08.01.2010, 08:06
(08.01.2010, 05:02)Wolverine schrieb: Naja, also zunächst möchte mit dem Vorurteil aufräumen, dass Tiere nur zur absolut notwendigen Nahrungsaufnahme töten. Wer mal eine Katze beobachten musste, wielange sie mit einer gefangenen Maus gespielt hat, bis sie sie entgültig getötet hat, weiss, dass das weit grausamer ist, als die meisten Menschen je seien könnten. Und essen tut sie sie am Schluss auch nicht mal. Affen führen teilweise regelrechte Kriege um Territorien, Raubtiere töten andere Raubtierarten usw. . Gerade Löwen sind für tödlich endende Revierkämpfe untereinander bekannt, nach dieser Logik müssten wir dann auch Duelle unter uns akzeptieren.
Und trotzdem hat es die Hauskatze noch nicht geschafft, die Mäuse auszurotten. Ebenso haben die Löwen oder Affen nicht aufgrund ihrer Artgenossen ein Überlebensproblem.
Die Natur hat für all ihre Aktionen einen Grund.
Die Löwenmutter tötet eine Hyäne, um ihren Nachwuchs zu retten.
Die Affen führen Territorienkämpfe aus, um ihrer Sippe einen größeren und evtl. besseren Raum zu leben zu bieten.
Der Löwe vertreibt den schwächeren Löwen, um seine Gene weiterzuverbreiten. Selektion und all das. Letzten Endes alles nur, um ihre Art weiterleben und -entwickeln zu können.
Wir Menschen kämpfen aber mit unfairen Mitteln.
Warum die Hauskatze das macht, was sie macht, weiß ich nicht. Wenn ich könnte, würde ich sie ja fragen. Klar frisst sie die Maus nicht - es gibt ja keine Notwendigkeit, da wir sie eh füttern und das viel leckerer schmeckt und auch einfach zu bekommen ist. Trotzdem hat sie ihre Instinkte, die sie zum jagen anstiften. Es ist jetzt wohl also die Frage, ob der kleine Stubentiger nicht einfach nur wegen uns und unserer Pflege so ist, wie sie ist.
Wolverine schrieb:Deine Einteilung, wann man Tiere töten darf und wann nicht, ist mir persönlich zu verwaschen. Also unsere typischen Nutztiere (Geflügel, Schwein, Rind) darf man schlachten, um sie zu essen. OK. Irgendwelche Nerze zur Pelzgewinnung dann aber nicht (ist Luxus). Was ist aber mit den vielen Tieren dazwischen. Hummer? früher Grundnahrungsmittel, heute Delikatesse, Frösche? Froschschenkel sind eine elsässische Spezialität. Weinbergschnecken ? Also satt wird man von denen allein nicht ? Stiere im Stierkampf ? Und wenn der Stier hinterher zu Nahrung verarbeitet wird ?
Wenn man den Stress und Angst des Stieres betrachtet und dann auch noch sieht, wie grausam und lang(!!!) dieses Tier getötet wird, wirst du dir sicherlich schon denken können, warum ich nicht der Meinung bin, dass dieses Beispiel passen würde, um als Grundnahrungsmittel bzw. als normales Schlachten durchzugehen.
Ich esse keine Tiere, die lebend in kochendes Wasser geschmissen werden (Hummer) oder viel zu klein um wirklich ein Nutzen daraus schlagen zu können sind (Frösche und Schnecken) - wie soll ich also etwas dazu sagen?
Meiner Meinung nach ist es unnötig - nur werden diese Luxustierchen auch sehr häufig gezüchtet und sie stehen nicht wirklich vor dem Aussterben. Wenn jeder, der sie trotzdem isst, vor sich selbst rechtfertigen kann, dass es gut ist, was er da gerade tut, dann bitte sehr. Ob ich dagegen oder dafür bin, ist doch am Ende unwichtig. Ich muss mich selbst ja schließlich auch nur vor mir selbst rechtfertigen.
Menschen, die Schnecken essen, sind mir aber trotzdem irgendwie suspekt.
(08.01.2010, 06:01)Wolverine schrieb: Dir ist bewusst, dass Du da aber Gefahr läufst, gegen Windmühlen ankämpfen zu wollen, wenn Du gegen jede Ungerechtigkeit ankämpfen willst. [...]
Und jetzt stell dir vor, wenn wir alle so wären, dass wir gegen Ungerechtigkeit ankämpfen würden, anstatt zu akzeptieren, dass es halt alles ungerecht wäre.
Irgendjemand muss ja damit anfangen.
Dann rennt er halt gegen Windmühlen - wenn er dann aber auch nur eine Person davon überzeugen kann, dass man gegen Ungerechtigkeit ankämpfen kann, hat er doch schon etwas erreicht.
Wenn 10 Leute gegen eine Windmühle ankämpfen, ist das zumindest schon effektiver, als würde man es allein machen.
For what it's worth, I'm glad it's you. It was nice to be happy ... for a while.