07.02.2011, 16:56
Antamar schrieb:Erleichtert, weil immer noch kein Ork deinen Weg gekreuzt hat, läufst du einsam auf der Passstraße. Es könnte so ein ruhiger Tag sein, als du plötzlich hinter dir drei bewaffnete Zwerge mit einem Pony siehst. Auf ihren großen Schilden ist ein Wappen aufgemalt.
"Heraldik"-Probe gelungen
Die Wappen zeichnen die drei Zwerge eindeutig als Mitglieder der Wacht aus Orkador aus. Die Dûn-Zwerge, die diesen Pass vor den Orks schützen. Rund um den Weg vor dir sind mehrere große Felsen und schmale Passagen, die sich für einen Hinterhalt eignen. Aber da du weißt, dass du in ihrer Gegenwart vor Angriffen der Orks einigermaßen sicher bist, wartest du etwas ab, um ein Stück des Weges mit ihnen zu reisen. Als sie dich eingeholt haben, kannst du den Anführer der drei laut schimpfen hören: "Schon Maarmorasch musste immer auf seinen kleinen Bruder aufpassen. Hat das den nie ein Ende? Und was bekommen wir von den Eisenzwergen? Nur Undank!".
"Theologie"-Probe +4 gelungen
Du erinnerst dich an den alten Ausspruch "Wie Dûn und Eisen" mit dem die Zwerge den Bruderstreit ihrer beiden Urväter Maamorasch und Rambok beschreiben. Die Dûn-Zwerge behaupten fest schon immer auf ihre kleinen Brüder aufpassen zu müssen. Neugierig, wie du bist, klinkst du dich in das Gespräch ein: "Ihr sagt es, wie viele Orks haben wir erschlagen? Und gibt uns jemals ein Händler ein Bier dafür aus, weil der Pass sicherer ist? Wenn die Orks da sind, dann schreien sie nach uns, aber wenn sie Abends im Sicheren hocken, dann sind sie sich für unsere Gesellschaft zu fein.". Der Hauptmann mustert dich eingehend, dann nickt er und erzählt noch sichtlich erregt, dass sie einmal mehr einen Eisenzwerg suchen müssen, der ohne Begleitung in den Pass ging und nun vermisst wird. Doch bald hat sich auch das hitzige Zwergengemüt beruhigt und ihr geht schweigend den Weg weiter.
"Sinnenschärfe"-Probe +2 gelungen
Ihr seit eine Weile in eure Gespräche vertieft den Pass gegangen, als dir plötzlich ein Blutfleck auf dem Boden auffällt. Routiniert teilen sich die drei Zwerge auf und durchsuchen mit gezogenen Äxten die unmittelbare Umgebung. Bald schon hörst du eine raue Stimme: "Ich habe ihn! Kommt her! Umor sei Dank er lebt noch!" Schnell eilst auch du in die Richtung, aus der die Stimme kam, doch dir bietet sich ein grässliches Bild. Der Zwerg, der am Boden in seinem eigenem Blut liegt, macht einen erbärmlichen Eindruck. Ein Arm scheint gebrochen zu sein und mehr als ein halbes Dutzend klaffender Wunden bedecken seinen Körper. Nachdem ihn die Soldaten notdürftig versorgt haben, kommt er kurz zu Bewusstsein und flüstert mit schwachem Ton:
"Es waren Fünf. So viele!" Der Anführer der drei Soldaten stutzt. Nach einigem Überlegen wendet er sich an dich: "Fünf Orks hier sind eine Gefahr. Jedoch sind wir Wächter und keine Kundschafter. Wir wären Euch sehr verbunden, falls ihr die Fährte der Orks finden könntet." Da du nur mal ein Held bist, willigst du ein und durchsuchst die Umgebung nach Hinweisen.
