07.12.2010, 21:47
Den Zwölfen zum Gruße!
Ich freue mich, wenn ich hier noch für Überraschungen sorgen kann! Und ja, es ist offenbar wichtig, auch auf eigene frühere Beiträge zu verweisen! Beruhigend, dass auch die Moderatoren nicht den gesamten Off-Topic-Bereich lesen... auch ich muss da stark selektieren.
Bei 6,30 € und keinem Kopierschutz und ohne CD/DVD spielbar kann man nicht viel falsch machen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich sehe mich nicht als Geizhals, sondern würde wie schon viel früher geschrieben ohne Probleme 100 € für ein gutes DSA-Computerspiel zahlen. Das gilt übrigens auch generell für ein Computerspiel, das mich lange Zeit fesselt und am besten verschiedene Lösungswege bietet.
Bei dem geringen Preis und der technisch sehr guten Leistung (noch dazu die aktuellste Patchversion) ist das Risiko sehr gering, dass ich mich über den Kauf ärgere. Die "Collector's Edition" hätte mir ja damals, wie im oben erwähnten Beitrag nachzulesen ist, ohnehin nicht viel gebracht. Die zweitbeste Wahl erscheint mir daher, das Spiel zu kaufen, wenn es schon etwas älter ist, die Versionierung stabil und eventuelle Erweiterungen bereits mitgeliefert werden. Noch dazu gibt's die Lösungshilfe der Macher und das Regelwerk als PDF. Von einem DSA-Hörspiel kam außerdem eine - durchaus handwerklich ordentliche - Hörprobe.
Wie bitte? Ausgerechnet Calesca hat aufgegeben? Das kann doch nicht wahr sein!
Ich hätte als Überschrift natürlich auch wählen können: "Ein NLT-Veteran, DSA-Tischspieler und Kosch-Briefspieler spielt Drakensang", aber das wäre zu lang geworden. Letzten Endes ging es mir darum: Ich kenne viele Facetten von DSA. Selbst wenn ich es vermeiden wollte, würde ich unbewusst Drakensang doch mit meinen bisherigen Erfahrungen rund um Das Schwarze Auge vergleichen. Es gibt Prägung von allen möglichen Seiten - auch durch gute DSA-Romane, welche eine hervorragende Stimmung verbreiten und bei denen man ebenfalls in eine andere Welt eintaucht. Ich werde also anders herangehen als jemand, der von all dem (oder nur einem Teil) Ahnung hat und ein Rollenspiel kennt, das jünger als 10 Jahre alt ist.
Diese zwölf Prophezeihungen sind gerade nicht mein Beurteilungsmaßstab für das Spiel. Wobei ich es durchaus schlüssig finde, vorher ausdrücklich Kriterien bekannt zu geben, an denen man ein Spiel misst. Dann kann man sich nachher nicht herausreden damit, dass man doch ohnehin auf etwas ganz anderes Wert gelegt hätte. Nein, die zwölf Punkte vorab zu äußern, soll ganz andere Fragen beleuchten: Habe ich Vorurteile gegen etwas Neues? Lehne ich ohne Basis neuere Computerspiele ab und urteile vorschnell, sie seien nichts für mich, obwohl meine Befürchtungen gar nicht eintreten? Oder werde ich etwa in Teilen bestätigt und diese formulierten Thesen bewahrheiten sich schließlich? Werden meine Hauptkritikpunkte am Ende ganz andere sein als die, welche ich vor dem Spielbeginn angenommen habe?
Das kann natürlich in beide Richtungen wirken, etwa als selbsterfüllende Prophezeihung ("ich hab's ja gleich gesagt"), aber auch gegenteilig ("hej, das ist ja gar nicht so übel"). Ich ziele natürlich auf letzteres ab, denn ich weiß, dass es Kritikpunkte gegenüber Drakensang gibt, möchte aber meine Erwartungen soweit drosseln, dass das Spiel eine Chance hat, mich zu überzeugen. Ich muss nicht der "DSA-Computerspielexperte" sein, für den alles nach der Nordlandtrilogie erschienene automatisch Müll ist. Ich möchte lieber das Gefühl haben, gemessen an meinen Erwartungen gut unterhalten worden zu sein.
Und was das neutrale Herangehen betrifft: Jeder hat seine Mischung an Kriterien, um ein Spiel zu beurteilen. Ich habe viele verschiedene Sachen gespielt und hier sozusagen nur die negativen Bedingungen geschildert, unter denen mir ein Spiel nicht so leicht gefällt. Als vollständige Kriterien taugen die natürlich, denn wie will man "zu viel", "zu sehr", "zu wenig", "zu irgendetwas" messen?
