10.09.2009, 19:48
Mal ein Versuch, die Antamarspieler wenigstens etwas zu konturieren. Alle Spieler zu erfassen, ist mir zu viel. Um überhaupt etwas Aussagekraft in meinen Beitrag zu zwängen, blicke ich deshalb auf die statistischen Spitzenränge, also die Heldischsten, Schurkischsten und Erfahrungspunktereichsten. Wer dazu zählt, ist jeweils ein kleiner Dauerversuch für sich, schafft also in sich selbst ausgleichende Effekte für statistische Ausreißer und minimiert zumindest etwas die Zufallsabhängigkeit der Aussagen über eine solch kleine Gruppe. Das grenzt Otto Normalspieler genauso wie eher auf RP Konzentrierte aus, nimmt aber Untergruppen von Belang ins Visier. Das hier soll nicht mehr als ein erster Einstieg sein und falls kein Interesse besteht, auch gleich der Ausstieg.
Lenken Ruhm- und Schurkenpunkteanhäufer prinzipiell gleichartige Figuren oder stehen auch unterschiedliche Spielweisen dahinter?
Bei den Schurken passt die Profession in die Erwartungshaltung; Diebe, Schmuggler, auch ein Taugenichts warten auf. Aber nichts dominiert. Unter den 20 begabtesten Schurken stellen die Diebe mit nur 30% schon den Hauptanteil unter den 10 vertretenen Professionen. Gleiches lässt sich zu den 20 glänzendsten Helden sagen, hier existiert ebenfalls kein markantes Muster. Auf 20 Spieler kommen 14 Professionen. Allenfalls die Gelehrten ragen etwas heraus, aber auch nur mit 20%. Die übrigen 80% sind entsprechend stark fraktioniert, selbst ein Dieb und ein Schmuggler finden sich darunter. Der höchste errungene Heldenrang ist Besungener Held, unter den Schurken ist es Weithin gefürchteter Unhold.
Nun könnte man allerlei folgern. Die Spitzenschurken scheinen stärker nach den üblichen Vorstellungen zu spielen, die man mit ihren Professionen verbindet oder wählen gleich zu Beginn eine Ausrichtung, die zur Schurkerei passt. Sind sie die gewissenhafteren Rollenspieler? Indes hat kein Schurke das Pendant zum höchsten Heldenrang erreicht. Sind sie weniger versessen auf Ruhmesrang, vielleicht nur Zweithelden, mit denen ein Heldenspieler auch einmal die Gegenseite ausprobiert, nur eben weniger energisch? Das zumindest lässt sich ausschließen. Die beiden ranghöchsten Schurken unterhalten keine Zweithelden. Wenn sie spielen, konzentrieren sie sich auf ihre schurkische Figur.
Lässt sich bestimmten Professionen ein markant höherer Erfolgswert zumessen als anderen?
Ja, und wie. Ganze 60% der erfahrungspunktestrotzendsten Helden sind Krieger, unter den ersten 10 sind es sogar 80%. Die übrigen Professionen sind fast ausschließlich ebenfalls kampfnah ausgerichtet. Der Typus des Kämpfer scheffelt in Antamar mit Abstand die meiste Erfahrung.
Zwei Erklärungen bieten sich an.
a) Kämpfer verbringen mehr Zeit als andere Spieler im Programm und sammeln so mehr Punkte. Das ließe sich zwar nur eindeutig mit den Protokolldaten über die jeweilige Zugriffslänge der Spieler widerlegen, aber nach allem, was ich von Spielern im Antamarforum lese, ist diese Theorie so unwahrscheinlich, dass sie eher in der Beweispflicht steht, als umgekehrt. Eine Zusatzerklärung böte allenfalls das Arenasystem. Es ist die einzig mir bekannte Möglichkeit, automatisiert EP zu gewinnen. Kämpfer sind naturgemäß anderen Professionen auf diesem Terrain im Vorteil. Allerdings wirkt sich das nicht aus. Die beiden erfahrensten Spieler, natürlich beides Krieger, sind ausgesprochen arenaabhold.