"Spurenlesen"-Probe +3 gelungen
Du kehrst zu dem Blutfleck zurück, wo sich der Kampf zugetragen hat und nach näherer Betrachtung, fallen dir einige abgebrochene Zweige in einem nahen Busch auf. Sicher müssen die Orks hier hinter den Büschen gewartet haben und tatsächlich sind hier noch einige Fußabdrücke der Schwarzpelze zu sehen. Sie führen bis zu einem nahen Bach, dann lösen sie sich auf einmal auf. Zweimal umkreist du die Stelle am Bach, aber die Spuren scheinen nirgendwo weiter zu gehen. Das lässt nur einen Schluss zu: Die Orks müssen im Bachbett selber gelaufen sein und das Wasser hat ihre Fährte bereits verwischt. Du denkst dir, dass diese Information fürs Erste ausreichend sein sollte und kehrst zu den Zwergen zurück, die bereits dabei sind, ein kleines Lager zu errichten. Kaum dass du in Sichtweite bist, brüllt dir der Anführer entgegen: "Und habt Ihr eine Fährte gefunden? Mein Zorn muss dringend mit Blut gestillt werden. Kein Schwarzpelz vergreift sich ungestraft an den kleinen Brüdern Maarmoraschs!". Der Bart des Anführers bebt immer noch vor Erregung, als du im Lager angekommen bist. Als du ausführlich berichten willst, wie du auf die Fährte gestoßen bist, unterbricht dich der Anführer der Zwerge gleich wieder. Mit einer unnötig lauten Stimme verteilt er die Befehle: "Ormax, du bleibst hier und sicherst das Lager! Kergosch, du kommst mit, wir gehen auf Orkenjagd! Und Du, führe uns hin!" Die beiden legen schnell alle entbehrlichen Teile ihrer Ausrüstung ab und folgen dir schweigend mit grimmigem Blick. Als du zu dem Punkt kommst, wo sich die Spuren im Bach verlieren, stützt sich der Anführer kurz auf seinen riesigen Schild. Er nimmt den Helm ab, unter dem sogleich die fettigen grauen Haare hervor quellen und blickt sich aufmerksam um. Dann sagt er: "Ich kenne die Gegend hier besser als jeder andere. Folgen wir dem Bachlauf kommen wir zu einer Geröllhalde. Dort gibt es keine Deckung, die Schwarzpelze wären auf dem Präsentierteller. So dumm sind nicht mal die, also müssen wir den Bach weiter aufwärts gehen. Das wird schwierig, denn das Tal ist eng und man kann es nur von einer Richtung aus betreten. Wir müssen verdammt vorsichtig sein."
Die Warnung des Zwergenhauptmanns liegt dir noch in den Ohren, als ihr gemeinsam durch den Bach den Berg erklimmt. Schon kannst du die Stelle sehen, wo die enge Schlucht beginnt, als der Hauptmann stehen bleibt. "Wir werden auf die Nacht warten. Es gibt einen kleinen Pfad abseits des Bachs, der uns in die Schlucht führt. Schwerer zu gehen, aber vielleicht können wir sie so überraschen", erklärt der Hauptmann. Die Anspannung der Zwerge scheint fast greifbar. Keiner sagt mehr ein Wort und jeder konzentriert sich nur darauf, Armbrust und Axt für den Kampf bereit zu machen. Schließlich hat der Mond als silberne Scheibe der Landschaft alle Farbe geraubt. Nun wendet sich der Hauptmann an dich: "Nun Langbein, habt Dank, dass Ihr uns den Weg gewiesen habt. Wenn Ihr wollt, wartet hier! Wenn aber hinter Euren Worten von heute Mittag auch Taten stecken, dann folgt uns!" Du überlegst einen Moment, ob du dich auf ein so gefährliches Unterfangen einlassen sollst.
Natürlich kannst du jetzt nicht kneifen und die Aussicht, einen Ork zu töten, ist auch verlockend. "Wo immer ich einen Schwarzpelz töten kann, bin ich dabei!", verkündest du lautstark. Trotzdem hast du ein mulmiges Gefühl. Ihr packt schnell eure Sachen zusammen und der Anführer führt euch beide auf einen steinigen schmalen Pfad, der sich teilweise verborgen durch Büsche im Hang erstreckt.
