30.07.2010, 13:48
(30.07.2010, 12:28)Recke schrieb: Zu Aigolfs Stand: Sowas ist leider tragisch, ich sehe das auch bei uns mit den Ausbildungsplätzen, die die letzten beiden Jahre (so glaube ich) nicht komplett belegt worden sind, weil die Bewerber die Einstellungstests nicht bestanden haben. Ich persönlich mache dazu keine Aussage, was man dagegen tun soll, ich weiß es selber nicht genau...
Das ist schon seit einigen Jahren so. Zum einen kommen viele Jugendliche ohne Abschluss bzw. gerade-so-geschafft-Abschluss aus der Schule. Dann sind deren Grundkenntnisse in Mathe und Deutsch teilweise wirklich unterirdisch. Von den sozialen Bereichen ganz abzusehen.
Ich erlebe immer wieder, und das sind KEINE Einzelfälle, wie eine +/- 20jähriger vor mir sitzt und Mama reden lässt, weil diese Jugendlichen es nicht auf die Reihe bekommen, mit fremden Menschen zu reden und ihre Wünsche/Forderungen zu formulieren. Welches Unternehmen sollte die einstellen wollen? Die Rechtschreibfehler, die mich manchmal von denen anlächeln, bringe ich nun garnicht erst zur Rede.
Das andere Problem ist, dass sich viele auf eine Arbeitsstelle festlegen, wo 90% der Leute auch rein wollen. Krass gesagt: Die Mädchen wollen Tierpfleger werden und die Jungs Automechaniker.
Und das Unternehmen, welches 20 Ausbildungsstellen als ... was weiß ich, Landwirte ... anbietet guckt blöd in die Röhre.
Und kaum einer kommt auf den Gedanken, mal über den Tellerrand seiner kleinen bunden Traumwelt zu schauen.
Wie soll ein junger Mensch denn wissen, was er besonders toll kann und was sein Traumberuf ist? Traumberuf ist immer das, was am meisten im Vordergrund der Wahrnehmung ist. Deswegen wollen kleine Jungs Feuerwehrmann oder Pilot werden, Mädchen Friseurin oder "irgendwas mit Tieren, am besten Pferden."
Na, jedenfalls müsste die Lösung in den Abschlussjahren der Schule liegen - mehr Berufsvorbereitung bzw. Vorbereitung auf die große, weite Welt außerhalb der Schulmauern. Und kein "So, hier, Zeugnis und nun Schubs, viel Spaß da draußen!"
Ach und Bone:
Es gibt Leute, deren Fähigkeiten liegen unter anderem in der Politik, die aber auch ganz tolle Kenntnisse über Gesundheitswesen/Finanzen/blablubb haben.
Wenn du die nicht lockst, werden sie in die freie Wirtschaft abwandern. Die wenigsten wissen vorher, ob Politik ihre Berufung ist. Die können ihre Meinung genauso im Vorstand eines großen Unternehmens verbreiten und dort Veränderungen mitgestalten, auf die sie dann ganz stolz sind.
Wenn sich jemand den Stress des Politikbetriebs gibt, davon gerade so Miete und Kühlschrankfüllung leisten kann, die teure Ausbildung der Kinder aber nicht finanzieren kann und die Träume weiterhin nur Träume bleiben, der ist auch ganz schnell wieder weg, Berufung hin oder her.
Das Problem, was du ansprichst, kommt nicht wegen des vielen Geldes, sondern wegen der fehlenden Kontrolle.
For what it's worth, I'm glad it's you. It was nice to be happy ... for a while.