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Tränen über Riva
#5
Gerasim, 12. Firun
„Dein Name klingt nivesisch“, stellte Tjalf altklug fest.
„Deiner thorwalsch“, entgegnete ich unmittelbar.
„Und was bedeutet er?“
„Schneedachs. Genauer gesagt Schneedächsin.“
„Klingt gut. Ich habe noch nie eine nivesische Schneedächsin äh… Magierin gesehen“, bemerkte er verlegen.
„Und ich keinen thorwalschen Gaukler.“
„Dann musst du mal nach Phexcaer gehen.“
„Und du nach Norburg.“
„Wenn du mich begleitest, gerne.“
Ich mag Tjalf. Seine direkte Art gefällt mir. Deshalb nehme ich es ihm auch nicht übel, dass er nichts auf Anreden gibt, aber das kennt man ja von den Nordleuten.
„Warum wird eine Nivesin Magierin?“, zeigte er sich interessiert, was ich genoss.
„Ehrlich gesagt habe ich schon sehr, sehr lange kein Nivesisch mehr gehört. Ich weiß ja nicht einmal, ob ich diese Sprache überhaupt noch sprechen kann, geschweige denn verstehe. Meine Eltern wurden bei einem Orküberfall getötet. Norbardische Händler fanden mich und brachten mich nach Norburg. Dort wurde ich in die Hände des Hesinde-Tempels gegeben, Norbarden sind nämlich sehr Hesinde-gläubig. Durch die Geweihten habe ich die örtliche Magierakademie kennengelernt.“
„Eine bewegende Geschichte.“
Tjalf verwunderte mich mit seiner Empathie. Hätte ich einem Thorwaler nicht zugetraut.
„Da die Geweihten in mir eine magische Begabung spürten, beschlossen sie, mich an der Akademie anzumelden. Der Schwerpunkt dieser Schule liegt auf Heilung, was gut zu mir passt. Wenn ich meine Eltern schon nicht retten konnte, dann will ich wenigstens fortan möglichst viele andere Menschen retten.“
„Und warum bist du dann unter Elfen?“
„Weil ich darauf warte, bis mein Traum-Gaukler mit seinem Zwergenpony daherkommt und mich nach Riva mitnimmt.“
„Dann würde ich sagen, dein Warten hat jetzt ein Ende“, tönte Tjalf frech. Und das hat es. Morgen breche ich gemeinsam mit der Gauklertruppe gen Riva auf.
 
Unterwegs, 13. Firun
Der Abschied von Gerasim fiel mir besonders schwer. Nichtsdestotrotz weiß ich, dass mein Ziel Riva heißt. Um den Axxeleratus perfekt zu beherrschen, hat leider die Zeit gefehlt. Dennoch kann ich ihn jetzt zumindest anwenden. Zum Dank für alles leistete ich einen weiteren Schwur – ich will auf sämtliche Rauschmittel wie Gulmond oder Rauschgurken verzichten, ebenso auf Elixiere.
 
Unterwegs, 14. Firun
Bruder Aidrin hat mich gebeten, Grüße an die Travia-Geweihte von Riva, Elaja Karbeck, zu überbringen. Damit hätte ich immerhin mal eine erste Ansprechpartnerin gefunden.
 
Unterwegs, 30. Firun
Pünktlich zum Fest der Ifirn werden wir von heftigem Schneetreiben überrascht. Das Wissen darum, morgen Abend bereits in Riva zu sein, verleiht uns jedoch neue Kräfte. Caldrin konnte mir die letzten zwei Wochen über abends am Lagerfeuer noch Grundkenntnisse über den Armatrutz vermitteln. Ich fühle mich gerüstet, mein Schicksal herauszufordern.
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Tränen über Riva - von Fíonlaighrí - 01.05.2020, 22:04
RE: Tränen über Riva - von Fíonlaighrí - 03.05.2020, 19:23
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