29.05.2011, 19:07
(29.05.2011, 17:41)Boneman schrieb: Dort wird man auf die Universität vorbereitet, nicht auf das Leben. Es heißt nicht umsonst "allgemeine Hochschulreife".
Ich würde behaupten ja und nein. Es heißt ja immer ganz plakativ, das Abitur sei eine Vorbereitungsphase auf das Studium - dies also eine Zielvorgabe, welcher der Lehrplan und die Didaktik der Lehrer gerecht werden sollen.
Der Sprung ins "kalte Wasser" kommt für viele schon nach dem Abitur, wie ich selbst erlebt habe. Die Gründe liegen - so denke ich - in vielen Bereichen des Bildungssystems sowie bei Schülern und Lehrern gleichermaßen. Es gibt auch gewisse Unterschiede im Performanzprofil der Gymnasien ebenso wie es Unterschiede in den Leistungs- und Lehrprofilen der Universitäten gibt. Ich scheue die Pauschalierung in diesem Fall.
(29.05.2011, 18:25)Recke schrieb: Beim Abi wird man allgemein gebildet und nicht speziell auf eine Sache vorbereitet!
Ich denke, dass Lehrer selber nicht wissen, worauf Sie vorbereiten müssen, da Sie ja nicht außerschulisch tätig waren.
Der Weg: Schule => Uni => Schule bereitet nun nicht darauf vor, Schülern eine Perspektive zu geben
Ich denke auch da sind die Unterschiede manchmal von Fach zu Fach ebenso groß wie sich die Lehrer untereinander in ihren Ambitionen gegenüber einer wiederum leistungsmäßig stark unterschiedlichen Besetzung der Jahrgänge unterscheiden.
Ich habe erlebt, wie Leute im Fach Geschichte zur Abiturzeit qualitativ druckreife Aufsätze mit Sichtung von Archivalien verfasst haben, was einige ehemalige Kommilitonen nicht einmal im Hauptstudium zustande gebracht haben. Andererseits habe ich einen Deutschunterricht erlebt, in dem an ganz standardmäßiger Literatur hauptsächlich an der Frage "Wie ist dieser Satz aufgebaut" gearbeitet wurde.
Alles in allem denke ich, daß viele qualitative Punkte im Schulsystem wie im Klassenzimmer unterschieden werden müssten.