(29.08.2010, 21:03)cheshire schrieb:Mit der Theorie kann ich mich überhaupt nicht anfreunden. Ich wette, dass man zu solchen Ansichten nur kommt, weil pseudo-schlaue pädagogische Quellen einem das geraten haben; ich kann mir kaum vorstellen, dass eine liebende, fürsorgliche Mutter von sich aus zu einer solchen Haltung gelangt.(29.08.2010, 19:43)Boneman schrieb: Tut mir Leid, dass das so eine heftige Reaktion von mir provoziert, aber: Bullshit.Wer sowas behauptet, geht wohl davon aus, dass kleine Kinder zum Spaß schreien?
Nicht immer, aber manchmal. Haben ja auch die beiden über mir schon geschrieben.
Es kann ja sein, dass man manchmal wirklich nicht viel tun kann. Aber das Kind einfach "auf /ignore zu setzen", kann doch nichts Gutes bewirken.
Oder vielleicht denkt man auch: "Ach, das bisschen XY ist nicht so schlimm, das geht ja gleich wieder weg." Damit kann man ja durchaus recht haben, das "Wehwehchen" ist vielleicht auch gar nicht so schlimm. Aber das Ignorieren ist das Kritische! So weit denken nur viele anscheinend nicht?
(29.08.2010, 19:47)Calesca schrieb: Kleine Kinder schreien aber wirklich manchmal ohne Grund bzw. nur um eine Reaktion von Mama/von Papa zu provozieren.Natürlich. Was hast du denn gedacht, was der Grund ist? Das ist der Hauptzweck! Ich frage mich bloß, wie man auf die Annahme kommt, dass die geforderte Aufmerksamkeit in dem Moment nicht notwendig wäre bzw. das Schreien keinen Grund hätte?


Wenn man sich mal in die Lage des Kindes versetzt, muss einem das doch sofort seltsam vorkommen?

Und... "Stimmbänder trainieren"? Schonmal ein Kind schreien gehört? Die brauchen kein Training mehr!

Ich habe in der Vergangenheit auch schon gehört, dass man sein Kind abends eine Weile schreien lassen soll, weil das angeblich das (Ur)Vertrauen stärke.


Das einzige, was das Kind tun kann, ist sich durch Schreien bemerkbar zu machen. Und das einzige, worauf es hoffen (und hoffentlich immer zählen) kann, ist, dass seine Mutter darauf reagiert. Eine Mutter, die nicht reagiert, verstößt gegen einen von der Natur so eingerichteten Mechanismus (siehe auch die Affen, die Rabenaas erwähnt hat). Es wird auch seinen Grund haben, dass eine Mutter es selber fast nicht aushält, ihr Kind weinen zu hören. (Ich verallgemeinere das einfach mal und behaupte auch, dass das nur für die Qualität der Bindung der Mutter zu ihrem Kind spricht, je schwerer ihr das fällt.)
Dann trotzdem zu glauben, es wäre anders besser und man sei wohl raffinierter als die Natur, leuchtet mir nicht ein!?


Ein Kind schreien zu lassen zähle ich gehört zu den Methoden der "Schwarzen Pädagogik", die darauf abzielt, den Willen eines Kindes (frühestmöglich) zu brechen. Wer ernsthaft auf dieser Meinung beharrt, ist bei den Erziehungsratgebern des frühen 20. Jahrhunderts ganz gut aufgehoben... (Das als kleine Spitze zum Schluss.

Great people care.