Zitat:Ich bin geschockt. So mies hat mich seit Jahren kein Rollenspiel mehr unterhalten. Die blutleere Gothic-Welt, seit Götterdämmerung mit zwei gebrochenen Armen und Beinen auf einer Müllhalde liegend, ist nun um ein zertrümmertes Genick reicher. Erschreckend, wie kalt mich Diego, Lester, Gorn und Co. lassen, wenn Spellbounds Muse alle Viere von sich streckt. Wer hat diesen Böser-König-verfällt-dem-Wahnsinn-Schmarren abgenickt? Wer hat dieses furchtbare Dialogwerk zu verantworten, all die Nichtig- und Belanglosigkeiten?
Wer hat sich diesen schrecklichen, ziellos an mir vorbeiplätschernden Sammel- und Schnetzel
murks ausgedacht? Und wieso kann ich den Krieg, der ja an jeder Ecke toben sollte, nicht hören, sehen, fühlen? Wie ein Blödpaul schlappt der Held über tolle Wiesen und Felder mit wippendem Gras, klatscht Käfer und Goblins, plündert Truhen, aber es funkt einfach nicht.
Da hat jemand in Worte gefasst was ich selbst denke...
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Zitat: Im Gegenteil: Unter der hübschen Landschaft ist nichts, rein gar nichts, was mit aktueller Rollenspielqualität mithalten könnte - von einem Moralsystem oder Entscheidungen mit Konsequenzen í la BioWare will ich gar nicht erst anfangen, denn man spielt einen Dümmling, der in einer Quest vielleicht mal über Prügel oder Nicht-Prügel entscheiden darf. Spellbound versagt nicht nur bei den Dialogen und der Implementierung eigener Ideen, man kastriert auch noch viele der Stärken, die ein "Gothic" im Namen zwingend verlangt: Ich kann mit gezückter Klinge überall auftauchen, ohne dass man mich zurechtweist - selbst bei Wachen oder in Privaträumen! Soll das der Atmosphäre etwa Glaubwürdigkeit verliehen? Ich kann Horden von Feinden in Lager, ja hin zu Soldaten locken, und niemand reagiert mit einem aktiven Kampf auf sie - sie werden einfach ignoriert. Natürlich kommt es so nicht zu der Katastrophe, die Gothic 3 heimsuchte, wenn man mit einer Rotte Wildschweine im Nacken ganze Banditenlager platt machte. Aber ehrlich gesagt ist das wesentlich authentischer und mutiger als diese komplette Ignoranz von Zivilisten und Militär gegenüber Feinden.