Es ist eine Setzung ganz am Anfang des Spiels: Die Helden kommen nach Thorwal, um Ruhm und Ehre zu erwerben. Sie sind also bereits eine Abenteurertruppe im besten Sinne, nur dass sie noch ganz am Beginn ihrer Karriere stehen. Durch des Schicksals Fügung werden sie zu Figuren in einer viel größeren Geschichte...
Aufgrund des herausgearbeiteten Hintergrundes (und des schönen Intros, trotz all der Widersprüche, die es zum Rest des Spiels und zur DSA-Welt allgemein enthält) hat ich diese Kurzversion des Einstiegs nie gestört. Drakensang hat, wie ich bereits erwähnte, ebenfalls eine sehr gute Einleitung. Ob das reicht als Hintergrund für den Heldencharakter, möchte ich erst nach dem Durchspielen ermessen.
Was mir jetzt schon aufgefallen ist: Der "Freund von Ardo vom Eberstamm" ist natürlich ein schöner Kniff, um auch exotischen Charakteren einen Grund zu geben, sich im Kosch aufzuhalten. So ein Hochadeliger wird manche ungewöhnliche Freundschaft geschlossen haben.
Ich liebe es, wenn Leute mitdenken und mich auf Logiklücken in meiner Argumentation aufmerksam machen. Ich liebe es noch mehr, wenn diese gar nicht bestehen. Um mich mal wieder selbst zu zitieren:
Zugegeben, das war eine recht einfache Voraussage, weil ich schon früher über diese seltsame Ungleichbehandlung geärgert habe. Dafür habe ich auch im zweiten Satz "sind" und nicht "werden" verwendet. Es freut mich, in dieser Hinsicht noch von einer Frau bestätigt zu werden.
(07.12.2010, 00:35)Pergor schrieb: Als ich in der "Wer ist online"-Liste die Anzeige "Kunar erstellt ein neues Thema in Allgemeines zu Drakensang" gesehen habe, dachte ich erst, das Ding spinnt wieder (das tut es nämlich öfters). Deinen Beitrag, dass du es gekauft hast, hatte ich nämlich überlesen (im OT lese ich auch nicht jedes Wort).
Ich freue mich, wenn ich hier noch für Überraschungen sorgen kann! Und ja, es ist offenbar wichtig, auch auf eigene frühere Beiträge zu verweisen! Beruhigend, dass auch die Moderatoren nicht den gesamten Off-Topic-Bereich lesen... auch ich muss da stark selektieren.
(07.12.2010, 00:35)Pergor schrieb: Ich hätte nicht erwartet, dass du dich überhaupt jemals an den neueren DSA-Spielen versuchen würdest. Schön, dass du Drakensang doch eine Chance geben wirst. Zwar glaube ich nicht, dass es dich wirklich vom Hocker hauen wird (so wie ich dich einschätze), aber einige deiner Befürchtungen werden glaube ich nicht in Erfüllung gehen.
Bei 6,30 € und keinem Kopierschutz und ohne CD/DVD spielbar kann man nicht viel falsch machen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich sehe mich nicht als Geizhals, sondern würde wie schon viel früher geschrieben ohne Probleme 100 € für ein gutes DSA-Computerspiel zahlen. Das gilt übrigens auch generell für ein Computerspiel, das mich lange Zeit fesselt und am besten verschiedene Lösungswege bietet.
Bei dem geringen Preis und der technisch sehr guten Leistung (noch dazu die aktuellste Patchversion) ist das Risiko sehr gering, dass ich mich über den Kauf ärgere. Die "Collector's Edition" hätte mir ja damals, wie im oben erwähnten Beitrag nachzulesen ist, ohnehin nicht viel gebracht. Die zweitbeste Wahl erscheint mir daher, das Spiel zu kaufen, wenn es schon etwas älter ist, die Versionierung stabil und eventuelle Erweiterungen bereits mitgeliefert werden. Noch dazu gibt's die Lösungshilfe der Macher und das Regelwerk als PDF. Von einem DSA-Hörspiel kam außerdem eine - durchaus handwerklich ordentliche - Hörprobe.
(07.12.2010, 07:51)Calesca schrieb: Kunar, ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem Ausflug in die 3D-Welt von DSA.
Ich habe es ja bekanntlich nie geschafft, das Spiel durchzuspielen und werde es wohl auch nie packen. Also mach mich stolz und schaffe es für mich mit.