"Klettern"-Probe gelungen
Geschickt schaffst du es, allen Hindernissen und Widrigkeiten auf dem Weg zu trotzen. Unterwegs kannst du klar zwei Zelte und ein Lagerfeuer im Tal erkennen. Die Orks scheinen sich sicher zu fühlen. So leise es geht, macht ihr euch erst ein gutes Stück hinter dem Orklager wieder an den Abstieg. Aus sicherer Entfernung beobachtet ihr die Schwarzpelze. Zwei sitzen am Feuer, einer hält Wache und die anderen beiden, von denen der Händler erzählt hat, müssen sich wohl in den Zelten befinden. Mit leiser Stimme raunt euch der Hauptmann die Aufteilung für diesen Kampf zu: "Du, Langbein, übernimmst die Wache! Kargosch, du übernimmst die Beiden am Lagerfeuer! Ich stöbere in den Zelten. Wir setzten erst einen Schuss mit der Armbrust und stürmen dann zusammen los. Wenn sie überrascht sind, haben wir die größte Chance." Kargosch und du nicken stumm, dann machen sich die beiden Zwerge ohne ein verräterisches Geräusch daran, die Armbrüste zu spannen. Beide stützen sich beim Zielen auf ihren Schilden ab. Auf ein Zeichen des Anführers schießen beide. Ein kurzer Klick und dann das Surren der Bolzen. Fast zeitgleich hört ihr ein erschrecktes Jaulen von beiden Orks. Doch viel Zeit, die Kriegskunst der beiden Zwerge zu bestaunen, bleibt dir nicht. Kargosch und der Anführer haben sich bereits mit Schild und Axt bewaffnet und stürmen auf das Lager der Orks zu.
[Kampf gegen 1 Ork-Krieger -> gewonnen]
Kampfrunden: 51
Mordok, Sohn des Borkosch: Zwergische Axt Zweihandwuchtwaffen
Gelungene Attacken: 94%
Gelungene Paraden: 90%
Ork-Krieger (kampfunfähig): Trärdaudi WuchtwaffenGroßer Lederschild Schild
Gelungene Attacken: 82%
Gelungene Paraden: 96%
Der Ork hat gegen deine Angriffe keine Chance. Schließlich bricht er blutüberströmt zusammen. Du lässt deinen Blick noch einmal über das Lager schweifen. Der Anführer hat die Zelte in Brand gesetzt und so die beiden verbleibenden Schwarzfelle heraus getrieben, einer liegt bereits am Boden, der andere sucht verzweifelt einen Weg zur Flucht. Doch der nächste Hieb macht diese Suche eh sinnlos. Die beiden Orks am Feuer sind nicht weit gekommen. Der eine scheint sich nicht einmal mehr erhoben zu haben, denn er sitzt immer noch am Feuer, nur dass sein Kopf fehlt. Der andere liegt im Staub daneben. Noch im Tode scheint er sich sein zertrümmertes Knie zu halten. Gemeinsam räumt ihr die Leichen beiseite und legt euch noch etwas schlafen. Am Morgen teilt ihr die Waffen der Orks unter euch auf. Dir steht die Blutsäge deines Orks zu. Dann zieht ihr fröhlich ein Lied schmetternd den Bach entlang wieder hinunter zu dem Pass. Dort angekommen versprechen dir die Zwerge, dass sie dir nächste Mal, wenn du in Orkador bist, ein Bier auszugeben. Denn du hättest gezeigt, dass du ein würdiger Recke wärst. Der Anführer bedankt sich noch einmal für das Finden der Fährte und dem Beistand im Kampf, drängt dann aber zu einem raschen Aufbruch, damit der verletzte Händler bald wieder zu Hause ist.
Die Reise verlängert sich um einen halben Tag.
Mordok, Sohn des Borkosch:
Erfahrung: 2 EP
LE: -25
AU: -50
erhaltene Gegenstände:
1x Blutsäge
Das war wirklich mal eine sehr schön geschriebene, lange und vor allem sehr speziell ortsbezogene ZB - nicht das Übliche, das man schon 'zig Mal gelesen hat und nur noch wegklickt.
Dennoch habe ich hier zwei Kritikpunkte. Mordok ist Eisenzwerg. Und damit paßt die ZB hinten und vorne nicht. Schon in der Szene nach der ersten Probe, wo die Dûn-Zwerge über Eisenzwerge schimpfen, müßte mein Eisenzwerg ganz anders reagieren. Und die Ansprache als "Langbein", die hinterher kommt, setzt dann sogar voraus, daß der Held (überhaupt) kein Zwerg ist.
Am Ende heißt es, mir stünde die Blutsäge meines Orks zu. Tatsächlich aber hat mein Ork mit einem Trärdaudi gekämpft.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."