18.08.2010, 15:11
So, toll, jetzt habe ich schon wieder kaum Zeit, ich garantiere auch keine Vollständigkeit, denn ich berichte nur, was mir bzw. Freundinnen passiert (und nicht nur ein Mal).
Zum einen Handwerker, mein Lieblingsthema. Besonders herauszuheben sind dabei Kfz-Mechaniker und Wasserinstallationsdingers.
Die gehen meistens von vorneherein davon aus, dass Frau keine Ahnung hat. Beim Mann gehen sie von vorneherein davon aus, dass er es hat. Ob es stimmt oder nicht, vollkommen egal.
Wir haben vor ein paar Jahren mal ein recht interessantes Experiment gemacht. Wir sind mit ein und dem selben Auto zum ein und demselben Mechaniker gegangen, ich am Montag, ein Freund am Mittwoch.
Er hat einen Kostenvoranschlag von 200 Euro bekommen. Ich einen von 1200 (!!!) Euro. Bei mir waren plötzlich vollkommen unnötige Reparaturen und Serviceleistungen drin, die keinerlei Rechtfertigung hatten. Und was hat der Typ mir nicht über den Krieg erzählt. Alles überlebensnotwendig, ansonsten lande ich vorm nächsten Baum oder überfahre das nächste Kleinkind, was über die Straße geht. Als wir in eine andere Werkstatt gegangen sind, hat sich der Voranschlag von 200 Euro als der richtige herausgestellt. Einzelfall? Mitnichten - es hat seinen Grund, warum ich nur in Begleitung meines Freundes oder eines Kumpels in eine Werkstatt fahre. Und nicht nur ich kann von sowas berichten, wobei ich einen Unterschied von 1000 Euro zum Glück auch nur ein Mal gemacht habe.
Bei restlichen Handwerkern ist es genau das selbe. Als meine Eltern ihr Haus renoviert haben, hat meine Mutter irgendwann das Handtuch geschmissen und meinem Dad die Aufsicht überlassen, weil die Kerle sich einfach nichts von ihr haben sagen lassen. Und meine Mum ist wirklich keine leise Frau. Ihr wurde eigentlich nur signalisiert "Klappe halten, du hast eh keine Ahnung, lass mal uns machen, wir wissen schon, was wir tun. Und ja, das gehört sich so, dass dieses Rohr nicht dicht ist. Wie gesagt, du hast keine Ahnung."
Nächster Punkt: Bezahlung der Arbeit. Ihr kennt alle die Studien, dass Frauen bei gleicher Arbeit weniger verdienen als Männer. Ja, ich kenne auch die Studien, die das versuchen zu erklären und meist zum Ergebnis kommen, dass es mit daran liegt, dass wir nicht richtig verhandeln. Nur kann ich mir das einfach in dieser Größenordnung nicht vorstellen. Davon ab, dass ich mir ebenso wenig vorstellen kann, dass Belgierinnen oder Italienerinnen so viel besser als wir Gehaltsverhandlungen machen können
Nächster Punkt: Wer tritt bei der Arbeit zurück, wenn es mit der Kinderbetreuung nicht so ganz funktioniert? Wenn das Kind krank ist? Doch meist auch die Frau. Denn Frau muss sich ansonsten anhören, dass sie eine Rabenmutter ist. Und Mann, wenn er es machen will, bekommt zu hören (Achtung, Zitat) "Die Zeiten können wir Ihnen leider nicht gewähren, das kann doch ihre Frau machen." Und wenn sie es nicht gesagt bekommen, dann wird es ohne Worte gezeigt.
Das macht sich dann im Gehalt und später bei der Rente der Frau sichtbar, denn ein Mal Halbtagesbeschäftigung, dann kommst du nur sehr schwer wieder in die Vollzeitbeschäftigung.
Gleichzeitig wird erwartet, dass Frau Kind + Haushalt + Vollbeschäftigung perfekt macht. Sicher, da macht sie sich häufig genug auch selbst den Stress. Aber nicht nur.
Und dann noch diese doofe Sache, dass Frauen mehr machen müssen, um die selbe Anerkennung wie Männer zu bekommen. Weil Männern einfach erstmal mehr zugetraut wird - total unlogisch, da beißt sich die Katze in den Schwanz, aber es ist so. Wo sich eine Frau dumm und dämlich schuftet, kann ein Mann auch mal die Eier baumeln lassen. Und bei Beförderung kommt trotzdem zu 50% der Mann ran. Das nennt man zwar auch Befördern, damit er/sie nicht noch mehr Mist machen kann, aber naja ... nicht unbedingt befriedigend.
Eine Frau wird auch viel mehr an ihrer Schönheit bzw. Jugendlichkeit gemessen. Kerle mit Bierbauch? Kein Ding! Frau mit Bauch? Boah, zieh bloß was anderes als den Bikini an.
Und dann wieder das Ding, was du so schön gezeigt hast, cheshire. "Ihr seid inzwischen doch bevorzugt." Was machst du dann aber unbewusst? Die Frau benachteiligen, weil die ja eh schon bevorzugt wird.
