22.01.2009, 23:04
(20.01.2009, 21:22)Rabenaas schrieb:Okay.(20.01.2009, 20:28)Boneman schrieb: Kann mir mal jemand dieses Menschenbild erklären?Krasses Beispiel: Wer beim Bekleidungsdiscounter bunte T-Shirts (und dazu noch bestickte o.ä.) für unter €10,- kauft, der weiß in Wirklichkeit, dass die von Kindern aus Bangladesh in SweatShops gemacht wurden. Geiz ist geil.
Kann man mit Grundeinkommen auch abschaffen. Am besten natürlich, wenn man es in Bangladesh einführt. Aber vielleicht auch hier? "Deutschland als Billiglohnland und das, obwohl die Nettoeinkommen steigen." Hab ich gerade in einem Vortrag vom Grundeinkommenskongress gehört: Wer profitiert wirklich? (Ist die Konsumsteuerfinanzierung ein Arbeitgebermodell?) Die Antwort extra für euch im Spoiler, weil sich bestimmt niemand die zwei Stunden antun wird:
Aber vielleicht will sich jemand diese Ansprache von Götz Werner anhören (15min.)? Ich spreche hiermit eine dringende Empfehlung aus, da ich die Haltung super finde, mit der er an das Thema rangeht und die er anderen auch nahelegt.
(Und das Beispiel mit dem Buch find ich gut, daher mach ich es ihm gleich mal nach und weise bei der Gelegenheit nochmal auf den Film "Grundeinkommen" hin. So egoistisch sollte jeder sein und diese 100 Minuten investieren. Sonst fang ich demnächst an, euch wöchentlich zu fragen, ob ihr ihn schon gesehen habt! )
Rabenaas schrieb:Bei der Euroeinführung hat die Wirtschaft bewiesen, dass die durchaus fähig und willens ist, als Ganzes die Preise zu erhöhen. Oder willst Du mir ernsthaft was von gefühlter Teuerung erzählen? Inzwischen haben die Statistiker längst zugegeben, das der repräsentative Warenkorb nicht repräsentativ ist, und dass die (Verhältnis von Verbrauchsgegenständen zu Haushaltselektronik, habe ich im Stern gelesen.)Stimmt. Trotzdem sind wohl auch die "Experten" der Meinung, dass das so nicht passieren wird, bzw. so nicht passieren kann, wenn das Grundeinkommen, wie geplant, schrittweise eingeführt wird. Ich bin mir da nach deinem Einwand auch nicht mehr so sicher. (Vielleicht hilft der Zwei-Stunden-Vortrag da weiter? )
Ansonsten sind Kartelle Realität.
Timor hat auch Recht damit, dass die Unternehmen zu einer solchen kollektiven Preiserhöhung auch ohne BGE fähig wären, aber die haben damals den Schleier der Währungsumstellung genutzt, als es die meisten nicht so genau nachgerechnet haben. Was wiederum darauf schließen lässt, dass die Gefahr bei der Einführung eines BGE doch geringer sein könnte, da damit ja keine Währungsänderung einhergeht und so alle Preisänderungen direkt sichtbar sind?
Allerdings ist es ja nicht so, als stünde man völlig mittellos da in einem solchen Fall. Das kann man auch gesetzlich verbieten. Wikipedia sagt, das war bei der Euroeinführung in manchen Ländern auch so, "zum Beispiel in Frankreich und den Niederlanden". Nur die Deutschen waren dazu mal wieder zu doof und meinten, sie wüssten alles besser.
Ich hätte das jetzt auch falsch gemacht. Aber deshalb redet man ja drüber und deshalb sollte, spätestens wenn diese Vision konkret wird (das heißt, sobald die ersten Parteien das B(?)GE in ihr Programm aufnehmen und gewählt werden wollen; und das werden sie tun! ), jeder mitreden, damit keiner im Alleingang Mist baut. Das geht alle etwas an. Man denke an die emanzipatorische Wirkung, die man sich auch schon bei der Diskussion um die Einführung wünscht.
Rabenaas schrieb:Na da passt das Fantasy-Szenario "Grundeinkommen" doch super rein!(20.01.2009, 20:28)Boneman schrieb: (Ich find's sowieso ganz seltsam, wie wenig Gegenwind ich hier ernte. Anderswo sind die Leute streitfreudiger... )Alle hier befassen sich hobbymäßig mit Orks, Elfen und Zauberern.
Es ist ja nicht so, als kämen gar keine Gegenstimmen. Aber die meisten sind nach dem ersten Beitrag wieder verstummt. Und ich glaube nicht daran, dass die das alle schon anders sehen. Es gibt prominente Beispiele, dass das länger dauert als einen Beitrag in einem Forum... und dass es manche nach einiger Zeit doch noch einsehen...
Great people care.