16. Travia, 18 nach Hal.
Finsterkoppen-Binge, 4. Ebene, III. Teil
Knirschend grub sich die Schneide der Axt in den Brustkorb des untoten Zwergen. Aigur trat mit seinem linken Bein heftig nach und befreite somit seine Waffe aus der wandelnden Leiche. Der Untote flog rücklings auf den Höhlenboden und blieb dort liegen. Als sich dem Thorwaler dadurch die Gelegenheit bot, nach seinen Mitkämpfern Ausschau zu halten, entlockte ihm der erste Anblick ein verächtliches Knurren: Karvak, der Magus und Geisterbeschwörer aus Brabak, hielt sich stöhnend die rechte Schulter, die offenbar durch einen streifenden Axthieb eines der Untoten verletzt zu sein schien. Aschfahl war nun das Gesicht des Zauberers, und müde seine Bewegungen, als der sich nach einem Gegenstand am Boden bückte.
Das Gefecht indessen war noch nicht ganz überstanden. Korbranor stieß einen Kampfschrei aus und zog seinem Gegner das bärtige Blatt des aus dem Zwergengrab erbeuteten Lindwurmschlägers über den morschen Schädel. Was sich dabei konkret ereignete und zu sehen war, vermag der Chronist nicht mit hinreichend mäßigen, für die Stelle seines Schreibens statthaften Worten zu beschreiben. Jedenfalls machte der angewiderte Jäger einen Satz vor dem endlich erledigten Gegner zurück und hatte danach gleichwohl Mühe, seine Galle im Bauch zu behalten.
Lark von Wolven grollte, als seine Streitaxt in diesem Moment nur noch eine hinrichtende Bewegung zu vollführen hatte. Der Edelknecht blutete aus einigen Wunden. Korbranor blickte ihn mit besorgtem Gesichtsausdruck an. Hatte sich der schon eine der entsetzlichen Krankheit von den Untoten geholt? Halb dumpf und halb quietschend krachte das Axtblatt durch die leblose Hülle des Zwergen. Der Kampf war überstanden, doch für welchen Preis?
Karvak hielt ein steinernes Amulett mit einem breiten Grinsen empor. Aigur humpelte heran und wollte dem Magus das Stück aus der Hand schlagen. "Was habt Ihr denn, Hexer?" bellte der Thorwaler. "Endlich ein Ding gefunden, das Eure Zauberkräfte zu Euch zurückkehren lässt, eh?"
"Was wollt Ihr damit sagen, Nordmann ...?" Karvak ließ mit gespielter Fassugslosigkeit das Amulett in einer seiner Robentaschen verschwinden.
Der Thorwaler warf die Arme nach oben. "Was wolln wir eigentlich noch mit Euch? Nirgendwo wart Ihr hier von nutzen. Wo sind denn Eure Geister und Dämonen, wenn wir gegen solche dort kämpfen?" Der Zeigefinger Aigurs war auf einen zu Boden gestreckten Zwergenuntoten gestreckt.
"Unwissender", fauchte Karvak. "Wage es noch einmal und du ..."
"He!" kam es von Korbranors Stimme. "Dieses Rad hier sieht ganz gut aus, vielleicht ..." In dem Moment, da Karvak und Aigur zugleich einen Warnruf vernehmen lassen wollten, hallte schon ein Rauschen durch die Gänge. Korbranor drehte weiter an jenem großen Eisenrad, das an einer Seite der Wand eingelassen war.
"Schluß jetzt!" blaffte Lark und holte den Jäger mit einem groben Griff von dem Rad weg. "Wer weiß, was Du damit angestellt hast!"
Die Verruchten wandelten durch einen langgestreckten Gang nach Süden - bis sich der Blick auf ein weites, von wuchtigen Säulen durchbrochenes Saalgewölbe öffnete. Ein altes, eisernes Geländer hielt den Unbedachten oder Trunkenen davon ab, sich ohne weiteres dem tiefen Becken anzunähern, welches sich vor den Füßen der Gefährten breit und tief erstreckte. Wenigstens boten ein paar Treppestufen den Zugang nach unten. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, hastete zuerst der Edelknecht nach unten. Karvak wollte ebenso hinabsetzen, um sich von der Beschaffenheit jenes seltsamen Ortes ins Bild zu setzen, als sich eine schwere grobe Hand auf seine Schulte legte und ihn heraumriß.
Der Magus sah in das von Zornesfalten, Bartzotteln und Augenringen beherrschte Antlitz Aigurs. "Wag es nicht" drohte der Thorwaler, "irgendeinen Alleingang zu machen!"
Karvak hielt dem düsteren Blick seines Gegenübers stand. Und es hätte sicherlich einen schlimmen Vorfall gegeben, hätte Korbranor nach einem ohrenbetäubende Quietschen in diesem Moment nicht etwa gerufen: "Eine Treppe! Da geht es noch weiter runter!"
