20.05.2010, 17:10
Hallo erstmal,
ich habe schon vor (ich glaube) zwei Jahren hier in das Forum reingeschaut, als ich mal wieder die NLT gespielt hatte. Da DSA am Computer jetzt wieder ein dauerhaftes Thema zu werden scheint, dachte ich, ich melde mich mal hier an, Ihr scheint ein sympathischer Haufen zu sein und nochmal Danke für die viele Mühe rund um die NLT.
Jetzt aber zu AFDZ:
Bei Drakensang habe ich einige Dinge noch wohlwollend ignoriert, der Bonus für "erstes DSA Spiel seit langem", ist aber eigentlich mit dem zweiten Teil aufgebraucht. Die meisten Dinge wurden ja schon angesprochen, besonders hervorheben möchte ich aber nochmal die unnötig vielen APs die man sammelt. Mir ruiniert es gehörig den Spass, dass man so viele APs hat, dass man jedem Char mehr oder weniger das gleiche beibringen kann. Da ich aber keinen Wert auf eine Taschendiebstahl ausführende und Menschen verstehende Elfe lege, bleiben viele APs ungenutzt. Man kann auch viele Dinge zu leicht lernen, so dass zB die einzelnen Arten der Vollmagier nicht so sehr zum Tragen kommen. Bei den kriegerischen Klassen ist es meinem Empfinden nach sogar noch schlimmer.
Auch die Story hat mich nicht so sehr in den Bann gezogen. Zwar bin ich ein Befürworter kleiner Eingriffe in das Weltgeschehen - zumal am Anfang einer Heldenkarriere - aber irgendwie hat mir der Kick gefehlt. Oke, man Hilft Leuten dabei Rache zu nehmen, bzw. etwas aufzuspüren, aber man hat irgendwie das Gefühl mitgenommen zu werden anstatt es aus eigenem Antrieb zu machen. Somit habe ich mich eher als Begleiter einer Gruppe gefühlt, als wirklich der Anführer zu sein. An und für sich eigentlich auch eine nette Idee, aber erstens war ich darauf nicht eingestellt, zweitens taugt das Konzept auch eher für Abschnitte eines Abenteuers, als für das gesamte Spiel. Aber der Eindruck ist mit Sicherheit subjektiv und andere mögen sich trotzdem als Anführer gefühlt haben. Mir schien die Übernahme der Gruppe aber doch eher gekünstelt. Als die Berichterstattung zu AFDZ los ging war ich von einer Fahrt über den großen Fluss begeistert und habe mich auf ein Schiff als neues Domizil gefreut, die Umsetzung davon finde ich aber schäbig. Das fahren an sich bringt nichts und das Schiff ist lieblos. In Ferdok habe ich mich, wenn ich von außerhalb kam, immer gefühlt als würde ich nach Hause kommen.
Über die Balance beim Geld und den Waffen braucht man nicht viel schreiben, als ehemaliger Diablo Spieler bin ich zwar vertraut mit Items die immer und immer besser werden, aber es ist nicht das, was man bei DSA erwartet. Außerdem sollten wertvolle und besondere Waffen nicht bei Händlern auf Märkten verkauft werden. Wenn man eine besondere Waffe als Geschenk erhält, wie es in Murolosch in Drakensang der Fall war, dann finde ich das gut und die Waffe/ das Item ist dann in meinen Augen auch was besonderes und ich nutze es mit dem entsprechenden Gefühl der Ehre, die solchen Dingen gerecht werden, aber einfach kaufen um die Tötungsrate zu maximieren? Nein danke. Da habe ich lieber einen gammligen Streuner der im Nahkampf in die Knie geht, als dass ich den einkleistere..
Das führt folgerichtig zu den Kämpfen. Die unnatürlichen Lebenspunkte sind meiner Meinung nach zum Teil ein hausgemachtes Problem, das man durch die Ausrüstung der Helden bekommt. Zwar sind die Kämpfe für mich nicht das wichtigste bei DSA, aber so eine Langeweile stört dann doch. Hätte man das Kollisionsproblem im Griff und würde die Umgebung eine angemessene Rolle spielen, so könnte die Heldengruppe allein schon durch die örtlichen Gegebenheiten in Verlegenheit gebracht werden und es müsste nicht künstlich die Anzahl der Gegner oder deren Lebenspunkte angepasst werden - zumal so auch eigenes taktisches Verhalten mehr zum Tragen käme. Bezeichnend ist dafür das Piratenversteck in Hammerberg, ich stürme da quasi blind hinein, ein Ort den ich nicht kenne und da stehen dutzende Piraten von denen keiner in der Lage ist den Heimvorteil irgendwie auszunutzen, sondern jeden taktischen Vorteil fahren lassen und einfach auf mich zulaufen?
