30.09.2011, 10:11
(30.09.2011, 05:15)Wolverine schrieb: Also um es mal zusammenzufassen: Der Staat leiht sich momentan Geld von den (vermeintlich) Reichen, um damit seine Ausgaben zu finanzieren, gibt dieses Geld hinterher aber nur zu einem Teil wieder zurück. Auch nicht viel mehr als eine verkappte Vermögensabgabe.Da hätten wir ja schon Sloterdijks "Revolution der gebenden Hand", denn niemand wird gezwungen, Bonds zu kaufen.
(Mal abgesehen davon, dass die gerade im Moment wahrscheinlich nicht gerade wie warme Semmeln weggehen. Z.B. 2006 lagen die Konditionen noch deutlich über der Inflation, und mit der typischen Laufzeit von 6 Jahren bei Schatzbriefen erwirtschaften genau die heute Gewinn.)
Außerdem verstehe ich den springenden Punkt bei Deinem Argument nicht.
Jemand entschließt sich freiwillig und bei klarem Verstand, jetzt in Schatzbriefe zu investieren, macht inflationsbereinigt Verlust, aber weniger, als hätten sie das Geld unter dem Kopfkissen gelagert. Für diese Differenz kommt doch wieder die Allgemeinheit auf, die größtenteils keine Bonds im Portfolio hat. Damit findet eine Umverteilung statt.
Klar gibt es auch andere Umverteilungen (Transferleistungen). Die können aber auch aus ganz anderen Quellen (z.B. Steuern) stammen, und sind somit getrennt zu betrachten.
(30.09.2011, 05:15)Wolverine schrieb: Um derartige Versuche zu unterbinden, gibts es die Eigenkapitalregeln der Banken, die es ihnen verbieten, über eine bestimmte Summe hinaus Kredite zu vergeben.Wenn ich das richtig verstehe, dann gibt es in Schland eine Mindestkernkapitalquote von 4%. Realistisch sind so um 10%. Dass das System bislang nicht (völlig) aus dem Ruder gelaufen ist, führe ich also darauf zurück, dass Banken nicht auf Teufel komm raus Kredite vergeben, und sich z.B. ansehen, welche Immobilien sie als Sicherheiten nehmen. (Anders als das in Amerika der Fall war.) Unser Wohl und Wehe wäre somit vom gesunden Menschenverstand der Banker abhängig.