Finsterkoppen-Binge, 4. Ebene, III. Teil
Knirschend grub sich die Schneide der Axt in den Brustkorb des untoten Zwergen. Aigur trat mit seinem linken Bein heftig nach und befreite somit seine Waffe aus der wandelnden Leiche. Der Untote flog rücklings auf den Höhlenboden und blieb dort liegen. Als sich dem Thorwaler dadurch die Gelegenheit bot, nach seinen Mitkämpfern Ausschau zu halten, entlockte ihm der erste Anblick ein verächtliches Knurren: Karvak, der Magus und Geisterbeschwörer aus Brabak, hielt sich stöhnend die rechte Schulter, die offenbar durch einen streifenden Axthieb eines der Untoten verletzt zu sein schien. Aschfahl war nun das Gesicht des Zauberers, und müde seine Bewegungen, als der sich nach einem Gegenstand am Boden bückte.
Das Gefecht indessen war noch nicht ganz überstanden. Korbranor stieß einen Kampfschrei aus und zog seinem Gegner das bärtige Blatt des aus dem Zwergengrab erbeuteten Lindwurmschlägers über den morschen Schädel. Was sich dabei konkret ereignete und zu sehen war, vermag der Chronist nicht mit hinreichend mäßigen, für die Stelle seines Schreibens statthaften Worten zu beschreiben. Jedenfalls machte der angewiderte Jäger einen Satz vor dem endlich erledigten Gegner zurück und hatte danach gleichwohl Mühe, seine Galle im Bauch zu behalten.
Lark von Wolven grollte, als seine Streitaxt in diesem Moment nur noch eine hinrichtende Bewegung zu vollführen hatte. Der Edelknecht blutete aus einigen Wunden. Korbranor blickte ihn mit besorgtem Gesichtsausdruck an. Hatte sich der schon eine der entsetzlichen Krankheit von den Untoten geholt? Halb dumpf und halb quietschend krachte das Axtblatt durch die leblose Hülle des Zwergen. Der Kampf war überstanden, doch für welchen Preis?
Karvak hielt ein steinernes Amulett mit einem breiten Grinsen empor. Aigur humpelte heran und wollte dem Magus das Stück aus der Hand schlagen. "Was habt Ihr denn, Hexer?" bellte der Thorwaler. "Endlich ein Ding gefunden, das Eure Zauberkräfte zu Euch zurückkehren lässt, eh?"
"Was wollt Ihr damit sagen, Nordmann ...?" Karvak ließ mit gespielter Fassugslosigkeit das Amulett in einer seiner Robentaschen verschwinden.
Der Thorwaler warf die Arme nach oben. "Was wolln wir eigentlich noch mit Euch? Nirgendwo wart Ihr hier von nutzen. Wo sind denn Eure Geister und Dämonen, wenn wir gegen solche dort kämpfen?" Der Zeigefinger Aigurs war auf einen zu Boden gestreckten Zwergenuntoten gestreckt.
"Unwissender", fauchte Karvak. "Wage es noch einmal und du ..."
"He!" kam es von Korbranors Stimme. "Dieses Rad hier sieht ganz gut aus, vielleicht ..." In dem Moment, da Karvak und Aigur zugleich einen Warnruf vernehmen lassen wollten, hallte schon ein Rauschen durch die Gänge. Korbranor drehte weiter an jenem großen Eisenrad, das an einer Seite der Wand eingelassen war.
"Schluß jetzt!" blaffte Lark und holte den Jäger mit einem groben Griff von dem Rad weg. "Wer weiß, was Du damit angestellt hast!"
Die Verruchten wandelten durch einen langgestreckten Gang nach Süden - bis sich der Blick auf ein weites, von wuchtigen Säulen durchbrochenes Saalgewölbe öffnete. Ein altes, eisernes Geländer hielt den Unbedachten oder Trunkenen davon ab, sich ohne weiteres dem tiefen Becken anzunähern, welches sich vor den Füßen der Gefährten breit und tief erstreckte. Wenigstens boten ein paar Treppestufen den Zugang nach unten. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, hastete zuerst der Edelknecht nach unten. Karvak wollte ebenso hinabsetzen, um sich von der Beschaffenheit jenes seltsamen Ortes ins Bild zu setzen, als sich eine schwere grobe Hand auf seine Schulte legte und ihn heraumriß.
Der Magus sah in das von Zornesfalten, Bartzotteln und Augenringen beherrschte Antlitz Aigurs. "Wag es nicht" drohte der Thorwaler, "irgendeinen Alleingang zu machen!"
Karvak hielt dem düsteren Blick seines Gegenübers stand. Und es hätte sicherlich einen schlimmen Vorfall gegeben, hätte Korbranor nach einem ohrenbetäubende Quietschen in diesem Moment nicht etwa gerufen: "Eine Treppe! Da geht es noch weiter runter!"