Schön ist natürlich die Welt an sich und die Ruhe, die Möglichkeit nicht von einer Schlacht in die nächste hetzen (obwohl, wie hier auch schon erwähnt, man das an einigen Stellen einschränken könnte) zu müssen. Auch das in die Landschaft schauen, Dinge beobachten, bringt mich irgendwie meinem Charakter näher. Die Welt in der ich mich befinde ist ja nicht nur dafür da Questen und Monstern Platz zu bieten, sondern ist Teil des ganzen und ich nehme das gerne auch als solches wahr. Vielleicht war mein Charakter noch nie in der Region und es sind alles Eindrücke, die für ihn und auch für mich neu sind. Es ist schön, dass dies im erwartbaren Rahmen möglich ist und auch so Spass macht. So auch das Kennenlernen fremder Kulturen (Elfen, sogar ein wenig die Piraten) auch wenn sich das meiste um die Lösung der Aufgaben dreht, aber mehr freie Interaktion ist wohl auch ein wenig viel verlangt. Die Vollvertonung ist gut, bei Drakensang habe ich meiner Freundin immer vorgelesen was auf dem Bildschirm steht (wir haben beide Teile gemeinsam gespielt, es ist ihr erstes Computer Spiel seit Day of the Tentacle und eigentlich hält sie nicht so viel davon, geschweige denn von DSA und den ganzen RPG-Nerds, was schon mal für das Spiel spricht), aber ich glaube mit dem Problem bin ich ziemlich allein Ich könnte mich aber auch damit abfinden, wenn nur noch wichtige NPCs sprechen und nicht jeder Händler rumquakt, wenn dafür die freien Ressourcen an anderer Stelle eingebracht werden würden.
Alles in allem ist AFDZ ein mittelpraechtiges Spiel, was mir, im Gegensatz zu dem Vorgänger, nicht so richtig Lust zum wiederholten Spiel bereitet. Es ist auch meiner (eventuell zu hohen) Erwartungshaltung zuzuschreiben, dass der erste Teil einen besseren Eindruck hinterlassen hat, als es AFDZ tut. Drakensang bot so viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und vielleicht habe ich da ein wenig zu viel erhofft. Vieles war gut gemeint, aber das nützt ja bekanntlich nicht immer was. Für Quereinsteiger, die AFDZ vor Teil eins Spielen, mag sich das anders darstellen.
Es wäre schön, wenn noch einige Dinge per Patch behoben werden würden, woran ich aber vor dem Add-On nicht mehr glaube. Wahrscheinlich wird sich mit dem Add-On auch am Basisspiel nicht mehr viel ändern, was bedauerlich wäre. Hier und da Kleinigkeiten rein bringen, das Kampfsystem auf Teil eins zurückstellen, vielleicht würde ich es dann nochmal Spielen. Ich hatte Spass daran, so lange es dauerte, aber ich glaube ich spiele eher nochmal die NLT als AFDZ. Aber mit AFDZ ist DSA ja nicht am Ende...
Bis demnächst
ich habe schon vor (ich glaube) zwei Jahren hier in das Forum reingeschaut, als ich mal wieder die NLT gespielt hatte. Da DSA am Computer jetzt wieder ein dauerhaftes Thema zu werden scheint, dachte ich, ich melde mich mal hier an, Ihr scheint ein sympathischer Haufen zu sein und nochmal Danke für die viele Mühe rund um die NLT.
Jetzt aber zu AFDZ:
Bei Drakensang habe ich einige Dinge noch wohlwollend ignoriert, der Bonus für "erstes DSA Spiel seit langem", ist aber eigentlich mit dem zweiten Teil aufgebraucht. Die meisten Dinge wurden ja schon angesprochen, besonders hervorheben möchte ich aber nochmal die unnötig vielen APs die man sammelt. Mir ruiniert es gehörig den Spass, dass man so viele APs hat, dass man jedem Char mehr oder weniger das gleiche beibringen kann. Da ich aber keinen Wert auf eine Taschendiebstahl ausführende und Menschen verstehende Elfe lege, bleiben viele APs ungenutzt. Man kann auch viele Dinge zu leicht lernen, so dass zB die einzelnen Arten der Vollmagier nicht so sehr zum Tragen kommen. Bei den kriegerischen Klassen ist es meinem Empfinden nach sogar noch schlimmer.
Auch die Story hat mich nicht so sehr in den Bann gezogen. Zwar bin ich ein Befürworter kleiner Eingriffe in das Weltgeschehen - zumal am Anfang einer Heldenkarriere - aber irgendwie hat mir der Kick gefehlt. Oke, man Hilft Leuten dabei Rache zu nehmen, bzw. etwas aufzuspüren, aber man hat irgendwie das Gefühl mitgenommen zu werden anstatt es aus eigenem Antrieb zu machen. Somit habe ich mich eher als Begleiter einer Gruppe gefühlt, als wirklich der Anführer zu sein. An und für sich eigentlich auch eine nette Idee, aber erstens war ich darauf nicht eingestellt, zweitens taugt das Konzept auch eher für Abschnitte eines Abenteuers, als für das gesamte Spiel. Aber der Eindruck ist mit Sicherheit subjektiv und andere mögen sich trotzdem als Anführer gefühlt haben. Mir schien die Übernahme der Gruppe aber doch eher gekünstelt. Als die Berichterstattung zu AFDZ los ging war ich von einer Fahrt über den großen Fluss begeistert und habe mich auf ein Schiff als neues Domizil gefreut, die Umsetzung davon finde ich aber schäbig. Das fahren an sich bringt nichts und das Schiff ist lieblos. In Ferdok habe ich mich, wenn ich von außerhalb kam, immer gefühlt als würde ich nach Hause kommen.
