch die meisten Underdogs nicht groß genug aufgespielt.
"Favoriten sterben einsam" bezieht sich natürlich auch auf Deutschland, denn so viele andere Favoriten habe ich noch nicht favoritenhaft gesehen. Daher das "einsam".
(16.06.2010, 08:52)Zurgrimm schrieb: "Not gegen Elend" klingt in meinen Ohren bei einem Turnier ausgerechnet auf afrikanischem Kontinent ein wenig zu zynisch (ohne daß ich Dir damit eine Geschmacklosigkeit unterstellen wollte). Echte Not und Elend gibt es gerade auf diesem Kontinent auch während einer Fußball-WM leider zur genüge. Viele Menschen dort können die WM ja nichtmal sehen, weil sie gar keinen Zugang zu Elektrizität haben bzw. schlicht andere Sorgen.
Ich muss einfach meine Sprüche besser erklären. "Not gegen Elend" war das Motto, welches ich schon für die Vorrundenspiele der WM 1998 verwendet habe, wenn zwei Mannschaften einfach nichts Ordentliches gezeigt haben (etwa Österreich gegen Kamerun). "Not gegen Elend" kann sich in der Vorrunde nicht auf Afrika beziehen, da noch keine zwei afrikanischen Mannschaften aufeinandertreffen.
Man muss allerdings einigermaßen schmerzfrei sein, wenn man bedenkt, dass für die WM 2010 auch mal Leute vertrieben oder Kinder verschleppt wurden. Das ist der Preis, den man für sportliche Großereignisse in den meisten Ländern zahlen muss.
Bevor das erste zweite Spiel in Gruppe A losgeht, möchte ich noch schnell die letzten ersten Spiele bewerten. Ganz vergessen zu erwähnen hatte ich: Elfenbeinküste - Portugal soll zwar recht gutes Niveau gewesen sein, blieb aber auch ohne Tor. Ohnehin wurde kritisiert, dass beide Mannschaften sportlich hinter ihren Möglichkeiten blieben. Doch die Gruppe H versöhnte etwas, denn Chile - Honduras soll trotz des geringen Ergebnisses einigermaßen ansprechend gewesen sein. Größter Kritikpunkt (endlich, sonst würde etwas fehlen bei der WM!) war die Leistung des Schiedsrichters. Chile soll Honduras überlegen gewesen sein und damit auch verdient gewonnen haben, wenn auch die Chancenverwertung zu gering war. Der richtige Knaller war jedoch der Sieg der Schweiz über Europameister Spanien. Damit ist der erste große Favorit richtig fehlgestartet ins Turnier, und wenn die Chilenen nicht einknicken, könnte es eng (bzw. noch richtig spannend) werden in dieser Gruppe. Nicht vergessen, Platz 2 spielt gegen den Sieger aus der Brasiliengruppe...
Kurzer abschließender Kommentar zu den ersten Spielen in den Gruppen: Das sportliche Niveau war meistens durchwachsen. Südkorea und USA fielen mir positiv auf. Deutschland war überzeugend, wenn auch lange nicht "perfekt" oder "unschlagbar". Chile soll ebenfalls ansehbar gespielt haben. Für die erste große Überraschung sorgte die Schweiz. Beherrschende Worte der Spiele bisher waren "defensiv", "eklatanter Torwartfehler" und "mangelnde Chancenverwertung". Hoffen wir, dass es in den zweiten Spielen besser wird! Dafür spricht, dass viele Mannschaften oft nicht so gut ins Turnier starten und ihren Rhythmus noch finden müssen.
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(16.06.2010, 19:28)Kunar schrieb: Derselbe Herr Blatter hat auch die Vuvuzelas verteidigt. Wenn man will, kann man also eine Menge ändern. Wenn man natürlich die Vuvuzelas mit dem Argument "That's Africa!" verteidigt, aber dann diese Trikotregel aufrechterhält (gleichzeitig aber andere Details bei den gelben Karten ändert), dann ist das aus meiner Sicht bescheuert. Dem stimme ich unumwunden zu. Ich bin weder ein Freund der Vuvuzelas, noch solch unnötiger Jubel-Karten.
Und wo wir schon bei Regeln sind: Die Rot-Regelung für notbremsende Torwarte, deren Anwendung wir gestern Zeugen geworden sind, wäre ein weiteres Beispiel für eine mißglückte Fußball-Regel. Der Torwart hat nicht skrupellos gefoult, sondern seinen Job getan - wenn auch erfolglos.