So, und jetzt würde ich gern wissen, wo wir deiner Meinung nach bevorzugt werden. (Bis auf die Auswahl in Klamottengeschäften, das fällt mir auch auf. )
Zum einen Handwerker, mein Lieblingsthema. Besonders herauszuheben sind dabei Kfz-Mechaniker und Wasserinstallationsdingers.
Die gehen meistens von vorneherein davon aus, dass Frau keine Ahnung hat. Beim Mann gehen sie von vorneherein davon aus, dass er es hat. Ob es stimmt oder nicht, vollkommen egal.
Wir haben vor ein paar Jahren mal ein recht interessantes Experiment gemacht. Wir sind mit ein und dem selben Auto zum ein und demselben Mechaniker gegangen, ich am Montag, ein Freund am Mittwoch.
Er hat einen Kostenvoranschlag von 200 Euro bekommen. Ich einen von 1200 (!!!) Euro. Bei mir waren plötzlich vollkommen unnötige Reparaturen und Serviceleistungen drin, die keinerlei Rechtfertigung hatten. Und was hat der Typ mir nicht über den Krieg erzählt. Alles überlebensnotwendig, ansonsten lande ich vorm nächsten Baum oder überfahre das nächste Kleinkind, was über die Straße geht. Als wir in eine andere Werkstatt gegangen sind, hat sich der Voranschlag von 200 Euro als der richtige herausgestellt. Einzelfall? Mitnichten - es hat seinen Grund, warum ich nur in Begleitung meines Freundes oder eines Kumpels in eine Werkstatt fahre. Und nicht nur ich kann von sowas berichten, wobei ich einen Unterschied von 1000 Euro zum Glück auch nur ein Mal gemacht habe.
Bei restlichen Handwerkern ist es genau das selbe. Als meine Eltern ihr Haus renoviert haben, hat meine Mutter irgendwann das Handtuch geschmissen und meinem Dad die Aufsicht überlassen, weil die Kerle sich einfach nichts von ihr haben sagen lassen. Und meine Mum ist wirklich keine leise Frau. Ihr wurde eigentlich nur signalisiert "Klappe halten, du hast eh keine Ahnung, lass mal uns machen, wir wissen schon, was wir tun. Und ja, das gehört sich so, dass dieses Rohr nicht dicht ist. Wie gesagt, du hast keine Ahnung."
Nächster Punkt: Bezahlung der Arbeit. Ihr kennt alle die Studien, dass Frauen bei gleicher Arbeit weniger verdienen als Männer. Ja, ich kenne auch die Studien, die das versuchen zu erklären und meist zum Ergebnis kommen, dass es mit daran liegt, dass wir nicht richtig verhandeln. Nur kann ich mir das einfach in dieser Größenordnung nicht vorstellen. Davon ab, dass ich mir ebenso wenig vorstellen kann, dass Belgierinnen oder Italienerinnen so viel besser als wir Gehaltsverhandlungen machen können
Nächster Punkt: Wer tritt bei der Arbeit zurück, wenn es mit der Kinderbetreuung nicht so ganz funktioniert? Wenn das Kind krank ist? Doch meist auch die Frau. Denn Frau muss sich ansonsten anhören, dass sie eine Rabenmutter ist. Und Mann, wenn er es machen will, bekommt zu hören (Achtung, Zitat) "Die Zeiten können wir Ihnen leider nicht gewähren, das kann doch ihre Frau machen." Und wenn sie es nicht gesagt bekommen, dann wird es ohne Worte gezeigt.
Das macht sich dann im Gehalt und später bei der Rente der Frau sichtbar, denn ein Mal Halbtagesbeschäftigung, dann kommst du nur sehr schwer wieder in die Vollzeitbeschäftigung.
Gleichzeitig wird erwartet, dass Frau Kind + Haushalt + Vollbeschäftigung perfekt macht. Sicher, da macht sie sich häufig genug auch selbst den Stress. Aber nicht nur.
Und dann noch diese doofe Sache, dass Frauen mehr machen müssen, um die selbe Anerkennung wie Männer zu bekommen. Weil Männern einfach erstmal mehr zugetraut wird - total unlogisch, da beißt sich die Katze in den Schwanz, aber es ist so. Wo sich eine Frau dumm und dämlich schuftet, kann ein Mann auch mal die Eier baumeln lassen. Und bei Beförderung kommt trotzdem zu 50% der Mann ran. Das nennt man zwar auch Befördern, damit er/sie nicht noch mehr Mist machen kann, aber naja ... nicht unbedingt befriedigend.
Eine Frau wird auch viel mehr an ihrer Schönheit bzw. Jugendlichkeit gemessen. Kerle mit Bierbauch? Kein Ding! Frau mit Bauch? Boah, zieh bloß was anderes als den Bikini an.
Und dann wieder das Ding, was du so schön gezeigt hast, cheshire. "Ihr seid inzwischen doch bevorzugt." Was machst du dann aber unbewusst? Die Frau benachteiligen, weil die ja eh schon bevorzugt wird.
So, und jetzt würde ich gern wissen, wo wir deiner Meinung nach bevorzugt werden. (Bis auf die Auswahl in Klamottengeschäften, das fällt mir auch auf. )
For what it's worth, I'm glad it's you. It was nice to be happy ... for a while.