30.08.2011, 21:32
(30.08.2011, 17:55)Boneman schrieb: Was heißt "aus sich heraus"? Es ist gar nicht so einfach herauszufinden, ob jemand das Auto wirklich für sich will oder ob nicht doch ein unbewusstes Bedürfnis nach Anerkennung dahintersteckt.Kauf dir ein Auto, das dir wirklich gefällt. Das du wirklich haben willst. Dann sind dir die Reaktionen der anderen egal. Weil du es nur für dich gekauft hast und damit glücklich bist. Aus welchen Gründen auch immer. Wenn es dich betrübt, das es jemand anderem nicht gefällt, oder es dich stolz macht, wenn es jemand anderer bewundert, sehe ich ein Wirken wollen nach außen. Wenn dir die Meinung der anderen einfach egal ist - und zwar nicht nur so getan als ob, aber innen drin grummelst/jubelst du trotzdem darüber - und deine Freude an dem Auto nicht beeinflußt, dann ist es meiner Ansicht nach eine Entscheidung "aus sich heraus".
(30.08.2011, 17:55)Boneman schrieb: Selbst davon überzeugt zu sein, man mache etwas für sich, sagt ja gar nichts aus.Und wieso nicht?
Ich meine, wenn ich ins Fitneßstudio gehe, um ein paar Muskeln aufzubauen, kann ich sagen, daß ich das nicht nur für mich tue, sondern auch, weil ich ganz gerne dafür bewundert werde. (Eigentlich ein blödes Beispiel, weil ich dort nicht hingehe.) Aber wenn ich regelmäßig meditiere, bin ich eigentlich überzeugt davon, das für mich zu tun.
(30.08.2011, 17:55)Boneman schrieb: (Und letztlich stimmt es ja immer, egal ob ich jetzt "intrinsischen Spaß am Objekt" habe oder ob ich die Anerkennung brauche oder den Sex will. Alles davon ist "für mich", daher lässt sich das leicht sagen.)Der Unterschied liegt darin, daß ich im ersten Fall niemand anderen dazu brauche. Und das führt in meinen Augen eher zum besagten "Glück", um das es hier ja geht, als die anderen Beispiele. Alles davon ist "für mich" - ja, aber nicht alles davon ist "durch mich".
(30.08.2011, 17:55)Boneman schrieb: Aus nichts entsteht nichts.Und schon überleg ich wieder, ob ich da zustimme. Aber das vielleicht mal bei einer anderen Diskussion, wenn uns nichts anderes einfällt.
(30.08.2011, 17:55)Boneman schrieb: Werbung kann nur wirken, wenn bereits ein unbefriedigtes Bedürfnis, ein Mangel besteht (wenn also jemand unglücklich ist).Ich würde Mangel schon mal nicht mit "unglücklich" gleichsetzen. Und wo kommt denn der Mangel her? Meistens wird er doch auch nur von außen erzeugt. Von sich aus braucht man ja wirklich nur herzlich wenig. Und Werbung wirkt doch auch, ohne daß bereits ein Mangel vorhanden sein muß. Wieviele kommen erst durch Werbung drauf, daß sie DAS eigentlich auch haben wollen, obwohl es ihnen vorher gar nicht in den Sinn gekommen wäre?
(30.08.2011, 17:55)Boneman schrieb: Das gilt aber keinesfalls für die Allgemeinheit.Nichts gilt jemals für die Allgemeinheit.
(30.08.2011, 17:55)Boneman schrieb: Der Mangel macht verwundbar. Immunwerden setzt voraus, dass man sich ihm stellt, ihn identifiziert und sich direkt um ihm kümmert.Was voraussetzt, daß man sich viel mit sich selbst beschäftigt. Wer will/kann denn das heutzutage noch? Es ist doch viel einfacher, Probleme/Mängel durch andere/Ersatzhandlungen lösen zu lassen, als sich die Zeit und den Mut zu nehmen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.
(30.08.2011, 17:55)Boneman schrieb: Der gesunde Zugang war nie da. [...] Es geht immer um den Mangel.Das ist mir jetzt zu verallgemeinert. Ich bin überzeugt, daß es genügend (eigentlich leider nicht) Menschen gibt, die überzeugt genug von sich sind, um nicht jeden Blödsinn mitzumachen bzw. jedes Angebot von vornherien unkritisch anzunehmen.
Deinem letzten Absatz kann ich nur zustimmen.
Treffen sich zwei Streuner auf einem Fest.
Sagt der eine: "Hast du schon die schöne Halskette der Gastgeberin gesehen?"
Sagt der andere: "Nein. Zeig mal her."
Sagt der eine: "Hast du schon die schöne Halskette der Gastgeberin gesehen?"
Sagt der andere: "Nein. Zeig mal her."