(16.06.2010, 19:28)Kunar schrieb: Klar, bei den Brasilianern ist das richtiges Einteilen der Kräfte. Bei den Deutschen heißt das "unansehnliches Spielen" oder "Minimalfußball" und man verflucht die Truppe, wenn sie erst in den späten Spielen ihre Klasse richtig zeigt. Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe... Nein, auch bei den Brasilianern ist das kein "richtiges Einteilen der Kräfte", sondern eine - für ihre Verhäältnisse - schwache Leistung. Allerdings eine mit zwei "genialen Momenten". Und daß die selbst in schwachen Partien bei den Brasilianern immer wieder zu sehen sind, das finde ich eben bemerkenswert.
Im schwachen Finale der Deutschen gegen Spanien bei der letzten EM hätte ein genialer Moment schon viel bewirken können.
(16.06.2010, 19:28)Kunar schrieb: Zumal man auch 2006 von den Brasilianern gesagt hat, dass sie bisher nur 70% ihrer Leistung gezeigt haben und noch so richtig aufdrehen werden... Daß die Brasilianer 2006 hinter ihren spielerischen Möglichkeiten zurückgeblieben sind, ist doch im Grunde unbestritten. Ob sich eine Mannschaft steigert und ihr Potential noch ausschöpft, weiß man nie vorher. Aber die Anlage dazu wäre bei den Brasilianern sicher da... anders etwa, als bei Südafrika. Die können sich meiner Vermutung nach nicht mehr viel steigern gegen Frankreich.
(16.06.2010, 19:28)Kunar schrieb: Man muss allerdings einigermaßen schmerzfrei sein, wenn man bedenkt, dass für die WM 2010 auch mal Leute vertrieben oder Kinder verschleppt wurden. Das ist der Preis, den man für sportliche Großereignisse in den meisten Ländern zahlen muss. Kinder verschleppt?!
Daß Leute mal zwangsumgesiedelt werden, wenn ein großes Stadion oder auch ein olympisches Dorf gebaut werden, das kennt man ja. Aber daß dafür Kinder verschleppt worden wären, habe ich noch nicht gelesen.
(16.06.2010, 19:28)Kunar schrieb: Der richtige Knaller war jedoch der Sieg der Schweiz über Europameister Spanien. Damit ist der erste große Favorit richtig fehlgestartet ins Turnier, und wenn die Chilenen nicht einknicken, könnte es eng (bzw. noch richtig spannend) werden in dieser Gruppe. Nicht vergessen, Platz 2 spielt gegen den Sieger aus der Brasiliengruppe... Ja, das war ein Paukenschlag. Wobei sich gerade Spanien in der letzten EM ja tatsächlich nach einem schwachen Start beträchtlich steigern konnte. Insofern würde ich die mit 52 Siegen in 54 Spielen seit der EM 2008 noch nicht abschreiben. - Der Schweiz jedenfalls muß man hier Respekt zollen. Das war eine grundsolide Leistung.
(16.06.2010, 19:28)Kunar schrieb: Kurzer abschließender Kommentar zu den ersten Spielen in den Gruppen: Das sportliche Niveau war meistens durchwachsen. Südkorea und USA fielen mir positiv auf. Deutschland war überzeugend, wenn auch lange nicht "perfekt" oder "unschlagbar". Chile soll ebenfalls ansehbar gespielt haben. Für die erste große Überraschung sorgte die Schweiz. Beherrschende Worte der Spiele bisher waren "defensiv", "eklatanter Torwartfehler" und "mangelnde Chancenverwertung". Ja, dem stimme ich zu, wobei mir Argentinien auch noch sehr gut gefallen hat. Insbesondere die sehr defensive Einstellung der allermeisten Mannschaften ist aufgefallen. Richtigen Angriffsfußball habe ich nur von Argentinien und Deutschland gesehen, in der ersten Runde. Aber ich habe mir natürlich auch nicht alle Spiele angeschaut. - Vielleicht kann man das auch etwas auf dieerste Runde schieben, in der einfach niemand zuviel riskieren wollte, so wie man die Torwart-Fehler ja auch auf den Ball schiebt.
