07.10.2009, 09:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.10.2009, 13:59 von Dragonweyr.)
Den Zwölfen zum Gruße,
da dies mein erstes Durchspielen der Nordlandtrilogie ist, werde ich euch an meinen Ersterfahrungen teilhaben lassen. Die Namen der Abenteuerer dieser Heldengruppe sind von Tolkien entliehen.
Diese Gruppe besteht aus der Auelfin Arwen (Efferd), dem Firnelfen Haldir (Ingerimm), dem Jäger Faramir (Travia), seinem Bruder und Krieger Boromir (Rondra), dem Streuner Aragorn (Praios) und dem Waldelfen Legolas (Firun).
Dieser Reisebericht wird aus den Erlebnissen der Elfin Arwen erzählt, die sich seit Monaten als Magd unter den Einwohnern Thorwals versteckt.
Erster Tagebucheintrag am Marktag den 07. Travia
. . . Ich fror, als ich aufwachte. Es war nicht nur die Kälte der ewig feuchten Steinwänden. Ich fror, weil ich eine Gefahr heraufziehen spürte, deutlicher noch als vor wenigen Monaten, wo ich mich wimmernd in der stinkenden Taverne "Vier Winde" verkrochen hatte. Starr vor Konzentration lag ich im Stroh der muffigen Käsekammer, die ich nachts mit den anderen Küchenmägden teilte. Es war etwas Zwingendes in der düsteren Vorahnung, wie ich es noch nie zuvor empfunden hatte. Ich rollte mich zu einem winzigen Bündel zusammen. Ich preßte die Arme um meinen Oberkörper, um die verkrampften Schultern zu lockern. Dann, während ich mich entspannte, Muskel um Muskel, Gelenk um Gelenk, versuchte ich zu erfassen, welche subtile Drohung es sein möchte, die mich weckte. Die Gefahr lag bestimmt nicht innerhalb der Mauern von Thorwal. Sie näherte sich auch nicht vom gepfasterten Marktplatz, wo die Grashalme unerbittlich durch den bröckeligen Mörtel drängten, grüne Zeugen der Verwahrlosung. Sie kam nicht von den Tempeln und sie lauerte auch nicht in den Steinhäusern der Handwerker am Marktplatz. Dennoch durchfuhr sie meine Sinne, vibrierte durch jeden Nerv meines schmalen Körpers. Völlig wachgerüttelt, versuchte ich die Drohung zu identifizieren, bevor meine Empfänglichkeit verflog. Ich sandte meine Gedanken bis zum Pass aus, weiter als ich mich seit Monaten gewagt hatte. In Thorwal war die Gefahr nicht - noch nicht. Und sie hatte nichts Vertrautes an sich. Getrieben von dem Zwang, die beklemmende Drohung zu erforschen, suchte ich im Stroh nach meinen Lederstiefeln. Ich erhob mich, bürstete mir mechanisch ein paar Strohhalme aus dem verfilzten Haar und schlang es im Nacken zu einem häßlichen Knoten. Ich stieg über die schlafenden Mägde hinweg. die sich der Kälte wegen dicht zusammendrängten und huschte die ausgetretenen Stufen zur eigentlichen Küche hinauf. Der Koch und sein Helfer lagen auf dem langen Tisch vor dem Herd, die breiten Rücken dem schwach glimmenden Feuer zugewandt. Sie schnarchten mißtönend. Ich glitt durch die dunkle Küche auf die Tür zu, die durch die Taverne hinaus auf den Marktplatz führte. Das Kopfsteinpflaster unter meinen Sohlen war eiskalt und ich schauderte, als die Nachtluft meine geflickten Kleider durchdrang. Ich starrte angestrengt nach Osten, wo sich die steinernen Brüste des Passes schwarz gegen das erste Licht der Dämmerung abhoben. Unentschlossen wandte ich mich nach links, denn die Gefahr schien auch aus dieser Richtung zu kommen. Ich sah starr in diese Richtung, als könnte ich durch beschwörende Blicke eine Brücke zu der Gefahr schlagen, die ich spürte. Und dann ließ die warnende Vorahnung mich los. Ich seufzte. Ich hatte keine Antwort im Morgengrauen gefunden, nur zwiespältige Andeutungen. Ich mußte warten. Ich hatte die Warnung vernommen und akzeptiert. Ans Warten war ich gewöhnt. Hartnäckigkeit, Ausdauer und List waren mit meine stärksten Waffen. Dazu kam die unerschöpfliche Geduld, die mich ein Leben lang auf Rache sinnen ließ. Ich richtete mich hoch auf und atmete die klare, frische Morgenluft ein. Verschreckt wirbelte ich plötzlich herum. Mit aufmerksamen Blicken spähte ich über den Marktplatz, ob mich jemand in dieser ungewöhnlichen Pose entdeckt hatte. Ich löste mein Haar und ließ die dicken, fettigen Strähnen ins Gesicht fallen. Ich nahm wieder die gebeugte Haltung an, die ich seit Monaten vortäuschte. Die ersten Sonnenstrahlen fielen über den Marktplatz und ich huschte eilig durch die Taverne in die Küche und hinab in die Käsekammer und legte mich wieder ins Stroh neben die noch schlafenden Mägde und fiel in einen unruhigen Schlaf . . .
da dies mein erstes Durchspielen der Nordlandtrilogie ist, werde ich euch an meinen Ersterfahrungen teilhaben lassen. Die Namen der Abenteuerer dieser Heldengruppe sind von Tolkien entliehen.
