09.04.2010, 13:12
Huch, ich hatte diese Diskussion ganz vergessen, sorry.
Ich sehe auch ein, dass nach außen eine charismatische Persönlichkeit repräsentieren muss. Es wäre für mich okay, wenn die Entscheidungen ausschließlich von den Beratern im Hintergrund ausdiskutiert und getroffen würden. Nach dem Motto "jeder das, was er am besten kann" - aber genau das ist es ja nicht. (Oder vielleicht auch doch - wenn man sich ansieht, wer da alles so berät... wie auch immer.)
Dass jede Partei "ideologisch" argumentiert, wenn man das Wort als "das Ziel/die 'Linie' dabei im Kopf behalten" interpretiert - geschenkt. Wenn dahinter allerdings so etwas wie die Ideologien des Neoliberalismus, Marktradikalismus und was weiß ich stecken, mit denen die absolute Notwendigkeit und Alternativlosigkeit von Maßnahmen begründet wird, die eigentlich keiner will und die keiner, der die Folgen absehen kann, wollen kann - dann wird's schon etwas gefährlich. Vor allem, wenn diese Ideologien zum Selbstzweck werden und über alles andere gesetzt werden, vor allem über den einzelnen Menschen. Vielleicht ist das sogar erst der entscheidende Punkt, an dem es umkippt.
Ich will gar nicht wissen, wieviele große Entscheidungen und "Reformen" der Regierung(en) der letzten Jahre nicht von der Mehrheit der Bevölkerung geteilt wurden. Trotzdem werden sie unter Zuhilfenahme von "schlechter Propaganda", d.h. Desinformation, Abwertung alternativer Ansichten, Absolutismusansprüchen, etc. durchgedrückt.
Die FDP und allen voran ihr Vorsitzender hat in den letzten Jahren wohl Ansichten entwickelt und gerade in jüngster Zeit Äußerungen getätigt, die man nur mehr als faschistisch bezeichnen kann: Abwertung von großen Teilen der Bevölkerung; gegeneinander Ausspielen selbiger mit Bezug auf die soziale Ungleichheit; der Leistungsgedanke über allem anderen; die "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen"-Mentalität kommt da ganz deutlich durch; ... die Liste lässt sich bestimmt noch fortführen.
(Siehe dazu auch: Ist die FDP eine extremistische Partei?)
Dass es im ersten Moment krass und unverhältnismäßig, unfair und polemisch wirkt, wenn man im Jahr 2010 eine "freiheitlich-demokratische" Partei in die Faschismus-Ecke stellt, ist mir klar. Aber je länger man darüber nachdenkt, umso offensichtlicher wird das eigentlich. Ich bin der Meinung: Wenn sich innerhalb dieser Partei nichts ändert (alternativ gerne auch und wichtiger in den Köpfen der Wähler) und sie es schaffen sollten, in den Umfragen und schließlich Wahlergebnissen doch wieder zuzulegen (quasi "den Faschismus an den Mann zu bringen" können), dann können die richtig gefährlich werden für dieses Land.
(Siehe dazu auch: Nachlese zur Fastenpredigt: Das Verbot des Nazivergleichs schützt die neuen Faschisten; und der Bequemlichkeit halber hier der Direktlink zum Nazivergleich)
Jetzt bin ich ja doch wieder bei der FDP angelangt. Da wollte ich eigentlich gar nicht hin. *grusel*
Um noch einmal zum Ausgangspunkt der Diskussion zurückzukommen:
Ich beklage hauptsächlich, dass man einfach nicht bereit ist, echte Experten (d.h. in der Regel Gegenstimmen ) anzuzuhören, nicht einmal dann, wenn sie laut schreien. Das scheint in Mode gekommen zu sein? Unsere Politiker bemühen sich ja nicht einmal mehr, kompetent zu wirken! Im Gegenteil, sie präsentieren ihre Unwissenheit und Ignoranz so offen, dass man sich fragen muss: Hallo!? Fällt das denn keinem auf??
Ich kann jeden gut verstehen, der mit Politik(ern) nichts am Hut haben will. Diese unverschämt arrogante Haltung, die diesen Leuten zu eigen ist, ist unübersehbar; dieses "wir sind die einzigen, die überhaupt verstehen können wie das funktioniert und was man da tun muss; ihr kennt ja alle nicht die Zusammenhänge; wir wissen es besser, eure Meinung spielt keine Rolle; geht lieber arbeiten statt hier rumzunörgeln" wirkt wie blanker Hohn, weil sie wohl meinen - der Verdacht drängt sich einem auf -, die Bevölkerung wäre geistig minderbemittelt und sie, die selbsternannte Elite allein durch ihre Position schlauer und kompetenter. (Man sehe sich nur mal die oben erwähnte Fastenpredigt komplett an und achte vor allem auf die Reaktionen der Politiker!) Aber Hauptsache, man setzt sich ganz aktionistisch in Szene. Die Richtung des Vorstoßes ist da erstmal egal - und wird natürlich auch nicht mehr geändert. Denn das wäre ja inkonsequent.
Ach ja, und was ich gerade eigentlich zum Meckern fand: Meine Marmelade ist alle!