Die zweite Runde ist gestern abend jedenfalls schon torreich mit einem 3:0 der Uruguayaner gegen Südafrika gestartet. Sicher ein verdienter Sieg aus einem einseitigen Spiel. In der Höhe fand ich ihn nicht ganz verdient, da auch die Uruguayaner sich (zu) viele Fehler erlaubt haben. Ganz überzeugt haben sie mich noch nicht. Sie stehen aber den Mexikanern und Franzosen (aus dem ersten Durchgang, die spielen ja erst heute abend nochmal) sicherlich in nichts mehr nach. Dennoch hätte ich Südafrika als Heimmannschaft zumindest den Ehrentrefer sehr gewünscht.
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Tja das Nivaeu ist eben bei der EM generell höher als bei einer WM (meiner Meinung nach), da dort eigentlich die Weltelite ohne Argentinien und Brasilien spielt...
Die eher schwachen Teams wie Neuseeland, Chile usw. sind eben nicht dabei.
Aber der 2. Spieltag wird ja scheinbar besser
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Naja Chile ist allerdings gerade ein schlechtes Beispiel
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Ja nicht jeder ist so ne Weltelite Mannschaft wie Frankreich, der Vizeweltmeister und einer der Favoriten
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Chile war immerhin 2. in der Südamerikanischen Quali
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17.06.2010, 22:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.06.2010, 22:05 von Zurgrimm.)
(17.06.2010, 20:26)Recke schrieb: Aber der 2. Spieltag wird ja scheinbar besser Ja, ich bin wirklich positiv überrascht. Nicht, daß immer meine Wunschmannschaften gewonnen hätten. Aber es ging ausgesprochen torreich zu, gestern und heute. Wenn das so weitergeht, war's vielleicht doch nur das vorsichtige Angehen der ersten Runde.
Besonders freue ich mich für die Griechen, denen ich ihren ersten WM-Sieg wirklich gegönnt habe, nachdem sie schon aus der letzten EM sieglos ausgeschieden sind.
Die Konstellation in Gruppe A ist natürlich etwas ungünstig, da kann man nur hoffen, daß Uruguay und Mexiko keinen Nichtangriffspakt für das nächste Spiel schließen. Sonst würde es für alle Zuschauer ein eher müdes Spiel.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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(17.06.2010, 22:03)Zurgrimm schrieb: Die Konstellation in Gruppe A ist natürlich etwas ungünstig, da kann man nur hoffen, daß Uruguay und Mexiko keinen Nichtangriffspakt für das nächste Spiel schließen. Sonst würde es für alle Zuschauer ein eher müdes Spiel. Glaube ich nicht, weil Mexiko nicht auf ihren Angstgegner Argentinien treffen will. Da wäre ein Sieg schon recht...
Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?
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Sehe ich genauso.
Vielleicht schaffen es ja die Franzosen noch und werden dann gegen Argentinien Schiffsbruch erleiden
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Muss nicht sein. Die Franzosen können gern schon wieder in der Vorrunde untergehen, indem sie nochmal anständig gegen Südafrika verlieren!
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Den Zwölfen zum Gruße!
(17.06.2010, 08:43)Zurgrimm schrieb: Und wo wir schon bei Regeln sind: Die Rot-Regelung für notbremsende Torwarte, deren Anwendung wir gestern Zeugen geworden sind, wäre ein weiteres Beispiel für eine mißglückte Fußball-Regel. Der Torwart hat nicht skrupellos gefoult, sondern seinen Job getan - wenn auch erfolglos.
Sehr schwer zu beurteilen. Der südafrikanische Torwart hat mir in gewissem Sinne Leid getan. Andererseits ist das ganz typisch für das Spiel, dass jemand bestraft wird, obwohl keine Absicht erkennbar war. Bevor die FIFA das ändert, werden sie den Videobeweis zulassen, die Zeit bei Verzögerungen anhalten und noch ganz andere Ideen umsetzen.
(17.06.2010, 08:43)Zurgrimm schrieb: Nein, auch bei den Brasilianern ist das kein "richtiges Einteilen der Kräfte", sondern eine - für ihre Verhältnisse - schwache Leistung. Allerdings eine mit zwei "genialen Momenten". Und daß die selbst in schwachen Partien bei den Brasilianern immer wieder zu sehen sind, das finde ich eben bemerkenswert.
Ich nenne das stumpf "keinen Bock haben". Aber das ist mal wieder Geschmackssache. Anders gefragt: Was ist schöner anzusehen: Eine Mannschaft, die es kaum besser kann, oder eine, die keine Lust hat, mehr zu zeigen? Finde ich beides nicht toll.