Über die Balance beim Geld und den Waffen braucht man nicht viel schreiben, als ehemaliger Diablo Spieler bin ich zwar vertraut mit Items die immer und immer besser werden, aber es ist nicht das, was man bei DSA erwartet. Außerdem sollten wertvolle und besondere Waffen nicht bei Händlern auf Märkten verkauft werden. Wenn man eine besondere Waffe als Geschenk erhält, wie es in Murolosch in Drakensang der Fall war, dann finde ich das gut und die Waffe/ das Item ist dann in meinen Augen auch was besonderes und ich nutze es mit dem entsprechenden Gefühl der Ehre, die solchen Dingen gerecht werden, aber einfach kaufen um die Tötungsrate zu maximieren? Nein danke. Da habe ich lieber einen gammligen Streuner der im Nahkampf in die Knie geht, als dass ich den einkleistere..
Das führt folgerichtig zu den Kämpfen. Die unnatürlichen Lebenspunkte sind meiner Meinung nach zum Teil ein hausgemachtes Problem, das man durch die Ausrüstung der Helden bekommt. Zwar sind die Kämpfe für mich nicht das wichtigste bei DSA, aber so eine Langeweile stört dann doch. Hätte man das Kollisionsproblem im Griff und würde die Umgebung eine angemessene Rolle spielen, so könnte die Heldengruppe allein schon durch die örtlichen Gegebenheiten in Verlegenheit gebracht werden und es müsste nicht künstlich die Anzahl der Gegner oder deren Lebenspunkte angepasst werden - zumal so auch eigenes taktisches Verhalten mehr zum Tragen käme. Bezeichnend ist dafür das Piratenversteck in Hammerberg, ich stürme da quasi blind hinein, ein Ort den ich nicht kenne und da stehen dutzende Piraten von denen keiner in der Lage ist den Heimvorteil irgendwie auszunutzen, sondern jeden taktischen Vorteil fahren lassen und einfach auf mich zulaufen?
Schön ist natürlich die Welt an sich und die Ruhe, die Möglichkeit nicht von einer Schlacht in die nächste hetzen (obwohl, wie hier auch schon erwähnt, man das an einigen Stellen einschränken könnte) zu müssen. Auch das in die Landschaft schauen, Dinge beobachten, bringt mich irgendwie meinem Charakter näher. Die Welt in der ich mich befinde ist ja nicht nur dafür da Questen und Monstern Platz zu bieten, sondern ist Teil des ganzen und ich nehme das gerne auch als solches wahr. Vielleicht war mein Charakter noch nie in der Region und es sind alles Eindrücke, die für ihn und auch für mich neu sind. Es ist schön, dass dies im erwartbaren Rahmen möglich ist und auch so Spass macht. So auch das Kennenlernen fremder Kulturen (Elfen, sogar ein wenig die Piraten) auch wenn sich das meiste um die Lösung der Aufgaben dreht, aber mehr freie Interaktion ist wohl auch ein wenig viel verlangt. Die Vollvertonung ist gut, bei Drakensang habe ich meiner Freundin immer vorgelesen was auf dem Bildschirm steht (wir haben beide Teile gemeinsam gespielt, es ist ihr erstes Computer Spiel seit Day of the Tentacle und eigentlich hält sie nicht so viel davon, geschweige denn von DSA und den ganzen RPG-Nerds, was schon mal für das Spiel spricht), aber ich glaube mit dem Problem bin ich ziemlich allein Ich könnte mich aber auch damit abfinden, wenn nur noch wichtige NPCs sprechen und nicht jeder Händler rumquakt, wenn dafür die freien Ressourcen an anderer Stelle eingebracht werden würden.
Alles in allem ist AFDZ ein mittelpraechtiges Spiel, was mir, im Gegensatz zu dem Vorgänger, nicht so richtig Lust zum wiederholten Spiel bereitet. Es ist auch meiner (eventuell zu hohen) Erwartungshaltung zuzuschreiben, dass der erste Teil einen besseren Eindruck hinterlassen hat, als es AFDZ tut. Drakensang bot so viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und vielleicht habe ich da ein wenig zu viel erhofft. Vieles war gut gemeint, aber das nützt ja bekanntlich nicht immer was. Für Quereinsteiger, die AFDZ vor Teil eins Spielen, mag sich das anders darstellen.
Es wäre schön, wenn noch einige Dinge per Patch behoben werden würden, woran ich aber vor dem Add-On nicht mehr glaube. Wahrscheinlich wird sich mit dem Add-On auch am Basisspiel nicht mehr viel ändern, was bedauerlich wäre. Hier und da Kleinigkeiten rein bringen, das Kampfsystem auf Teil eins zurückstellen, vielleicht würde ich es dann nochmal Spielen. Ich hatte Spass daran, so lange es dauerte, aber ich glaube ich spiele eher nochmal die NLT als AFDZ. Aber mit AFDZ ist DSA ja nicht am Ende...
Bis demnächst