Zurgrimm schrieb:Frau Künast kannte sich erklärtermaßen mit Verbraucherschutz nicht aus, als sie ins Amt kam. Herr Schäuble war sicherlich nicht der geborene Finanzpolitiker und Herr Westerwelle ist heute noch kein echter Außenpolitiker. - Das ist keine Zeiterscheinung und nicht das Versagen der aktuellen Regierung, das ist eine Normalität, die auch ihre sachlichen Gründe hat.(Ich wollte nicht sagen, dass das ein Phänomen dieser Regierung ist - nur für den Fall, dass das so ankam.)
Ich sehe auch ein, dass nach außen eine charismatische Persönlichkeit repräsentieren muss. Es wäre für mich okay, wenn die Entscheidungen ausschließlich von den Beratern im Hintergrund ausdiskutiert und getroffen würden. Nach dem Motto "jeder das, was er am besten kann" - aber genau das ist es ja nicht. (Oder vielleicht auch doch - wenn man sich ansieht, wer da alles so berät... wie auch immer.)
Dass jede Partei "ideologisch" argumentiert, wenn man das Wort als "das Ziel/die 'Linie' dabei im Kopf behalten" interpretiert - geschenkt. Wenn dahinter allerdings so etwas wie die Ideologien des Neoliberalismus, Marktradikalismus und was weiß ich stecken, mit denen die absolute Notwendigkeit und Alternativlosigkeit von Maßnahmen begründet wird, die eigentlich keiner will und die keiner, der die Folgen absehen kann, wollen kann - dann wird's schon etwas gefährlich. Vor allem, wenn diese Ideologien zum Selbstzweck werden und über alles andere gesetzt werden, vor allem über den einzelnen Menschen. Vielleicht ist das sogar erst der entscheidende Punkt, an dem es umkippt.
Ich will gar nicht wissen, wieviele große Entscheidungen und "Reformen" der Regierung(en) der letzten Jahre nicht von der Mehrheit der Bevölkerung geteilt wurden. Trotzdem werden sie unter Zuhilfenahme von "schlechter Propaganda", d.h. Desinformation, Abwertung alternativer Ansichten, Absolutismusansprüchen, etc. durchgedrückt.
Die FDP und allen voran ihr Vorsitzender hat in den letzten Jahren wohl Ansichten entwickelt und gerade in jüngster Zeit Äußerungen getätigt, die man nur mehr als faschistisch bezeichnen kann: Abwertung von großen Teilen der Bevölkerung; gegeneinander Ausspielen selbiger mit Bezug auf die soziale Ungleichheit; der Leistungsgedanke über allem anderen; die "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen"-Mentalität kommt da ganz deutlich durch; ... die Liste lässt sich bestimmt noch fortführen.
(Siehe dazu auch: Ist die FDP eine extremistische Partei?)
Dass es im ersten Moment krass und unverhältnismäßig, unfair und polemisch wirkt, wenn man im Jahr 2010 eine "freiheitlich-demokratische" Partei in die Faschismus-Ecke stellt, ist mir klar. Aber je länger man darüber nachdenkt, umso offensichtlicher wird das eigentlich. Ich bin der Meinung: Wenn sich innerhalb dieser Partei nichts ändert (alternativ gerne auch und wichtiger in den Köpfen der Wähler) und sie es schaffen sollten, in den Umfragen und schließlich Wahlergebnissen doch wieder zuzulegen (quasi "den Faschismus an den Mann zu bringen" können), dann können die richtig gefährlich werden für dieses Land.
(Siehe dazu auch: Nachlese zur Fastenpredigt: Das Verbot des Nazivergleichs schützt die neuen Faschisten; und der Bequemlichkeit halber hier der Direktlink zum Nazivergleich)
Jetzt bin ich ja doch wieder bei der FDP angelangt. Da wollte ich eigentlich gar nicht hin. *grusel*
Um noch einmal zum Ausgangspunkt der Diskussion zurückzukommen:
Ich beklage hauptsächlich, dass man einfach nicht bereit ist, echte Experten (d.h. in der Regel Gegenstimmen ) anzuzuhören, nicht einmal dann, wenn sie laut schreien. Das scheint in Mode gekommen zu sein? Unsere Politiker bemühen sich ja nicht einmal mehr, kompetent zu wirken! Im Gegenteil, sie präsentieren ihre Unwissenheit und Ignoranz so offen, dass man sich fragen muss: Hallo!? Fällt das denn keinem auf??
Ich kann jeden gut verstehen, der mit Politik(ern) nichts am Hut haben will. Diese unverschämt arrogante Haltung, die diesen Leuten zu eigen ist, ist unübersehbar; dieses "wir sind die einzigen, die überhaupt verstehen können wie das funktioniert und was man da tun muss; ihr kennt ja alle nicht die Zusammenhänge; wir wissen es besser, eure Meinung spielt keine Rolle; geht lieber arbeiten statt hier rumzunörgeln" wirkt wie blanker Hohn, weil sie wohl meinen - der Verdacht drängt sich einem auf -, die Bevölkerung wäre geistig minderbemittelt und sie, die selbsternannte Elite allein durch ihre Position schlauer und kompetenter. (Man sehe sich nur mal die oben erwähnte Fastenpredigt komplett an und achte vor allem auf die Reaktionen der Politiker!) Aber Hauptsache, man setzt sich ganz aktionistisch in Szene. Die Richtung des Vorstoßes ist da erstmal egal - und wird natürlich auch nicht mehr geändert. Denn das wäre ja inkonsequent.
Ach ja, und was ich gerade eigentlich zum Meckern fand: Meine Marmelade ist alle!
Great people care.