(17.06.2010, 08:43)Zurgrimm schrieb: Im schwachen Finale der Deutschen gegen Spanien bei der letzten EM hätte ein genialer Moment schon viel bewirken können.
Naja, es hätten schon zwei sein müssen. Aber genau dann wäre das übliche Geschrei groß gewesen: Die Deutschen mogeln sich zum Titel... 90 Minuten Rumpelfußball und zwei gute Szenen... das übliche eben.
"Geniale" Momente hat auch die deutsche Mannschaft gehabt. Sicher nicht in der Dichte und Konstanz wie Brasilien, aber ab und zu eben schon. Ich denke da an Klaus Fischers Fallrückziehertor im Halbfinale bei der WM 1982, Rudi Völlers 2:0 im Halbfinale 1986, von Strafraumgespenst Müller ganz zu schweigen.
(17.06.2010, 08:43)Zurgrimm schrieb: Kinder verschleppt?!
Daß Leute mal zwangsumgesiedelt werden, wenn ein großes Stadion oder auch ein olympisches Dorf gebaut werden, das kennt man ja. Aber daß dafür Kinder verschleppt worden wären, habe ich noch nicht gelesen.
Angeblich ist das mit Straßenkindern passiert. Das Leben eines Straßenkindes zählt nicht viel für die Mächtigen.
(17.06.2010, 08:43)Zurgrimm schrieb: Dennoch hätte ich Südafrika als Heimmannschaft zumindest den Ehrentrefer sehr gewünscht.
Sehe ich genauso. Ansonsten habe ich in sportlicher Hinsicht wenig Mitleid mit ihnen. Wer schlecht spielt, verliert zurecht. Selbst wenn der Gastgeber weniger feierfreudig ist, wenn die eigene Mannschaft draußen ist: Es würde doch noch viel mehr die Stimmung kaputtmachen, wenn der Gastgeber trotz einer schlechten Leistung weiterkommen würde. Da wäre schnell das Geschrei von wegen "durchgemogelt" groß.
(17.06.2010, 22:03)Zurgrimm schrieb: Besonders freue ich mich für die Griechen, denen ich ihren ersten WM-Sieg wirklich gegönnt habe, nachdem sie schon aus der letzten EM sieglos ausgeschieden sind.
Sehe ich ebenso: Die ersten Punkte für die Griechen und ihre ersten zwei Tore überhaupt bei einer WM. Diese Unsportlichkeit des Nigerianers war natürlich selten dumm. Dass danach die Griechen so aufdrehen... wer hätte das gedacht? Übrigens hat man mich noch verspottet, als ich beim Stand von 1:1 sagte "Wenn die Griechen Nigeria schlagen..." (Konditionalsatz!)
(17.06.2010, 22:03)Zurgrimm schrieb: Die Konstellation in Gruppe A ist natürlich etwas ungünstig, da kann man nur hoffen, daß Uruguay und Mexiko keinen Nichtangriffspakt für das nächste Spiel schließen. Sonst würde es für alle Zuschauer ein eher müdes Spiel.
Im Gegenteil, die Ausgangslage ist sogar sehr gut! Noch ist nämlich keine Mannschaft ausgeschieden. Südafrika und Frankreich müssen auf Teufel-komm-raus auf einen hohen Sieg spielen. Uruguay könnte zwar mit einem Unentschieden zufrieden sein, aber die Mexikaner werden den Teufel tun und sich damit abspeisen lassen. Jeder wird doch darauf spekulieren, dass Argentinien Gruppensieger der Gruppe B wird. Die Mexikaner sind 2006 im Achtelfinale gegen die Argentinier rausgeflogen (wenn auch nur knapp, 1:2) - das werden sie doch nicht wieder wollen! Und jeder wird doch lieber gegen Südkorea, Nigeria oder Griechenland spielen wollen als gegen Argentinien.
Mit den zweiten Partien der Gruppen A und B kann man tatsächlich hochzufrieden sein. Es fielen richtig viele Tore und die Mannschaften kämpften wenigstens, selbst wenn sie sportlich unterlegen waren. Der Sieg Griechenlands war sehr überraschend und zeigt, dass Mannschaften sich von Spiel zu Spiel verändern können.