b) Wenn alle Professionen im Durchschnitt gleich viel Zeit im Spiel verbringen, aber sich nur bei einer kleinen Gruppe die Erfahrung signifikant stärker häuft, wird jene vom Spielzuschnitt begünstigt. Antamar gewichtet die Spielweisen nicht gleich. Pro aufgewendeter Spielstunde erringen Kämpfer mehr EP. Die naheliegende Erklärung scheint mir darin zu liegen, dass bislang nichts die Ausbeute aus Kämpfen übertrifft. Entweder finden auf den Reisen zu viele Kämpfe statt (hier würde ich aber keinesfalls ansetzen wollen), oder das automatisierte Kämpfen auf Reisen bietet den Umherziehenden im Vergleich zu den Arbeitern in den Städten Vorteile, die eben jede neue Tätigkeit per manuellem Klick neu anweisen müssen, schafft also einen spielmechanischen Vorteil, oder die EP-Ausbeute aus Arbeit und Kampf ist ungleich balanciert.
Existiert ein Zusammenhang zwischen Ruf und Erfahrung?
Jein. Ein mittelbarer Zusammenhang besteht. Wer die Spielzeit aufwendet, um Ruhm/Schurkigkeit zu ernten, ist lange genug in der Spielwelt unterwegs gewesen, um immer einmal wieder mit Erfahrungspunkten in Berührung zu kommen. Eine direkte Abhängigkeit liegt jedoch nicht vor. Weder bei den Helden noch bei den Schurken ist ihr Tabellenplatz kongruent zu ihren Erfahrungspunkten. Das zeigt schon der Querverweis auf die Tabelle der Helden mit den meisten EP, deren Namen nicht auf den Spitzenplätzen der Rufstärksten auftreten. Die 20 besten Helden und Schurken zählen auch nicht zu den EP-überragendsten Figuren. Bei den Helden haben gerade einmal 3 der besten 20 mehr als 100.000 Punkte, bei den Schurken sogar nur 2. Auch innerhalb der Ruflisten existiert keine klare Abhängigkeit, dass etwa der erfahrenere Gute automatisch mehr Held wäre.
So lässt sich damit ziemlich sicher ausschließen, was allein nicht reicht, um maximalen Ruhm zu ernten. Die Summe der Erfahrung ist keinesfalls der einzige Rechenmaßstab, das reine Wieviel ist sogar von nur untergeordneter Bedeutung.
@ Zurgrimm
Über die Kompatibilität unser beider Kommunikationserfahrungen mit Zwinkersmileys nötigenfalls über PN.
Lenken Ruhm- und Schurkenpunkteanhäufer prinzipiell gleichartige Figuren oder stehen auch unterschiedliche Spielweisen dahinter?
Bei den Schurken passt die Profession in die Erwartungshaltung; Diebe, Schmuggler, auch ein Taugenichts warten auf. Aber nichts dominiert. Unter den 20 begabtesten Schurken stellen die Diebe mit nur 30% schon den Hauptanteil unter den 10 vertretenen Professionen. Gleiches lässt sich zu den 20 glänzendsten Helden sagen, hier existiert ebenfalls kein markantes Muster. Auf 20 Spieler kommen 14 Professionen. Allenfalls die Gelehrten ragen etwas heraus, aber auch nur mit 20%. Die übrigen 80% sind entsprechend stark fraktioniert, selbst ein Dieb und ein Schmuggler finden sich darunter. Der höchste errungene Heldenrang ist Besungener Held, unter den Schurken ist es Weithin gefürchteter Unhold.
Nun könnte man allerlei folgern. Die Spitzenschurken scheinen stärker nach den üblichen Vorstellungen zu spielen, die man mit ihren Professionen verbindet oder wählen gleich zu Beginn eine Ausrichtung, die zur Schurkerei passt. Sind sie die gewissenhafteren Rollenspieler? Indes hat kein Schurke das Pendant zum höchsten Heldenrang erreicht. Sind sie weniger versessen auf Ruhmesrang, vielleicht nur Zweithelden, mit denen ein Heldenspieler auch einmal die Gegenseite ausprobiert, nur eben weniger energisch? Das zumindest lässt sich ausschließen. Die beiden ranghöchsten Schurken unterhalten keine Zweithelden. Wenn sie spielen, konzentrieren sie sich auf ihre schurkische Figur.
