(29.03.2009, 17:54)Zurgrimm schrieb: Man braucht keinen Job, um eine Wohnung zu bekommen. Die zahlt das Sozialamt, wenn man arbeitslos ist. In der Tat bräuchte aus finanziellen Gründen in Deutschland niemand obdachlos zu sein. Leider ist es aber nicht so einfach. Es gibt Menschen, die - vereinfachend gesagt - ihr Leben nicht (mehr) im Griff haben. Häufig sind dann Drogen (legale oder "echte") im Spiel. Solche Menschen bekommen es schlicht nicht auf die Reihe, die nötigen Anträge bei den Ämtern zu stellen, sich selbst ein geeignete Wohnung zu suchen bzw. die dafür nötige Hilfe in Anspruch zu nehmen und schließlich ein vernünftiges Mietverhältnis zu führen (also nicht die Wohnung verwahrlosen zu lassen), um auch in der Wohnung bleiben zu können. Insofern glaube ich schon, daß es unfreiwillige Obdachlosigkeit gibt, aber eben keine, die rein finanzielle Gründe hat.
Da hast du natürlich recht. Da unterscheiden sich dann sicher unsere Vorstellungen von Freiwilligkeit. Für solche Fälle gibt es aber auch entsprechende Seelsorge- und Auffangstellen. Wenn die Betroffenen aus falsch verstandenem Ehrgefühl, Schamgefühl oder was auch immer die gebotene Unterstützung nicht wahrnehmen, dann ist die Obdachlosigkeit in meinen Augen selbstgewählt.
Ab dem 27. Lebensjahr bekommt man meines Wissens nach Wohngeld gestellt. Ist zwar nicht viel, aber reicht um sich ne billige Bleibe nehmen zu können.
Edit:
Vlt. sollten wir jetzt aber nicht Bonemans Thread zerreden und wieder zurück zum Thema kommen
Wer das Schwert trägt, der soll freundlich und fromm sein wie ein unschuldiges Kind, denn es ward ihm umgürtet zum Schirm der Schwachen und zur Demütigung der Übermütigen. Darum ist in der Natur keine größere Schande, als ein Krieger, der die Wehrlosen misshandelt, die Schwachen nöthet, und die Niedergeschlagenen in den Staub tritt.
- Ernst Moritz Arndt
- Ernst Moritz Arndt