Nach zwei Spielen geht natürlich die Rechnerei los: Wer kommt weiter, wenn...? Interessant dabei ist, dass selbst Argentinien noch nicht sicher im Achtelfinale steht. Man kann nämlich mit zwei Siegen und einer Niederlage immer noch auf Platz 3 geraten. Das passiert, wenn eine Mannschaft von allen besiegt wird und sich die anderen reihum schlagen. So geschehen übrigens in der Vorrunde 1994, Beteiligte damals u.a. Argentinien, Nigeria und Griechenland! (Zu der Zeit kam jedoch noch ein guter Gruppendritter weiter, so dass es nicht dramatisch war.) Wenn Südkorea gegen Nigeria gewinnt und die Griechen Argentinien 5:0 schlagen (zugegeben, sehr unwahrscheinlich), fliegt Argentinien raus! Übrigens ist es auch vorgekommen, dass jemand am letzten Spieltag einen so hohen Sieg erlangt hat und trotzdem nach Hause musste. Die Spanier, bei der WM 1998 noch abonniert auf tragisches Scheitern, besiegten zwar 6:1 Bulgarien, mussten aber dennoch die Koffer packen, weil Paraguay gegen Nigeria 3:1 siegte.
Mathematisch begabte Zuschauer wissen natürlich, dass das im Umkehrschluss auch bedeutet, dass man mit zwei Niederlagen noch die Vorrunde überstehen kann. Das tritt ein, wenn eine Mannschaft alle überragt und besiegt und sich die drei restlichen im Kreis schlagen. So etwas ist z.B. in der Vorrunde des Konföderationenpokals 2009 eingetreten. Die USA erreichten verblüffenderweise mit einem einzigen Sieg gegen Ägypten die nächste Runde und besiegten im Halbfinale sogar Europameister Spanien, während Weltmeister Italien nach Hause fahren musste!
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(17.06.2010, 23:35)Kunar schrieb: Naja, es hätten schon zwei sein müssen. Aber genau dann wäre das übliche Geschrei groß gewesen: Die Deutschen mogeln sich zum Titel... 90 Minuten Rumpelfußball und zwei gute Szenen... das übliche eben. Um viel zu bewirken (nämlich die Verlängerung), hätte bereits ein genialer Moment gereicht. Und wenn man's dann ins Elfmeterschießen geschafft hätte... da ist man eh in Fußballgottes Hand.
Und mit einem solchen Ausgang hätte ich keine Probleme gehabt. Wenn man den Titel holt, ist das Wie egal. Oder wer außer den Argentiniern fragt heute noch danach, ob der Foulelfmeter beim WM-Finale '90 für Völler wirklich berechtigt war?
(17.06.2010, 23:35)Kunar schrieb: "Geniale" Momente hat auch die deutsche Mannschaft gehabt. Sicher nicht in der Dichte und Konstanz wie Brasilien, Und die Konstanz und Dichte der genialen Momente bei den Brasilianern ist es, die mir imponiert. Man kann sich bei ihnen eben (fast) darauf verlassen, auch wenn sie sonst "Keinen Bock"-Fußball spielen.
(17.06.2010, 23:35)Kunar schrieb: Uruguay könnte zwar mit einem Unentschieden zufrieden sein, aber die Mexikaner werden den Teufel tun und sich damit abspeisen lassen. Jeder wird doch darauf spekulieren, dass Argentinien Gruppensieger der Gruppe B wird. Die Mexikaner sind 2006 im Achtelfinale gegen die Argentinier rausgeflogen (wenn auch nur knapp, 1:2) - das werden sie doch nicht wieder wollen! Aber wer auf Sieg spielt, handelt sich auch schneller Konter und damit ggf. eine Niederlage ein. Ich hoffe, daß Du Recht behalten wirst, aber ich sehe dennoch die Gefahr, daß auch Mexiko der Spatz in der Hand lieber ist...
(17.06.2010, 23:35)Kunar schrieb: Der Sieg Griechenlands war sehr überraschend und zeigt, dass Mannschaften sich von Spiel zu Spiel verändern können. ... oder sogar im Laufe eines Spiels. Denn vor der - völlig berechtigten - roten Karte des Nigerianers sahen die Griechen deutlich schlechter aus, als danach.
(17.06.2010, 23:35)Kunar schrieb: So etwas ist z.B. in der Vorrunde des Konföderationenpokals 2009 eingetreten. Und ich dachte, Dich interessierten nur EM's und WM's.
Aber im Ernst: Es ist beeindruckend, was Du alles für Daten, Fakten und Details aus vergangenen Turnieren beisteuerst. Hätte ich so gewiß nicht parat, ist aber immer wieder interessant zu lesen.
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