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Nach Riva importiert: Tagebuch eines Kriegers
#9
Nach dem kleinen Exkurs in die Zwergenmine, habe wir heute mal wieder ausgeschlafen und auch ein Bad war dringend fällig. Abends haben wir dann die Tavernen unsicher gemacht. In der Hafenmaid haben wir dann einen interessanten Rivaner namens Tarik getroffen. Zuerst schien es, als hätte er die Pest. Denn keiner wollte sich auch nur annähernd in seine Nähe setzten. Das machte ihn für uns nur noch interessanter. Und tatsächlich, der Mann scheint gut informiert zu sein, was dann auch der Grund für die Abgrenzung sein dürfte. Wir konnten einiges von ihm erfahren. Wir hatten schon ein paar Dinge über den "Handelsherrn" und die "Gilde" erfahren, doch erst durch Tarik können wir uns nun ein einigermaßen klares Bild machen. Weiters sind wir nun auch vollends der Überzeugung, daß die Verdächtigungen gegen die Holberker völlig aus der Luft gegriffen sind. Es dürften wirklich nur friedliche und fleißige Leute sein, die gegen viele Vorurteile und Anfeindungen zu kämpfen haben. Die interessanteste Information betraf allerdings die Kanalisation. Das diese begehbar ist, war uns klar, da der Rattenfänger da unten seiner Arbeit nachgeht. Aber laut Tarik tummelt sich da unten allerhand Volk. Es scheint schon fast, als wäre die Kanalisation interessanter als die Straßen Rivas.
Zum Schluß meinte Tarik noch, daß wir ihn auch jederzeit zuhause, gleich neben der Hafenmaid, besuchen können, wenn wir Informationen benötigen. Und er ließ auch keinen Zweifel darüber aufkommen, daß wir dann besser einige Dukaten dabei haben.

Spät Abends führte uns der Weg in die Herberge am alten Leuchturm vorbei. Wir hatten schon mehrmals das Gerücht gehört, daß es hier spuken solle und Alatar wollte dem unbedingt nachgehen. Und tatsächlich, während wir uns umsahen, erschien plötzlich der Umriss einer menschlichen Gestallt in einem seltsamen Nebel, welche uns erklärte, sie wäre einst ein mächtiger Magier gewesen und durch einen Fluch hier gebunden, dazu verdammt, jede Nacht hier zu erscheinen. Dann war der Geist auch schon wieder verschwunden. Imel mußte wohl dem Ruf der Natur folgen und verschwand kurzzeitig. Als er zurückkehrte, erklärte er, er habe einen menschlichen Schatten sich von unserer Position entfernen sehen, der nochmal kurz innehielt, um dann kichernd endgültig zu verschinden. Da will wohl jemand ein böses Spiel mit uns treiben. Wir werden wohl dem alten Wachturm nochmal einen Besuch abstatten müßen. Aber jetzt muß ich erstmal meinen Rausch ausschlafen.
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Heute war geplant uns erstmal die Kanalisation anzusehen, und später am Rundgang durch die Feste teilzunehmen. Da alles am Travia-Tempel begann, meinte Evingolis, wir sollten auch mit der dortigen Kanalisation beginnen. Nach kurzer Zeit entdeckte Imel einen notdürftig verdeckten Durchbruch in einen schmalen Gang, welcher steil nach oben führte. Nach kurzer Erkundung kam er etwas bleich im Gesicht wieder zurück. Der Gang ende im Steinsarkophag auf Boron's Acker und der Boden sei eindeutig von innen aufgebrochen worden. Ich muß gestehen, diese Neuigkeit hat auch bei mir nicht gerade Verzückung ausgelöst.
Wir beschlossen jedoch weiter zu suchen und fanden auch bald das Ende des begehbaren Teils der Kanalisation. Das konnte jedoch noch nicht alles sein. Wir werden wohl einen anderen Einstieg versuchen müssen. Auf dem Rückweg hörten wir plötzlich Geräusche und versuchten, mit dem Dunkel einer Nische zu verschmelzen. Wir konnten einige dunkle Gestalten hin-und-herlaufen sehen. Dann hörten wir an der Südwand Stein auf Stein schaben und wir waren wieder allein.

Imel beschloß der Sache auf den Grund zu gehen und schon nach kurzem hatte er die Geheimtür entdeckt. Der Anblick dahinter ließ die Farbe in sein Gesicht zurückkehren und die Goldgier blitzte plötzlich förmlich aus seinen Augen. Wir hatten ein Piratenversteck entdeckt. Nein, nicht nur ein Versteck, eine Schatzhöhle, die wir natürlich mit genuß plünderten. In der Höhle befand sich noch ein zweiter Eingang, welcher direkt ins Haus von Robak Darben führte. Wir hatten ihn schon einmal besucht, als wir Informationen über Riva sammelten, und da war uns nichts besonderes aufgefallen. Aber nun war er nicht alleine und die Piraten waren gar nicht darüber erfreut, daß wir sie entdeckt hatten. Daß wir ihre Schätze dabei hatten, machte sie aber wahrscheinlich besonders wütend. Und so mußten wir gegen drei Thorwaler, einen Magier, vier Piraten, drei Räuber, zwei Ritter und zwei Streuner antreten. Ich glaube nicht, daß die so schnell jemand vermissen wird. Und das Haus gibt uns einen diskreten Zugang zum eben erforschten Teil der Kanalisation, gleich neben unserem "Depot" auf Boron's Acker.

Da sich das "Treffen" mit den Piraten doch etwas in die Länge zog, wurde die weitere Erforschung der Kanalisation erstmal vertagt. Wir wollten ja nicht zu spät zur Führung durch die Feste kommen. Sonst hätten wir eine ganze Woche warten müssen. Die Führung war sehr informativ, besonders falls wir künfig einmal geschäftlich in der Feste zu tun haben sollten. Jedoch wurde auch klar, daß diese Führungen eigentlich nur als Anwerbung für die Wehrübungen oder sogar den Gardedienst gedacht sind.

Nach einigen gemütlichen Stunden in der Hafenmaid hatten wir, auf dem Weg zur nächsten Herberge, noch eine, zumindest für mich, amüsante Begegnung: Wir konnten beobachten, wie jemand einen Hund mit einer Wurst köderte und diesen dann ein anderer mit einem Netz einfing. Imel eilte sofort zu den beiden hin und stellte sie zur Rede, während sich noch zwei zwielichtige Gesellen zu ihnen gesellten. Die ersten beiden schienen sich bei ihrer Antwort wohl etwas im Ton vergriffen zu haben, denn Imel schlug, ohne weiter zu zögern, zuerst den Anführer und dann den Mann mit dem Netz mit je einem Fauststoß nieder. Die beiden später dazugestoßenen zögerten nur einen Herzschlag zu lange, und so schicke Imel auch diese beiden schlafen. Als wir den Ort des Geschehens erreichten, trat Imel dem Anführer gerade nochmal kräftig in die Seite, daß ein verdächtiges Knacken aus der Rippengegend zu hören war. Dann befreite er den Hund und wir konnten endlich unseren Weg, in die nächste Herberge, fortsetzen.
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"Research is like sex: sometimes something useful is produced, but that's not why we do it." -- Richard Phillips Feynman, Physiker und Nobelpreisträger, 1918-1988


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RE: Nach Riva importiert: Tagebuch eines Kriegers - von JackyD - 07.09.2006, 11:22



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