Wie bitte? Ausgerechnet Calesca hat aufgegeben? Das kann doch nicht wahr sein!
(07.12.2010, 00:35)Pergor schrieb: NLT-Veteranen sind wir alle. Das allein ist kein Indikator dafür, dass man Drakensang nicht mögen kann. Ich hatte viel Spaß daran. Aber an die NLT knüpft das Spiel nicht an, das sollte man auch nicht erwarten.
Ich hätte als Überschrift natürlich auch wählen können: "Ein NLT-Veteran, DSA-Tischspieler und Kosch-Briefspieler spielt Drakensang", aber das wäre zu lang geworden. Letzten Endes ging es mir darum: Ich kenne viele Facetten von DSA. Selbst wenn ich es vermeiden wollte, würde ich unbewusst Drakensang doch mit meinen bisherigen Erfahrungen rund um Das Schwarze Auge vergleichen. Es gibt Prägung von allen möglichen Seiten - auch durch gute DSA-Romane, welche eine hervorragende Stimmung verbreiten und bei denen man ebenfalls in eine andere Welt eintaucht. Ich werde also anders herangehen als jemand, der von all dem (oder nur einem Teil) Ahnung hat und ein Rollenspiel kennt, das jünger als 10 Jahre alt ist.
(07.12.2010, 09:24)Zurgrimm schrieb: Ich finde es interessant, daß Du quasi vorher explizit die Maßstäbe aufstellst, an denen Du Drakensang hinterher messen willst. Der Weg, Negativ-Vermutungen aufzustellen zeugt zwar nicht von einem neutralen Herangehen, gibt dem Spiel aber immerhin die Chance, Dich jeweils vom Gegenteil zu überzeugen, was eine faire Beurteilung am Ende befördern dürfte.
Diese zwölf Prophezeihungen sind gerade nicht mein Beurteilungsmaßstab für das Spiel. Wobei ich es durchaus schlüssig finde, vorher ausdrücklich Kriterien bekannt zu geben, an denen man ein Spiel misst. Dann kann man sich nachher nicht herausreden damit, dass man doch ohnehin auf etwas ganz anderes Wert gelegt hätte. Nein, die zwölf Punkte vorab zu äußern, soll ganz andere Fragen beleuchten: Habe ich Vorurteile gegen etwas Neues? Lehne ich ohne Basis neuere Computerspiele ab und urteile vorschnell, sie seien nichts für mich, obwohl meine Befürchtungen gar nicht eintreten? Oder werde ich etwa in Teilen bestätigt und diese formulierten Thesen bewahrheiten sich schließlich? Werden meine Hauptkritikpunkte am Ende ganz andere sein als die, welche ich vor dem Spielbeginn angenommen habe?
Das kann natürlich in beide Richtungen wirken, etwa als selbsterfüllende Prophezeihung ("ich hab's ja gleich gesagt"), aber auch gegenteilig ("hej, das ist ja gar nicht so übel"). Ich ziele natürlich auf letzteres ab, denn ich weiß, dass es Kritikpunkte gegenüber Drakensang gibt, möchte aber meine Erwartungen soweit drosseln, dass das Spiel eine Chance hat, mich zu überzeugen. Ich muss nicht der "DSA-Computerspielexperte" sein, für den alles nach der Nordlandtrilogie erschienene automatisch Müll ist. Ich möchte lieber das Gefühl haben, gemessen an meinen Erwartungen gut unterhalten worden zu sein.
Und was das neutrale Herangehen betrifft: Jeder hat seine Mischung an Kriterien, um ein Spiel zu beurteilen. Ich habe viele verschiedene Sachen gespielt und hier sozusagen nur die negativen Bedingungen geschildert, unter denen mir ein Spiel nicht so leicht gefällt. Als vollständige Kriterien taugen die natürlich, denn wie will man "zu viel", "zu sehr", "zu wenig", "zu irgendetwas" messen?
(06.12.2010, 23:55)Kunar schrieb: 5. Es wird mir zu wenig persönliche Geschichte geben. Der Spielercharakter wird nicht richtig in die Handlung eingebunden, sondern wird scheinbar ohne Motivation zum Helden.
(07.12.2010, 09:24)Zurgrimm schrieb: Gerade als NLT-Veteran solltest Du da doch Abstriche machen können. Denn wir wissen bis heute nicht, weshalb die bis zu 6 NLT-Helden zusammen unterwegs sind. Das Schick-Intro gibt ja nur einen dünnsten Hinweis: Man kommt gemeinsam per Schiff in Thorwal an.