Lässt sich bestimmten Professionen ein markant höherer Erfolgswert zumessen als anderen?
Ja, und wie. Ganze 60% der erfahrungspunktestrotzendsten Helden sind Krieger, unter den ersten 10 sind es sogar 80%. Die übrigen Professionen sind fast ausschließlich ebenfalls kampfnah ausgerichtet. Der Typus des Kämpfer scheffelt in Antamar mit Abstand die meiste Erfahrung.
Zwei Erklärungen bieten sich an.
a) Kämpfer verbringen mehr Zeit als andere Spieler im Programm und sammeln so mehr Punkte. Das ließe sich zwar nur eindeutig mit den Protokolldaten über die jeweilige Zugriffslänge der Spieler widerlegen, aber nach allem, was ich von Spielern im Antamarforum lese, ist diese Theorie so unwahrscheinlich, dass sie eher in der Beweispflicht steht, als umgekehrt. Eine Zusatzerklärung böte allenfalls das Arenasystem. Es ist die einzig mir bekannte Möglichkeit, automatisiert EP zu gewinnen. Kämpfer sind naturgemäß anderen Professionen auf diesem Terrain im Vorteil. Allerdings wirkt sich das nicht aus. Die beiden erfahrensten Spieler, natürlich beides Krieger, sind ausgesprochen arenaabhold.
b) Wenn alle Professionen im Durchschnitt gleich viel Zeit im Spiel verbringen, aber sich nur bei einer kleinen Gruppe die Erfahrung signifikant stärker häuft, wird jene vom Spielzuschnitt begünstigt. Antamar gewichtet die Spielweisen nicht gleich. Pro aufgewendeter Spielstunde erringen Kämpfer mehr EP. Die naheliegende Erklärung scheint mir darin zu liegen, dass bislang nichts die Ausbeute aus Kämpfen übertrifft. Entweder finden auf den Reisen zu viele Kämpfe statt (hier würde ich aber keinesfalls ansetzen wollen), oder das automatisierte Kämpfen auf Reisen bietet den Umherziehenden im Vergleich zu den Arbeitern in den Städten Vorteile, die eben jede neue Tätigkeit per manuellem Klick neu anweisen müssen, schafft also einen spielmechanischen Vorteil, oder die EP-Ausbeute aus Arbeit und Kampf ist ungleich balanciert.
Existiert ein Zusammenhang zwischen Ruf und Erfahrung?
Jein. Ein mittelbarer Zusammenhang besteht. Wer die Spielzeit aufwendet, um Ruhm/Schurkigkeit zu ernten, ist lange genug in der Spielwelt unterwegs gewesen, um immer einmal wieder mit Erfahrungspunkten in Berührung zu kommen. Eine direkte Abhängigkeit liegt jedoch nicht vor. Weder bei den Helden noch bei den Schurken ist ihr Tabellenplatz kongruent zu ihren Erfahrungspunkten. Das zeigt schon der Querverweis auf die Tabelle der Helden mit den meisten EP, deren Namen nicht auf den Spitzenplätzen der Rufstärksten auftreten. Die 20 besten Helden und Schurken zählen auch nicht zu den EP-überragendsten Figuren. Bei den Helden haben gerade einmal 3 der besten 20 mehr als 100.000 Punkte, bei den Schurken sogar nur 2. Auch innerhalb der Ruflisten existiert keine klare Abhängigkeit, dass etwa der erfahrenere Gute automatisch mehr Held wäre.
So lässt sich damit ziemlich sicher ausschließen, was allein nicht reicht, um maximalen Ruhm zu ernten. Die Summe der Erfahrung ist keinesfalls der einzige Rechenmaßstab, das reine Wieviel ist sogar von nur untergeordneter Bedeutung.
@ Zurgrimm
Über die Kompatibilität unser beider Kommunikationserfahrungen mit Zwinkersmileys nötigenfalls über PN.