Diese Gruppe besteht aus der Auelfin Arwen (Efferd), dem Firnelfen Haldir (Ingerimm), dem Jäger Faramir (Travia), seinem Bruder und Krieger Boromir (Rondra), dem Streuner Aragorn (Praios) und dem Waldelfen Legolas (Firun).
Dieser Reisebericht wird aus den Erlebnissen der Elfin Arwen erzählt, die sich seit Monaten als Magd unter den Einwohnern Thorwals versteckt.
Erster Tagebucheintrag am Marktag den 07. Travia
. . . Ich fror, als ich aufwachte. Es war nicht nur die Kälte der ewig feuchten Steinwänden. Ich fror, weil ich eine Gefahr heraufziehen spürte, deutlicher noch als vor wenigen Monaten, wo ich mich wimmernd in der stinkenden Taverne "Vier Winde" verkrochen hatte. Starr vor Konzentration lag ich im Stroh der muffigen Käsekammer, die ich nachts mit den anderen Küchenmägden teilte. Es war etwas Zwingendes in der düsteren Vorahnung, wie ich es noch nie zuvor empfunden hatte. Ich rollte mich zu einem winzigen Bündel zusammen. Ich preßte die Arme um meinen Oberkörper, um die verkrampften Schultern zu lockern. Dann, während ich mich entspannte, Muskel um Muskel, Gelenk um Gelenk, versuchte ich zu erfassen, welche subtile Drohung es sein möchte, die mich weckte. Die Gefahr lag bestimmt nicht innerhalb der Mauern von Thorwal. Sie näherte sich auch nicht vom gepfasterten Marktplatz, wo die Grashalme unerbittlich durch den bröckeligen Mörtel drängten, grüne Zeugen der Verwahrlosung. Sie kam nicht von den Tempeln und sie lauerte auch nicht in den Steinhäusern der Handwerker am Marktplatz. Dennoch durchfuhr sie meine Sinne, vibrierte durch jeden Nerv meines schmalen Körpers. Völlig wachgerüttelt, versuchte ich die Drohung zu identifizieren, bevor meine Empfänglichkeit verflog. Ich sandte meine Gedanken bis zum Pass aus, weiter als ich mich seit Monaten gewagt hatte. In Thorwal war die Gefahr nicht - noch nicht. Und sie hatte nichts Vertrautes an sich. Getrieben von dem Zwang, die beklemmende Drohung zu erforschen, suchte ich im Stroh nach meinen Lederstiefeln. Ich erhob mich, bürstete mir mechanisch ein paar Strohhalme aus dem verfilzten Haar und schlang es im Nacken zu einem häßlichen Knoten. Ich stieg über die schlafenden Mägde hinweg. die sich der Kälte wegen dicht zusammendrängten und huschte die ausgetretenen Stufen zur eigentlichen Küche hinauf. Der Koch und sein Helfer lagen auf dem langen Tisch vor dem Herd, die breiten Rücken dem schwach glimmenden Feuer zugewandt. Sie schnarchten mißtönend. Ich glitt durch die dunkle Küche auf die Tür zu, die durch die Taverne hinaus auf den Marktplatz führte. Das Kopfsteinpflaster unter meinen Sohlen war eiskalt und ich schauderte, als die Nachtluft meine geflickten Kleider durchdrang. Ich starrte angestrengt nach Osten, wo sich die steinernen Brüste des Passes schwarz gegen das erste Licht der Dämmerung abhoben. Unentschlossen wandte ich mich nach links, denn die Gefahr schien auch aus dieser Richtung zu kommen. Ich sah starr in diese Richtung, als könnte ich durch beschwörende Blicke eine Brücke zu der Gefahr schlagen, die ich spürte. Und dann ließ die warnende Vorahnung mich los. Ich seufzte. Ich hatte keine Antwort im Morgengrauen gefunden, nur zwiespältige Andeutungen. Ich mußte warten. Ich hatte die Warnung vernommen und akzeptiert. Ans Warten war ich gewöhnt. Hartnäckigkeit, Ausdauer und List waren mit meine stärksten Waffen. Dazu kam die unerschöpfliche Geduld, die mich ein Leben lang auf Rache sinnen ließ. Ich richtete mich hoch auf und atmete die klare, frische Morgenluft ein. Verschreckt wirbelte ich plötzlich herum. Mit aufmerksamen Blicken spähte ich über den Marktplatz, ob mich jemand in dieser ungewöhnlichen Pose entdeckt hatte. Ich löste mein Haar und ließ die dicken, fettigen Strähnen ins Gesicht fallen. Ich nahm wieder die gebeugte Haltung an, die ich seit Monaten vortäuschte. Die ersten Sonnenstrahlen fielen über den Marktplatz und ich huschte eilig durch die Taverne in die Küche und hinab in die Käsekammer und legte mich wieder ins Stroh neben die noch schlafenden Mägde und fiel in einen unruhigen Schlaf . . .