Es ist eine Setzung ganz am Anfang des Spiels: Die Helden kommen nach Thorwal, um Ruhm und Ehre zu erwerben. Sie sind also bereits eine Abenteurertruppe im besten Sinne, nur dass sie noch ganz am Beginn ihrer Karriere stehen. Durch des Schicksals Fügung werden sie zu Figuren in einer viel größeren Geschichte...
Aufgrund des herausgearbeiteten Hintergrundes (und des schönen Intros, trotz all der Widersprüche, die es zum Rest des Spiels und zur DSA-Welt allgemein enthält) hat ich diese Kurzversion des Einstiegs nie gestört. Drakensang hat, wie ich bereits erwähnte, ebenfalls eine sehr gute Einleitung. Ob das reicht als Hintergrund für den Heldencharakter, möchte ich erst nach dem Durchspielen ermessen.
Was mir jetzt schon aufgefallen ist: Der "Freund von Ardo vom Eberstamm" ist natürlich ein schöner Kniff, um auch exotischen Charakteren einen Grund zu geben, sich im Kosch aufzuhalten. So ein Hochadeliger wird manche ungewöhnliche Freundschaft geschlossen haben.
(06.12.2010, 23:55)Kunar schrieb: 9. Ich werde irgendeine unfaire Stelle finden, bei der die Gegner etwas machen können, das bei mir nicht geht. Darüber werde ich mich maßlos aufregen.
(07.12.2010, 09:24)Zurgrimm schrieb: In der Schicksalsklinge können Gegner von einem Feld zum angrenzenden schießen. Deine Spielerhelden können das nicht. Hat es Dich maßlos aufgeregt?
Ich liebe es, wenn Leute mitdenken und mich auf Logiklücken in meiner Argumentation aufmerksam machen. Ich liebe es noch mehr, wenn diese gar nicht bestehen. Um mich mal wieder selbst zu zitieren:
Kunars Kompendium schrieb:Fragwürdige Regel- und Rollenspielumsetzung
Unfaire Kampftaktiken: Mit Fernkampfwaffen (z.B. Armbrust) ausgerüstete Gegner dürfen diese auch dann benutzen, wenn ich sie komplett eingekesselt habe. Ich hingegen darf nur mit einem Feld Abstand schießen. Ganz schön gemein!
(06.12.2010, 23:55)Kunar schrieb: Die weiblichen Figuren werden mir zu stereotyp erscheinen. Die Heldinnen sind zu sehr auf Fotomodell oder Statue mit Idealfigur getrimmt.
(07.12.2010, 00:35)Pergor schrieb: Aber sowas von!
(07.12.2010, 07:51)Calesca schrieb: Dafür sind die Männer allesamt nicht schön anzusehen - das gleicht sich aus.
Das ist einfach in jedem PC-Spiel so und ich würde das nicht allzu hoch bewerten. Schaut euch doch die Pixel-Figürchen in der NLT an, da hatten die Mädels doch auch kein Gramm zu viel auf den Rippen.
Teilweise gebe ich dir durchaus Recht, es ist ziemlich langweilig, durch eine Welt zu laufen, deren weibliche Bewohner alle bei Germanys next Game-Babe mitmachen könnten. Deswegen mag ich auch Spiele, wo mich alte, runzlige Omas anmaulen oder eine rundliche Priesterin mir mit ihrem religiösen Geplabber ein Ohr abkaut. Auf der anderen Seite ist es etwas, was mir irgendwann nicht mehr auffällt.
Und versetzt euch mal in meine Lage - in den meisten Spielen gibt es nicht eine einzige männliche Figur, wo ich sagen könnte, dass die Spieleentwickler DEN Typen echt gut hinbekommen haben. Die konzentrieren sich halt alle auf die Wespentaille der großäugigen Mädels, die für ihre Oberbekleidung einen Schneider aufsuchen müssen, weil sie Sondergrößen brauchen. Das ist auch nicht schön!!!
Zugegeben, das war eine recht einfache Voraussage, weil ich schon früher über diese seltsame Ungleichbehandlung geärgert habe. Dafür habe ich auch im zweiten Satz "sind" und nicht "werden" verwendet. Es freut mich, in dieser Hinsicht noch von einer Frau bestätigt zu werden.
Ärger im Svellttal? Auf der Suche nach dem Salamanderstein? Dann hilft der Sternenschweif-Reiseführer von Kunar!