(19.02.2009, 00:35)Boneman schrieb: 3. Naja, dieser Sparwahn rührt ja nur daher, dass man nicht weiß, wie lange man noch ein Einkommen hat. Wenn ich mich 100%ig darauf verlassen könnte, dass ich jeden Monat das Geld, was ich für meinen Lebensunterhalt (und noch ein bisschen mehr) brauche, ganz automatisch überwiesen bekomme, würde ich mit Sicherheit etwas anders damit umgehen.Das ist halt auch wieder viel zu kurzfristig gedacht. Viele Menschen würden einem völlig neuen System (gleichgültig was es ist und wie es genau aussieht) über Jahre bis Jahrzehnte hinweg nicht trauen. D.h. sie würden vor allem am Anfang sparen, was das Zeug hält, weil sie nicht wissen können, ob die schöne neue Idee nicht gleich wieder in sich zusammenbricht. Und 100%ige Sicherheit gibts nie, bei solchen Versprechungen wären die meisten Menschen (zu recht) misstrauisch.
Und das selbst hohe Sicherheit auf ein zukünfitges Einkommen nicht vom Sparen abhält, kann man sich schön an den Beamten ansehen. Auch unter ihnen, die sich (massive Fehltritte mal ausgenommen) eigentlich keine Gedanken über ihre finanzielle Zukunft mehr machen müssten, findetn sich nicht wenige Sparer.
(19.02.2009, 00:35)Boneman schrieb: Sorgloser, im wahrsten Sinne des Wortes. Es widerspricht jeder Vernunft (auch der, die aus dem Spartrieb entsteht), 200 Euro zu sparen, und dadurch 1000 Euro zu verlieren.
Ich stimme dir zu, wenn du mir jetzt entgegnest, dass dieser Trieb tief sitzt.
An dieser Vernunft haben sich halt in der Vergangenheit schon einige sozialistische Systeme die Zähne ausgebissen. Der Mensch handelt nach den für ihn optimalen ökomischen Gesichtspunkten, und nicht nach denen, die vielleicht für die Gesellschaft besser wären.
Und es war in der Vergangenheit von großem Vorteil, für die Zukunft was beiseite zu legen. Das hat der Mensch gelernt, und wers nicht gelernt hat, hat sich und seine potentiellen Nachkommen vorzeitig aus dem Rennen genommen (Darwin zu ehren hier ein bisschen Sozialdarwinismus)
Im Übrigen: wie soll man denn größere Anschaffungen tätigen, wie ein Auto oder Haus kaufen, oder gar eine Fabrik bauen, wenn das System nur dann funktionieren kann, wenn jeder all sein Geld sofort ausgibt ?
(19.02.2009, 00:35)Boneman schrieb: Man muss die Leute eben ganz genau über die Abläufe aufklären, die mit dem BGE zusammenhängen. Sonst klappt das natürlich nicht. Aber wenn es dann irgendwann geschafft ist, das Vertrauen zurückzugewinnen (schwer ja, unmöglich sicher nicht), bin ich ganz optimistisch, dass das auch funktioniert.Aufklären, reden, erklären, Vertrauen dafür gewinnen. Das ganze funktioniert also nur, wenn sich alle genau nach Vorschrift verhalten ? Und wenn mal einer ausbüxt, folgt die Strafe auf dem Fuße ? Sonst gerät "das System" in Gefahr ? Ich hoffe Dir ist klar worauf ich hier anspiele ?!?!?!
(19.02.2009, 00:35)Boneman schrieb: 2. Wie gesagt, die Preise sollen gleich bleiben, weil die Steuerquote gleich bleiben soll. Nur gehen die Steuern eben nicht mehr vom Einkommen ab, sondern vom Konsum. Was aber nur auf dem Papier eine wirkliche Änderung ist (sagen die Konsumsteuerbefürworter), weil sämtliche Steuern, insbesondere Einkommens- und Unternehmenssteuern, heute auch schon in den Preisen drinstecken (was für mich wiederum ganz logisch ist).
Das ist eigentlich eine ganz einfache Rechnung: Steuern sind für den Unternehmer genauso ein Kostenfaktor wie Miete (fixe Kosten), Rohstoffe (variable Kosten), und Löhne. Und deshalb passiert mit ihnen auch genau das gleiche wie mit den Kosten für diese anderen drei Dinge: Sie werden durch die Preise ausgeglichen - die Steuerausgaben müssen ja auch wieder irgendwie reinkommen. Das meint Götz Werner damit, wenn er sagt, dass der Unternehmer die Steuern vielleicht zahlt - aber der Konsument sie trägt.
das ist halt alles eine gewaltige Wette in die Zukunft, ob das wirklich so geht, wagt keiner ernsthaft vorherzusagen, aber was passiert eigentlich mit Waren und Dienstleistungen aus dem Ausland ? Dort sind ja die Lohnsteuern schon drauf und hier kämen dann noch die gewaltigen Konsumsteuern dazu ? Das könnten wir uns ja dann kaum noch leisten ?
Oder ist das wie beim Sozialismus, der auch erst richtig funktioniert, wenn auch das ganze Ausland mitmacht ?