(04.05.2011, 09:13)Alter Ugdalf schrieb: Einem hiesigen Terroristen würden wir auch den Prozeß machen und ihm Gelegenheit zur Stellungnahme geben, wäre das dann auch eine "Bühne"?Den Stammheim-Prozeß haben die RAF-Terroristen durchaus als Bühne genutzt, ja. Daß man das nicht mit dem weltbekanntesten Terroristen mit tausenden Anhängern machen wollte, ist schon irgendwo nachvollziehbar.
In der Theorie bin ich aber ja ganz bei Dir. Ich hatte ja oben auch geschrieben, daß das Vorgehen der Amis, so wie es sich mir darstellt, jenseits dessen liegt, was ein Rechtsstaat tun sollte. Nur wir leben alle in dieser Welt. Und da gibt es einen Unterschied zwischen der Idealvorstellung in der Theorie und der Realität. - Es wäre schon naiv gewesen, zu glauben, daß die Amis Osama Bin Laden festnehmen, ihm einen Anwalt geben, einen Staatsanwalt darauf ansetzen, ihm 9/11 lückenlos nachzuweisen und ihm einen fairen, rechtsstaatlichen Prozeß machen, in dem er nach x Jahren (es dauert einige, wieviele im Durchschnitt weiß ich jetzt nicht) hingerichtet wird (was die meisten Europäer dann ebenfalls nicht gutgehießen hätten).
Natürlich hätte ich es besser gefunden, die USA hätten moralische Überlegenheit demonstriert und wären "sauber" vorgegangen. Aber zu erwarten stand das doch zu keinem Zeitpunkt der 10-jährigen Jagd nach diesem Mann. Und mit einem Amtshilfeersuchen an die Pakistani, doch bitte diese Villa zu durchsuchen, Bin Laden festzunehmen und ihn nach Amerika auszuliefern, wäre man wohl auch nicht wirklich weit gekommen.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."