01.10.2011, 13:19
(30.09.2011, 14:07)Rabenaas schrieb: Naja, in der Realität kann man nur einen gewissen Anteil seines Vermögens sinnvoll auf der Stelle auf den Kopf hauen. Ich denke, beim durchschnittlichen Anleger soll das Privatvermögen langfristig steigen, und sich nicht in Luft auflösen. Für den Rest muss man sich etwas ausdenken.mit konservativen Anlageformen ("mündelsicher") ist bei Privatvermögen kaum mehr als Werterhalt drin. Wenn man nach Steuer und Inflation 0,5 % Zuwachs pro Jahr erreicht ist das schon recht gut. Hängt natürlich von der höhe des Vermögens und der daraus resultierenden effektiven Besteuerung zusammen.
(30.09.2011, 14:07)Rabenaas schrieb:Hmm, langsam. Inflation vernichtet nur Bargeld, und zwar nur das der Bürger (Kennzeichen der Inflation ist ja, dass der Staat neues Geld drucken (kann)), keine anderen Vermögenswerte. Unterm Strich ist das natürlich ein Nullsummenspiel, was dem Bürger an Wert oder Kraufkraft seines Bargeld verlorengeht, kann der Staat neu drucken und verwenden. Wie auch immer man das nun nennen möchte, auf jeden Fall profitiert der Staat(=alle Bürger) permanent von diesem Effekt, die Sparer(=nicht alle Bürger) leiden. Damit die Sparer das überhaupt machen, muss der Staat üblicherweise Zinsen mindestens in Höhe der Inflationsrate anbieten.(30.09.2011, 10:50)Wolverine schrieb: 1. Allgemein: Da in unserem System Geld nicht verlorengeht, sondern nur umverteilt wird, ist des einen "Verlust" des anderen (in dem Fall der Allgemeinheit) Gewinn. Auch wenn es ein kleinerer Verlust ist, als in anderen Fall.Da wir hier nicht von Devisen sprechen, kann ich da im Prinzip nur zustimmen, aber wie Du weiter oben angeführt hast, haben Anleihen außer der reinen Rendite noch andere Vorteile. Natürlich vernichtet die Inflation die Schulden, die der Staat für seine Bürger aufnimmt. Sie vernichtet aber gleichzeitig auch deren Vermögen und Kaufkraft. Da von einem Gewinn zu sprechen, finde ich zweifelhaft.
(30.09.2011, 14:07)Rabenaas schrieb: (Ein anderer Aspekt ist, dass Investoren auch selbst wieder von den staatlichen Investitionen profitieren. D.h. alle Bürger kaufen sich eine Straße, aber die ohne Anleihen zahlen denen mit hinterher Zinsen dafür.)Das gilt, wie ich oben versucht habe deutlich zu machen nur dann, wenn die gezahlten Zinsen die bezahlten Steuern + Inflation übersteigen. Ist es wie derzeit umgekehrt, bezahlen die Investoren mit Anleihen die Straße zu einem höheren Anteil als alle anderen.
(30.09.2011, 14:07)Rabenaas schrieb: Wir entfernen uns aber zusehends vom ursprünglichen Thema, nämlich Finweans Videos.Nicht unbedingt: Thema der Videos war, das man mit Geld, Zins und Zinseszins eine Gesellschaft knechten kann, und das daher insbesondere der Zins abgeschafft werden muss. Ich habe hier nur versucht mit ein paar Denkfehlern aufzuräumen und darzulegen, dass Zins/Zinseszins nicht das Grundübel ist und nicht notwendigerweise in die totale Katastrophe mündet.