(30.08.2010, 23:23)Boneman schrieb: Ich habe ausdrücklich geschrieben, dass es nicht darum geht, dem Kind alle Wünsche zu erfüllen. Ich schrieb nur, dass es ein großer Fehler ist, wenn man seine Bedürfnisse/Wünsche/Ängste/... ignoriert, übergeht, es deswegen gar auslacht oder was weiß ich. Das passiert alles täglich, ohne dass es Erwachsenen überhaupt auffallen würde.Vorab, du hast etwas schlampig formuliert, weil du sagst, es geht nicht darum, dem Kind alle Wünsche zu erfüllen, aber dan schreibst, dass es schlecht ist, die Wünsche des Kindes zu ignorieren.
Dass man nichts verbieten oder nicht schimpfen darf, habe ich auch nicht geschrieben. Ich rede eigentlich überhaupt nicht davon, wie man einem Kind Grenzen setzen soll oder dass man es nicht tun soll.Am ehesten warne ich noch davor, mit den falschen Mitteln zu früh anzufangen.
Ich glaubte eigentlich, ich hätte mich (ausnahmsweise) recht eng an den ursprünglichen Gegenstand der Diskussion gehalten (die Frage, ob man ein Kind schreien lassen soll) und kein größeres Fass aufgemacht.
![:P :P](https://www.crystals-dsa-foren.de/images/darksun/smilies/tongue.gif)
Egal, du würdest ein Kind also auch schimpfen, wenn es irgendwas angestellt hat. Nur wer sagt dir, dass das Schimpfen in dem Augenblick nicht genauso falsch ist, wie das Weinen (und ich meine jetzt nur das absichtliche Weinen) lassen, das wir praktizieren würden? Vielleicht hätte das Kind in dem Augenblick auch körperliche Nähe gebraucht?
Davon abgesehen, dass es ja kaum den Bedürfnissen des Kindes entspricht, wenn es geschimpft wird.
Das ist jetzt NICHT meine Meinung. Ich versuche nur deine Argumentation konsequent zu Ende zu führen.
Das größere Fass haben wir aufgemacht, weil es zum Thema gehört (glaub ich zumindest).
Zitat:Das Kind lernt nicht, dass jemand kommt, wenn es schreit. Das weiß es durch einen natürlichen Instinkt. Wie gesagt: "Kind schreit, Mama kommt" ist der Mechanismus, den die Natur eingerichtet hat, damit das Kind überleben kann. Erst wenn die Mama nicht mehr immer kommt, dann lernt das Kind etwas. Und zwar nur Negatives und Falsches. Wenn das Kind erst herausfinden müsste, wie es die Aufmerksamkeit der Eltern gewinnt, würden nicht alle Kinder das gleiche tun.Klaun hat es schon gut erklärt. Klar ist das erstmal Instinkt, den die Eltern auch unbedingt beachten müssen. (Das hat auch keiner je bestritten.)
Es würde mich wirklich brennend interessieren, warum der Mensch glaubt, diesen Mechanismus aushebeln zu müssen, und vor allem, warum er die wahnwitzige Idee entwickelt hat, damit zum Wohle des Kindes zu handeln.Wann hat das begonnen?
Aber was macht in deinem Beispiel den Unterschied aus? (Ich hoffe, ich habe es richtig verstanden.) Was ist am Bockig-sein besser als am Schreien? Die Eltern, die ihr Kind ignorieren, wenn es schreit, bezwecken damit vor allem, dass es hoffentlich möglichst bald aufhört und sie ihre Ruhe haben. Glaubst du, sie wären dann glücklicher, wenn es rummotzt? Wenn es so wäre, wie du es beschreibst, dann müsstest du diese repressiven Methoden beliebig fortsetzen und verfeinern, weil dem Kind immer etwas neues einfallen würde, womit es seine "Interessen" durchzusetzen versucht. Wohin soll sich das Ganze entwickeln?
Doch irgendwann wird das Kind den Instinkt umgehen und absichtlich handeln. Und da wird halt erst geschrien, weil es den Instinkt quasi kopiert, später, wenn man diese Unart (ja, ich weiß, das Wort wird dir nicht gefallen^^) nicht abstellt, kommen dann andere Methoden dazu, wie eben das von mir angesprochen bockig sein. (Da glaub ich, hast du was falsch verstanden.)
Wohin sich das ganze entwickelt, wenn man den Kind nicht alles durchgehen lässt? Das Kind wird langsam aber sicher lernen, wie es zusätzliche (nicht die, die es eh schon bekommen würde!) Aufmerksamkeit der Eltern auf andere Art und Weise erlangen wird. Ein Beispiel: Papa hat gerade mit mir gespielt, will jetzt aber nicht mehr. Aber wenn ich schnell den Müll/den Spinat esse/etc. raustrage, spielt er sicher noch eine Runde mit mir. Hört sich für mich nach nen tollen Kompromiss an. Und ohne Kompromissfähigkeiten kommt man im Leben nicht weit.
Zitat:Ich glaube, es ist vor allem die Gegenseite, die aus Erfahrung spricht... - Ja genau, denkt mal drüber nach.Reden wir weiter, wenn du mal soweit bist.
![:rolleyes: :rolleyes:](https://www.crystals-dsa-foren.de/images/darksun/smilies/rolleyes.gif)
Ich bin 5-facher Onkel und hab zumindest aus zweiter (oder eher eineinhalbter) Hand teilweise unterschiedliche Erziehungsmethoden kennen gelernt. Aus allen 5 Kindern ist was anständiges geworden (der kleinste ist 11) und das obwohl mir eine Erziehungsmethoden einer meiner Geschwister/Schwager bzw Schwägern nicht gefallen hat bzw immer noch nicht gefällt.
EDIT: Versucht unser Werwolf, unauffällig das Thema zu wechseln?
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Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?