07.05.2011, 12:31
(07.05.2011, 11:41)Zurgrimm schrieb: Also, ich kann nicht behaupten, daß ich froh darüber wäre, denn ich denke nicht, daß von ihm als Person noch eine Gefahr ausging. Ich bin gegen die Todesstrafe, also sehe ich seinen Tod auch nicht als die logische Konsequenz seiner Taten. Hätte man ihn lebend ergriffen, wäre ich froh gewesen. Aber so? Worüber genau sollte ich mich freuen?Ich hab froh bewusst in Gänsefüßchen geschrieben. Natürlich hüpfe ich jetzt auch nicht im vor Freude im Dreieck durch mein Zimmer, aber ich bin von einen sachlichen Standpunkt aus gesehen schon "froh", dass ein fanatischer Terrorist und Feind der westlichen (v.a. amerikanischen) Kultur tot ist und demnach keine Attentate planen o.ä. kann. Wirklich fröhliche Empfindungen habe ich übrigens nicht.
(Der Verstand sagt "Toll", das Herz sagt "Mir egal".)
(Btw: Wenn ich die Geschichte so grob überfliege kann ich gut verstehen und nachvollziehen, wie man zu einen USA-hassenden Terroristen verkommen kann.)
Zitat:Also hättest Du es lieber gehabt, sie hätten sein Haus mit Raketen beschossen, ihn (samt allen anderen Lebens darin) damit "zufällig" auch umgebracht und hinterher seine verkohlten Überreste herausgekratzt und per Gen-Test festgestellt, daß sie (auch) den richtigen erwischt haben? Wenn man Bin Laden jagd, trifft man ihn nicht zufällig mitten in Pakistan. Das geht nur gezielt.Im Hinblick auf die Reaktionen der Terroristen/Sympatisanten/etc. schon. Jetzt ist OBL für seine Anhänger ein Märtyrer geworden, den man natürltich gerecht werden muss (Attentate, etc). Wenn man ihn bombardiert hätte und das ganze als "Zufall" getarnt hätte, wäre er IMHO kein so großer Märtyrer geworden.
(Aus dem gleichen Grund hätte ich die Tötung geheim gehalten und OBL langsam in der Versenkung verschwinden lassen.)
Zitat:(samt allen anderen Lebens darin)Die Seals haben ja nicht nur OBL sondern auch weitere Personen umgebracht, darunter einen Enkel. OBL ist ja um die 50 geworden. Sagen wir mal er wurde mit 20 Vater und sein Sohn ebenfalls mit 20. Dann wäre der Enkel um die 10...
Also da tut sich jetzt zu nem Raketenangriff auch nicht mehr viel.^^
Zitat:Ein Geheimverfahren klingt jetzt aber auch nicht gerade rechtsstaatlich. Was meinst Du, was dann für Gerüchte aufgekommen wären. - Nein, wenn es ein Gerichtsverfahren gegeben hätte, dann hätte es öffentlich sein müssen. Das sind die Kriegsverbrecherprozesse in Den Haag, das waren die Nürnberger Prozesse und das war sogar dieses semi-faire Verfahren gegen Saddam Hussein.OK ich konkretisiere meine Aussage: Keine Öffentlichkeit im Gerichtssaal, einige ausgesuchte, unabhänige Journalisten (auch von Medien aus der islamischen Welt) würde ich aber eine Berichterstattung erlauben.
Achja: Falls jemand meint, meine Überlegungen wären für einen Rechtsstaat zu manipulativ/berechnend/etc: Wäre nicht das erste mal, dass irgendwas vertuscht/anders dargestellt/etc. worden wäre. Und ich glaube auch, dass dies eine mehr oder wenige gängige Praxis in der Politik ist.
Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?