08.01.2010, 20:18
(08.01.2010, 08:06)Calesca schrieb:Wie ich oben schon mal erwähnt habe, sind bereits 99.9 % aller auf der Erde vorgekommenen Arten wieder ausgestorben. Dass wir über Mäuse, Löwen und Affen noch reden können, liegt ja genau daran, dass diese "zufällig" bisher nicht ausgestorben sind, wie all die andere Tierarten.(08.01.2010, 05:02)Wolverine schrieb: Naja, also zunächst möchte mit dem Vorurteil aufräumen, dass Tiere nur zur absolut notwendigen Nahrungsaufnahme töten. Wer mal eine Katze beobachten musste, wielange sie mit einer gefangenen Maus gespielt hat, bis sie sie entgültig getötet hat, weiss, dass das weit grausamer ist, als die meisten Menschen je seien könnten. Und essen tut sie sie am Schluss auch nicht mal. Affen führen teilweise regelrechte Kriege um Territorien, Raubtiere töten andere Raubtierarten usw. . Gerade Löwen sind für tödlich endende Revierkämpfe untereinander bekannt, nach dieser Logik müssten wir dann auch Duelle unter uns akzeptieren.
Und trotzdem hat es die Hauskatze noch nicht geschafft, die Mäuse auszurotten. Ebenso haben die Löwen oder Affen nicht aufgrund ihrer Artgenossen ein Überlebensproblem.
(08.01.2010, 08:06)Calesca schrieb: Die Natur hat für all ihre Aktionen einen Grund.Hmm, also hier kommen wir der Sache schon näher. Du akzeptierst also den Tod unter Tieren, wenn er einen Grund hat: Nahrungsaufnahme, Überleben der Art sichern, Lebensraum vergrößern, Darwinismus.
Die Löwenmutter tötet eine Hyäne, um ihren Nachwuchs zu retten.
Die Affen führen Territorienkämpfe aus, um ihrer Sippe einen größeren und evtl. besseren Raum zu leben zu bieten.
Der Löwe vertreibt den schwächeren Löwen, um seine Gene weiterzuverbreiten. Selektion und all das. Letzten Endes alles nur, um ihre Art weiterleben und -entwickeln zu können.
Wir Menschen kämpfen aber mit unfairen Mitteln.
Akzeptierst Du die gleichen Dinge auch unter Menschen? Wenn ein (indigenes) Volk ein anderes angreift, um sich mehr Siedlungsfläche und Resourcen zu verschaffen? Wenn ein Nebenbuhler im Zweikampf Deinen Freund erschlägt, um seinen Platz einzunehmen? Nein!? Warum nicht? Weil wir zivilisiert sind, wirst Du wohl antworten. Die Zivilisation zwingt uns aber nicht, einzugreifen, wenn wir beobachten, dass sich zwei Hirsche in einem Revierkampf in freier Wildbahn umbringen, oder wenn sich zwei Ameisenkolonien bekriegen. Wohl aber, wenn sich zwei Menschen in den Haaren liegen und sich ernstlich zu verletzen drohen. Naja, wir wissen, dass wir eingreifen sollten, auch wenn es viele nicht tun. Warum? Ganz einfach, weil wir menschliches Leben weit höher einschätzen als das der Tiere! Und genau das war meine Ausgangsfrage an Dich :
Calesca schrieb:Keines der beiden Seite finde ich richtig - weswegen ich sage, dass die gleichwertig sind. Vielleicht nicht auf den ersten Blick zu erkennen, was ich ursprünglich meinte.
(08.01.2010, 08:06)Calesca schrieb: Warum die Hauskatze das macht, was sie macht, weiß ich nicht. Wenn ich könnte, würde ich sie ja fragen. Klar frisst sie die Maus nicht - es gibt ja keine Notwendigkeit, da wir sie eh füttern und das viel leckerer schmeckt und auch einfach zu bekommen ist. Trotzdem hat sie ihre Instinkte, die sie zum jagen anstiften. Es ist jetzt wohl also die Frage, ob der kleine Stubentiger nicht einfach nur wegen uns und unserer Pflege so ist, wie sie ist.Also mir hat man dieses Verhalten immer damit erklärt, dass Hauskatzen eben doch noch nicht vollständig domestiziert sind, und diese Quälerei ein Überbleibsel ihre ursprünglich angeborenen Art ist. Dass das von Menschen gefördert wurde, kann ich nicht glauben. Diese grausame Brutalität hält kaum jemand lange aus, geschweige denn, dass er seine Katze dafür belohnen würde.
(08.01.2010, 08:06)Calesca schrieb:Auf der anderen Seite: Der Stier ist für den Kampf und den damit verbunden Stress gemacht, es liegt in seiner Natur, zu kämpfen und dabei zu sterben. Wenn man auf die allzu große Quälerei (Banderillas etc.) verzichtet, bin ich mir nicht sicher, ob der Tod durch einen erfahrenen Torrero nicht angenehmer ist, als das stundenlange Warten in den eigenen Fäkalien auf den großen Klong im Schlachthaus. Aber das liegt wahrscheinlich nur daran, dass ich ein Mann binWolverine schrieb:Deine Einteilung, wann man Tiere töten darf und wann nicht, ist mir persönlich zu verwaschen. Also unsere typischen Nutztiere (Geflügel, Schwein, Rind) darf man schlachten, um sie zu essen. OK. Irgendwelche Nerze zur Pelzgewinnung dann aber nicht (ist Luxus). Was ist aber mit den vielen Tieren dazwischen. Hummer? früher Grundnahrungsmittel, heute Delikatesse, Frösche? Froschschenkel sind eine elsässische Spezialität. Weinbergschnecken ? Also satt wird man von denen allein nicht ? Stiere im Stierkampf ? Und wenn der Stier hinterher zu Nahrung verarbeitet wird ?
Wenn man den Stress und Angst des Stieres betrachtet und dann auch noch sieht, wie grausam und lang(!!!) dieses Tier getötet wird, wirst du dir sicherlich schon denken können, warum ich nicht der Meinung bin, dass dieses Beispiel passen würde, um als Grundnahrungsmittel bzw. als normales Schlachten durchzugehen.
(08.01.2010, 08:06)Calesca schrieb: Ich esse keine Tiere, die lebend in kochendes Wasser geschmissen werden (Hummer) oder viel zu klein um wirklich ein Nutzen daraus schlagen zu können sind (Frösche und Schnecken) - wie soll ich also etwas dazu sagen?Solange Du da konsequent bist, und dann auch keine Krabben, Shrimps, Garnelen, Austern oder Muscheln isst, hat da ohnehin keiner was dagegen, insbesondere wenn Du mit Deiner Einstellung nicht den Rest der Welt zu missionieren versuchst ...
Meiner Meinung nach ist es unnötig - nur werden diese Luxustierchen auch sehr häufig gezüchtet und sie stehen nicht wirklich vor dem Aussterben. Wenn jeder, der sie trotzdem isst, vor sich selbst rechtfertigen kann, dass es gut ist, was er da gerade tut, dann bitte sehr. Ob ich dagegen oder dafür bin, ist doch am Ende unwichtig. Ich muss mich selbst ja schließlich auch nur vor mir selbst rechtfertigen.
Im Übrigen ist nach Deiner Logik das Töten von Walen nach dem Tod/Ertrag-Verhältnis besonders günstig